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Seile 2. - „Sächsische Dorfzeitunq." - 22. Juni 1905. Äus Dresden nnd Umgegend. Dresden, 20. Juni. — Der Sommer ist da! Morgen Donnerstag früh 4 Uhr tritt die Sonne in das Zeichen des Krebses: Wir haben den längsten Tag und die kürzeste Nacht, den Beginn des Sommers! Der längste Tag ist ein wichtiger Tag im Kreislauf der Jahreszeiten. Es ist früh um 3 Uhr hell, so aber auch noch abends 9 Uhr, und nur wenige Stunden in der Nacht währt ein mäßiges Dunkel. Obwohl die Sonne alljährlich den 21. Juni senkrecht über dem Wendekreis des Krebses steht, der sich bekanntlich 23'/2 Grad nördlich vom Aequator befindet, so ändert sich doch an den folgenden Tagen darin wenig oder nichts. Semstwo-Abgeordneten soll folgenden Wortlaut gehabt haben: „Majestät, wir kommen heute zu Ihnen al- loyale Untertanen mit dem Wunsche, freimütig und furchtlos zu unserem Souverän zu sprechen. Unsere Landsleute haben unS damit betraut, Ihnen die Gründe darzulegen, die verlangen, daß die alte Ordnung der Dinge, die Sie selbst verurteilt haben, endlich beseitigt werde. Das von der Bureaukratie geschaffene willkür liche Polizeiregiment hat da- Land in einen unglück lichen Krieg verwickelt, eS zur Anarchie getrieben und an den Rand des Verderbens gebracht. Wir vertrauen der Aufrichtigkeit Ihrer Versprechungen. Zum Unglück jedoch ist deren Einlösung Leuten anvertraut, die ent schlossen sind, sie zu Nichte zu machen, Sie selbst irre zu leiten und Sie mit Mißtrauen gegen Ihre Unter tanen zu erfüllen. Diese Menschen stellen uns als etwas nicht viel Besseres als Anarchisten hin, während wir doch nichts sehnlicher wünschen, als die besten Interessen Ihres Thrones zu fördern, die von denen Ihres Volkes unzertrennlich sind. Lassen Sie ab davon, den Intriganten ihr Ohr zu leihen Eure Majestät sind nicht Kaiser der Bauern oder Kaiser der Klein bürger oder Kaiser des Adels, sondern Kaiser aller Russen. Berufen Sie die Erwählten des Volkes, hören Sie diese an, nur so kann Rußland dem Bürgerkriege und dem schmachvollsten Frieden entgehen. Sie allein können Rußland wieder einigen." Sckweden - Norwegen. Der norwegische Storthing hat eine Adresse an König Oskar und den schwedischen Reichstag gerichtet, m welcher die Notwendigkeit der Trennung Norwegens von Schweden auf friedlichem Wege ausführlich begründet und auch ausgeführt wird, daß das norwegische Volk keinerlei Bitterkeit oder Unwillen dem schwedischen Könige gegen über empfinde. Der schwedische Reichstag ist gestern zusammengetreten. Spanien. König Alfons' Brautschau. Der junge König hat seine Reise nach England beendet, ohne daß hierbei der Plan einer Verlobung des Königs mit der Prinzessin Patricia von Großbritannien irgend eine Förderung erfahren hätte. In Pariser Kreisen wird dies aufrichtigst bedauert; denn man fürchtet, daß nunmehr Alfons bei seinen demnächstigen Besuchen in Berlin und Wien eine deutsche oder österreichische Prinzessin für die Würde einer Königin von Spanien auswählen könne. Hieran knüpfen sich aber noch manche andere Erzählungen, welche nach der „Dtsch. Tagesztg." erkennen lassen, daß ein l 8 jähriger König doch noch von anderen Gefühlen als von den ausschließlichen Rücksichten auf die hohe Politik beherrscht wird. Man versichert nämlich in recht glaubhafter Weise, daß der junge König in Paris