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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 22.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193104224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19310422
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19310422
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-22
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Monat
1931-04
-
Jahr
1931
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Dresden Gin guter Fang khakifarbene un- graue FußLallhüllen, Größe 5 und 2. Die Täter find noch un, bekannt. Sachdienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei. Auf Ersuchen der hiesigen Kriminalpolizei wurden m Dortmund die 26 Iahre alte Christine Mlttaujz..aus Graz und deren 35 Jahre alter Geliebter Hermann Skischkeweil festgenommen. Beide wurden wegen zahl reicher Diebstähle von verschiedenen Be hörden gesucht. Die beiden Festgenommenen arbeiteten Hand m Hand. Gewöhnlich trat die M. eine Stellung als Alleinmädchen an. Mit gefälschten Papieren und durch ihr sicheres Auftreten verstand sie es sehr schnell, sich das Vertrauen ihrer Dienstherrschaft zu erwerben. Sobald aber die Gelegenheit günstig war, mitunter gleich am ersten Tage, packte die M. alle wertvollen Sachen zu sammen und verschwand. S. besorgte dann den Verkauf des Diebesgutes. Beide konnten aus großem Fuße leben, da die erlangten Werte ganz beträchtlich waren. h. Seinen 80. Geburtstag feiert am 27. April Lberschloßhauptmann a. D. Wirklicher Ge heimer Rat Exzellenz v. Carlvwitz- Hartitzsch in Heyda. In geistiger Frische und in Rüstigkeit kann er auf ein au Ehren und Erfolgen gesegnetes Leben zurückblicken, das mit dem des sächsischen Königshauses eng verknüpft gewesen ist. h. Zum 50jährigen Amtsjubiläum Pros. Dr. LeysertS. Am 25. April feiert einer der be deutendsten Schulmänner unseres Sachsenlan- deö sein SOjährtges Amtsjubiläum: Richard Scysert. In diesen 50 Jahren ist mehr beschlos sen als der private Ausstieg eines gescheiten und energischen Mannes vom einfachen Volks- jchullehrer bis zum Kultusminister und ordent lichen Professor einer der berühmten Hoch schulen unseres sehr „Hellen" Landes. Schon das wäre des Aufmerkens wert. Darüber hin aus repräsentieren sich in diesem Leben alle kul turpolitischen Ereignisse der letzten 50 Jahre so beispielhaft, daß ein künftiger Historiker un serer sächsischen Schulgeschichte daran das ge samte pädagogische Ringen unserer Zeit ab lesen kann. Dieser kleine und feine, schlichte urbane Mann hat die geistigen Kämpfe der lebten beiden Generationen nicht nur durch lebt, sondern mit durchkämpst an entscheidender und führender Stelle. h. Umzug des Stahlhelm. Anläßlich der An wesenheit des ersten Bundessührers des Stahl helms, Franz Seldte, stellt der Stahlhelm, Ortsgruppe Dresden, am Donnerstag 16.45 Uhr nachmittags auf dem Theaterplatz eine Ehren kompanie. Nach dem Vorbeimarsch wird sie auf folgendem Wege zum Zirkus marschieren: Am Zwingerteich, Ostra-Allee, Max-, Könneritz-, Jahn-, Wettiner-, Gr. Zwingerstraße, Am See, Tippoldiswaldaer Platz, Ring, Ptrnatscher Platz, Grunaer, Mathildenstraße, Holbeinplatz, Ziegel-, Lothringer Str., Sachsenplatz, Albert- brücke, Knrfttrstenplatz, Glacisstraße, Georgen straße, Albertplatz, Aibertstraße, Zirkus. Im Zirkus wird 20 Uhr abends der erste Bun-es- sührer, Franz Seldte, über die politische Lage sprechen. h. Taubstumme im Mno. Tie Direktion des tt -T.