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^0.38. Freitag, deil 17. September 1841. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landman«. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers E. Heinrich. Dieses Wochenblatt kostet vierteljährlich 12j Ngr. oder 10 gGr. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Jeden Monat wird eine Lithographie beigegeben. Einzelne Nummern kosten 1 Stgr. 3. Pf. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Redaction d. S. Dorfz. in Dresden," erbeten. nehmung der friedfertigen Sprache Sir Robert Peel's macht die französische Regierung ernstlich Anstalt, ihre Streitkräfte zu vermindern; die See macht soll bis auf ein Dritttheil ihres bisherigen Bestandes verringert werden, und in der Armee soll eine ähnliche, wenn auch minder umfangreiche Reduction stattsinden. Die Verhältnisse, in Tunis scheinen immer mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Chevalier Raffo, erster Minister des Bey, ist auf einem tunesischen K^'gsschiff in Marsel eingetrofferii^ BeLaLwh - lich soll die Türkei den Bey angresseN,''Franko ihn beschützen und England der Türkei.-eistehen wollen. Ein Theil der französischen Flotte Be fehl erhalten, sich aüS dem mittelländischen Meere oder von Toulon nach Brest zu begeben. - Man behauptet, diese Flottenabtheilung werde von dort nach den Küsten von Nordamerika absegeln. Ei nige glauben, dieß geschähe, um im Fall eine- Krieges zwischen England und den Vereinigten Staaten in der Nähe zu sein; Andere behaup ten, um gegen die Erhöhung des Einfuhrzolls auf französische Waaren zu protestiren, die dem zwi schen Frankreich und den Vereinigten Staaten be stehenden Handelsverträge widersprechen soll. Schweiz. Die Lagsatzung hat nach l-naem Hin- und Herstreiten sich noch immer nicht über die Klosterfrage einigen können und den Be schluß über die einzelnen Commissioosanträge bis zum 25. October verschoben. Vom Anfang bi- zum Ende bot die Versammlung ein Bild der Uneinigkeit und Ohnmacht dar; die einzelnewMf- geklärtcn Repräsentanten, welche sich im Änne Aargaus für die Aufhebung der Klöster auhspra- chen, wurden von der ultramontanen Partei mit Schmäh- und Schimpfreden bekämpft, und eine große Anzahl dieser Republikaner giebt durch ihr< Sprache zu erkennen, wie wenig sie nUt der wah ren geistigen Freiheit vertraut ist, welche doch stets mit der bürgerlichen Hand in Hand gehen soll. Politische Äcltschau. England. Das Toryministerium ist nun förmlich ln Wirksamkeit getreten, und der Herzog von Wellington und Sw R. Peel haben ihre Eollegen bereits festlich bewirthet. Die Zusam mensetzung des neuen Cabinets wird als ein Mei sterstück des letztgenannten Staatsmannes ange sehen. Er ist dabei sehr vorsichtig zu Werke ge gangen und hat die gemäßigten Mitglieder seiner Par-ci. »-My. einskchreichAey Staatsamtern belkehen, während er den sogwann ten Hochtories dadurch genügte, daß er ihren Füh rern einen nicht weniger ehrenvollen Platz anwies, wo sie jedoch weniger im Stande sind, ihre jedem Fortschritte feindlichen Gesinnungen geltend zu ma chen und durchzusetzen. So hat ^sich Sir R. Peel keine Feinde im Lager seiner Partei gemacht, und es ist nichts von der Uneinigkeit zu bemerken, welche die Whigs schon vor der Gründung des jetzigen Ministeriums als die gewisse Ursache eines baldigen Sturzes der Loryregierung so zuversicht lich bezeichneten. Portugal. Die immermehr steigende Geld- noth hat die Regierung veranlaßt, einen Gesetz entwurf vorzulegen, welcher einen Abzug von 10 Procent von allen Civilbesoldungen zu Gunsten des Staatsschatzes verfügt; in der Kammer der Abgeordneten fand dieser Entwurf Genehmigung, und die Deputirten erklärten sich bereit, sich jener Beschränkung ebenfalls zu unterwerfen. — Der Staatsschatz war außer Stande, die nöthigen Pen sionen zu bezahlen. Spanien. Durch ein Decret der Neuer ung ist die unter'm 30. Nov. v. I. erlassene Äm- . nestie unter der Bedingung des Treueides auf die Karlistcn aller Kategorieen ausgedehnt worden, mit Ausnahme der Obersten und Generale, so wie der ihnen im Rande gleichstehenden Beamten. Frankreich. Nach dem Abgänge des zeit- herigen englischen Ministeriums und nach Ver- Vritter Iahrg. III. Cluartal.