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Sette 2. - „Sächsische DorfzeiMng." — 12. April 1905. Vorschläge Austen Chamberlain- günstig ausgenommen. Eine Resolution, welche die Regierung zur Ausgabe von neuen Bonds in Höhe von 10 Millionen Pfund Sterling ermächtigt, gelangt in der von Chamberlain verlangten Form zur Annahme. A«» Dre»de« und Umgegend. Dresden, 11. April. — Se. Majestät der König wohnte heute vorm. den Kompagnie - Besichtigungen des 1. Bataillons de- 12. Infanterie-Regiments Nr. 177 bei. Mittags empfing derselbe die Departements-Chef- zu Vorträgen. < — Se. Majestät der König besuchte gestern nach mittag, wie schon kurz erwähnt, die hiesige Dresdner Bank und nahm die Räumlichkeiten dieses größten sächsischen Bankinstituts in Augenschein. Der König wurde im Vestibül vom Vorsitzenden de- AuffichtSrateS, Geh. Finanzrat vr. Jencke, sowie von den Mitgliedern des Direktorium- begrüßt, außerdem hatte sich auch Herr Oberbürgermeister Beutler zur Begrüßung eingefunden. Zur Erinnerung an den Besuch des Königs hat die Dresdner Bank eine Stiftung in- Leben gerufen und dieselbe für die Witwen und Waisen ihrer Beamten und Bediensteten bestimmt. Als erster Beitrag wurde dieser Stiftung ein Bettag von 100 000 M. zugewiesen. Die Stiftungsurkunde wurde dem König in dem Direktivnszimmer vorgelegt, worauf derselbe die Er laubnis erteilte, daß die Stiftung „König Friedrich August- Stiftung" genannt werden dürfe. Beim Verlassen der Bank brachte der Kassendirektor Eckert ein Hoch auf den König aus, in welches das versammelte Personal, wie auch daS zahlreich anwesende Publikum einstimmte. — Des Königs Dank! Herr Kreishauptmann Schmiedel veröffentlicht im Freiberger Amtsblatte folgendes: „Se. Majestät der König sind durch die Liebe und treue Anhänglichkeit an Ihn und Sein Haus, die bei dem Be suche Seiner getreuen Bergstadt Freiberg sich so vielfällig als unzweideutig kundgab und Ihm auf Schritt und Tritt entgegenttat, aufs innigste erfreut worden. Die Stadt- und Kirchgemeinde durch ihre Vertreter, ebenso die Ver tretung der von Sr. Majestät besuchten Anstalten und industriellen Unternehmungen, sowie die gesamte Bewohner schaft aus Stadt und Umgegend haben in huldigender Begrüßung gewetteifert und ihrer Freude über den Besuch ihres Königs Ausdruck gegeben. Allen, die hieran in irgend einer Weise beteiligt waren, lassen Se. Majestät Ihren herzlichsten Dank hierdurch aussprechen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe befindet sich gegenwärtig im besten Wohlsein in Sandown in Eng land. Obwohl das Wetter nicht sehr günstig ist, macht die Königin täglich kleinere und größere Ausflüge zu Fuß und zu Wagen. — Das Ministerium des Innern hat verordnet, daß die bisherige Einforderung von Tabellen über die durch das Fahren mit Kraftfahrzeugen veranlaßten Unfälle inWegfall kommt und über jeden einzelnen Unfall ein Anzeigen formular (Zählkarte) auszufüllen und dahin einzusenden ist. Das neue Ministerial-Dienstgebäude am Carolaplatz in der Neustadt ist am Sonnabend abend probe weise illuminiert worden. Die Gesamt-Anzahl der Glüh lampen der Illuminations-Beleuchtungs-Anlage beträgt 5500, wozu noch eine in der Kuppel angebrachte Bogen lampe tritt. Für die gewöhnliche Beleuchtung des um fänglichen Bauwerks sind 2000 Glühlampen und 8 Bogen lampen bestimmt. Das Gebäude weist die gewaltige An zahl von 500 Räumen (Säle, Zimmer