-Lichtspielhauses hatte die Kinder der Taubstummenschule sowie arbeits- und mittel lose erwachsene Taubstumme, zu einer Vorfüh rung des Chaplin-Filmes „Lichter der Groß stadt" cingeladen. Die Gehörlosen folgten die sem prächtigen Film, der auf Wiedergabe der gesprochene Rede verzichtet und deshalb für sie voll und ganz verständlich ist, mit großem Jn- lcrZse und dankten mit lebhaftem Beifall. h. Kindergarten in der Dresdner Heide Die in der Lralderholungsstätte Marga- retenpark im vorigen Jahre für Kin der vom 5. Lebensjahre an eingerichtete Kindergartenabteilung beginnt wieder am 4. Mai ihre Arbeit. Tie Kinder fah ren täglich gemeinsam vormittags mit der Straßenbahn oder mit dem Dampfschiff bis zur Saloppe uud kehren gegen Abend zurück. Für Angehörige der Kinder, die die Einrichtung der Walderholungsftätte besichtigen wollen, ist diese am 1. Mai 15 bis 18 Uhr geöffnet. Näheres durch die Schulpflegerinnen, Kanzlei: Grüne Straße 1 (Dienstags von 9 bis 12 Uhr, Donnerstags von 14 bis 15 Uhr). h. Bedürfnisanstalten im Großen Garten. Der Rat gibt bekannt, daß die Bedürfnisanstal ten aller im Großen Garten vorhandenen Schankwirtschaften auf Grund der mit den Pächtern der Schankwirtschaften abgeschlossenen Verträge allen Besuchern des Großen Gartens unentgeltlich zur Verfügung stehen. h. Aus dem Fenster gestürzt. Am Montag abend in der 10. Stunde stürzte ein 35 Jahre alt.r Maurer aus einem Fenster seiner im 4. Stockwerk aus der Hauptstraße gelegenen Wohnung. Der Mann siel aus das Dach eines Seitengebäudes. Er erlitt schlvere Verletzun gen und mußte in bedenkliclnm Zustand dem Krankenhaus zugeführt werden. h. Ein Anto fährt in eine Hochzeitsgesellschaft. Am Dienstagabend gegen 8 Uhr ereignete sich am Sachscnplatz ein schwerer Unfall Dort fuhr ein Auto auf den Fußsteig und gegen eine (ßar- tenetnfriedung. Dabei wurden vier Personen einer Hochzeitsgesellschaft, die auf dem Wege zum Bahnhof war, nmgerisfen. Sie mußten mit erheblichen Verletzungen ins Carolakranken haus gebracht werden. h. Verschiedene Diebstähle. Nachschlüssel diebe drangen in der ergangenen Nacht in das Stationszimmer eines hiesigen Krankenhauses ein und entwendeten zirka 1000 Mark Bargeld und für 115 Mark Briefmarken in kleineren Werten. — In derselben Nacht wurde auch in einer Bäckerei Sachsenallee ein Nachschlüsscl- diebstahl anSgesührt. Auch dort erlang ten die Täter Bargeld. — Aus dem Böh- nischplatz entwendeten Einbrecher ans einem Schaukasten u. a. mehrere neue, h. Warnung vor einem Betrüger. Bor einiger Zeit inserierte ein Unbekannter in verschiedenen Tageszeitungen, daß er als Selbstgeber Geld auSletyen könne. Offerten erbat er sich an eine bestimmte Filiale in Dresden. Er setzte sich dann mit den Geldsuchenden in Verbindung und machte die Gewährung eines Dar lehens davon abhängig, daß sich der Geld- suchende verpflichtete, Mitglied einer Bauspargemeinschaft zu iverden. Für seine Arbeit verlangte er eine Gebühr in Höhe von 15 Mark und gab dafür eine