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Sächsische Montag, den 24. August Ar. 496 Y und sich sagt, dir gvwal« ge von «e Für. >bau in Ab Mittwoch keine Ausreisegebühr mehr Das Reichskabinett hat befchlofle», die Kerordunng über die Erhebung einer ve- bühr für Anslandsreife« vo« 18. J«li mit Wirkung vom Mittwoch, dem LS. August, ab aufzuhebe«. Für Gre«zübertritte, die »ach Dienstag, dem 28. A«g«st, erfolge«, kommt daher die A«Sr«ifegebühr sicht mehr in Frage. Diekes Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen de« Mate« zu Dresden für dl« Stadtteile «mi-wU» Lol»«»», Weiher Hirsch, Bühlau, Mochwitz, Machwitz und Laudegast t«. und lll. Der«altung,b«,irk) der «emeinden d N ederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weidig und Schönfeld, so«»« der «mtshauptmannschaft Dresden. dort der en Volk eit zur n wird. Palästina ierirrend en, mtb er Mög- tnnerunz Geld fi- : mit den id den in enomme» Angebot lich schei- gut von- »eren. Die Länder dürfen Notverordnungen erlassen um die Staats- und Gemeindehaushalte in Ordnung zu bringen mit Loschwiher Anzeiger Tageszeitung für das östliche Dresden und fetne Vororte. f »4 Die „D. A. Z." sagt, die neue Notverord nung bedeute wohl die stärkste bisher er- folgte AmverUmua des Grundsatzes der ReichSverfafsung, daß Reichsrecht LanLeS- rertz bricht. , Sie stelle ei«e« außerordentlich el». schneidende« Eingrisf iu die ^lbst. Verwaltung dar, der aber durch das schuldhafte Zögern mancher Stellen dieser allzu selbstherr lichen Selbstverwaltung unvermeidbar ge worden sei. Man werde allerdings er warten müssen, daß durch geeignete Aus führungsbeltimmungen ein Mißbrauch der Verordnung, insbesondere ein Mißbrauch parteipolitischer Art, vermieden werde. Das „Berl. Tagebl." schreibt, hoffentlich werde das Rcichskabinett die zweifellos gewagte Ausdehnung der Notbefugnis nicht bereuen müssen. Die „Deutsche ^ei- Damit ill z»«Schst de« LasdeSrczie. rxsgen die Möglichkeit gegeben, a«s «»-»ellste« Wege das vo« ihrer Seite a«s erforderliche z« eine« Statsans- gleich für stch «nd ihre Gemeinde« z« t««. Das Reich wird die zu seiner Selbständig keit gehörenden Programmpunkte ehestens folgen lasten; damit wird gewährleistet, daß das ganze Sanierungsprogramm spä testens am L Oktober 1931 in Lauf gesetzt werden kann." Wichtig und eilig! Amtlich wird mitgeteilt: „Die Sicherung der Haushalte von Rejch, Ländern und Gemeinden ist das dringendste Gebot des Augenblicks. Die Reichsregierung wirb darüber demnächst ein umfassendes Ge samtprogramm veröffentlichen. Inzwischen gilt es, die Landesregierungen schon jetzt in den Stand zu setzen, einschneidende Svarmaßnahmen für sich und die Genrein den durchzuführen, ohne dabei durch be stehendes Landesrecht etwa in wesentlichen Punkten behindert zu werden. Das Reichskabinett hat daher in der Sonn abend-Sitzung ^hejchloffen dem Herrn Reichspräsidenten den Erlaß einer Ber- ordnung „zur Sicherung -er Haushalte" vorzuschlagen, d«rck welche die LaudeSregierunge« ermächtigt werden, alle Maßnahme«, die zum Ausgleich der Haushalte von Länder« nnd Gemeinden erforderlich find, im Berordnnugswege vorzu- schreiben und dabei von dem bestehen ¬ de« Landesrecht abznweichen. Die Landesregierungen können insbeson dere bestimmen, daß und in welcher Weise die Personalausgaben und anderen Aus gaben -er Länder und Gemeinden herab gesetzt werden, wobei Verpflichtungen aus Verträgen unberührt bleiben, soweit es sich nicht um Personalausgaben handelt. d.n L«ttaaen- »mN. Fremden- und Kurlist«, Agrar-Watte, Jadio-ZeiM^ I A^tgen