eine sehr heftige Neigung zu einer allerdings sehr schönen französischen Schauspielerin gefaßt habe. Diese Leidenschaft soll den König derart gefesselt haben, daß er in London ziemlich zerstreut gewesen sei. Amerika. Der amerikanische Gesandte Gummere in Tanger hat telegraphisch die Einladung Marokkos an die Vereinigten Staaten, sich an der geplanten internationalen Konferenz zu beteiligen, übermittelt. Kunst und Wissenschaft. Literatur. In den Verband der Dresdner Hofoper sind unlängst drei junge Talente neu eingetrcten, von deren Entfaltung man sich sehr Gutes versprechen darf. Fräulein Keßler, die als Elisabeth mit großem Erfolge debütierte, und Frau Kleinert, welche sich als eine ausgezeichnete Koloratursängerin mit der Königin der Nacht in Mozarts „Zauberflöte" sehr verheißungsvoll einführte. Der Dritte im Bunde ist Herr Oeser, ein Tenorist, der von seiner früheren Schauspielerlaufbahn ein bedeutendes Spieltalent mitbringt. Die Opernsaison, die kurz vor Torschluß noch eine Neueinstudierung der Offenbachschen Burleske „Orpheus in der Unterwelt" bringen und am 2. Juli ihr Ende finden wird, ist eine der unergiebigsten gewesen, die man jemals hier erlebt hat. An Neuheiten fehlte cs fast voll ständig, die Neueinstudierungen waren sehr spärlich und der Spiclplan sehr einförmig, zumal da durch Frau Wittichs langen Urlaub und Herrn Burrians Groll zwei der ersten Kräfte monatelang nicht zum Auftreten kamen. f Im Residcnztheater gelangt morgen abend Gustav Kadelburgs Lustspiel „Der Familientag" zur Auf- führung. Am Freitag abend geht erstmalig das Lustspiel „Ein Seitensprung" von Ben. Deliöre und Guillemand, deutsch von Max Schönau, in Szene. f Die arktische Forschungsreise einer Frau. Wie aus Halifax berichtet wird, ist von dort Mrs. Hubbard nach Gillisport in Labrador abgefahren, um dort in arktischen Gebieten Forschungen zu unternehmen. Die mutige Frau ist die Witwe des Forschungsreisenden Leonidas Hubbard, dessen Expedition in das unwirtliche Land vor einem Jahre ein so trauriges Ende nahm, indem er selbst vor Hunger und Kälte starb. Mrs. Hubbard beabsichtigt, die topographischen Aufnahmen zu Ende zu führen, die Man spricht daher von einem Sonnenstillstand oder Solstitium des Sommers, während dessen die Sonne die größten Bögen am Himmel beschreibt und die Schatten senkrechter Körper mittag« sehr kurz sind Erst im Juli merkt man wieder, daß die Sonne sich mehr dem Aequator zuwendet. Unsere heidnischen Vorfahren in Deutschland feierten darum ein beliebtes, fröhliches Sonnenwendfest. — Se. Majestät der König traf gestern vormittag, wie schon kurz berichtet, von Baden-Baden in Straßburg ein und wurde dort vom Statthalter, der Generalität und dem Bürgermeister Back empfangen. Nach herzlicher Begrüßung fuhr der König mit dem Statthalter in sein Absteige quartier, das Statthalterpalais. Nach einem Frühstück im engsten Kreise fand um 1 Uhr die Parade des sächsischen Infanterieregiments Nr. 105 auf dem Hofe der Manteuffel- Kaserne statt. Im Gefolge des Königs befanden sich Kriegsminister v. Hausen, Generaladjutant v. Altrock und Flügeladjutant v. Schönberg. Nach der Parade besuchte der König den kommandierenden General und den Bischof Fritzen. Um 4 Uhr besichtigte der König mit dem Gouverneur neue Befestigungen an der Südfront von Straßburg. Um 8 Uhr fand im Offizierskasino des