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Irlands torpediert worden und gesunken. Die Cunard- Linie in London bestätigt die Tatsache. Ueber das Los der Reisenden ist nichts bekannt. Es waren an Bord 290 Reisende l. Klasse, 662 Reisende 2. Klasse, AU Reisende 6. Klasse und 665 Köpfe Besatzung. Der Dampfer wurde um 2,32 Uhr heute nachmittag ge- trosfen, K Seemeilen südwestlich vom Kap Old Head of Kinsdalc an der irischen Küste. Unter den Rei senden befanden sich u. a. Alfred Bauderb ildt und D r. Pearson, der bekannte Petroleummagnat. Zahlreiche Dampfer sind zur Rettung ausgelaufen. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. London, 7. Mai. Meldung des Reuterschcn Bureaus.) Lloyds erfährt aus Liverpool, daß der Dampfer „Centurion", 5945 Tonnen Gehalt, von Liverpool nach Südafrika unterwegs, gestern an der irischen Küste in den Grund gebohrt worden ist. Die Besatzung ist gerettet. Liverpool, 7. Mai. Meldung des Reuterschcn Bureaus.) Der Dampfer „Candidate" wurde am Dienstag von einem deutschen Unterseeboot in der Iri schen See torpediert und zum Sinken gebracht. Die ganze Besatzung ist gerettet. London, 7. Mai. (Meldung des Rcuterjchen Bnreaus.) Der Dreimastschoner „Carlos Latha m", der 132 Tonnm sagte, ist gestern bei Kinsdale von einem denljchen Unterseeboot durch Kanonenschüsse in den Grund gebohrt worden. L v n don , 7. Mai. Das Reutersche Bureau meldet aus Whitbys Ein deutsches Unterseeboot versenkte in der Nordsee den Fischdampfer „Merry Isling ton". Die Besatzung wurde in Whitby an Land gebracht. Einer Meldung aus den Niederlanden zufolge ist der Schiffsverkehr mit England abermals eingestellt worden: Rotterdam, 7. Mai. Der holländische Schiffsverkehr mit England ist heute aber mals geschlossen worden. Auch der Tele graph e n v e r kc h r zwischen den Niederlanden und Großbritannien ist eingestellt worden. Neue Nachrichten über die Lage auf der Gaüipoli-Halbinsel sind heute nicht eingegangcn; anscheinend ist dort eine Ruhepause eingetreten. Wir geben daher nachstehend einen Bericht des Wvlff'schen Bureaus über die dor tige Lage wieder: Konstantinopel, 7. Mai. Der Sonderbe richterstatter des W. T. B. meldet: Ich erfahre zu verlässig über die gesamten Dardanellen kämpfe: Nachdem das asiatische Ufer vollständig vom Feinde gesäubert ist, konzentrieren sich die Kämpfe im wesentlichen auf zwei Punkte der Halbinsel Galli prli, die äußerste europäische Spitze Sedd üll Bahr und Kaba Tepe, einem Landungspunkte an der Aegäischen Küste der Landenge von Maidos. Das feind liche Expeditionskorps ist zusammengesetzt uns Au stre.liern, sowie französischen Kolonialtrnppen, unter denen sich farbige Völkerschaften befinden. Es ist aus gerüstet mit den modernsten K ri e gs m i t t e l n und verwendet die S ch i f f s g e s ch ütz e seiner gewal tigen Flotte zur Unterstützung der Landoperationen. Deshalb ist überall, wohin die Schiffsgeschütze reichen, der Aufenthalt der türkischen Verteidigungstruppeu nahezu unmöglich. Die türkischen Hauptangriffe er folgen daher bei Nacht. Da der Gegner über Fesselbal lons verfügt, mit deren Hilfe er das Gelände über schauen kann, so ist der Treffbereich der Schiffsge- ichütze bedeutend erweitert, wodurch die Belegung der Dardanellen Ortschaften mit Feuer bei indirekter Be schießung möglich ist. Unter solchen Umständen sind die bisherigen Erfolge der Türken dop pelt hoch zn bewerten. In den "besonders hef tigen Kämpfen in der Nacht vom 2. zum 3. und vom 3. zum 4. Mai bewiesen die türkischen Truppen her vorragende