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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 17.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193305174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19330517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19330517
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-05
- Tag 1933-05-17
-
Monat
1933-05
-
Jahr
1933
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1» fff Aus dem Lande - Der solcher 4 m»d es SrlbeSü iu ein«i Ai 1. Ha Len Z nau. Reser eine ! Sruß v Liesen 1 sehung gestnnui nem im Voraus Oeffent. begegn« Für ge-ung Mannsr Nach Mitte d sührer haben j heitsbe einzusti sportliö endet s gebenH, im Ans Fer lichen i sondert ausgezr Ausz Di «keni dem kannt gesell, brief. Fußb sitzen! Zu, heit m Hitler des D ALols- einer < den B bandet Vorsitz, stands vcrbär sowie Na der ( Weihe alten einen^ Sanzl Eiche heit zi imme, Fahre ler Ei allen Und s gewor unser, dem < stimm erklär Wesse im Di Dres -nm Witt, der ! punk verps renn Die! nitzei Feld von Lina Ham leide eben Sieg Hier Ham so» brausenden Heil-Rufen im Kraftwagen MM zur GaulettungSgeschäftSstelle. Langsam zerstreuten sich die Menschenmaff», die auch hier wieder, wie bisher bet solchen La, lässen vorbildliche Disziplin bewahrt hatte. Klängen eine« Präseutiermarsche- »ahmen Reichsstatthalter Mutschmann und der Minister präsident v. Killtnger den Vorbeimarsch der ab geordneten SA.- und GS-Formationen sowie den der Polizei ab. Die Herren begaben sich darauf, immer und immer wieder umjubelt von Anw, Der herauSg Aus VerbäM au mich bietung, volkSLa Der Statthalter wird eingeholt Schon am zeitigen Nachmittage hatte sich eine zahlreiche Menge vor Lem LandtagSgebäude ein- gesunden. SA. und die Polizei leisteten Vorbild- lichen Absperrdtenst. Man hatte den Berkehr vorsorgltcherweise umgeleitet. Die EingangS- türen -um Landtag waren durch SS.-Leute be setzt, die Unberufene fernhielten. Ehrenstürme der SA. und SS. hatten Auf stellung genommen. Lustig flatterten die Sturm fahnen im Winde. Auch mehrere Hundertschaf ten der Polizei standen mit ausgepflanztem Seitengewehr zur Begrüßung deS Statthalters bereit. Kurz nach 14,30 Uhr fuhren Lie AutoS vor. Reichsstatthalter Martin Mutschmann unL Ministerpräsident v. Killinger im ersten Wagen. Ihnen folgten Innenminister Dr. Fritsch sowie der Stabsführer Major Kob. Nach Abschreiten -er Fronten wurden Lie Herren vom Präsidenten Dönicke am Portal empfangen und nach ihren Büros begleitet. Der Vorbeimarsch nach der Eröffnungssitzung Geduldig hatte die Menge das Ende der Landtagssitzung abgewartet. Kurz vor 16 Uhr erschien der Reichsstatthalter am Portal deS Landtages, umgeben von den Ministern. Mit großem Jubel wurde er von Ler begeisterten Menge empfangen. Unter den schneidigen allem Nachdruck t-enrebl so», auf d«n Gedtete des Finanzausgleichs für das Land eine mög lichst günstige und tragbare Lösung zu erreichen. In engster Verbindung mit der Frage der Wirtschaft steht die Frage der Gewinnung deS Arbeiters für die Volksgemeinschaft. DaS Herrentum Les Unternehmers ist vorbei; der Arbeitnehmer ist nicht eines seiner Produktions mittel, sondern sein in der Volksgemeinschaft draußen ebenbürtiger Mitarbeiter. Beides, Ar- beitgeber und Arbeitnehmer sind Arbeiter für Las ein« Ziel, die Erzeugung, an der sie tätigen Anteil haben, in jeder Beziehung zu einer Spitzenleistung zu treiben. Soweit die Wirtschaft außerstande ist, Ar beitskräfte etnzustellen, muß versucht werden» durch den Wohnungsbau und LaS Giedlungs- wesen «ine fühlbare