Regiments Nr. 105 große königliche Tafel statt, wozu der Statthalter, die Generalität, das Offizierkorps des 105. Regiments und das Gefolge geladen waren. — Heute fährt der König nach der Hohkönigsburg und speist abends beim Statthalter. Donnerstag erfolgt die Abreise nach Metz. — Zu der außerordentlichen Tagung der deutsch-evangelischen Kirchenkonferenz, die Ende dieser Woche in Eisenach stattfindet, werden sich in Ver tretung der sächsischen Kirchenregierung der Präsident des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums vr. von Zahn und der Konferenzvorstand Vizepräsident Oberhofprediger vr. Ackermann nach Eisenach begeben. Der Konferenz geht eine Sitzung des deutsch-evangelischen Kirchen-Aus schusses voraus. — Personalien. Dem Archidiakonus an der Kreuzkirche in Dresden Pastor l)r. ptui. Karl Heinrich Neubert ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden verliehen worden. — Wiederum ist ein verdienter Offizier zur großen Armee abgerufen worden. Gestern vormittag erlag plötzlich der hier wohnhafte Oberst z. D. Herr I Christian Friedrich Fikentscher einem Schlaganfalle. Der Entschlafene wurde 1846 in Redwitz in Bayern geboren. — Die finanziellen Schlußergebnisse des Haushaltes der Stadt Dresden auf das Jahr 1904 haben sich nach den nunmehr vorliegenden endgültigen Abschlüssen erfreulicherweise günstig gestaltet. Die laufenden Einnahmen weisen den laufenden Ausgaben gegenüber erhebliche Ertragsüberschüsse auf, die sich beim Haushalte für die politische Gemeinde auf 775 435 M. 93 Pf. (gegen 327 814 M. 89 Pf. im Jahre 1903) und bei dem Haushalte für die evangelisch-lutherische Schulgemeinde auf 150 628 M. 15 Pf. (gegen 46 745 M. 41 Pf. im Jahre 1903) beziffern. — Morgen Donnerstag findet eine Sitzung der Stadtverordneten statt, in welcher u. a. 1 800 000 M. zu den im laufenden Jahre vorzunehmenden Hoch- und Tiefbauarbeiten gefordert werden. — Bürgerverpflichtungen. Im Monat Mai 1905 wurden 126 Bürger verpflichtet. — Nie sächsischen Handelskammern haben an das Reichspostamt zu Berlin das Gesuch gerichtet, im Fernsprechverkehr die Einführung einer Zwischenstufe zwischen 100 und 500 Kilometer derart, daß bei Ent fernungen von über 100—250 Kilometer nur eine Gebühr von 75 Pf. zu entrichten ist, in Erwägung zu ziehen. — Ein Fortschritt ist mit der Ausstattung von Personenwagen dritter Klasse mit Wasch- einrichtung gemacht worden. Die vom hiesigen Haupt bahnhofe allerdings wohl nur in Schnellzügen laufenden neueren vierachsigen Wagen sind in den Aborten mit Waschtischen versehen, deren Waschbecken umkippbar ein gerichtet sind. ihr Mann begonnen hat. Mit ihr zugleich und gleichsam in Konkurrenz mit ihr ist auch Dillon Wallace, der Hubbard begleitet hatte, nach Labrador aufgebrochen, um die Arbeit des verstorbenen Forschers fortzusetzen. ß Ein telegraphischer Trinkspruch Wilden bruchs. Aus Karlsbad sandte Ernss v Wildenbruch dem studentischen C. C.