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Sächsische* LandeS-Anzeige*. Nr. SO. Mittwoch, S6. Januar 1888. Man wird sich nun in Kurzem mit einem Nnsrns an die Bewohner der Stadt wende». Dieser Aufruf wird die Bitte enthalten, die Gabe», welche bisher von deu Einzelnen an die Bettler verabfolgt worden sind, der Arbeits stätte zuflicb» zu lassen und die Bettler min einfach an die Arbeitsstätte zu verweisen. Wen» sie sich dort melde» und einige Stunden arbeite» wollen, soll ihnen die denkbar reichlichste Unterstützung gewährt werden. Der jähr liche Beitrag ist aus 2 Mark normirt, und das wird wohl auch gewiß das Geringste sein, was das Jahr hindurch in einem Haushalte oder Geschäfte an die Bettler verabreicht wird. IOOO Stück Thürschilder mit der Aufschrift: Mitglied des Vereins: „Arbeit für Bettler" sind bereits i» Bestellung. Die Erfahrung wird lehren, dass diejenigen Bettler, denen an Arbeit nichts ge legen ist und die somit eine Unterstützung auch gar nicht verdienen, in, An blick des Thürschildes einfach rechtsumkchrt machen werden, ja, daß der Strom der eigentlichen Vagabonde», wenn sie höre», daß sie rn Chemnitz arbeiten solle», sich gar nicht mehr in die Stadt herein ergießen, sondern in weitem Bogen um dieselbe herrnnstießen wird. Man kann nur wünschen, daß da« Unternehmen seitens der Bürgerschaft diejenige Unterstützung finde» möge, die es verdient. Wenn jeder Picnnig, der einem Bettler gegeben wird, erst vom Geber erarbeitet werden muß, wie komme» die Bettler zu der Be rechtigung, nicht zu arbeiten? Es wird thatsächlich an die Vagabondage Tribut gezahlt. Wer sich dessen weigert, a» dem wird gelegentlich empfind liche Rache genommen, wie kürzlich die Brandstiftung in Altchemnitz zum Entsetzen Aller gezeigt hat. Es ist eben nicht blos immer mit der Humanität getha» gegenüber den sittlich verwahrlosten Elementen der menschlichen Gesell schaft. Und daS ist die rechte christliche Liebe nicht, die die Sünden und Schäden des sittlich-nationalen Lebens entweder ganz ignorirt oder mit der Hand nur ganz vorsichtig darüber hinsährt, sondern das ist die ächte christ liche Liebe, die fest zugreift und die Sonde in die Wunde einsenkt und dar aus ausgeht, den Schaden zu heilen. DaS wahre Mitleid besteht doch allemal in dem Wunsche, dem Mitmenschen z» helfen und ihn ans seiner Noth her auszuheben. Durch die Einzclgaben aber, wie sie den Bettlern an den Thüren massenhaft verabreicht werden, werden die meisten von ihnen »nr erst recht in die Noth hinein geführt, nämlich i» die geistige Noth, da ihnen der sitt liche Gehalt verloren geht und die Kraft schwindet, aus sich heraus mit Gottes Hilfe jemals noch etwas Ordentliches z» werden. Die geplante Arbeitsstätte aber wird auch nach dieser Richtung hi» sür Manchen, der in Gefahr steht, ganz zu verkommen, ein Segen sein, eine Stätte, wo er sich einmal ans sich selbst und auf die wahre Bestimmung des Menschen, eines jeden Menschen, des Vornehmsten wie des Geringsten, besinne» kann: „Bete und arbeite!" Landgüter zu jeder Größe, Gasth. m. u. ohne Feld, Restaur. m. u. ohne Materialwaarenh., Fleischer., Bäcker., Zinsh. in Stadt u. Land, Färbereien,Bleich.,Brauer.,Ziegel.:c. habeich Auftragsg. b. günst. Bed. z. v. Auch w. Grundstücke mit in Zahlung angenommen. Näheres bei Rl»x1i»IIIai» L11«I»»vll8, Frankenberg i. S., Schloßstr. 