Entlastuna zu schaffen. Auf Grun- Ler letzten ReichSmaßnahmen sind in Sachsen rund 8 ovo ovo RM. für Instandsetzung »me Häu, fern sowie zur WohnuugSteiluug zur Verfügung gestellt worden. Wettere Mittel werden vom Reiche abgefordert werden. Die jenigen, die von Liesen Mitteln Gebrauch machen, müssen aus eigenen Mitteln einen erheblichen Dell deS Arbeitsaufwandes aufbringen. Schon jetzt können der Bauwirtschaft auf diese Weise ru»d «1 VAt VW RM. zur Verfügung gestellt werden, die im Dege deS Umbaues und -er Teilung neben den Jnstan-- fetzungsarbetten 4000 neue Wohnungen erbrin- gen. Ferner ist durch Förderung aus Reichs und Staatsmitteln für dieses Jahr mit der Neu schaffung von weiteren 6000 Wohnungen zu rech nen, was einen Bauaufwand von etwa 25- bis 30000000 RM. bedeutet, der sich im wesentlichen in Arbeitslöhne umsetzen wird. Damit wird durch daS Baugewerbe als Schlüsselgewerbe ein grober Teil anderer gewerblicher Unternehmen zum Segen der arbeitenden Bevölkerung be fruchtet werden. Wir sind der Ueberzeugung, daß bei Durch führung des vom Reich geplanten Arbeits- beschaffungsprogramms, wie es der Reichskanz. 1er in seiner Rede am 1. Mai kurz skizzierte, auch Sachsen in weitestem Maße bedacht werden wird. Die Durchführung der ArbeitSdieuftpflicht wir- vorwiegend im Interesse der Leute reife- ren Alters eine Entlastung auf dem Arbeits markt bringen. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege ist Lie Sorge für die Opfer des Krieges iy Len Vordergrund zu stellen. Auch den von den Nö- ten der Nachkriegszeit besonders schwer in Mit- leidenschaft gezogenen Kleinrentnern wird die Regierung nach Kräften ihr schweres Los zu erleichtern bemüht sein. Die freie Wohlfahrtspflege wird den ihrer Bedeutung entsprechenden Platz in der Wohlfahrtspflege erhalten; manche Auf gaben zur teilweisen Entlastung von -er öffent lichen Fürsorge wieder in die Hände bewährter freier Organisationen gelegt werden können. Das Arbeitsrecht und der Arbeitsschutz sowie Lie Sozialversicherung stehen vor einer Um gestaltung durch die ReichSgefetzgebung. Soweit wir dazu berufen sind, werden wir bei dieser Gesetzgebung die besonderen sächsischen Belange zur Geltung bringen. Oberste Voraussetzung für die Durchführung der umrissenen Pläne ist die Erhaltung der Er rungenschaften der nationalen Revolution. Des- halb wird mit allen dem Staate zur Verfügung stehenden Machtmitteln jede Störung der Ruh« und Ordnung im Lande unterdrückt werden. Es sei von dieser Stelle aus, von welcher die Polizei manche Verunglimpfung, ja sogar Be- leioigungen hat erfahren müssen, der Polizei gesagt, daß sie unter der neuen Regierung einer derartigen Behandlung nicht wieder ausgesetzt werden wird. Alle Beamten, die sich frei von marxistischen und internationalen Umtrieben — Annaberg. Rücksichtsloser Autofahrer. Auf der Wolkensteiner Straße in Drebach fuhr ein Kraftwagen einen Fußgänger und einen Radfahrer an. Der Radfahnr, ein 22jähriger WirtschaftsgehFfe aus Groß- rückerswalde, erlitt so schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus Marienberg starb. Der Fußgänger, ein 72jühriger Greis aus Niederdrebach, trug eine Gohünerschütterung und andere Kopfverletzungen davon. Der Führer des Autos ergriff die Flucht, ohne sich um die Verletzten zu kümmern. — Frohburg. Aach der Heimat g«komme» — um Selbstmord zu begehen. In der Näh« von Dreifenhain wurde in den sog. Tongru ben ein Toter aufgefunden. Aus hinterlas senen Briefen ging hervor, bah es sich um einen Handelsvertreter aus Leipzig handelt, der wegen Aervenzerrüttung Selbstmord