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Stckklcke Dsrszett»», «tz Elb^i »preße. Freitag, den IS Dezember 1S10. fü m ^oritrstp.m 4437 Leküns Ukfkstlor, in sllen ssormvn. ^M8oIiük!U>irenMNlillsksv8mvWW8iiikI«srenMU ^N»5»<.NN1 dilliL» k»^ W^LLÜM s.°«:k-n .^Mb»n6^ - coM.5. xc. VvflodunLT- un<HfLUsin^». keke Koni -. lk Bezirki > ! besteuerter Geb Buchheim gehilfen § 2luf geb. Jähr Ehe Großdeub Maschinei A F. Du Tot Hoche, S d. R, 31 57 I. C 74 I. K. Mechanik» L B. iv " I- 6 Ritter, P QröSt« ^us«»kl. 8»«t« lilurtrioNv ps«i»Ii,1» un<1 franko. Lnurrriirnrrrrr»nr.r*r7rrrir^.rrLrn^rntt.^. Beginn d< kächsischei dieser Wa Mgesetzt. chen: „A, a, a! Tas Kindlein lieget da!" und es folgte das Gespräch mit dem Christkind, sowie der Jubelruf Aller: „Geboren ward in dieser Nacht, der aller Welt das Licht gebracht". Die Sprecherin rezitierte :„So jauchzet dll' und bringet Ehr'" und endete ihren herzerhebenden Schlußvortrag mit den Worten: „Drum singet all mit lau tem Schall, daß froh es töne weit und breit: O du fröhliche, selige Weihnachtszeit!" Der Vorhang hob sich nochmals und die Bühne zeigte als lebendes Bild die von Hirten und Engeln umgebene „Weihnachtskrippe", worauf die 30 Darsteller, der Chor und die Besucher, das immer wieder seinen Weihnachtszauber auf alle Herzen ausübende: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!" mit Harmoniumbegleitung recht angenehm zu Gehör brach ten. Als sich der Vorhang senkte, setzte jubelnder Beifall ein. Dieser war auch aufrichtig gemeint und galt sowohl der Leiterin des Instituts, als auch deren unermüdlichen Mithelfer, Herrn Musiklehrer Schneider und vor allem dem frischen natürlichen Spiel der darstellenden, deklamie renden und singenden Schülerinnen, die sämtlich mit Lust und Liebe bei der Sache waren. Herr Schneider, der auch am Klavier und Harmonium begleitete, las dann noch ein originelles Weihnachtsmärchen vor und ein „Dreikönigs spiel" aus der Gegend von Markersdorf (Lausitz) nach Dr. Müller, sehr nett dargestellt von 7 reizenden jungen Mäd chen, bildete nach dem allgemeinen Gesänge: „Das ist der Tag den Gott gemacht!" den effektvollen Schluß des wohl gelungenen Abends, welcher Wohl allen Teilnehmern und Besuchern in angenehmster Erinnerung bleiben wird. Loschwitz. —w. Eltern-Abend. Die Schüleraufführungcn, die gestern Abend in dem bis aus den letzten Platz gefüllten Saale des Kurhauses „Weißer Adler" veranstaltet wur den, nahmen einen sehr schönen Verlauf. Sie zeigten aber auch gleichzeitig, wie glücklich der Gedanke ist, derar tige Abende zu veranstalten, die mehr als alle Theorie ge eignet sind, zwischen Schule unv Elternhaus einen Kontakt zu schasseu, der für beide Teile nur segensreich wirken kann. Das unter der Ueberschrift „Kinderlust im Jahres laus" zusamiucngestelltc Programm bot eine abwechslungs reiche Fülle von Darbietungen in Gesang, Rezitation, Rei- geu-Aufführungen und sonstigen Spielen im Rahmen der vier Jahreszeiten. Von den Gesangs-Darbietungen ver dienen „Frau Nachtigall", „Schueeflöckchcn", „DasSchlum- merlied" und „Christkind ist da" besonders hervorgehoben zu werden, die unter der. vortrefflichen Leitung des Herrn Kantor K ettner sehr schön gesungen wurden. Was die Spiclszcnen anbelangt, so muß man sagen, daß dicsellien infolge ihrer sorgfältigen Einstudierung — um die sich Herr Lehrer Reuther verdient gemacht hatte — jeden Zuschauer entzückten. Besonders das reizende Rokoko- (TonziDuett, welches einen allerliebsten Anblick bot. Nicht minder beifällig wurden die erakt aufgeführteu Reigen mitgenommen, die eine Reihe schöner Gruppen aufwicscn, sodaß man den beiden Fräuleins Wolff und Böhme, welche dieselben leiteten, ebenfalls nur das beste Lob aus sprechen kann. Die überaus rege Anteilnahme ivar der beste Beweis für das Interesse, welches der Sache