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Sächsische Dorfzeituna unb Ulbgaupreffe. Smmtag, d« 22. AL IDYG Prinz Heinrich von Weuß-lKöstritz, respektive -essen Lohn Prinz Heinrich XXXLI. in Betracht. Frankreich hat seine jüngste Dreyfus-Kampagns, die den Echluhakl der laN-en und düsteren Tragödie bildete, ohne Schwierigkeiten überwunden, wenngleich nicht zu vergessen , ist, wie viele Anzeichen Lafür sprechen, dab sich in Frankreich H«r und R-'aierung, im Grunde genommen, wie Kahr und Maus gegenüberstehen. In 'Oesterreich-Ungarn herrscht alle weil auch Frieden, nachdem der Reichsrat seine Tore bis auf weiteres geschlossen Hai. Es ist jedoch so viel gesetzgeberisches Material lunerledigt geblieben, daß es an Zündstost nicht ' fehlen wird, wenn Li« parlamentarischen Verhandlungen an der schönen blaiwn Donau aufs neue anheben werden. Als e«n Moment wn kulturhistorischer Bedeutung sei an düh'r Stelle zum Schluffe noch erwähnt, daß n China zunächst allerdings nur beim Militär und bei der Polizei, der Zopf abgeschafft werden wird. Es ist das aber doch ein bemerkens werter Anfang, dem hoffentlich weitere Schritte auf dem Wege der Kultur rrachfolgen werden. SiHsische Nachrichte«. Dresden. —* Wie aus Seis berichtet wird, bestieg der König mit seinem Flügeladjutanten Oberst v. Wilucki am Dienstag abermals den Schiern. Der Kronprinz hatte sich mit seinem Erzieher Leutn. Frhrn. v. Humbracht am Nachmittag zuvor bereits dorthin begeben und übernachtete auf dem Berge. Ge gen halb 2 Uhr nachmittags erreichte der König die Schiern- Häuser und speiste dort mit dem Kronprinzen zu mittag. Nach dem der Kaffee iin Freien eingenommen worden war, wurde aufgebrochen und der Weg nach Roterdspitze eingeschlageu. Ter Abstieg erfolgte durch die wildromantische Schlucht, das Bärenloch genannt. Nach reichlich zweistündiger Wanderung wurde die Glasleitenhütte im Tschamintale erreicht und in dieser von der Sektion Leipzig des deutsch-österreichischen Alpenvereins verwalteten Hütte Nachtquartier genommen. Am anderen Morgen geleitete der Kronprinz seinen Vater noch bis in den Grasleiten-Kessel, und marschierte sodann mit feinem Erzieher nach ^Weislahnbad, wo er mit seinem Bruder, dem Prinzen Friedrich Christian, welcher von Sa- tegg zu Pferde bahi»gekommen war, znsammentraf. Beide Prinzen blieben in dem dortigen gut besuchten Hotel und er warteten daselbst ihren >Vater. Währenddem überstieg der König den Grasleitenpaß (2597 Meter), besuchte die eben falls ini Besitze der Sektion Leipzig befindliche Vafolethütte '(2255 Meter) und nahm daselbst einen Imbiß ein. Weiter führte der Weg, allmählich wieder ansteigend, an den stolzen Wajolettürmen, dem Winklerturm, der mächtigen Rosengar tenspitze vorüber, hinauf nach dem Tschagerjoch (264t Meter), wo man in einer halben Stunde auf sehr steilem Abstiege die Kölnerhütte (2325 Meter) erreichte. Hier wurde längere Rast gehalten und zu mittag gespeist. Um 4 Uhr brach der König wieder auf und traf gegen halb 7 Uhr nachmittags nach ziem lich anstrengendem Marsche in Wcislahnbad ein, wo der Kö nig von den Prinzensöhnen und den Gästen des Bades am Las freudigste begrüßt wurde. Der König verblieb die Nacht im Badehotel, am nächsten Morgen, Donnerstag, früh 6 Uhr mit den Prinzensöhnen aufbrechend, gelangte der König um k) Uhr nach Völs, wohin Ihre Kgl. Hoheiten der