Tapferkeit, so daß der Feind sehr schwere Verlust: gehabt haben muß. Bei einem derartigen stürmischen Vorgehen sind naturgemäß auch türli- scherseits starke Verluste zu verzeichnen, insonderheit — wie bei Kriegsbeginn auch deutscherseits — in den Reihen der Offiziere. Trotz heißer Bemühungen und des Aufwandes größter Kampfmittel ist es dem Feinde nicht gelungen, auch nur einen Fuß breit vor- zudringen. Vielmehr ist die Verteidigung an den bei den Ufern der Küste vorgeschoben. Die Entschei dung steht noch aus, jedoch kann die Lage der türkischen Truppen als durchaus günstig bezeichnet werden. Die Behauptungen der Auslandspreise von der Abfchießung zweier deutscher Flieger bei Teile- dos sind unwahr, im Gegenteil, kein deutscher Flie ger auf türkischer Seite ist auch nur beschädigt, hin gegen haben unsere Flieger mehrfach erfolgreich Bom ben auf feindliche Schiffe, Landungsbrücken und die feindlichen Stellungen geworfen, sowie feindliche Fliegcr mit Erfolg abgewehrt. Aus Deutfch-Südwestafrika meldet Botha einen weiteren Fortschritt bei der Be setzung des nur schwach verteidigten Landes: London, 7. Mai. Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt, daß General Botha den Eifenbahnpunkt Karibik nebst den Stationen Jo li a n n A l b r c ch t s H ö h e und Wilhelmstal be setzt habe. - Botha meldet über die Besetzung von Karibib: Karibik wurde gestern nach einem forcierten Eilmarsch von 35 Meilen besetzt. Die Truppen der Union hatten seit der Einnahme von Otjimbingwe am 3. Mai keine Verluste. Während Botha vorrückt, ist das südafrikanische Geniekorps damit beschäftigt, die Eisenbahnlinie Swakopmund—Onguati—Karibib brei ter zu machen, um sie an die breitere Linie nach Wind huk anschließen zu können. 70 von schätzungsweise 120 Meilen sind bereits fertig. Botha berichtet noch, daß die geringste Strecke, welche in fünf Tagen von einigen Truppenabteilungen zurückgelegt wurde, 190 Meilen beträgt. Einige Brigaden legten viel bedeuten dere Entfernungen zurück. Tagesgeschichte. Deutschland. — Der Stand der Verhandlungen. Die »Kölnische Zeitung' meldet au» verlin, 7. Mai: Der Stand der ttalirnisch-österrrichischen Frage ist auch heute noch unver ändert, da« heißt, r« dauert »ine gespannte Lag» an, ohn« daß man gtnöligt wär», st» al» auSfichlSlo» zu bezeichnt«. Sach» d»r nächsten Tag« wird r» wohl s»in, Klarheit darüber zu schaffen, daß die bisher nicht unterbrochenen, aber kritisch gewordenen Verhandlungen wieder in ein« ruhig« Bahn «tn- lenk«n. — Abr«,se von Jtali«nern au» Bayrrn. In drn letzt»« Tagen reisten, einer Melduna au» München zufolge, immer mehr von den in Bayern ansässig»» Italienern m ihre Heimat ab, nachdem besonder« ängstliche schon früher Bayern verlaffen hatten. Diele verkauften ihre Geschäfte. Jtsüte«. — Fortdauer der Verhandlungen in Rom. Auch Donnerstag vormittag fand eine Plenarsitzung de« Ministerrat» statt, über deren Verlauf, wie stets, da» aller größte Stillschweigen bewahrt wird. Alle Gerücht» über einen Abbruch der Verhandlungen, über ein Ultimatum usw. erweisen sich al» unbegründet. Die Diskussionen dauern fort. Noch vor dem Ministerrat« empfing Sonnino Herrn v. GierS zu einer kurzen Besprechung. Herr oonBülow hatte Unterredungen mit Mitgliedern der österreichischen Bot schaft. Hiesige politische Kreise glauben nicht, daß Italien bereit- irgendwelche bind«nden Verpflichtungen dem Drei verband gegenüber eingegangen ist, sondern halten die Fort setzung d»r Verhandlungen durch die italienische Regierung für den Ausdruck ihre» durchaus