entgegen gebracht wird, und zugleich der schönste Dank für die Mühe und Aufopferung der Lehrerschaft. Der Kurhaussaal ist aber für solche Zwecke sehr wenig geeignet, da diejenigen, die nicht in der Mitte sitzen konnten, infolge der vielen Pal men- und Baumdekoratiouen fast nichts sahen. Wachwitz. W o h l t ä t i g k c i t s - Aufs ü h r u n g. Am Sonntag fand im Saal des Ehlich'fchcn Dampfschiffrcstau- rants ein von Frau Lehrer D o m s ch veranstalteter Auf führungsabend statt, dessen Reinertrag zum Besten des hiesigen Frauenvcreins bestimmt war. Erfreulicherweise war der Saal fast bis zum letzten Platz gefüllt, sodaß der pekuniäre Erfolg des Abends wohl als ein recht guter be zeichnet werden kann. — Die künstlerischen Darbietungen begannen mit (hcigenvorträgen des jungen Albert Doms ch, der auch im weiteren Verlauf des Abends Pro ben seines sicheren Spieles ablegte und die Zuhörer dadurch erfreute. — In Fräulein M. N a u m a n n lernten wir eine Sängerin mit vortrefflichen Mitteln kennen. Auch lvar die Auffassung und der Vortrag der sinnig ausgewähl- tcn Lieder von Wolf, Moulton, Weingartner und Kaskel durchaus gclungcu. Die junge anmutige Sängerin berech tigt zu deu schönsten Hoffnungen. Sie hat schon jetzt ihre Stimme vorzüglich in der Gewalt. — Herr Lehrer Har der hatte die Begleitung der Geigen- und Gesangsvor träge übernommen, aber auch als Solist trat derselbe auf. Sein Spiel zeichnete sich durch weichen Anschlag und klare Technik besonders aus. Tic Wiedergabe eines Rigaudon von A. Hinton war ihm besonders gut gelungen. — Die musikalischen Vorträge wurden abwechslungsreich unter brochen durch zwei kleinere Lustspiele und eine Soloszene, aufgeführt von jungen Mächen aus Wachwitz. 'Mit großer Frische wurde gespielt und: Alles in Allem — es war ein wohlgelungencr Abend! Sächsische Nachrichten. Den 15. Dezember 1010. Dresden. —* H o f na chr i ch t c n. Der König folgte gestern einer Einladung des Kammcrherrn Frhr. v. Burgk zur Jagd nach Schönfeld bei Großenhain und kehrte abends wieder zurück. Gleichzeitig traf der Fürst zur Lippe mit dem Könige hier ein. —* Verleihungen. Ter König hat den Majo ren z. D. C ra m c r v. C l a us b r u ch und Eyda m, bis her Bataillonskommandeure im 130. Infanterie-Regiment, die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechtsordens verliehen, und dem dicnsttuendcnFlügeladjutantcn Oberst leutnant Meister die Erlaubnis zur Anlegung des ihm verliehenen Ehrenkreuzes 2. Klasse des Lippiscl>en Haus ordens erteilt, ebenso dem Gefreiten Münch beim Be zirkskommando Chemnitz die Erlaubnis erteilt, die ihm am 4. Dezember 1005 verliehene bronzene Lebensrettungs medaille am Bande zu tragen. —* Bezirksaus fch u ß. Auf der Tagesordnung der morgen vormittag stattfindendeu 17. Bezirksausschuß sitzung der Kgl. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt stehen insgesamt 20 Punkte, von denen 8 nichtöffentlich verhandelt werden. U. a. wird auch über die Vereinigung der Landgemeinden Deuben, Potschappel, Niederhäslich und Döhlen zu einer Stadt mit revidierter Städtcordnung verhandelt. —* S t a d t v e r o r d n c t e u s i tz u n g. In der heute abend stattfindendcn Sitzung steht u. a. auch ein An trag der Stadtverordneten Schriftführer Kaufmann Grütz- uer und Genossen, betr. die Veranstaltung von Vorstellun gen in den Kgl. Hoftheatern während der Hygiene-Aus stellung, also auch während der Theatcrferien, auf der Tagesordnung. Weiter steht noch in derselben Sitzung auf der Tagesordnung ein Gesuch des Verlxindes für Jugend hilfe um Gewährung eines Jahresbeitrages aus der Stadt kasse und die Herausgabe eines Merkblattes zur Bekämp fung der Schund- und Schmutzliteratur. Für deu ersteren Antrag liegt ein Gutachten vor, nach dem das Kollegium der Ratsvorlage gemäß seine Zustimmung dazu erteilen