usw.) auf. Zur Erzeugung der hierzu nötigen Elektrizitätsmenge ist im unterkellerten Hofraume eine elektrische Licht- und Kraft anlage errichtet worden. Zum Betriebe dienen zwei Dampfmaschinen, welche je 60 Pferdestärken effektive Kraft abgeben können. — Der durch Tod erledigte Posten eines Ober gendarms bei der hiesigen Königl. Amtshauptmann schaft Dresden-Neustadt ist vom 1. Mai d. I. ab Herrn Obergendarm Ernst Hartmann in Großenhain übertragen worden. Kunst und Wissenschaft. Literatur. f Mitteilung aus dem Bureau der König lichen Hoftheater. Im Königlichen Opernhaus findet mit Allerhöchster Genehmigung am Palmsonntag, den 16. April, abends 7 Uhr, eine „Große Musikaufführung" zum Besten des Unterstützungsfonds für die Witwen und Waisen der Königlichen musikalischen Kapelle statt. Das Programm ist wie folgt festgesetzt: 1. „Parsifal" von R. Wagner (Verwandlungsmusik und Schlußszene des 1. Aktes, für Chor und Orchester, und Karfreitagszauber, für Orchester.) 2. Neunte Sinfonie, mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude" von L. v. Beethoven. Die öffentliche Generalprobe zu dieser Musikaufführung findet Sonnabend, den 15. April, abends 7 Uhr, statt. Residenztheater. Herr Dr. Rudolf Tyrolt ver- abschl^det sich morgen Mittwoch als „Zawadil" in dem Schwank „Familie Schimek" von Gustav Kadelburg. Am Donnerstag gelangt als Schauspiel-Abonnementsvorstellung der 1. Serie „Die Schmetterlingsschlacht" zur Aufführung. f Gastspiel Josef Kainz im Residenztheater. Tie vorher bestellten Billetts sind bereits an der Kaffe zu haben. Da der Andrang zu diesem Gastspiel ein ganz enormer ist, bittet die Direktion des Residenztheaters, die Billetts rechtzeitig zu beheben, jedoch bleiben die vorher bestellten Billetts bis zum Tage der Vorstellung, mittags 2 Uhr, an der Kaffe reserviert. s Professor Robert Kochs Studien über die Fiebererkrankungen in Deutsch-Ostafrtka. Man meldet aus Berlin: Nach hierher gelangten Nachrichten hat Professor Roberj^Koch gegen Mitte März in Mrogoro sich mit der dnisarbeitung des von ihm auf der Straße Dar-eS-Salaam nach Mrogoro gesammelten Rückfallfieber- — Der im Dienste ergraute, in den 50 er Jahren stehende Oberpostsekretär Hugo Richter hat sich Ende, voriger Woche in seiner Wohnung selbst entleibt. Dem Vernehmen nach sind bei ihm Unregelmäßigkeiten im Dienste entdeckt worden. — Die Zahl der Abiturienten auf den 11 säch sischen Realgymnasien betrug zum Ostertermin 255 gegen 227 des Jahre- 1S04. — Konfirmation. Am Sonntag fanden in mehreren Kirchen der Stadt bereits Konfirmationen statt...Da die Zahl der jungen Christen von Jahr zu Jahr eine immer größere geworden ist, mußte ein Teil der Konfirmattonrn, die in der Hauptsache am Palmsonntag, vereinzelt auch an den ersten Tagen der Karwoche abgehalten werden, schon am Sonntag Judica vorgenommen werden. — Der Sächsische Saalinhaberverband, der seinen ersten VerbandStag voriges Jahr in Chemnitz ab hielt, beruft seine diesjährige ordentliche (2.) Verbands tagung im August nach Leipzig. — Dresden im Blumenschmuck 1905. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs hat beschlossen, den Wettbewerb mit Blumenschmuck auch in diesem Jahre zu veranstalten. Hoffentlich findet da- Ausschreiben recht lebhaften Anklang bei der Bürgerschaft Dresdens. Die Devise Dresden im Blumenschmuck ist schon weithin bekannt. Davon zeugen die zahlreichen Schreiben aus deutschen Städten, wie Frankfurt a. M., Köln a. Rh., Mainz, Düffeldorf, Wien, Wiesbaden usw., die an den Fremdenverkehrsverein kommen, um Auskunft über das Unternehmen und seine Ausführung zu erbitten. So hat der wiederholte Wettbewerb viel dazu beigetragen, um Dresdens Ruhm als einer schönen Stadt weithin zu tragen. Das Preisausschreiben wird demnächst veröffentlicht. — Das Dresdner Gewe^kschaftskartell beschloß die Errichtung eines Arbeitersekretariats für Dresden. Von den 30,998 für die Abstimmung in Betracht kommen den Gewerkschaftsmitgliedern erklärten sich bedingt 10,000 dagegen. Das Sekretariat soll am 1. Juli eröffnet werden. — Wegen Beleidigung Sr. Majestät des Königs hatte sich gestern vor dem Schwurgericht zu Stuttgart der verantwortliche Redakteur des „Simplizissimus", Julius Linnekogel aus München, zu verantworten. Jnkriminiert war der Text des Bildes „Bange Stunden einer hohen Frau" in der Spezialnummer vom 6. Dezember 1904. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage, worauf Frei sprechung unter Uebernahme sämtlicher Kosten auf die Staatskasse erfolgte. * — Aus dem Polizeibericht. In einer Schank wirtschaft der Wilsdruffer Vorstadt hat sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntage ein Arbeiter infolge von Familienzwistigkeiten mit Cyankali, von dem er aber nur eine geringe Dosis genoffen, zu vergiften versucht. — In der Uebigauer Schiffswerft geriet vor einigen Tagen ein Transmissionswärter beim Reinigen einer Lochstange mit der linken Hand zwischen zwei Zahnräder, wobei ihm vier Finger abgequetscht wurden. — Am 9. d. M. nachm. gegen ^4 Uhr ist oberhalb des Pionierübungsplatzes im Großen Ostra-Gehege ein dunkel gekleideter unbekannter Mann, der näher nicht beschrieben werden kann, in die Elbe gesprungen und kurz vor dem Herannahen des' von der Pionier-Wachmannschaft zur Rettung ausgesetzten Kahnes in den Fluten verschwunden. — In der Nacht zum 10. d. M. ist in ein Produktengeschäft in der Mohnsttaße eingebrochen und daselbst die Laden kaffe gestohlen worden. Der Einbrecher ist von der Kriminal polizei in einem 17 jährigen Arbeitsburschen ermittelt und festgenommen worden. Am 10. d. M. ist ein Kutscher beim Wegfahren von Ausschachtungsmaffen vom Areale des alten Schäferei - Grundstückes in der Friedrichstadt am rechten Fuße schwer verletzt worden, so daß er mittels Unfall wagens in das Stadtkrankenhaus gebracht werden mußte. — Der Bezirksverein in Vorstadt Plauen hat eine längere Eingabe an die Königl. Amtshauptmannschaft gerichtet, in der über die Verunreinigung der Weißeritz durch die Gemeinden des Plauenschen Grundes Beschwerde geführt und um diesbezügliche Abänderungsvorschriften ge beten wird. Materials beschäftigt. Das Rückfallfieber wurde bald nach dem Jahre 1900, vermutlich durch einen Transport Suda nesen, nach Dar-es-Salaam eingeschleppt und hat sich dann besonders an den großen, nach dem Innern führenden Straßen rasch ausgebreitet. Professor Koch beabsichtigte, von Mrogoro nach Mpwapwa zu reisen und von dort an die Küste zurückzukehren, um die verschiedenen, in den von ihm berührten Gegenden auftretenden Infektionskrankheiten an Ort und Stelle zu studieren. s Ein Höhlenfund in den Alpen. Professor Moser au- Triest hat in einer großen Höhle im Gebiet der Julischen Alpen eine beachtenswerte Entdeckung ge macht. Schon während des vorigen Sommers wurde seine Aufmerksamkeit auf einige