mit „Arthur Walter" uuterzeichnete Quit tung. Nach den bisherigen kriminalpoli zeilichen Feststellungen handelt es sich um einen Betrüger, dem es nur auf die Er- lauguug der Gebühr ankommt. Er ist ctrva 85—40 Jahre alt und zirka 175 Zentimeter groß. Auf dem rechten Bak ken hat er eine schwache, schräge Narbe. Sollte der Mann erneut auftreten, über gebe man ihn der Polizei. Dresden-West Wilsdruffer Vorstadt. Betriebsunfall. Im Betriebe von Hartwig L L^ogel auf der Rosenstratze geriet am Dienstag ein Arbeiter mit der Hand in eine Maschine und erlitt erhebliche Quetschungen. Er wurde ins Friedrichstädter Krankenhaus gebracht. Friedrichstadt. Verkehrsuufall. Am Dienstag wurde auf der Tharandter Straße ein Fußgänger von einem Motor radfahrer umgefahren und erheblich ver letzt. U. a. erlitt er einen Unterschenkel- brnch. Südvorstadt. Der Fürsorgeverein für Taub stumme, Ostsachsen (e. V), der im vergangenen Oktober sein 25jähriges Bestehen feiern konnte, hielt kürzlich seine diesjährige Hauptversamm lung ab. Den Jahresbericht erstattete der erste Vorsitzende, Taubstummenoberlehrer Paul Fa rian. Er berichtete, wie der Verein im verflos- enen Jahre den Taubstummen auf wirtschaft- ichem, geistigem und seelischem Gebiete geholfen hat. Unter der schlechten wirtschaftlichen Lage unserer Zeit leidet der Taubstumme besonders chwer. Die Hilfe des Vereins wurde stark in Anspruch genommen. Durch geldliche Unter- tützungen, Darlehen, Beratungen, Vorträge md Fortbildungskurse, Herausgabe der Zeit- chrift „Frohe Menschen" un- Einrichtung einer Zeimgemeinschaft für jugendliche arbeitslose Taubstumme versuchte der Verein, seine Auf gaben zu erfüllen. Seine Wohlfahrtseinrichtun- ,en: die Beratungsstelle, das Lehrlingsheim und ms Landheim konnte er auch im vergangenen Jahre unterhalten und ausbauen. Nach Geneh- migung des von Taubstummenoberlehrer Georg Zimmermann erstatteten Kassenberichtes und Feststellung des Haushaltplanes für das Jahr 1931 wurden drei ausscheidende Vorstandsmit glieder wiedergewählt. Für Hilfsschulleiter Zeising, der eine Wiederwahl wegen Arbeits- iberlastung ablehnte, wurde Taubstummenober- lehrer Köhler hinzugewählt. Die Kreishaupt mannschaft Dresden bat dem Fürsorgeverein ür Taubstumme, Ostsachsen, in den Monaten April, Mai und Juni d. I. eine Haussammlung genehmigt. Die Geschäftsstelle des Vereins be- indet sich in der Taubstummenschule, Chem nitzer Straße 2. Dresden-Plauen. Der Gemeivdebund der Auferstehungskirche hält nächsten Freitag seine Jahreshauptversammlung mit Jahresbericht, Kassenbericht und Ergänzungswahlen im Ge meindehause ab. Vorher, um ^8 Uhr, erfolgt die Vorführung des Films „Im Dienst der Liebe" (Innere Mission Sachsens im Film), mit Vortrag des Stadtmtssionspfarrers Prater für alle erwachsenen Gemeindeglieder. Nach mittags 4 Uhr wird der Film für die Kinder vorgeführt. Dresden-Planen. Die Kirchgemeiudever- tretnng der Anfcrstehungskirchgemeinde hat sich nach der Ergänzungswahl in ihrer letzten Sitzung konstituiert. Schuldirektor i. R. Ewald Schmidt hatte in dieser Sitzung gebeten, von seiner Wiederwahl zum stellvertretenden Vor sitzenden in Rücksicht auf sein hohes Alter ab zusehen. Einstimmig wurde Eisenbahnamt mann Rudolf Bauer zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ihm wurde sür seine schon viele Jahre hindurch geleistete, auf opferungsvolle Arbeit als Vorsitzender des Finanzausschußes gedankt. Dem verstorbenen Kaufmann Oskar Kuzzer, der Kirchenvor steher von 1902—1911 und von 1922 an war, wurde ein Nachruf gewidmet. Der Helferkreis der Gemeinde erlitt im Heimgang der Frau Wilhelmine verw. Ewig, Tharandter Str. 53, einen schmerzlichen Verlust. Dresden-Löbtau. Die den-A. 8« wird am 1. bcrtstraße 2 nach der Straße 127 verlegt Postagentur Dres. Mai von der Htl- Kesselsdorfer werden. DreSden-Löbta«. ^mmer wieder „volkSpark". Jetzt, da der Frühling wieder seinen Einzug auch in unserer Vorstadt gehalten hat, tauchen alte Erinnerungen hervor an Wünsche, die vor Jahren gerade um diese Zeit aller Herzen be wegten und deren Erfüllung die Lebensarbeit eines Mannes galt, -er noch heute, freilich in gll«»r Stille, unter uns lebt, -es Gärtneret- besitzers Friedrich Richter in Weidental. Vor nun üb«»r 30 Jahren erkannte er mit vollem Rechte das Bedürfnis nach einer Erholungs- *dte in unterem Westen, wie sie etwa die ^"esdner Heide oder der Große Garten sind Wir konnten nichts Aehnlick-eS au^weisen und waren von allen anderen Vororten in dieser Begebung gen schlechtesten daran. Deshalb Kotten schon d"ngs» ^estvororte Dresden», "or allem Löbtau. Cotta und Naußlitz «in Schreiben an die Regierung un- an die beiden Kammern der Ttändeversammlung gerichtet, das dt« pachtweise Ueberlassung von einem Teile de- Gorbitzer Kammergutareals zur An- Pflanzung und Anlegung eine- BolkSparkeS bezweckt«. Es hatte sich auch damals unter Vorsitz Richters ein sog. Vvlk-parkveretn ge gründet, der die Ausarbeitung Ler Pläne ulw. vorgrnommen hatte. DaS Schreiben aber wurde durch den Landtag abgelehnt. Der Hauptgegner war der damalige Ftnanzminister v. Watzdorf, -er sich besonder- scharf gegen die Ueberlassung -eS Areals wandte. In der 2. Kammer war cS der Abgeordnete Andrä- Braunsdorf, der die Bitte zu Falle brachte. Die Ablehnung hatte unter den beteiligten Kreisen »amalS große Erbitterung hervorgcrufen, be sonders gegen die leitenden Personen, die einem so dicht bevölkerten Landesteil ihre Unterstützung versagten, zumal andere Wünsche von dieser Seite aus noch nie aus gesprochen waren. Aber die Ablehnung hatte »ie Bevölkerung trotzdem nicht entmutigt, und die obengenannte Vereinigung arbeitete un verdrossen weiter. Bei der Ausgabe ihrer Selbständigkeit der genannten Vororte durch >en Auschluß an die Stadt Dresden stellte die Gemeinde Löbtau der Stadt Dresden die Be- »ingung, das Volksparkprvjekt zum gewünich- en Ende zu führen. Dreißig Jahre sind darüber hingegangcn, und seitdem ruht das Projekt wie so manches, in dem ^ktenscbranle. Wahrscheinlich tst eS inzwischen verstauvt, daß es unleserlich geworden tst. Jedes Jahr weckt nun der Frühling von neuem die Hoffnung aus Verwirklichung, obwohl alle, die damals sich o dafür eingesetzt haben, alt und grau gewor ren sind. Dresden-Löbtau. Ungeklärter Unfall. Am 9. April gegen 9 Uhr vormittags wurde aus der Freiberger Straße in der Nähe der Glasfabrik Liemens eine Fran von einem unbekannten Radfahrer ange fahren und verletzt. Ein älterer Herr soll