soll, daß dem Verbände für Jugendhilfc für 1010 ein Bei trag von 1000 Mark und für 1011 ein solcher von 2000 Mark bewilligt werden soll. Für die Herausgabe eines Merkblattes zur Bekämpfung der Schund- und Schmutz literatur werden 075 Mark gefordert. —* Eine Stunde Verspätung erlitt gestern der vormittags 7 Uhr 15 Min. von München abgehende Genf—Breslauer Schnellzug innerhalb der bayerischen Strecke und traf, statt 4 Uhr 50 Min. .erst kurz vor ^6 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhofe ein. Die Staats- bahnvcrwaltung ließ infolgedessen nachmittags 1 Uhr 55 Min. einen Vorzug von Reichenbach i. V. ab, der pünktlich nachmittags 4 Uhr 50 Min. hier anlangte und um 5 Uhr nach Görlitz—Breslau weitergeleitet wurde. —* Eine bekannte Persönlichkeit ist die ser Tage hier mit dem geschätzten Küchenmeister Herrn Otto Ferrario sen. aus dem Leben geschieden. Der Entschlafene, der im 01. Lebensjahre stand, bewirtschaf tete in früheren Jahren die „Harmonie" und die „Große Wirtschaft", bis er ein Kochlehrinstitut begründete, wel ches dan sein vor sechs Jahren verstorbener Sohn Georg übernahm. Jetzt wird das Institut von seinem Enkel Walter Ferrario in Verbindung mit einer Lehrküche für Damen weitergeführt. btriese«. —Bei der Ergä'nzun gswahl für den Kir chenvorstand der Erlöscr-Parochie sind die zwei ausschei denden Mitglieder desselben wieder- und ein Mitglied neu gewählt worden. Der Kirchenvorstand besteht nunmehr ab 1. Januar 1911 aus den nachstehend genannten Herren: Pfarrer Lic. Neuberg, Vorsitzender, ArchitektBeyer, Rechts anwalt Bienengräber, Pastor von Brück, Lokalrichter Fin ger, Pastor Freiesleben, Privatus Hille, Kanzleisekretär -Hofmann, Kgl. Standesbeamter Hohlfeld, Bürgerschullch- rcr Küchler, Oberlehrer Papsdorf, Bahnhofsvorsteher Schwarze, Apotheker Sengcwitz, Fabrikbesitzer Wilhelm. Außerdem gehören dem Kirchenvorstand noch an die nach- benanntenVorstandsmitglieder der Evang.-luth. Gemeinde Böhmischer Exulanten: Privatus Hennisch, Gärtnereibe- sitzer Th. Simmgen, Gärtncrcibesitzer Poscharskh, Privatus H. Simmgen. Neugruna. —e. Tic Dresdner Polizei warnt in ih rem gestrigen Bericht vor dem hier Gustav Frcytag-Straßc 30, 2. Obergeschoß, wohnhaften, früher als Institutsdirek tor und Schriftsteller im Adreßbuch aufgeführten, jetzt sich als Fachlehrer und Redakteur lWo? D. Rcd.'i bezeichnen den A u g u st Friedema n n. Dieser erläßt verschie dentlich Annoncen, wonach er in seinem „Geschäft" eine Stellung zu besetzen hat. Er macht die Zahlung einer „Ge- schäftseinlagc — 500 — auch 1000 M.. gegen Sicherheit" zur Bedingung. Da aber entsprechende Sicherheit n i ch t v o r h a n d e n ist, wird gewarnt, auf diese Offerten cinzugehcn. Zugleich werden etwa schon Geschädigte er sucht, der Kriminalabteilung in Dresden umgehend Mit teilung znkommen zu lauen. Blascwik. —c. Tic Höhere Lchranst alt von H e.l ene A. Friedel, Prohliscrstraße 7, veranstaltete gestern abend von 5 Uhr an im großen Saal des „Gocthcgarten" für ihre Schülerinnen und deren Angehörige eine Weih nachtsfeier, welche allen Teilnehmern eine zweistündige, in ihrer Innigkeit herzerhcbcnde Unterhaltung brachte. Welches Interesse man von jeher den bei aller Schlichtheit mit lx'sondcrem Gei-chick vorbereiteten festlichen Veranstal tungen dieser in Jahrzehnten bewährten Leiterin der uu- serm Orte zur Zierde gereichenden Schule entgegen bringt, bewies wiederum der starke Besuch der Feier, deun Haupt- und Spcisesaal Iva reu bis in das letzte Eckchen dicht besetzt, sodaß viele, die erst bei Beginn erschienen, nur wenig von den Vorgängen ans der Bühne iehen konnten. Tie Fest lichkeit begann mit dem Krippenspiel: „Zu Betlchem g e b o r e n" (mit Benutzung alter Volks-Weihnachtsliedcr, Dichtung von Fr. Winkel, Musik von H. Winter). Nach dem gemeinschaftlichen