seltsame Knochen gelenkt, die augenscheinlich von hohem Alter waren. Er begann darauf eine Folge von planmäßigen Ausgrabungen, die zum Fund noch anderer tierischer Ueberreste, und darunter der Skelette von wenigstens acht Höhlenbären von ungeheurer Größe führten. Die Nachforschungen sollen noch fortgesetzt werden, da die Aussicht auf weitere Entdeckungen besteht. f Wissenschaftlich hochbedeutende Ausgra bungen haben neuerdings Professor Furtwängler und vr. CurtiuS auf Aegina gemacht, wo die beiden Gelehrten gegenwärtig, ausgerüstet mit den Mitteln der Baffer- mannschen Stiftung, weilen. Sie entdeckten eine prähistorische Stadt neuerer Art auf der Oros-Spitze, ferner einen Bronze schatz, ein künstlerisch wertvolle- Idol und eine bedeutsame Inschrift, die das von Pausanias erwähnte Heiligtum des Zcus-Panhellenios betrifft. fSinneSmessungenbeiNaturvölkern. Mehrere amerikanische Gelehrte haben gelegentlich der Weltausstellung in St. Louis umfassende Messungen an einer großen Zahl von Menschen verschiedener Raffen vor- ----- DreSden-Trachau, 11. April. Das i» Grundbuche für Trachau Blatt 798 auf den Namen des ProduktenhändlerS Franz Ludwig Lust in Dresden einge tragene Grundstück soll am 25. Mai 1905, vormittag- 9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Saal 118, zu Dresden, im Wege der Zwang-voll- stteckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche 2,0 Ar groß, und auf 30,950 M. geschätzt. ES besteht aus Wohnhaus mit Hofraum und liegt im Vorort Trachau, Teichstraße 3. ) Aus der Lötznitz, 11. April. Der allgemeine HauS- und Grundstücksbesitzer-Verein zu Radebeul hält am nächsten Freitag abends Uhr im BahnhofShotel 1. Etage dortselbst eine Mitglieder-Versammlung ab, in welcher u. a. auch Aufklärung über die Bezahlung der Schleusenbaubeittäge gegeben werden soll. O Radebeul, 11 April. In vorliegender Nummer veröffentlicht die Verwaltung der hiesigen Sparkaffe die Rechnungs-Uebersicht der Sparkaffe auf da- Jahr 1904. Wir machen darauf besonders aufmerksam. — Wie Herr Gemeindevorstand Werner heute bekannt gibt, darf der Jauchenttansport durch den Ort im Sommerhalbjahre nur von abends 7 bis morgens 9 Uhr erfolgen. Ausgeschlossen davon sind die Jauchenttansporte innerhalb der Ort-slur sowie die Wagen der Düngerexport-Gesellschaft mit pneu matischem Verschlüße. Niederlößnitz, 11. April. Gegenüber verschie denerlei Wünschen bezüglich der elektrischen Straßenbahn durch die Lößnitz ist von zuständiger Seite der Bescheid eingegangen, daß von einer Ermäßigung der Tarife sowie von der Einlegung eines 6- bezw. 8-Minuten-Verkehr nicht die Rede sein kann, da die eigentliche Lößnitzbahn bi scht keinen Reinertrag ergeben habe. Niederlößnitz, 11. April. In seiner letzten Sitzung beschloß der hiesige Gemeinderat abermals eine Ermäßigung der Gemeindeeinkommensteuer, so wie im ver gangenen Jahre auch für 1905 eintteten zu lasten und statt 11.1/2 Simpeln im Jahre 1904 nur 11 Simpeln für 1905 zu erheben. Die Steuern, die vergangenes Jahr durchschnittlich 52 Prozent der Staatseinkommensteuer be trugen, sinken nunmehr unter 50 Prozent der Staatsein kommensteuer herab. (:) Blasewitz, 11. April. Die Beratungsgegenstände der am Sonnabend in Böttgers Vereinshaus abgehaltene« Bierteljahrshauptversammlung des Kgl. Sächs. Militärverein- Blasewitz waren vorwiegend interner Natur. Von allge meinem Interesse dürfte nur sein, daß der Verein im