di. S gAaltme Petit^l« mü 2» S-Idpfmam« berechnet, NeNamm die 4 gespalten. Zeil. ! alter u. neuer Z^t,Mvdcn-Ztitung,SchnittmustettoE VerSezuq-prrX beträgt frei in«H<u»< l mit 10» Soldpfenni-ea. AnrHen u. IteNamen mit platzvorschristen und ichwkeriqen Satzarten werdea mit «X i-iepostohn.Zust.NqebüdrmonsN M.2.L0. FürM. köh.Gevatt, iredaMoN UNd SkveditwN 1 «uf chlaq berechn^ Schluß d» «nzeigmannahme vorm 11 Uhr. Adr da« Erschein«, Ud^eseker leinen Anspruch auf Lieferung».Nachlieferung der I , ./.rlrv . I Anzeigen an bestimmten Laa«, oder Plätzen, ,»wi« für telephonische Aufträge wird d Leieaeldä? Druck: Clemen« Landgraf Nachfl., Ore«den-Freital, f ÄEk. 4 I geleistet. Insert^nckdeträae sind sofort bet Erscheinen der Anzeige fällig. Sei späterer Zahlung wird der am Tage der Zahlung gültige Zeileapret« in Anreanung gebracht. Nabattanspruch erlischt: b. verspät. Zahlung, Mage ob. Konkur« d. Auftraggeber« tung" betont, daß die Ausführung -er Vollmachten, die den Ländern in einem bisher noch nicht dagewesenen Ausmaß gegeben würden, leider eine weitere Ein- schränkung der allgemeinen Lebenshaltung in einem Umfang zur Folge haben müß- ten, der alles bisher Dagewesene über schreiten dürfte. MMe ÄMW Mil Sen SMinSmbenern Die Verhandlungen im Neichsarbeits- Ministerium über die Neuregelung der Löhne im Bereiche des ReichsverbandeS kommunaler und anderer öffentlicher Ar- beitgeberverbänüe führten am 22. August zu einer Vereinbarung. Hiernach werden ab 27. August die Löhne der in Betracht kommenden Arbeiter bis vier Prozent ge kürzt. Gleichseitig fällt der Frauenzuschlag fort. Die abgeschlossene Vereinbarung gilt bis 31. Oktober 1931. Ueber die weitere, Lurch die Notverord nung vorgesehene Kürzung, die nach den ersten aber abgelehnten Vorschlägen be reits im November bis zu weiteren 6 Pro. zent eintreten sollte, finden dann weitere Verhandlungen statt. gnchetnl täglich mit I Mdchen Lachen, Au« alter »onatl. 21-r.io, durch biepost ohne Lk^NaUhN'' AAldTvÄ: «lenken« Lanbaraf Nächst., Dre-l ^mnerl einaewndt Manuskripten lst Rückporto beüufüa. Für Anzeigen, welche durch It-Ue-ische Krit,«schiff« i» Kirl Die italienischen Seekabettenschulschifse „Amerigo VesplKct" und „Christoforo Colombo" sind im Hasen von Kiel zum Besuch der deutschen Flott« «tugetrossen. Di« italienischen Schiffe stehen unter dem Kommando des Admirals Cvvagnart. Die angehenden italieni schen Seeoffiziere werden stch mit ihre« deutschen Kau»eraden zu einigen sportlichen un- gesellschaftlichen Veranstaltungen treffen. Größere Empfänge und Festlichkeiten sind wegen der schweren Notlage Deutschland» nicht vorgesehen. Au» Anlaß der überaus herzlichen Aufnahme, di« die italienischen Schulschiffe ..Vespucci" nnd „Colombo" sowohl durch di« Behörden als durch di« Kiel«r Bevölkerung gefunden haben, ordnete der italienische Admiral Lavagnart an, den Aufenthalt in -tel um einen Tag zu ver- -.MW«». W'vrOe HW» Kanzler anö WMMeMMlm Die Hauptgemeinschaft -es brutschen Einzelhandels hat öem Reichskanzler bei -em Empfang ihres geschästsführenLen Vorstandsmitgliedes, Dr. Tiburtius, ein Memorandum überreicht, i« dem -te Wünsche LeS Einzelhandels zu Len aktuel- ltn Fragen -er Wirtschaftspolitik entwik- kelt werden. Das Schreiben nimmt scharf Stellung gegen alle Gedankengänge, Lie -en deutschen Außenhandel schwächen und damit den Arbeitsmarkt und das inlän dische Preisniveau gefährden könnten. Zur Ueberwtnduug der Wirtschafts, krise wird ei« stärkeres Eingreifea des Staates gefordert, daß die a«f der Wirtschaft und den Verbrauchern lie- genden öffentlichen