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N* 2S1. Seite 7. Sächsische Dorfzeitung und Elbgnupresse. 4. W-MM M «M i lelepkon 924- - ihm, ein :m alten l! Lucas er- so ruhig Md sagte: r ich muß se, das; du 'über und nuschau. clbing— ordneten lau vom gewesen, erfüllen ziemlich ucas hat- n wollte, ngsgesuch icrung zu inem Va- in einem ingchüllt. inzcnden, in Gesicht hatte fast is atmete >, die die ihm ge- Staaten es viel oie neu ner die- ^cräumt. : lehren och weit )c suchte :s, um Mehr- Zünd- rblichen Tie rl die nn die Fabri- Jndu- cittliche itigung w jedes itcn ge- issichts- : im Re- ii feinen ici wohl- iesen bei cht seicht als möglich zu scheinen und alles kühl und sachlich zu be handeln, klang doch eine verhaltene Bitterkeit gegen feinen Vater, der das alles mitverschuldet hatte, in feiner Stimme durch. Der Alte fühlte das heraus, aber auch er vermied jede Schärfe, um sich nicht noch mehr aufzuregen, als es schon der Fall war. Ter Erfolg dieser Unterredung lvar, daß ein Rcchts- anivalt von Lucas beauftragt wurde, zu Ellen Osterhut zu fahren, und diese zu ersuchen, die fraglichen Ehrenschuld scheine gegen Bezahlung im Bureau des Anwalts zu prä sentieren. Gleichzeitig ließ der Kammerherr erklären, daß er auf die ihm zugefallene Erbschaft des Gestütes Osterhut zu Gunsten Ellen Ostcrbuts, der Tochter des Erblassers, ver- Jn Ellen Ostcrhuts Leben war feit der Unterredung mit Lucas manche Veränderung vorgekommen, besonders seitdem Lucas' Anwalt bei ihr gewesen war. Es erregte bei den Kronprinzhusaren nicht geringe Verwunderung, als die stolze Ellen Osterhut fast ganz un vermittelt in engere Beziehungen zu den Damen des Regi ments trat, öfters zum Abcndkonzert des Offizierkorps chstags- ionsab- ;der der früher unmehr > seiner Pe aus- )as Geld cichzeitig mnreiter atie in :it un- Berlin : „Tie ." Tie ordne- Lehrer- ;at den üischcn )r dem erztg." t wird, icht in tzle zu- r Vor- Schu- ie „M. „zum üsscns- bürger- im Kasino, das idyllisch am Flusse lag, herein gefahren kam und bei der Frau Oberst zum Tiner erschien, das ihr zu Ehren gegeben wurde. Um so verwunderlicher erschien diese plötzliche Sinnes änderung, als ihr Protege Lucas Hertzen anwesend war und sie niemals auch nur mit einer Frage sich nach diesem erkundigte. Man sprach nämlich von einem gewißen In» teresse, das Ellen für den Oberleutnant haben sollte, und erklärte sich nur daraus die Erfolglosigkeit der Bewerbun gen des Offizierkorps um Ellens Gunst. Um unnützen Gerede und pikanten Deutungen vor- zubcugcn, hatte Ellen an jenem Diner der Kommandeuse erklärt, sie beabsichtige dem Regiment ihre Pferde zur Ver fügung zu stellen, um sie von Herren des Offizierkorps auf Rennbahnen reiten zu lassen. Ter einzige Offizier aber, der hierfür in Betracht kam, war der Oberleutnant von Lannzy-Gabonn, der recht erfolgreich ritt und auch einen eigenen Rennstall aus den Beständen des väterlichen Gestütes in Ungarn unter hielt. Tatsächlich mußte auch Ellen Osterhut mit Gabonn direkte Abmachungen getroffen haben, denn, wie sich später herausstellte, hatte dieser zu dem alljährlich nach der Regi ments- und Brigadcbesichnaung stattfindenden Brigade rennen bei den Nennungen mit „Child .Harald", fünf jährigen braunen Wallach aus dem Gestüt Osterhur ge zeichnet. Eins bedauerte man nur, daß Lueas von Hertzen, der beste Reiter des Regiments, grundsätzlich nicht in den Sat tel stieg und sich feinen Gaul zuschanden ritt um nichts, wie er behauptete, wenn man ihn umzustimmen versuchte. Man hatte auch einmal Ellen gegenüber davon gesprochen, doch sic hatte nur unsäglich hochmütig die Schultern hoch gezogen und zur Antwort gegeben: „Wem nicht zu raten