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Großenhainer WtthMW- M AychMilü. Amtsblatt des Königl. GerichtSamts und StadtratHS zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Dienstag, den 7. November 13V Tagesnachrichten. Sachsen. Schon wieder wird ein Raubmord, und zwar aus Leipzig, gemeldet. Der dasige Bür ger und Kaufmann Markert wurde am 3. Novbr. früh in seinem auf der Nicolaistraße befindlichen Comptoir, in welchem er am Abend vorher noch spat gearbeitet hatte, mit zerschmettertem Kopfe und mehreren Stichen im Halse ermordet aufge funden. Der Umstand, daß auf dem Ladentische einige Cigarren in Papier eingewickelt gelegen haben, laßt darauf schließen, daß der Mörder unter dem Vorwande des Einkaufes von Cigar- j ren sich nach dem Comptoir begeben und dem M., wahrend derselbe mit dem Einwickeln der Cigarren beschäftigt gewesen ist, die tödtlichen Streiche und j Stiche beigebracht hat. Außer einer Summe j Geld, deren Höhe noch nicht festzustellen gewesen s ist, hat der Mörder auch die goldene Uhr nebst ! Kette, sowie die Ringe des Ermordeten mitge nommen. Wie die „L. Z." noch erfahrt, ist ein der That verdächtiges Individuum von Seiten des Polizeiamtes gefänglich eingezogen worden. — In Werdau sind am 28. Octbr. 34, am 29.: 15, am 30.: 20, am 31.: 15 und am 1. Nov. 34 Personen an der Cholera erkrankt, gestorben sind am 28. Oct. 11, am 29.: 4, am 30.: 7, am 31.: 1 und am 1. Nov. 8 Personen. Die lange Dauer der Epidemie hat daselbst einen großen Nothstand hervorgerufen, so daß ein Aufruf zu wilden Beiträgen für Werdau erlassen worden ist; auch hat sich das k. Ministerium des Innern veranlaßt gesehen, Leib- und Bettwäsche, sowie Lagerdecken und Leibbinden dahin abzusenden. Frankfurt a. M. Nach einer dem „Dr. I." zugegangenen telegraphischen Mittheilung brachten in der Bundestagssitzung am 4. Novbr. Bayern, Sachsen und Großherzogthum Hessen einen neuen, Schleswig-Holstein betreffenden Antrag ein, da hingehend: Oestereich und Preußen möchten 1) bal digst eine aus freien Wahlen hervorgehende all gemeine Vertretung des Herzogthums Holstein einberufen, um zur definitiven Lösung der bezüg lich der Elbherzogthümer noch schwebenden Fra gen mitzuwirken; 2) auf Aufnahme des Her zogthums Schleswig in den Deutschen Bund hinwirken. Die antragstellenden Regierungen be antragen Abstimmung ohne Ausschußverweisung, erklären die ersten beideO Punkte ihres Antrages vom 27. Juli für zurückgezogen, während sie aber über den dritten Punkt (die Kriegskosten betr.) dem Ausschußvortrag entgegensetzen. Die Bun desversammlung beschloß, über die im Anträge vorgeschlagene geschäftliche Behandlung in vier zehn Tagen abzustimmen. Schleswig-Holstein. Die „Kieler Ztg." ist in den Stand gesetzt, die in der „Notdd. Allg. Ztg." und in der „N. Preuß. Ztg." enthaltenen Korrespondenzen aus Kiel, denen zufolge der Statthalter Freiherr v. Gablenz bei seinem kürz lichen Besuche dem Herzoge Friedrich seine even tuelle Ausweisung und Verhaftung in Aussicht gestellt haben soll, als unrichtig zu bezeichnen. — Kurz nach dem Besuche des Herrn v. Gablenz schloß der Herzog Friedrich von Augustenburg einen Kaufvertrag über ein prächtiges, im Düstern brookholze gelegenes Grundstück im Preise von 130,000 Mark ab. — Das „Holsteinsche Ver ordnungsblatt" enthalt ein Sendschreiben des Statthalters, Feldmarschallteutnants v. Gablenz, an die untern Behörden, in welchem ein schneller Vollzug der Verwaltung und eine strenge und unparteiische Rechtspflege gefordert und schließlich die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Ab stellung bemerkter Mängel unverzüglich bewirkt werde. -—Auch die schleswigsche Landesregierung hat ein v8m Frhrn. v. Zedlitz unterzeichnetes Re- script erlassen, welches die Beifügung der Attri bute der Souveränetät, ja sogar die Bezeichnung „Herzog Friedrich" verbietet. Die Journale wer den bei Nichtbeachtung dieser Vorschrift mit Conces- sionsentziehung und den gesetzlichen Strafen bedroht. Frankreich. Der „Moniteur" vom 3. Nov. erklärt gegenüber den übertriebenen Gerüchten betreffs der Situation in Algier, Si Lala sei am 19. October im Süden des Tell mit 2000 Mann Berittenen und 1400 Mann Unberittenen erschienen, habe sich aber vor den französischen Truppen, welche die unterworfenen Stamme deck ten, zurückgezogen und werde verfolgt. Asien. Nach Berichten aus Japan vom 15. Septbr. hatte in' den chinesischen Gewässern ein furchtbarer Sturm gewüthet, durch den drei große Dampfer und mehrere andere amerikanische und englische Schiffe zu Grunde gegangen waren. Die Rosenkreuzer. (Fortsetzung.) Es trat ein für Angiolinen peinliches Stillschweigen zwischen Beiden ein. Furchtsam senkte sie die Blicke vor Schröpfer's seltsam zuckendem Antlitz und schien geduldig die härtesten Schmähreden zu erwarten; all' ihr Muth, all* ihre Hoffnung war plötzlich wieder gebrochen, trostlos schaute sie in die Zukunft. — Schröpfer jedoch bezwang