ab- gelaufenen Vierteljahr 16 Kameraden mit 412,50 M Krankengeld und die Witwe eines verstorbenen Kameraden mit 50 M. Sterbegeld unterstützte. So hohe Ver- Pflichtungen in einem Vierteljahre trafen den Verein noch nicht. Das Vereinsvermögen bestand Ende März in 7803,86 M. Die Versammlung war gut besucht. o Cossebaude, 11. April. In der am 5. d. M. von dem Vorsitzenden, Herrn Gemeindevorstand Reinhardt abgehaltenen Sitzung des Schulvorstandes wurde nach Kenntnisnahme von einigen Geschäftssachen ein durch Zwangsversteigerung in anderen Besitz übergegangenes Grundstück zwecks Erhebung von Besitzveränderungsabgaben mit 7180 M. geschätzt. — Der Schulvorstand beschloß, am 9. Mai d. I. als Schillerfeier einen Schulaktus in der Schule abzuhalten, wobei den Kindern der 1. und 2. Klaffe je eine Handausgabe von Friedrich Polack „Unser Schiller" ausgehändigt werden soll. — Während des Kon- firmandenunterrichts im Winter 1904/05 in der Schule ist elektrisches Licht benutzt worden, wofür vom Kirchen- Vorstand zu Briesnitz 3 M. 30 Pf. einzuziehen sind. -- Schließlich nahm der Schulvorstand noch von Mitteilungen bezüglich der diesjährigen Osterprüfungen Kenntnis. o Cossebaude, 11. April. Bericht über die Sitzung der Werksverwaltung am 6. April. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Reinhardt. Zu dem mit dem Techniker Richard Müller als' Betriebsleiter abzuschließenden Vertrag und den Dienstvorschriften erklärte man seine Zustimmung. Das Gehalt wurde auf 2400 M. festgesetzt. Der Vertrag soll vom 1. Mai d. I. ab Gültigkeit haben. Die Werksver waltung war damit einverstanden, daß die Differenz mit genommen. Im ganzen wurden über 1000 Personen ge prüft, die zu 9 Raffen und 22 Gruppen des Menschen geschlechts gehörten. Es handelte sich hauptsächlich um die Feststellung der Sinnesschärfe bei Naturvölkern im Vergleich zu der bei Europäern. Beispielsweise wurde ermittelt, daß einige Völker, namentlich die Filipinos (auf den Philippinen) an Sehschärfe den Europäern weit überlegen sind, während andere, wie die Ainos in Nord-Japan und Sachalin, die Negritos (eigentliche Urbewohner der Philippinen) und die Zwergvölker Afrikas auffallend schlechte Augen hab«. Die Filipinos wurden auch auf Farbenblindheit geprüft, und eS stellte sich heraus, daß das Unvermögen zur Unter scheidung von Rot und Grün bei ihnen ungefähr ebenso häufig ist wie bei den Weißen. In der Feinheit de« Farbenfinns stehen dagegen die Naturvölker den Europäer« durchweg nach, weil die Verschärfung des Auges nach dieser Richtung hin eben wohl ein Erzeugnis der Kultur ist. f Der Giftbaum des deutschen Volke-' In sehr geschickter Weise hat der bekannte Arzt vr. meck. Bonne, Kl Flottbeck bei Hamburg, den Alkoholismus des deutschen Volkes mit einem gewaltigen Baume verglichen und diesen Vergleich in einer Zeichnung dargestellt, die so eben in 4. Auflage vorliegt (Verlag von P. Jepsen, Flensburg, Neustadt 45). Die Rückseite der außerordent lich anschaulichen Zeichnung enthält eingehende statistische Angaben, Aussprüche hervorragender Bolkswirtschaftler und Universität-Professoren und eine Zusammenstellung der alkoholgegnerischen Vereine Deutschlands, der besten Literatur zur Belehrung über den Alkoholismus usw. Da das'Blatt nur 10 Pfg., bei Partien von 100 nur 8 M. kostet, so wird es voraussichtlich immer größere Verbreitung in allen Schulen, Wartesälen, Leseräumen usw. * finden.