ist, ist nicht zu helfen." Im übrigen war sie so abweisend in ihrem Ton ge wesen, daß man schleunigst ein andres Thema anschlug, man fühlte aber heraus, daß zwischen ihr undLucas irgend etwas vorgekommen sein müsse und brachte damit die Be urlaubung Hcrtzens in Verbindung. (Fortsetzung folgt.) ; und hatte auch seit jeher mehr an ihm als an der Mutter gelangen. Ter alte Kammerherr liebte seine Tochter sehr. Seine Inge war sein alles, seine sonst kühlen Augen leuchteten, wenn er Inge ansah und er hätte sie auch damals, nach dem Tode seiner Frau, nicht aus dem Hause gegeben und sie zur Tante Constanzia nach Berlin gelassen, wenn nicht diese energisch, wie sie lvar, dem alten Herrn klar zu ma chen gewußt hätte, daß die väterlicl-e Verzärtelung allein noch keine Erziehung für ein junges Mädchen sei. So hatte er sich seufzend von Inge getrennt, und auch diefe hatte manche bittere Träne geweint, als sie vom Papa fort sollte. Lucas hatte sich mit seiner Schivester in der Kinder zeit nicht besonders vertragen. Vielleicht lag es daran, daß ihre Naturen gar so grundverschieden tvaren. Inge war weich und anschmiegend, während ihm eine äußerliche Kälte zu eigen lvar. Auch ihre größere Liebe für den Vater trug natürlich nicht dazu bei, die Geschwister einander näher zu bringen. Nach dem Tode der Mutter kamen sic dann ganz auseinander, er ins Kadettenhaus und sie nach Berlin. Ta hatten sic sich selten und immer nur wenig geschrieben. Später, als er Offizier geworden lvar, änderte sich das Verhältnis nur wenig. So war die Begrüßung, als Inge ankam, zwischen den Geschwistern nicht so herzlich. Ein flüchtiger Kuß, ein Händedruck und einige formelle Fragen — das war alles. Aber der alte Herr war ganz glücklich, als ihm die blonde Inge um den .Hals flog. Sie küßte und Ip-'rzte ihn und er ließ sich alle Schmeicheleien so gern von ihr gefal len. Tann sagte er strahlend: „Nun kommt doch noch ein Sonnenstrahl in diesen grauen Togen." Vom Ausland Oesterreich - Ungarn. Die Durchsetzung des Budgetprovisoriums. Der Budgetausschuß nahm trotz des Protestes des Abg. Conci einen Antrag Redlich an, da hingehend, daß mit Rücksicht auf die politische Lage vor ollem das Budgetprovisorium erledigt und dann erst über die italienische Rechtsfakultät verhandelt werden soll. Es wurde denn auch ein dreimonatiges Budgetprovisorium an genommen. Abgelehnt wurde ein Antrag auf Anleihe ermächtigung von 25 800 0000 Kronen zur Tilgung der ollgemeinen Staatsschuld, angenommen dagegen eine Ei senbahninvestitionsanleihe von 109 200 000 Kronen. Das böhmische Defizit. Wegen Nichterleöigung des Budgets und der Stcueroorlagen infolge der fortdauern den deutschen Obstruktion im Landtag schließt der Landes voranschlag Böhmens für 1911 mit einem Defizit von rd. 50 Millionen Kronen ab, welches durch Erhöhung verschie dener Landesumlagen gedeckt werden soll. Italien. Die granitenen Grundlagen der italie nischen Politik. Bei der Beratung über das Budget des Aeußercn erklärte der Minister des Aeußern Marquis di San Giuliano zum Schluß, er danke allen Rednern für die ihm gesagten liebenswürdigen Worte. Ein Mitglied des Hauses habe bereits hervorgehoben, daß die auswär tige Politik Italiens hinfort auf granitnen Grundlagen rube und daß ihre Grundrichtung die nötige Kontinuität biete, um das allgemeine Vertrauen Europas zu verdienen. Alle Redner, die im Senat gesprochen, hätten bestätigt, daß die Stetigkeit in der Leitung der auswärtigen Politik hin fort außer Zweifel und in das nationale Bewußtsein ein- gedrnngen sei. Tas sei eine bemerkenswerte Tatsache, die in Italien und im Auslande nach ihrem wahren Wert ge schätzt werden würde. Er sei als Italiener, als