ver übt hat und in seinem Heimatort beerdigt sein wollte. — Freiberg. Sie stelle» sich hinter die na» tiouale Regierung. In Tuttendorf un- Naundorf sind die Vertreter -er Sozial demokraten in den Gemetn-ekollvgten aus -er SPD. ausgetreten. Sie haben di« Erklärung abgegeben, daß sie sich hinter di« national« Regierung st«ll«n. — Jöhstadt. Dom Strom getötet. Am Montag erhielt der Monteur Epperlein aus Königswalde bei Reinigungsarbeiten an einem Transformatorenhäuschen am Bahnhof Jöhstadt einen elektrischen Schlag von der 10 000 Bolt starken Hochspannungs leitung. Er erlitt schwere Brandwunden, denen er noch an der Unfallstelle erlag. — Leipzig. Briefmarkensammlung im Werte von 5000 AM. gestohlen. Am 13. Mai sind zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr unbekannt« Diebe vermutlich mit Nach schlüsseln in ein« Wohnung im Hofgrundstück Flohplatz 25 eingedrungen. Sie entwendeten aus einem auf dem Dorsaal der Wohnung stehenden Koffer einen Herrenpelz, ferner aus einem unverschlossenen Schranke eine Briefmarkensammlung im Werte von 5000 RM. Die Sammlung befand sich in einem K.-B.-Nlbum für Spezialisten von Deutsch land mit sämtlichen Abarten. In einem kleineren Album befand sich eine Spezial sammlung von Briefmarken der Tschecho slowakei. Dieses Album war ohne Sinband. Dor Ankauf der Sammlung werden insbe sondere Briefmarkenhändler nachdrücklich ge warnt. — Oberwiesenthal. Schnee im Mal. Am Drenstagvormittag w. rde vom Fichtelberg SchneefM gemeldet; die Schneehöhe betrug einen Zentimeter. — Planitz. Sine entsetzliche Bluttat wurde im Hause Am Bach Nr. l2 entdeckt. Der Besitzer des Hauses, der 57 Iahre alte ar beitslose Maurer K. Stelzner hatte mit einem Beil seine 60jährige Ehefrau Frieda Hedwig und den 23jährigen Sohn Kurt Ge org erschlagen. DaS Derbrechen ist fast zwei Tage lang unbemerkt geblieben. Es lst ver mutlich schon in der Nacht zum Montag crus- geführi worden. Erst als man am Dienstag in Eibenstock i. L. Stelzner tot auf den Schienen auffand — er hatte sich vom Zuge überfahren lassen —, kam man der Tat n,! Planitz auf die Spur. Die Wohmny I Stelzners wurde aufgebrochen, und man I fand im Schlafzimmer die Frau mit ei» geschlagener Schüdeldecke im Bett kiogetzd tiff auf. Im Dachgeschoß wurde in der gleich, falls verschlossenen Kammer dann auch da Sohn in furchtbarem Zustande tot auf. gefunden. Die Leichen waren schwer ves stümmelt. Von den Hausbewohnern ist nichtz von der Tat bemerkt worden. Offenbar hat Stelzner seine Angehörigen im Schlafe getötet. Heber den Beweggrund zu der Tat ist man völlig im unklaren. — Plaue« t. D. Rätselhaft« SH«tragL-ie. Im Hause Albertstrahe l40 macht« sich gestern früh «in starker Gasgeruch bemerk, bar. Als man danach forschte, fand man dea Schlosser Paul Albert mit seiner Frau auf dem Boden liegend vor. Di« an gestellten Wiederbelebungsversuch« erwiesen sich bei Albert als erfolgreich, während es nicht mög lich gewesen ist, die Frau ins Leben zurück- zurufen. Bei der Feststellung der Todes ursache ergab sich, bah die Frau Kvcrtzwun- den im Gesicht und am Halse austoieS. Gs kann jedoch über die Todesursache noch nichts Bestimmtes angegeben werden. GS liegt die Vermutung nahe, dah der Ehemann seine Frau am Halse gewürgt hat, worauf dies« bewußtlos zu Boden stürzte. Als der Dhe- mann das sah, öffnete er den Gashahn. Ob der Tod nun durch Erdrosselung ober Gas vergiftung eingetreten ist. wird erst die Sek tion der Leiche ergeben. Albert wurde ins Krankenhaus gebracht. — Penig. Haussuchungen «rb Festnahme«. Im benachbarten Arnsdorf nahmen am Montag Polizei vnd Gendarmerie bei Angehörigen der SPD. überraschenderweise Haussuchungen vor, die belastendes Material zutage förderten. 