sich die Personalien des Radfahrers auf- feschrieben haben. Er wird gebeten, sich m Kriminalamt, Zimmer 78, zu melden. Cossebaude. Vom Erziehungssonntag Cs st gewiß nicht eine sinnlose Gepflogenheit, ge wißen Tagen im Jahre eine besondere Bedeu- ung zu geben. So war der letzte Sonntag dazu »estimmt, der evangelisch-protestantischen Eltern- chaft nahezulegen, sich um die seelische Erziehung hier Kinder zu kümmern. Die Umwälzung nach »em Kriege ist, wie Pfarrer Wendler in der Einleitung zn seiner Sonntagpre-igt ausführte, nicht ohne Einfluß auf Schule und Familie ge ilieben. Das damals geschaffene Schulgesetz ge- ällt den meisten Eltern nicht. Experimente mit »er Jugend — unserer Zukunft — sind nicht un gefährlich. Ein neues Schulgesetz, -aS dem Wil- en der Mehrheit zusagt, läßt schon seit mehr als 10 Jahren auf sich warten. Von zwei Seiten wird Sturm gelaufen um die Vorherrschaft: weltliche oder Bekenntnisschule. Dadurch ist ein Riß im Volke, in der Lehrerschaft, ja sogar in »er Jugend entstanden zu aller Schaden. Die iberwiegende Mehrheit der evangelischen Elternschaft hat durch ihre Lauheit und Gleich gültigkeit ihren Willen noch nicht durchsetzen können. Darum ist es Aufgabe der Kirche, am Erziehungssonntag die Väter und Mütter auf zuklären und aufzumnntern, um den Schaden des nunmehr 10jährigen Schulkampses wettzu machen. Der Predigttext mar Joh. 21 entnom men. Der Ortspsarrer wandte das Bibelwort innvoll auf den Erziehungssonntag an, indem er es unter die Gesichtspunkte stellte: „Zu Jesus kommen — unser Ziel, zu Jesus führen — unsere Aufgabe". An Kirchenmusik bot Kantor Katofsky ein Duett: „Hast du mich lieb?", von Gebhardt, gesungen von Frau Hirschfeld, Krl. Wolf, Frl. Kohser und Frl. Mihm. Cossebaude. Bom Berschöneruugsverein. In »er zweiten Gesamtvorslandssitzung, die in der Bahnhofswirtschaft stattfand, wurde von einer Einladung -es Sächs. Militärvereins „Prinz Georg" zu seinem 56. Stiftungsfeste Kenntnis genommen. Dann wurde die Sonderzugsange legenheit besprochen. Am Sonntag, dem 3. Mai, verkehrt als erster der von der Reichsbahngesell schaft für Frühjahr und Sommer 1931 vor gesehenen Wochenendzüge ein Sondcrzug von Chemnitz nach Cossebaude. Nach einem Beschluße in der letzten Gesamtvorslandssitzung wird der Verschönerungsverein -ie Führung der ankom menden Fremden übernehmen. Es sind vier Führungen vorgesehen. Ucber Ziel und Weg dauer geben gedruckte Zettel Auskunft, die auf der Zugabgangsstatiou in die Wagenabteile ver teilt werden. Dadurch haben die Ausflügler Gelegenheit, schon während der Fahrt sich über die geplanten Wegführungen zu uuterrichten. Sie brauchen sich dann bei der Ankunft nur um das entsprechende Gruppenschil- zu sammeln. Bei der Zugankunft und -abfahrt wird eine Musik kapelle spielen. Die Führer werden durch weiß grüne Armbinden kenntlich gemacht. In näch ster Zeit wird die Einwohnerschaft im Vereins- bezirke durch Wurfsendung zur Teilnahme an dem Blumenschmuck-Wettbewerb aufgefordert werden. Das Flugblatt enthält nähere Angaben und Bedingungen. Der Gesamtvorstand wird einen Prüfungsausschuß ernennen. Die Bekannt gabe des Prüfungsausschußes erfolgt voraus sichtlich im Monat September. Vom Wegebau ausschuß wurde