Prinz Ernst Heinrich und die beiden Prinzessinnen Margarets lind Alir in Begleitung der Oberhofmeisterin Frau von der Gablentz- Kinsingen, Exz., und Herrn Geh. Legationsrat v. Stieglitz zu Wagen entgegengekommen waren. Den Weg von Völs nach Salegg legte die Kgl. Familie zu Wagen zurück. So wohl der König, wie die beiden Prinzen, haben die Strapa zen dieser mehrtägigen Partie vortrefflich überstanden. —* Als Ha u p t g e s ch w o re n e für die diesjährige 5. Schwurgerichtsperiode, beginnend Ende September, wur den nachstehende Herren ausgelost: Apotheker Karl Georg Hoffmann, Dresden; Kommerzienrat Karl Julius Haase, Meißen; Gutsbesitzer Bernhard Apel, Blasewitz; Major a. D. Fehr. Gotthard von Bischoffshausen, Meißen; Rentner Fr. Heinrich Ludwig Bramsch, Dresden; Kaufmann I. Longo, Dresden; Gemeindevorstand Karl Emil Reinhardt, Cosse baude; Apotheker Oswald Schobert, Dresden; Knnst- und Wahrlich, ein tragisches Schicksal. Mit dem Interesse für die Werke eines Künstlers er bracht auch stets em solches für die Person, und so entstanden die Monographien-Sammlungen. Eine der besten auf must- kalischem Gebiet ist die Sammlung „Berühmte Musiker", die der kürzlich verstorbene Prof. Dr. Reimann herausgegeben hat und als deren 15. Band eine Schumann-Monographie des Hallenser Prof. Dr. Hermann Abert erschien. (Verlag „.Har monie", Berlin 35; Geschenkbaud 4.— Mk.) Das Werk ist prächtig ausgestattet und äußerst reichhaltig mit Photo graphien, Porträts-Abbildungen, Faksimiles, Notenbeispielen und Illustrationen von Fidus, Paul Thumann, Sascha Schneider, Klinger u. s. w. versehen. Vorstehende Ausführungen sind diesem hockbedeutenden Werke entnommen. 5V. tt Snß Mffmschist »» Mißt. * Im Re s i d e n z t hea te r geht am Sonntag „S a - iome" in Szene. Von dem Werk finden nur noch zwei Aufführungen statt. — Das Ensemble unter Leitung des Direktors Alfred Halm beginnt am 1. August sein Gastspiel s mit zwei Stücken von Courteline, die in Paris am Theatre Antoine" starke Erfolge gehabt haben. Der Zweiakter „Boubouroche", wohl das theaterwirksamste Stück von Cour- telme, von Antoine auch in Berlin mit großer Wirkung ge- Handetttzärtner Heinrich Paul Max Hopf, BrieSnitz; Kauf mann Ernst Traugott Schmale, Pirna; Kommerzienrat Müh- lenbesitzer Ernst Thebdor Bienert, Dresden; Lotteriekollek- teur Hermann Braune, Dresden; Konditor und Vackereibe- sitzer Julius Baßler, Dresden; Gemeindevorstand Otto Her mann Dittrich, LeUben; Geh. Medizinalrat Prof. Dr. med. u. Phil. Wilhelm Ellenl^rger, Dresden; Amtslehngutsbesitzer Paul Brendel, Kaitz; Kgl. Obergartendirektor Eduard Max Richard Bertram, Blasewitz; Brauereidirektor Ludw. Fro- ning, Dresden; Fabrikant Friedrich Ernst Petzsche, Blaiewih; Kaufmann Friedrich Clemens Keller, Radeburg; Ritterguts- besitzer Paul Grundmann, Wildberg bei Cossebaude; Fabrik- besitzet und Konsul Fritz Stalling, Dresden; Fabrikbesitzer Wilhelm Martin Langelott, Cossebaude; Apotheker Oskar Karl Reinhold Reinhardt, Dresden; Fabrikbesitzer Ludwig, Beisert, Blasewitz; Major a. D. Max Gerlich, Dresden; Holz bildhauer König!. Hoftischler Gustav Adolf Udluft, Dresden; Fabrikdirektor Viktor Kell, Niederau; Fabrikbesitzer Konrad Max Rüger, Lockwitz. —* Im Naturtheater des Vereins „Volkswohl" gelangt Sonntag nachmittag 4 Uhr auf allgemeinen Wunsch „Waldlieschen oder: „Die Tochter der