Gesänge des Eingangsliedes: „Mit Ernst o Menschenkinder", rezitierte das anmutige Fräulein Anny Ronnthaler - Loschwitz sprachschön und empfindungsvoll die „Verkündigung": „Tic Erde decket finstre Nacht"; der Chor sang hinter der Bühne das aus dem 15. Jahrhundert stammende bekannte Wrihuachtslied: „Es ist ein Reis entsprungen ans einer Wurzel zart". Danu erhob sich der Vorhang und man sah eine überaus liebliche Maria (Frl. ToniSchiele - Loschwitz) und Joseph (Frl. Gr et e O stcrmei cr), sowie das Chri- stuskind (in der Krippe) im Stalle, über dem ein großer Heller Stern erstrahlte. Maria sang mit klarer, reiner Stimme ein Wcihnachtslicdchcn, an dem sich auch Joseph beteiligte, woraus der Chor vor der Bühne mit „Freu' dich du christliche Schar!" antwortete. Weiter folgte ein sin niges Zwiegespräch zwischen Maria und Joseph und der Chor trug bei Sternenschein das alte Weihnachtslied: „Still o Erden, still o Himmel!" vor. Allmählich erhellte sich die bisher duukleBühnc, der Chor sang: „Vom Himmel hoch" und man sah bei jetzt glänzender Beleuchtung den rei zenden Engclchor, welcher die Christkindseins-Gruppe auf der Bühne umgab und den Gesang '4'<»rir4 in c»xe. l-i- cwo! anstimmtc. Weitere Gesänge folgten und nun rezitierte, formvollendet im Ausdruck und Sprache, die Sprecherin, Frl. Ronnthaler, die „Ankunft der Hirten". Dann erschien die Gruppe der Hirten,' deren erster (Frl. Gusti Gerz) recht stimmungsvoll und tonrcin das Hirtenlied sang, denen sich andere Hirtenlieder und -Reden aniügten. Nach dem Chor der Hirten: „O Jesulein, o Gottessohn" erhob sich die malerische Hirtengruppe und eine der darge stellten Frauen sang das reizende: „Kommt her, ihr Kin der singet fein!". Die kleinsten Schülerinnen sangen dann (bei jeder Strophe ein anderes Kind) das zierliche Lied schärfuna der parlamentarischen Disziplinargewalt wäre doch vielleicht angebracht, wenn man nicht zu den Gepflo genheiten des tschechischen Landtages gelangen will. Bemerkenswert war es aber auch, daß der freisinnige Abg. Schrader für diese sozialdemokratischen Ausschreitun gen kein Wort des Verweises fand. Die Sympathie im volksparteilichen Lager für die Sozialdemokratie muß doch recht beträchtlich sein. Aber sie muß entschieden die bür gerlich gesinnten Leute zurückschrecken. Dafür griff er viel mehr den Reichskanzler an, dem er die Schärfe seiner Aus' Führungen vorwarf, dann sei es unvermeidlich, daß die an dere Seite sich energisch wehre. Du lieber Gott! Man hat nichts gegen eine ener gische Abwehr. Aber sie soll sich in parlamentarischen For men und Ausdrücken bewegen, wie es unter erwachsenen und gebildeten Männern üblich ist! Das Benehmen der sozialdemokratischen Abgeordneten zeigte nicht gerade das Bild der hohen Kultur, von der Tr. David emphatisch be hauptet hatte, daß sie mit der Sozialdemokratie untergehen müsse. Im Gegenteil bildete es vielmehr eine hochkomische Illustration zu den hochtrabenden Worten des sozialisti schen Redners. ' Sehr richtig schloß der Reichskanzler, der sich durch den Lärm nicht im Geringsten beirren ließ, nachdem es Herrn Schultz gelungen war, einigermaßen die Ruhe hcr- züstellen, daß über die Mitschuld der Sozialdemokratie kein Zweifel bestehe. Daran könnten weder rednerische Kunst fertigkeiten, noch Zeugenaussagen über vereinzelte Miß griffe polizeilicher Beamten, ebensowenig aber die Zwi schenrufe, die sie ihm eben an den Kopf geworfen hätten, etwas ändern. Auch hier noch mußte der Abg. Ledebour wegen des Ausdruckes: Schamlosigkeit, zur Ordnung gerufen werden. Was haben nun die Sozialdemokraten mit solchem Benehmen erreicht? Höchstens den Beifall des Janhagels, den der „Vorwärts" von seinen Schößen abschütteln möchte! In den bürgerlichen Kreisen werden sie sich damit für die künftigen Wahlen keine großen Sympathien erwerben. Dr. B.