Minister aind als Senator glücklich darüber, daß der Senat in der diesjährigen Debatte noch einmal dazu beigetragen habe, das Vertrauen Europas zu Italien als einem Faktor des Friedens, des Gleichgewichts und des Fortschritts zu festi gen. (Allgemeiner Beifall.) Darauf wurde die General debatte geschlossen. — Ein wenig starke Selbstbeweihräu cherung, aber die Italiener wollen es so haben! Frankreich. Die* Nachwehen der Kanzlerrede. Die Eifersucht der Franzosen auf die vom deutschen Reichs kanzler in seiner Reichstagsrede mitgeteilten Ergebnisse der Potsdamer Zwei-Kaiser-Begegnung sucht die Regie rung der Republik zu verscheuchen, indem sie erklären läßt, daß sich an den russisch-französischen Beziehungen nicht nur nichts geändert, sondern daß sich der europäische Friede durch die Potsdamer Zusicherungen Deutschlands an Ruß land noch befestigt habe. — Im Auftrage der Regierung schreibt der Pariser „Matin": Die Regierungen Frank reichs, Rußlands und Englands erblicken in der Kanzler rede eine Ursache zu aufrichtiger Genugtuung (!). Weder England noch Frankreich hegen feindselige Gesinnungen gegen Deutschland. Die Zusicherungen Deutschlands gegenüber Rußland aber sind von höchster Bedeutung für den Frieden. Freundschaftliche Vereinbarungen, die Ruß land mit Deutschland trifft, sind der französischen Regie rung stets angenehm; denn lvas dein unzertrennlich ver bündeten Rußland nützt, das nützt auch Frankreich, und umgekehrt. — Eine amüsantere Umdrehung, um ja keine eigene Schlappe bekennen zu müssen, läßt sich kaum denken. Der Hieb muß sehr gut gesessen haben. England. Zerfall der Konservativen in Sicht? Die Meinungsverschiedenheit innerhalb der konservativen Partei wegen des Schutzzolls verschärft sich. Ter frühere Minister Balfour, der bekanntlich vorgeschlagen hatte, die Wahl des Zollsystems in England von einem Volks-Be schlüsse abhängig zu machen, ist dadurch in ein Mißverhält nis zu Chamberlain geraten und wird auch von der schutz- Zöllnerischen Presse so scharf angegriffen, daß man von einer unabwendbaren Spaltung innerhalb der Partei spricht. Selbst wenn sie einträte, würden aber die beiden Flügel der Partei gegen die Liberalen geschlossen kämpfen, so daß sich das allgemeine Bild der politischen Lage nicht ändern würde. Ter Minister des Innern Churchill er klärte, daß die Irländer sich mit der Errichtung einer ge setzgeberischen Körperschaft begnügen würden; erhielten sie diese, dann würden die Iren die besten Freunde Englands werden und dessen Macht stärken. Mexiko. Letzte Zuckungen des Aufstandes. Nach amtlichenMeldungen, die beim nordamcrikanischen Staats departement eingegangen sind, haben die mexikanischen Truppen die Stadt Guerrero den Aufständischen wieder abgcnommen. Ter amerikanische Botschafter in Mexiko telegraphiert, daß in dem Staat Chihuahua und den an deren Teilen des Landes jeder organisierte Widerstand ge brochen ist. M soliäe Kürscknerarbeit in ein- W tacken unä tetnslen pelrsrten r L12 Vat LH w. «lü w a «in »Iqntntn »vMwWM I Lmil Wnrclier, Mnclmer, Drezöen-^. 1W M. L KN IsiiRtl.KIMlM. Hofe als Reichstagsabgeordneten aufgestellt. Der Frei sinnige Volksoerein hat dieser Kandidatur zugestimmt. Von unseren Kolonien. Ban Roys Ausweisung aus Ostafrika. Nach Mit teilung aus Daressalam ist der Redakteur der „Deutsch- Lstafrikanischen Zeitung" van Roy mit Rücksicht auf das Urteil des Obergerichts in seinem Prozesse wegen Beleidi gung des Gouverneurs mit Wirkung vom 1. Januar 1911 ab aus dem Schutzgebiete ausgewiesen worden. Die Aus weisung des Druckers Klein soll ebenfalls bevorstehen. Das scharfe Urteil ist insofern nicht ungerechtfertigt, als sich van Roy, als weißer