15 Kassen-Gelder zu 3-/4 und 3-/z mit r/z o/a Rente, was sich selbst abzahlt, auf Land güter, sowie von 4«/o ab auf Häuser, in allen Beträge» habe jederzeit unter günstigen Beding ungen auszuleihcn. Näheres bei Rl»x1i»111»i» H1«I»»«1l8, Frankenbergt.S., Schloßstr.15. Litterarisches. Volksbibliotheken giebt es bereits eine sehr große Anzahl, aber die meisten verdienen diesen Namen kaum. Die billigen Ausgaben haben fast durchweg den Fehler, daß — abgesehen von dem schlechte» Papier — der Druck ei» derartig kleiner ist, daß der Leser Gefahr läuft, sich die Augen zu verderbe». So z. B. sah sich das k. k. österreich. Unterrichtsministerium veranlaßt anzn- ordncn, daß Klajsikeransgaben mit allzu kleiner, für die Augen nachthcilig wirkender Schrift weder i» Schulen gelesen, »och für häusliche Lektüre em pfohlen werde» dürfen. Eine derjenigen Büchersannnlnngcn, welche nicht nur allen Anforderungen der Hygiene entspricht, sondern auch gefällige Ausstatt ung mit geringem Preise vereinigt, ist die im Verlage von Otto Hendel in Halle a. S. erscheinende Bibliothek der Gesaunntlittcratur. 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Hofmann, Arbeiterin, beide wohnhaft in Glösa. (3.) Gestorben: I. M. Heinrich, Ehefrau in Furth, Lg I. S. A.Matthes, Fabrikarbeiterin in Furth, T., 3 M. E. L. Drinks, Dienstmädchen in Furth, 1b I. F. A. Hanschmau», Handarbeiter in Furth, T, 6 M. (4.) Für den redactioncllen Theil verantwortlich: Franz Götze i» Chemnitz. Für nicht erbetene Zuwendungen ist die Verlags-Expedition nicht verbindlich. vustLv SekiilLv, FZ, empfiehlt ir,»Iii,ii»»Ii»ii8«, Valllvn- Vüvli«», k i it ol - Ittel!»», 1l»IHii»ii«t- 8vlL«I»e, 1a1»«l8, I1Ü8vI»VI>, Hiiuckvi-, 8z»1lL«i» «1«. w Arimter Hmvalll LU Wüßten ?rei86ll. Auftragsgemäß habe zwei größere Güter bei Frankenberg — 40 u. 50 Acker groß — frei zu verkaufen oder auf Gasthöfe zu ver tauschen. Desgl. ein Restaurant- Grundstück b. Chemnitz soll bei 6000 Thlr. frei,, od. auf eine Fcld- wirthschaft od. Hausgrundstück ver tauscht werden. Ebenso ein Land- Gasthof bei Hainichen soll bei 1000 Thlr. Anzahlung für 6000 Thlr. verkauft werden. Ferner ein Schützen Haus in einer Mittelstadt bei Chemnitz sür den Preis von 15000 Thlr. bei 6000 Thlr. Anzahl, frei zu verkaufen. Desgl. eineLand- bäckerei, einzige im Orte, soll krank heitshalber für 4500 Thlr. Verkauft werden, ebenso ein Restaurant u. Hausgrundstück mit Herberge, ca. 3 Scheffel Feld, vollst. Inventar, 15 Betten, soll f. 2600 Thlr. b. 1000 Thlr. Anz. verk. wcrd. Ich suche ein Zinshaus in. Restaurant, sowie ein Zinshaus ohncRcstaur. inChemn. zu kauf. Off. au fr. Willi. Lioyvr, Cunnersdorf b. Frankenberg. Auf eine gvvvnblickv Anlage mit 70 millö örsnllcassv wird eine 1. von Mk sofort gesucht. Agenten verbeten. Gefl. Offerte» unter L. 0. 1000 in die Exped. d. Bl. erbeten. Hochfeines kMrkmt! mit -1«I»1«I empfiehlt Paul Seltmann, Ifcltö ävr tiain- u. stklsrslr.l Feine getr Confirmanden-Röcke billig zu verk. Logenstraße 28, Pt. Gänzlicher Ausverkauf wegen Portemonnaies, Cigarrenetuis, Gesangbücher re., Schreib- albums, alle Buchbtnderartikel zu billigsten Preisen. Z . 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