13 Personen wurden fest genommen, darunter auch der Bürgermeister Kramer, der der SPD. angehörte. — r«tt«ndorf bei Freiberg. Brandstif tung? In der Nacht zum Montag ist bas Wohnhaus der Witwe Pietzsch niederge brannt, das die Witwe mit ihrem geistes kranken Sohne und einem verheirateten Sohne bewohnte. Anter dem Verdacht der Brandstiftung wurde der verheiratete Sohn in Haft genommen und dem Amtsgericht Freiberg zugeführt. — Wal-Heim. Entlassung »»» Doppelver» dienern. Nach genauer Prüfung -er Bevöi«ust- Möglichkeiten wuv-en in -er Zigarr«ngroß- fabrik von Altmanu all« Doppelverdiener e»t« lassen. Für -te Entlassen«» wurden langjäh rige Erwerbslose eingestellt. — Zwickau. Gin Oberstodiendirektor fest genommen. Auf Ersuchen der Staatsanwalt, schäft wurde hier der Leiter der Ingenieur schule, Oberstudienbirekwr Weidemann, so wie seine beiden Bürocrngeftellten festgenom- men und der Staatsanwaltschaft Angeführt, weil sie im Verdacht stehen, di« von ihnen ver einnahmten amtl. Gelder nicht ordnungsgemäß verwaltet zu haben. Die Erörterungen sind noch im Gange. Eingehende Durchsuchungen in der Wohnung der Festgeno-mmenen haben bereits stattgefunden. va§ Wdr von I.sutentkal Homan von p-u! kratt 57 - -Da'kam schoss der srfte Wagen angefahr«», in dem saß d«r iung« Herzog allein. Die Pferde sprengten an; vor -em Hau»- tor hielten sie mit einem Ruck und standen wie die Säulen. Der junge Herzog sah die Begrüßenden, freundlich lächelnd hob er -ie Hand zum Hut, -a erblickte er da, fremde Fräulein; ein tiefes Rot färbte ihm plötzlich -a» Gesicht, und «ich das Fräu lein wurde tieftot; sie trat entschlossen neb,n Eva. Der jung« verzog warf di« Dagendecke zurück und sprav- ab; Frau von Uslar knickste tief ein, Thilo macht« seine Hof verbeugung, bi« beiden Mädchen machten den Hofknicks; der Herzog wenbete sich zu Frau von Uslar unb entschuldigte bte Plötzlichkeit de. Kommens; «r sogt« er lieb« es, mit seinem 1r«uen Adel zusammen zu sein, und so sprach ber junge Mann huldvoll zu -er würdigen alten Frau, di« vor Stolz rosmrvt erblühte. Di« Mutter stellte Thilo vor, auch an ihn richtete ber verzog ein freundliches Wort; dann stellte sie -ie Verlobt« vor; -er Arzog nickte mit bem Kopf unb wünscht« ihr Glück, und dann wendete er sich, ohne -ie alte Frau weiter zu beachten, zu Fräulein von Glück unb sagte: „Treffe ich Euch hier! Niemand wußte, wo Ihr wart! Aber Ihr seid gut und sicher aufgehoben bei meinen Freunden!" Sie dachte: „Er wußte -och, wo ich bin, er hat mir doch -ie Kette durch den Pfarrer schicken lassen." Nun ging der Herzog in das Hau», Frau von Uslar und dke andexn folgten ihm; der Hofmeister trat zu dem Kutscher, -er stieg ab und führte seine Pferde auf den Hof, wo er sse abschirrte. Im Stall war schon alle» für sie vorbereitet: Heu in der Krippe unb Hafer im Darren. Unb ba kamen auch schon bi« andern Wagen; -er Hofmeister unb -er Iungknecht empfingen sie, di« Herren und Damen stiegen au» und wurden in, Haus geführt. Zuletzt kam der Wagen mit den Komödianten; das war ein hagerer und bekümmerter langer Mann, ein junge, Mäd chen, das nicht mehr ganz jung war, und «ine Frau im mitt leren Alter von herrschsüchtiaem Ausdruck und von einem ge- gewissen Umfang. Die Herrschaften im Hau« waren um den Her zog deschäftiat, -er Hofmeister, der Iunqknecbt und die Mägde, welche di« Dienerschaft vorstellten, um die Damen und Herren wisse», könne» tm Rahme» der Gesetz« frei xnd stolz