mitgeteilt, welche Arbeiten an Wegen und Brücken in diesem Jahre als dring lich ausgeführt werden möchten. Etwa 150 RM. wurden für diese Zwecke als ausreichend ange sehen und bewilligt. Man nahm auch Kenntnis davon, daß der Waldbesttzerverein auf Ansuchen dem Verschönerungsverein das Alleingenehmi- gung-recht für Aufstellung von Wegweisern in seinem Bereiche übertragen hat. «US der Lößnitz. Lebensmüde. Infolge Arbeitslosigkeit hat sich in einem Anfalle von Schwermut in einem Grundstück in der Loutsenstraße zu Radebeul ein jun ger Mann in der Küche der elterlichen Wohnung mittels Leuchtgas das Leben genommen. Angestellte Wiederbelebungs versuche blieben erfolglos. An- der Lößnitz. Märzenbecher-Wiese m Kötzscheubroda. Richt nach vem Polenztal brauchen wir zu reisen, um da» frische Grün der Wiesen geschmückt mit den weißen, glockenjörmtgen Frühltngsbwmcheß, den „Märzenbechern", zu bewundern. In nächster Rühe haben wir da^eldr schöne Bild, mel- leicht nicht so prächtig wirtend, aber doch sind die Blümchen in zahlloser Menge vor handen und verkünden uns den Frühling. Die sogenannte Brauerei-Wiese hinter der Kirche ist's, die uns den herrlichen Anblick bietet. Man geht den Auenwea hmumer und biegt in den Weg zur Eohliser Fähre ein. Links hat man die Gartenanlage des Naturheiloereins, und rechts läßt man den Blick über die mit Märzenbechern übersäte Wiese schweifen. Gegenwärtig blühen dl« Märzenbecher noch nicht alle, in den nächsten Tagen wird es aber der Fall sein. Gegen Abend schließen sich d,e Blümchen, deshalb ist zurzeit des Sonnenscheins die Wiese in ihrem schönsten Schmuck zu sehen. * Dresden-Ost Dlafewitz. Eigentümer gesucht. In einem hiesigen Schuhmachergcschift ick vor längerer Zeit von einem Sttahemeyrer ein 75 mal 65 cm großer Ballen Watte zur Aufbewahrung abgegeben worben. Es sollte sich dabe» an geblich um einen Fund handeln. Der Eigen tümer wolle sich auf der Polizei meiden. Dlasewitz. Lebensmüde. Heule vormittag in der 10. Stunde wurde durch Jährmeister Müller, oberhalb der Blajewitz Loschwitzer Fähre, eine Frau aus der Elbe gezogen, di« sich das Leben hatte nehmen wollen. Eie wurde als eine 25jährige MaschiuenarbeiterS- ehefrau aus Höckendorf ermittelt uuü nach dem Krankenhaus Löbtauer Straße gebracht. Dlafewitz. Die vekschvcundinea Kartoffel». Don einem Blascwitzer Lastkraftwagen ist gestern vormittag auf dem Wege voa der Uferstraße nach der Wafteriurmslrahe ein Zentnersack Kartoffeln abhanden gekommen. Meldungen hierzu nimmt die Polizei ent gegen. Blasewiß. Rettungsschwimmen. Für -ie vom Rat kürzlich genehmigte Unterkunftshütte sür Rettungsschwimmer aus den Elbwieseu, zwischen Schubert- und Regerstratze, bewillig ten die Stadtverordneten jetzt die kosten, eben so für die Anschauung von zwei Rcltungs- tähnen. Blasewitz D«r Ev Arbeiterverein Blase- wiy-Nengruna Halle am vergangenen Sonn abend im SchiUergarten seine Mitglieder und zahlreiche Gäste zu einem Lichtbikdervortrag über Alt-Lofchwiy versammelt. Nach Begrü ßungsworten -cs Vorsitzenden Perach führte Lehrer Kotzsch-Lofchwih seine aufmerksamen Zuhörer an der Han- von 120 guten Lichtbil dern in das Loschwitz des vorigen Jahrhun derts zurück. In die Zeit, wo Ludwig Richter, Aug. Reinhardt, Krüger, von