-Verband der deutschen Sängerschaften, der in Weimar seine Tagung abhielt, folgenden Trinkspruch auf dem Drahtwege: „Die Sonne rus' ich, die am ersten Tage MU Flammen tauchte Euern jungen Bund! Sie bleibe Euch! Dle Glut des Herzens trage Euch über Zweifel, Hindernisse und Gelage. Kleibt iung, bleibt warm, bleibt freudig, seid gesund!" Der Toast wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen, f Kunst und Handwerk. In einem äußerst interessanten und feinsinnigen Artikel plaudert Alfred Capus über den Unterschied von Kunst und Handwerk auf dem Theater. Ein Theaterstück — sagt CapuS — ist leicht geschrieben, schwerer schon ist es, damit zu reüssieren. Wer einigermaßen Bildung, viel gelesen, eine geistige Regsamkeit und obendrein Beobachtungsgabe hat, wird bald so ein Werk in Dialogen, das beim flüchtigen Hin sehen wie ein Drama aussieht, fertig haben. Männer und Frauen sprechen von Liebe, die Handlung formt und ent wirrt sich, und es gibt zarte und kräftige Stellen in diesem Stück Blättert man so ein Buchdrama flüchtig durch, so kommt man am Ende zu dem Eindruck, daß man hier einen Autor vor sich habe, der für das Theater geschaffen ist. Zahllose solche Werke liegen den Persönlichkeiten, die über die Annahme zu entscheiden haben, vor. Man wählt ein Werk, das originell, geistreich und wirksam erscheint, die Rollen werden abgcschricbcn und verteilt — die Proben beginnen. Und nnn geschieht das Wunderbare. Aus ein- — Wie im Vorjahre, so werden auch in diesem Sommer im Bereiche der Sächsischen Staatseisenbahnen sogenannte Ferien-MonatSkarten und -Nebenkarten für die l., II. und Hl. Klaffe ausgegeben. Es sind dies gewöhnliche Monatskarten und Monatsnebenkarten, die aber statt für die Pauer eines Kalendermonates auf die Zeit vom 14. Juli — Beginn der großen Sommerschulferitu — bis zum 13. August d. I. Mitternacht gelten. Die Einrichtung bietet den Vorteil, daß Personen, die sich während der Sommerferien außerhalb ihres gewöhnlichen Wohn- oder Beschäftigungsortes aufhalten und zwischen diesem Orte und dem Fcrienaufenthaltsorte die Eisenbahn beliebig oft benutzen wollen, für den angegebenen Ferien zeitraum statt zweier Monatskarten nur eine solche zum gewöhnlichen tarifmäßigen Preise zu lösen haben. Zur Erlangung der Ferien-Nebenkarten ist eine Bescheinigung der Ortspolizeibehörde oder des Gemeindevorstandes unter Verwendung des für Monatsnebenkarten vorgeschriebenen Vordruckes beizubringen. Ferien-Monatskarten und Ferien- Nebenkarten werden in der Zeit vom 14. bis zum 31. Juli dieses Jahres ausgegeben. Im übrigen gelten die im Personen, und Gepäcktarife der Königl. Sächs. Staats eisenbahnen, Teil N, enthaltenen Bestimmungen für Monatskarten und Monatsnebenkartcn allenthalben auch für Ferienkarten. — Die größeren Truppenübungen des XIX. (2. K. S.) Armeekorps finden in diesem Jahre in der Gegend von Chemnitz statt. — Durch die Königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt ergeht heute eine den Fahr- und Reitverkehr auf der Leuben-Lohmener Staats straße in Pillnitz betreffende Bekanntmachung, welche auch hiermit allseitiger Beachtung empfohlen sei. — An der Königl. Technischen Hochschule in Dresden beträgt die Gesamtzahl der Studierenden und Zuhörer im laufenden Sommersemester 1020 gegen 1011 im Wintersemester dieses Jahres. Der Staatsangehörigkeit nach sind Sachsen 573, Angehörige anderer deutscher Bundesstaaten 201, darunter 129 Preußen. 