ihrem schweren Berits nachgehen. Damit wird aber nicht die Durchführung d«s Gesetzes zur Wiederherstellung de- Berufsbeamtentum abgebrochen und alle die werden noch getroffen werden, die nach diesem Gesetz vom 7. April 1S33 nicht in -a- Beamtentum htnetngehören. Da- Land hat nuumehr einen Retch-statt- halter und eine Regierung erhalte», die ret» nationalsoztaltsttsch ist. Da- muß -er Bevölke rung verbürgen, daß in jedem Dinge der neuen Führung Rechnung getragen wird. Di« Regierung hat tm Einvernehmen mit -en übrigen Ländern eine der neuen Führung ange- paßte BerwaltungSreform in- Auge gefaßt. Dabet wird nicht- überstürzt, son-ern alle- wohl bedacht werben. ES wird besonder- die Gemeindeverwaltung den Gegenstand einer Neuordnung bilden. Sparsamkeit bei der Verwaltung der LandeS- anstalten erscheint angebracht. Jeder mit dem Zwecke dieser Anstalten nicht vereinbarte Luxu» hat zu unterbleiben. Das Sonderkommtssariat für daS Gesund heitswesen hat sich bewährt. ES wird sich beson ders die Pflege der Rassenhygiene im Volke an- gelegen sein lassen. Desgleichen haben sich die Anfänge deS LandeSkrimtnalamteS zur Abwehr staatSfetnd- licher Umtriebe bewährt. Dieses Amt wird ohne Scheu vor Kosten mit allen Mitteln au-gebaut werden. In jeder Beziehung wird sich die Regierung von den groben Gesichtspunkten der Rede letten lassen, die unser großer Volksführer und Kanzler Adolf Hitler am 23. März 1933 vor -em Reichs tag gehalten hat. Zum Schluß vereinen wir unS in Dankbarkeit gegen den, Ler LaS Volk vor Lem Untergang be wahrt hat und die Grundlage schuf, auf der ein Aufstieg möglich wurde, zu dem Ruf: Unser oberster Führer und Kanzler Adolf Hitler Steg Heil! Stürmische Heilrufe brachen nach -er Rede des Ministerpräsidenten auS: Spontan stimmten die Abgeordneten daS Horst-Wesse-Lted an, in da- begeistert die Trtbünenbesucher einfielen. Kur- nach 16^0 Uhr schloß -er Präst-ent -tese erste denkwürdige Sitzung -e- Landtage-. Die nächste Sitzung ist auf DtenStag 18 Uhr festgesetzt. Geiränke al- sTIbskverffändkkch deträck>Me. «Ver Herzog aRr sagte: „Au^ezeichnet, Frau von Uslar, ausgezeichnet! Dies« Würst« sind ber schönste Schmuck ber Tafel, -en ich mir vo» stellen kann. Sie haben erraten, was mir Vergnügen macht, ich bin Euch sehr dankbar." Damit nahm er seinen Krug Brau» bler in die Hand, nickte artig mit dem Kopf gegen Frau von Uslar und trank einen Schluck. „Ausgezeichnet, da« Brau« dier!" sagt« er, „ausgezeichnet! Gewiß selber «braut?" Frau von Uslar wußte ja wohl, daß diese, Lob nur so «tu» Höflichkeit war, wie ein Fürst sie wohl sagt; aber es tat ihr doch wohl. Sie sagte stolz: „Ich braue nach meiner eigenen Art, di« habe ich noch von meiner Mutter." „Ausgezeichnet", sagt» b«r Herzog, „ausgezeichnet!" Der Herzog erzählte, wie es gekommen war, daß «r plötzttch den Entschluß -er Resse gefaßt hatte. „Liehe Frau von Uslar," jagte er, „Ihr wißt nicht, wie da, ist. Der Minister faßt doch seine Stellung muner so auf, al» ob er einen unter seiner Vor mundschaft hat. Je tüchtiger er ist, desto schlimmer ist da,. Was soll man machen? Also -er Geheimrat sagte mir, er will noch Laulenthal und sich den neuen Andrich ansehen und überhaupt die Verhältnisse da. Nun, ich sage ihm: ich komme mit. War will er machen? Ein saure» Gesich', aber da» macht auf mich gar keinen Eindruck. Seht, da hade ch so einen Herrn am Hof, dort unten sitzt er, mit dem zerstreuten Gesichtsausdruck der, d«t Hot «in Schäfersinck geschrieben, da, die Auffindung de, neu« Gange» behandelt. Gut. Die Komödianten nehmen wir mit. Da feiern wir gleich