Freiheit", Charakter- gcmälde in 7 Bildern mit Gesang von Karl Elmar, zur Auf- führung. Regie: Herr Theaterdireksor Emil Conrad. —* Tie Anwend nng von Spiritus ist auf der Vogelwiese verboten. Der Rat resp. das Feuerpolizei- amt erläßt eine Bekanntmachung, nach der mit Rücksicht auf die leichte Entzündbarkeit des Spiritus und die geringe Wi derstandsfähigkeit der Baulichkeiten auf der Vogelwiese ge gen die Ausbreitung eines entstellenden Brandes die Ver- uvndung von Spiritus zum Kochen und Heizen auf der Vo gelwiese untersagt wird. —* Amtlicherseits ist bei der Kgl. Polizeidirektion die Anfrage gehalten worden, ob in Dresden und Umgebung et wa eine Frauens;>erson vermißt wird, die mit einer am 21. vor. Monats bei Derben, Kreis Jerichow, aus der Elbe gezo genen zur Zeit noch unkannten weiblichen Leiche im Alter von 30—36 Jahren, anscheinend dem Arbeiterstande angehörig, 156 Zentimeter groß, von regelmäßigem Körperbau mit gu ter Muskulatur und reichlichem Fettpolster identisch jein könnte. Die Kleidung der Unbekannten bestand aus Hemd, zwei roten Röcken, einen, schwarzen Rock, wollener Taille, schwarzer Jacke mit am Handgelenk enganschließenden Aer- meln, schwarzen Strümpfen und graubraunem wollenen, kreuznx'ise über die Brust gebundenen Tuche. Diejenigen, die an der Hand dieser Angaben über die Persönlichkeit der To ten Auskunft zu geben vermögen, wollen sich an die hiesige Kriminalabteilung wenden. —* Vor einigen Tagen fiel ein 6jäbriges Mädchen, das die an der Friedenskirche in Löbtau benndlickx' Umplank- ung erklettert hatte, auf die Straße herab und zog sich einen Arnibruch zu. —* Am Dienstag ist in der Zschierener Flur die Leickx' eines ungefähr 45 Jahre alten, unbekannten Mannes aus den- Elbe gezogen und behördlich aufgehoben worden. Er ist 1,75 Meter groß hat blonde Haare, kleinen blonden Schnnrr- liart und ivar bekleidet mit dunkler Hose uud Weste, brau nem Jackett, Gummimantel, Schnürschuhen: auch wurde eine silberne Taschenuhr mit kleiner langgliedriger Kette und klei nem Hirschfänger bei ihm vorgefunden. Die Kgl. Polizeidi rektion nimmt Nachrichten, die zur Feststellung der Person des Toten führen könnten, entgegen. —* In einer auf der Kipsdorfer Straße befindlichen Werkzeugfabrik verunglückte gestern nachmittag der Maschi nist Wend dadurch tötlich, daß er von einem Treibriemen er faßt, um die Riemenscheibe hernmgeschleudert und in eine Vertiefung eingequetscht wurde. Ein Verschulden anderer liegt nicht vor. —* Vor einigen Tagen ist in die Wohnung eines hie sigen Fleischermeisters eingebrochen und neben einem schwarzgrauen Jackettanzug und zlvei dunklen Sportmützen über 1800 Mk. in barem Gelde, das sich in einem grauen Leinwandbeutel mit weißem Bügel befand, gestohlen worden. Der vermutliche Dieb ist ein 21jäbriger Fleischergeiellc von kräftiger Gestalt, 160 Zentimeter groß, blond, bartlos; er hat graublaue Augen, linksverkrüppelten Zeigefinger und spricht schlesischen Dialekt. geben, wird den Abend eröffnen. Dann folgt die Kaffeehaus szene „Mimen'siege". Den Beschluß des Abends wird der in Berlin über fUnfzigmal gespielte Einakter „Der dankbare Julien" bilden. In den Hauptrollen sind «beschäftigt: Frau Helene Lange aus Frankfurt a. M., der Kgl. Preuß. Hof- schauspieler Herm. Vallentin, sowie die .Herren Netzbach und Sternburg von Berlin. * Die Direktion des Re s i d