241 gehören außerdeutschen Staaten an. Die Mehrzahl hiervon (128 > sind Russen und Finnländer. — Zur Entlastung des Landgerichts wird vom 1. Juli ab durch die 1. Kammer eine 'größere Anzahl von Strafsachen an das Schöffengericht zur Verhandlung und Entscheidung überwiesen. — Der Deutsche Flottenverein veranstaltet eine vom 25. bis 30. Juni stattfindende Sonderfahrt zur Wasserkante. — Gestern begann hier die 13. Jahreskonferenz des Vorstände - Verbandes der evangelischen Jung frauenvereine Deutschlands. Herr Pastor Mätzold- Dresden sprach über die Fürsorge für die weiblichen An gestellten und Fräulein Klara Kühl-Dresden über die ver schiedenen Anforderungen der weiblichen Berufsgruppen au die helfende Liebe. — Der Evangelische Bund hat für den Garantie - fonds des im Herbst dieses Jahres in der Ausstellungs halle zu Dresden zur Aufführung kommenden Luther-Fest- spieles von Otto Devrient die Summe von 1000 M. gezeichnet und außerdem 100 M als freiwillige Gabe zur Deckung der Kosten bewilligt. Die Aufführungen des Devrientschen Lutherfestspieles finden vom 20. Sep tember an im Kuppelsaale des städtischen Ausstellungs palastes statt. In dem Festspiel werden 300 Personen mitwirken, die, mit Ausnahme der Figur des Luther, sämtlich von Damen und Herren aus der hiesigen Bürgerschaft dargestellt werden. Für die Darstellung des Luther soll eine hervorragende künstlerische Kraft gewonnen werden. — Der Verband Deutscher Buchdrucker be schäftigte sich gestern u. a. mit der allgemeinen und tarif lichen Lage, wozu nicht weniger als 24 Anträge Vorlagen, die meist auf Kündigung des zur Zeit gelteuden Tarifs hinausliefen. Es kam aber noch zu keiner Entschließung — Der 19. Sächsische Gastwirtsverbandstag findet jetzt in Zittau statt. Mit der Generalversammlung ist eine Ausstellung verbunden, die reich beschickt ist. Gestern mal erscheint alles wie verwandelt. Die Szenen, die eben noch so wirksam dünkten, verpuffen wie nichts, was uns beim Lesen klar erschien, ist jetzt ganz schleierhaft. Die Leute kommen auf die Szene und haben sich nichts zu sagen, was kräftig erschien, macht jetzt den Eindruck des Gewaltsamen, der ganze Akt ist zu kurz oder zu lang, der Autor läßt während des Zwischenaktes etwas vor sich gehen, was wir auf der Bühne sehen möchten, oder er erzählt uns langatmig, was wir längst wissen; das Auf treten und Abgehen der Figuren ist völlig, unbegründet: , die Künstler wissen nicht, wozu sie auf der Bühne stehen, — kurzum, wir entdecken auch nichts von dem wieder, was uns so entzückt hatte. Und doch ist es dasselbe Stück, das wir gelesen — man hat auch nichts daran geändert. Auch dieselben Personen sind es. Aber sie sind nun Fleisch und Blut geworden, sprechen mit deutlicher Stimme, blicken sich an, wenn sie miteinander sprechen, und müssen so aus schauen, als wenn sie verständen, was sie zueinander sagen . . . Alles hat das Relief, die Farbe der Bühne erhalten. — Alles ist umgewandelt. Dabei braucht der Saal nicht einmal voll von Zuschauern zu sein. Die Gardine ist Herabgelaffen, die Darsteller sind unter sich, keiner stört sie. Aber das Theater selbst ist da und stellt feine unumgänglichen Forderungen. Das Stück des jungen Autors, voll „Literatur", Geist, Charme und Witz, hat die erste Prüfung nicht bestanden. Es ist einfach nicht zu spielen, — das „Handwerk" hat hier einer nicht ver standen . . . Ein dramatisches Werk, das uns lachen und weinen machen, Freude und Qual bereiten soll, wird erst für die Szene reif, wo die Bedingungen erfüllt werden, die ein jedes „Handwerk" fordert. Wenn dasselbe „Hand werk" ein Schriftsteller packt voll Eigenart und Persönlich keit, dann erst sichen wir an den Pforten der „Kunst".