an Ort und Stelle. Nun muß der Ge heimrat auch noch die Bühne Herrichten lassen Wenn wir kom men, dann ist alle» fertig. Ihr müßt natürlich mitkommen »tt Euerm Sohn und Fräulein Eva, da» Fräulein vvn Glück auch; die hat sich fo «ortlo» vom Hof verzogen, ganz Mfälllg finde ich sie hier; keine Ahnung hade ich gehabt; auf Ehre, keine Ah nung." . Da» Fräulein von Glück saß -war um einige Ptätz« entf«M von den Sprechenden. Aber ihr nächster Nachbar war «in still«, dicker Herr, der sich ein große, Stück Blutwurst adgeschnitt« hatte unb das nun mit Andacht aß; neben ihm saß «ine spitz« ältere Dame mit zusammengezogenem Mund, die vergeblich ver- sucht hatte, ihn zum Sprechen zu bringen. Dann kam «in jun ger, rochäckiger und harmloser Herr, der erstaunt sich üderall um blickt« und keine rechten Worte sand; und neben dem saß denn nun Frau von Uslar. So konnte denn da, Fräulein vvn Glück da» meiste verstehen, da» der Herzog zu Frau von Uslar sagt«, - und den Retz erriet ü«. Sie verdik sich ein Lachen. tSortfttzmrg folgt.) vom Hof, und so dlked für Re Kömöd sanken niemand ssbrsg, der sich ihrer annahm. Sie stiegen au, und standen schweigend vor dem Haustvr, indessen der Kutscher den schon etwa" " ^perige» Wagen zu den andern Wagen in den Hof fubr > beiden Pferde adschirrte und dann in den Stall führte. De r für sie aber kein Platz mehr. Er führte sie wieder heraus "d stand unschlüssig mit ihnen auf dem Hof, und die Pserde blickten wehmütig zu Boden. Di« Tafel «ar gerichtet. D« Herzog saß an der Spitz«, lhm zur Seit« recht, die Frau vom Hause und ffnks Eva. Zur andern Seit« von Eva saß Thilo. Die Damen und Herren vom Hofe hatten sich paarweise geordnet, wie es kam, und -wischen ihnen hatte auch da» Fräulein von Glück ihre Stelle gefunden. Plötzlich wurde Frau von Uslar tief verlegen. Sie datt« di« vord«reltungen nicht bi» -um Schluß überwachen könne«, well sie sich batte umziehen müssen; wahrscheinlich batten auch di« Helden Mädchen versäumt, den letzten Blick auf die Tafel zu werfen; und da fand sich nun, daß die Wurst nicht aufgeschnit- ten war. Wenn man im Krei» der Familie ah, dann schnitt man natürlich -ie Wurst nicht auf, sondern jeder schnitt sich von der ganzen Wurst Stücke ab, wie er wollte, denn di« ausgeschnitte nen Scheiben, welche nicht gegessen, sondern aufgebvden «er ben, sind doch am nächsten Tag grau. Man kann sie ja natür lich noch essen, ißt sse auch, aber sie schmecken nicht mehr so gut. Nun hatte die Küchenmagd gedacht, diese svarsam« Regel müsse man auch heute befolgen und so hatte sie denn die ganzen Würste aufgetischt: drei lange, lange Schlackwürste und zwei dicke, runde Blutwürste. Die standen da nun lächerlich verteilt üder die vellchendestreute Tafel. Nun war schon gewefen, daß Braunbier und Nordhäuser hatten ausgestellt werden müssen. Frau von Uslar warf einen hilflosen Blick auf Fräulein von Glück, die ober machte «in ernstes und ruhiges Gesicht. Da faßt« sich Frau von Uslar. Auch sie machte ein ernste» Ge sicht. Sie sagte zum Her-og: . Fürstlich« Gnaden werben sich gewiß wundern über die langen und dicken Würste, welche da liegen. Ich dachte, dah Fürstliche Gnaden gern einmal wissen möchten, wie der Landadel lebt Wir schneiden au» Sparsam keit die Wurst nicht auf. denn die ausgeschnittenen Scheiden, welch« nicht verzehrt «er»-- -»rlieren ihren Geschmack Des halb kommt bei uns die -mmer arm- auf den Tisch." Von dem Brau-d'" Nordkänser batte sie gar nichts gesagt; ü« nah;» an. do^ es am richtigsten sti, wenn sie diese
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