Kügelgen und andere mehr in Loschwitz zu Hause waren. In die Zeit, wo noch an -er (»semcindepump« vor der alten Pfarre die Tagesneuigkeiten ver breitet wurden, ivo im Loschwiy-Grunde noch acht verschiedene Mühlen in Tätigkeit waren, wo die Waschfrauen noch im Bach die Wäsche spülen konnten, und wo im Winter noch die „Käsehitschen" den Stadtn'eg hinunter sausten. Weiter an Schiller- und Körner-Erinnerungen vorüber, an den früheren Fahr- und Schifss- betrieb auf der Elbe und schließlich noch an den alten Blasewitzer Schillerplatz. Durch die einfach-volkstümlich gehaltenen Erklärungen des Vortragenden erschienen die Lichtbilder als zu wirklichem Leben erwacht, und viel«» der älteren Zuhörer nmren längst verblaßt« Bilder wieder neu ins Gedächtnis gerufen worden. Reicher Beifall für den Vortragen den bezeugte auch zugleich, welch glückliche Auswahl die Leitung des Ev. Arbeitervereins in der Art des Vortrages gefunden hatte. Loschwitz. Gestohlene Autodecke. Einem Loschwitzer Baumeister wurde in der Montag nacht aus seinem am Neustädter Bcchnyos haftenden Auto ein« große Kamelhaardecke gestohlen. Diese war mit brauner Ledevein- fassung und einem Ledermonogramm E. R. versehen und hatte einen Wert von 100 Mk. lapdph. Sleizschachwitz. Di« Monatsner- kammlung des Bez »Odstbauvereins „Oberes Elbtal", -ie am vorigen Donnerstag im Kur haus zu Kleinzsämckwitz stattfand, war als Werbetag gedacht, aber leider nicht so zahlreich besucht, wie man dies sonst gewohnt ist und in Anbetracht des Zweckes wie im Hinblick auf -ie reiche Tagesordnung zu wünschen gewesen wäre. Schon die Namen der Vortragenden, die auf dem Gebiete des Obst- und Garten baues einen Ruf besitzen, Landwirtschaftsrat Schomerus-Dresden, Geschäftsführer des Lan desverbandes für Obst- und Weinbau, und Gartenarchitekt Lange-Pirna, bürgten für die Gediegenheit des Gebotenen. Ersterer sprach über „Das Leben im Boden und seine Be deutung für -le Kulturpflanzen" und „Boden- bedeckung, eine aussichtsreiche Kulturmethode". Einleitend schilderte er -ie geheimnisvollen Vorgänge in der Welt der Kleinlebewesen, -ie in -er Oberschicht des Bodens in erstaunlicher Menge vorhanden sind und mit zunehmender Tiefe an Zahl abnehmcn, bis sie ihre Lebens bedingungen nicht mehr vorfinden. Ihre die organischen Stoffe zersetzende und idurch Aus atmung von Kohlensäures den Boden lockernd« Arbeit sollte immer mehr gewürdigt werden. Aber auch das Kulturverfahren ist dieser Er kenntnis anznpaßen. Damit nämlich das Bo denleben gesund erhalten bleibt, muß man die ihm gefährliche Verkrustung -er Er-e ver- hindern, aber nicht durch Hacken und Graben, das -ie Bakterien in ihrer nützlichen Tätigkeit stört, sondern durch Bedecken des Boden-. Bei Dauerkulturen hat sich die Verwendung von zu diesem Zweck hergestellter Dachpappe oder Holzwolle bewc-hrt. „Die natürliche Boden kultur ist die beste." Dieser Gedanke lag dem Vortrag zu Grunde, der einen an sich schwie rigen Stoff in letchtfaßlicher Weis« darbot. Mit ungeminderter Aufmerksamkeit folgte man dann dem »weiten Redner, der die Pflege de» Zier- und Nutzgarten» behandelte. Nach »einem gefchtchtlichen Rückblick auf den d«t-
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