e n z t h ca te r s veranstaltet auch in der diesjährigen Wintersaison Abonne- mentsvorstellungen für Schauspiele und Operetten zu bedeu tend ermäßigten Preisen. Ausführliche Prospekte für diese Abonnementsvorstellungen sind an der Kasse des Theaters unentgeltlich zu haben. Einzeichnungen für dieselben können an derselben Kasse, an der auch die Listen aufliegen, täglich Wochentags von 10—2 Uhr erfolgen und würde es für In- teressenten von Vorteil sein, die Einzeichnungen möglichst bald zu bewirken. * Auf der Sächsischen Kunstausstellung Dresden 1906, Brühlsche Terrasse, wurden neuerdings folgende Werke von Kunstfreunden erworben: das Oelgemälde „Jollenführer in Hamburg" von Friedrich Hörnlein, sowie die Radierungen „Hofkirche von Neustadt aus" und „Blumen markt an der Kreuzkirche" von Walter Zeising. Beide Ra dierungen sind zum dritten Male versankt. VlofewtH. -- —* Wenn der Wind über die St o p p e lf e l der geht, beginnt die Zeit de- Drachensteigens, ejp, fröhliches' lustige- Spiel für dke Jugend. Unter Umständen kann der harmlose Sport der^Eltern «in hübsches Stück Geld kosten. Drachenfeinde sind bekanntlich alle Telegraphen- und Tele- Phondrähte, an denen die Drachen mit Vorliebe hängen blei- ben und dadurch oftmals eine Störung im Betriebe veran- lassen. Es sei deshalb daran erinnert, daß der Drachenbesitzer u?kd die Eltern für den Ersatz der gestörten Leitungen haft bar gemacht und obendrein noch bestraft werden können. —* Von de r V o gel w i e s e. Gestern abend, hat auf der Vogelwiese die Beleuchtungsprobe stattgefunden. Die Zu- sammensetzung an Zelten aller Art bietet natürlich auch die ses Jahr wieder eine Fülle des Interessanten und Sehens werten, sodaß jeder Besucher, ob groß oder klein, auf seine Rechnung kommen wird. Als größte Schankhalle dürfte auch diesmal das A u g u st i n e r b r ä u, von Herrn Gustav Fritz- schc (Ltadtlokal „Eldorado") bewirtschaftet, gelten. Bei fide- ler Biermusik gibt es hier auch die kleinsten Menschen, Prin- zeß Helene und Richardus, zu sehen, und ein Glas echtes Münchner ist schließlich auch nicht zu verachten. In Langs be kanntem „Nürnberger B ra t w u r stgl ö ck le i n" spie- len die Original-Oberlandler und die für Dresden neue ur ifidele Dachauer Bauernkapelle. Im „Globus"" spielen 2 Kapellen und zwar «ine Original-Dachauer Bauernkapelle und die Original Oberlan-dler. Auf derAlnrhütte werden wir am Steyrischen Schuhplattler uns erfreuen können. Das vor- größerte Fcstzclt bietet bei ff. Stoff den denkbar angenehm- sten Aufenthalt. Wir statten hierauf Teichs Bratwurst zelt am Königsplatz einen Besuch ab. Hier gibts außer den beliebten delikaten Würstchen auch ff. Biere ohne Preisauf- ichlag. Direkt an der Dampfschiffhalteftelle konzertiert bei Hermann Iäni ck das Freilx'rrl. von Burgker Bergmu- sikchor. Eine Bedienung in feinen Rokoko-Kostümen wird ihre Anziehungskraft nickt verfehlen. Kämmerlings Weinzelt finden wir Straße 3 neben dem Augustiner bräu. Ein perleüder Tropfen im Glase soll bei der Hitze be sonders bekömmlich sein. Fiich - Götze ist wie jedes Jahr vertreten. Eine gediegene Kapelle sorgt für Unterhaltung, das saubere Büfett fordert den Appetit geradezu heraus. Ge- Imütlich gehts bei Gebrüder Grimmer in der „Guten Ouelle" zu (Straße 3). Wiener Würstchen, Bratwürste, und ein hochfeiner Stoff und Freikonzert nötigen