Mann, soweit vergessen hat, Rassegenossen durch Farbige überwachen und ausspionieren zu lassen, wo durch er das höchste koloniale Gebot, die unbÄnngte Soli darität der Weißen gegenüber dem „Nigger' mit ! Füßen trat, wie van Roy es getan hat. Darin liegt sein > schwerstes Vergehen und darin dürfte auch der Grund des Ausweisungsbefehls zu erblicken sein. — Der Staatssekre- tär des Reichskolonialamts hat den Gouverneur auf seine riesbezügliche Meldung hin telegraphisch ersucht, die Aus weisung so durchzuführen, daß den Verurteilten, von denen Herr van Roy feine Gefängnisstrafe in Deutschland abzu büßen haben wird, vorher eine ordnungsmäßige Abwick- I lung ihrer laufenden Privatangelegenheiten ermöglicht wird. Heer und Marine. Ueber die Strandung des französischen Panzerkreu zers wird im einzelnen berichtet, wie folgt: Ter vorgestern auf der Reede von Brest ausgelaufene neue Panzerkreuzer „Edgar Ominet" war an einer Mole festgemacht, als der Hausfrauenkckt. Küchenzettel für Freitag, den 16. Dezember. Blumenkohlsuppe mit Makkaroni. Gebratene frische Heringe mit Kartoffelsalat. Vegetarischer Küchenzettel nach dem Hygienischen Kochbuch zum Gebrauch für ehemalige Kur gäste von Dr. Lahmann» Sanatorium von Elise Starcker, Weiper Hirsch. Kartoffelauflauf. Kohlrüben. Rapünzchensalat. Prünellenkompott. l>au l.ma ILkmv, Vrvsövn, buöwig Kieklvr-Ltrsssv 15 pt. Ltrassendaknen dir. 2, 22, 23, Haltestelle: Lcke peissizerstr. Von Damen cler ersten Kreise sekr emptoklen. («so Unlldsrtroffsns Zperirlsnssrligung tllr Vsmsn mit rtsrksm l.vid, für mit i^ünysia m li r figux unll kür imllvnlls vsmsn. preise von 10 >tark ad. äerrtlick anerkannt, tzieterreit 2—3 laxe. kesucke nsck ausvürts kostenfrei Freitag, den 16. Dezember ISIS. den ganzen Tag über herrschende Sturm so stark wurde, daß er das Schiff losriß. Ehe es den Mannschaften noch möglich war, die Anker auszuwerfen, wurde der Kreuzer schon auf eine Sandbank geworfen, wo er festlag und heftig rollte. Später zur Hilfeleistung abgesandte Schlepper konnten, wie schon berichtet, das Schiff wieder losbringen. Ter „Edgar Quinet" hat Beschädigungen an den Turbi nen davongetragen, seine Abzugsrohre unter dem Kiel sind mitSchlamm verstopft, und außerdem dürfte eine genauere Untersuchung noch weitere Schäden ergeben. Er sollte am 5. Januar nach Toulon gehen und dabei seine erste Tauer- Uebungsfahrt machen, doch wird die Abreise infolge des Unfalls nun eine erhebliche Verzögerung erfahren. Tamit war das Geschäft erledigt. Aber die gefallenen Beleidigungen waren damit nicht ausgelöscht und sowohl in Lucas als in Ellens Herzen brannten die harten Worte, die sie zueinander gesprochen, und in beiden stieg etwas wie Haß auf, da sie sich beide im Rechte glaubten. Ter alte Kammerherr fühlte jetzt eine warme Dank barkeit für seinen Sohn, wenn auch dieser das, lvas er ge tan hatte, weniger aus Liebe zu ihm, als aus einem pein lichen Ehrempfinden heraus getan hatte. Es wäre jetzt vielleicht zu einem wärmeren Verhält nis zwischen den beiden gekommen, wenn es nicht an der kühlen, reservierten Zurücklaltung des Sohnes gescheitert wäre. Lucas konnte nicht schnell vergessen und die Ereig nisse seit seiner Rückkehr hatten ihn noch verschloßener ge macht. So lebten sie weiter nebeneinander her und vermie den es, mehr zusammen zu kommen, als unbedingt nötig lvar. Aber der Kammerherr kränkelte und bedurfte der Pflege. Seinen Tienst beim Fürsten mußte er ganz unter brechen und seine Pensionierung stand in kurzer Zeit be vor. So schrieb er nach Berlin an seine Tochter Inge, die feit dem Tode der Mutter dort bei ihrer Tante erzogen wurde. Sie hatte eine große Aehnlichkeit mit ihrem Pater