und privatwirt schaftliche» Lasten se«ke« helfe« soll. Für die Neuordnung -er Kreditwirtschaft wird unter Hinweis auf die Erfahrungen n der letzten Zeit eine weit stärkere Ein- chaltung der Erfahrungen des Einzelhan- >els gefordert, um die Kreditversorgung insbesondere mittlerer und kleinerer Be liebe zweckmäßiger und billiger zu ge tanen. Der Reichskanzler ließ sich in ein gehender Aussprache die Lage des Einzel handels schildern; er will die Vertreter -er Hauptgemeinschaft auch zur Mitarbeit an den wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Reichsregierung hinzuziehen. Der Geheimkeller Die zunächst schwer verständliche Tat sache, daß das außerordentlich schwerwiegend« Belastungsmaterial trotz längerer Besetzung der kommunistischen Hochburg durch di« Po lizei erst in letzter Minute entdeckt wurde, erklärt sich daraus, daß die Kommunisten im Karl-Liebknecht-Haus «inen Geheim- keller angelegt hatten, dessen Vorhandensein der Aufmerksamkeit der Polizei zuerst ent gangen war, obwohl das Haus von oben bis unten einer genauen Untersuchung und Durchsuchung unterzogen worden war. Der Keller selbst ist mit besonderen Schliehvor- richtungen versehen, er konnte anfangs nicht geöffnet werden, ein« Aufgabe, di« erst be sondere Fachleute zu lösen vermochten. 2m Keller entdeckt« man ZersetzungSmaterial, illegale Zestungen und Zeitschriften, di« ge legentlich immer wieder auftauchten, deren Herkunftsort aber von der Polizei bisher nicht hatte gefunden werden können. Dies« Schriften sind, wie man weih, in erster Linie darauf abgestellt, zersetzend in der Reichswehr und Schutzpolizei zu wirken. In- zwischen sind am Sonnabend abermals 1S Kommunisten verhaftet worden, die im Der- dacht stehen, an den politischen Bluttaten der letzten Zett beteiligt gewesen zu fei». Gedächtnisfeier für Erzberger Anläßlich des in diesen Tagen wieder- kehrenden 10. Todestages Erzbergers fand am Sonntagnachmittag am Grabe des ehemaligen Reichsministers und Zen trumsführers auf dem Bioeracher Fried hof ein Gedächtnisakt statt. Tie Gedächtnisrede hielt der Vizepräsi. dent -es Reichstages, Abg. Esser. Namens der württembergischen Zen- trumspartei legte Iustizminister Dr. Beyerle einen Lorbeerkranz nieder. Wei tere Kränze wurden niedergelegt vom Reichsverband deutscher und württcmber- gischer Windthorstbünde und dem Volks- verein für das katholische Deutschland. Anschließend an -ie Erzberger-Gedächt nisfeier veranstaltete die württember- gische Aentrumspartei eine öffentliche Kundgebung. ReichSpostminister a. D. Giesberts hielt zunächst eine Gedenkrede für Erzberger. Als der Redner auf die außen- und innenpolitische Tätigkeit Erz- bergers zu sprechen kam, erklärte er, aus einer ihm sGiesbertsf seinerzeit vom Papst gewährten Privataudienz habe er den erschütternden Eindruck und die Erkenntnis erhalten, daß Deutschland im Jahre 1917 de« Frie» den hätte haben können, wenn es ihn hätte haben wollen. Er stellte ausdrücklich fest, daß er dies zum erstenmal in der Oefsentlichkeit aus spreche. Eine Anregung an die nationale Opposition Im Mittelpunkt der Kundgebung stand die Rede von Staatspräsident Dr. Bolz. Zur Wirtschaftskrise erklärte Bolz, man dürfe nicht vergessen, daß man in den öffentlichen Fürsorgeeinrichtungen zu weit gegangen sei. Man müsse sich fra. gen, wohin es führe, wenn die Pensions- und Rentensucht im deutschen Volk in noch höherem Maße als seither getrieben >verde. Die Finauzkrise habe das «in« G«te gehabt, daß das Volk eingesehen habe, daß jetzt Schloß mit der Schuld««. Wirtschaft gemacht «»erde« müffe