zu länge rem Verweilen. Gegenüber dem Musik-Pavillon hat die G r o ß p r i e s e n e r Bier balle wieder ihr Zelt aufge- scklagen. Das bekannte Großpriesener und ein Glas Löwen bräu werden Liebhaber dieser Biere genug finden. T fch en- t s ch e l s P a r a d i e s am Königsplatz ladet zum Freikonzert ,ein. In Milins Olympia -Variete am Königsplatz treten täglich von nachmittags 3 Uhr bis nachts 12 Uhr Spe zialitäten und Künstler ersten Ranges auf, darunter die Mo- kaschly-Truppe mit ihrer Posse „Ein fideles Gefängnis". Mr. Williams wird einen Miniaturzirkus, die Toniptons eine Er zentrik-Pantomime „Alles in Trümmern" vorführen. Drer Sifters Deicke produzieren sich als Drahtseil-Künstlerinnen, Mary Bartelly als Exzentrik-Soubrette und Tänzerin, iväb- rend die Original-Spoons eine urkomi'che Jongleurizeue zum besten geben. Als moderner Komiker mit seinen Original vorträgen tritt William Merkel auf. Tenor und Perad zei gen sich als Grotesk-Komiker mit modernen Karrikaturen, 5 reizende Damen zeigen sich im „Babyheim". Gegenüber dem Jeenpalaft sehe man »sich dann den Riesen Balling mit seiner Riesen-Gattin an und — in demselben Zelte — die weltberühmten 10 Liliputaner. In Straße 4 stellt die schwerste Riesin Flora „alles in den Schatten" — man muß sie gesehen haben, die Dame wiegt „nur" 495 Pfund. Großes Interesse und Vergnügen bot schon im vorigen Jahre auf der Festwiese die Blitz - Schwebe - -Bahn. Sie ist ein vorzügliches mechanisches Kunstwerk und fällt ganz be sonders die stufenweise Abrollung der Wagen und die sichere automatische Oeffnung und Schließung der Weichen auf. >Jede Gefahr ist bei ihr vollständig ausgeschlossen. >Patys Kinematographentbeater aus Straße 3 enthält in ! höchster Vollendung alle entsprechenden Fortschritte der Neu zeit, sodaß auch hier ein Besuch als ganz besonders lohnend empfohlen sei. Im übrigen wird ja jeder sein Programm selbst kesilegen, in obigem gaben wir eine kleine Auslese, lind nun ein volles Portemonnaie und viel Vergnügen auf der Vogelwiese? Wachwitz. —* An Herzschlag verschied hier gestern friih in sei ner Villa Herr Privatus Kaufmann Moritz Hartung. Der Verstorbene war der Gründer der bekannten Firma Mo ritz Hartung, Dresden, Waisenlxmsstraßc 19 und Haupt- I straße 36. Vor einigen Jahren legte der Verstorbene sein Ge schäft, das er aus kleinen Anfängen zu hoher Blüte gebracht bat, in die Hände seines Sohnes und Schwiegersohnes. Tolkewitz. Die 5. Ferienstrafkammer des Landgerichts Dresden verhandelte gegen den 1854 geborenen Mctallschleifer und Ar- lviter Friedrich Otto Neumann wegen Rückfalldiebstahls und gegen den 1850 in Reichstein bei Königstein geborenen Rohproduktenhändler Gustav Friedrich Heinze wegen, ge werbsmäßiger Hehlerei. Beide Angeklagte wohnen in Tolke witz. Neumann arbeitet seit vier Jahren in der „Uniter-Zi- garettenmaschinenfabrik" in Dresden, hat von dort in der Zeit vom Februar bis Juni große Stücke Messingrohguß im Werte von mindestens 150 Mark gestohlen und für die Hälfte des Wertes an den mitangeklagten Heinze verkauft. Letzterer wurde nur der einfachen Hehlerei für schuldig befunden, da er nur gelegentlich mit Altmetall handelt. Das Gericht er achtete Dieb und Hehler in gleichem Maße für strafbar und ! diktierte jedem 8 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust zu. Fortsetzung Vorlage 1. Sorte.