ehrlichen Bemühen», einen Auswtg au» der Situation zu finden. In deutschfreundlichen Kreisen betrachtet man den Umstand, daß der kritische 5 Mai vorübergegangen ist, ohne die Entscheidung zu bringen, al» ein günstiges Anzeichen, schon in Anbetracht der Ent täuschung, die das andauernde zurückhaltende Schweigen der Regierung bei der Kriegspartei verursacht. Es kann natür lich von «iner Entspannung nicht die Rede sein, doch hat sich die Situation zum wenigsten nicht verschlechtert. Keiner- lei positive Gründe find vorhanden, völlig an der schließli chen friedlichen Auflösung der Gegensätze zu verzweifeln. Auch die Sprache der Blätter ist um «in« Schattierung ge- mäßigter. Im allgemeinen neigt die Presse zur Ansicht, daß auch die nächsten Tage noch keine Aenderung bringen werden, und daß die Entscheidung noch einige Zeit auf sich warten lassen wird. Die Bevölkerung Rom» ist verhältnis mäßig ruhig, Demonstrationen haben sich, soweit bekannt ist, nicht mehr ereignet. — Vertagung derKammer Au» Rom, 7. Mai, meldet die .Agenzia Stefani': Durch königlichen Erlaß von heul« ist die gegenwärtige Session deS Senate- und der Kammer weiter bi« zum 20. Mai vertagt worden. Nach den bisherigen Bestimmungen sollte die Kammer am 12. Mai wieder zusawmentreten -- AuS dem Beschluß, den Beginn der Kammerragung um acht Tage hinauszuschieben, geht hervor, daß die österreichisch-italienischen Verhandlungen noch andauern. Serbien. — Reise PaschitschS nach Rußland. Au« Nisch wird gemeldet, daß Ministerpräsident P a s ch i t s ch dringend nach Petersburg gerufen wurde. Paschitsch ist berrit« Dienstag abgereist. Der russische Minister de« Aeu- ßeren, S a so n ow, hat sich in» ru s si s ch e H a up t q u ar- tier b»g»ben. Amerika. — Protest der Nrw Yorker deutsch-ameri kanischen Handelskammer. Die deulsch-amerika- nische Handelskammer Hal an da« Staatsdepartement eine Frage gerichtet, warum die Regierung der Vereinigten Staaten die Waffenausfuhr gestatte, während die deutsche Regierung im spanisch-amerikanischen Kriege bei einem ver dächtigen Schiffe auf Veranlassung des damaligen amerika nischen Botschafter» eingeschrittrn sei. Unter Hinweis auf da» damals gezeigte Entgegenkommen der deutschen Regie rung wird in d«r Eingabe betont, eS sei im Intereffe eine- guten Einverständnisse» zwischen beiden Ländern, sehr zu be- dauern, daß die Vereinigten Staaten im jetzigen Kriege nicht dem guten Beispiele Deutschland« gefolgt seien. Japan. — Da» japanische Ultimatum an China. Die Peter»burger Telegraphenagentur meldet au« Peking vom 7. Mai, 3 Uhr nachmittag«: Japan hat China ein Ul timatum überreicht, da» am 9 Mai 6 Uhr abend« abläuft. — Da« genehmigte Ultimatum. Nach einer Reutermeldung au« Tokio hat der Kaiser da« Ultimatum an China genehmigt. — Japans Vorbereitungen. Nach Londoner Privatmeldungen berichten die »Daily Ntw»' aus Tokio: Dienstag nacht wurden 70 000 Mann japanischer Infanterie u. Artillerie «ingeschifft. Wie verlautet, erhielten jedoch nur 20000 Mann den Befehl zur Ausschiffung, und zwar vermutlich in der Provinz Schantung. Die Transportdampfer mit den restlichen SO 000 Mann sollen in den chinesischen Gewässern kreuzen und weitere Befehle abwarten. Diese Truppenmacht wurde auf den TranSportdampfern »ingeschifft, während über den Umfang von Truppentransporten auf Kriegsschiffen nichts verlautet. verKche und sSWchr Nachrichten. — Eibenstock, 8. Mai. Obwohl amtlich und redak tionell auf die Regelung der Kartoffelversorgung hingewiesen worden war, laufen noch täglich Einzelanträg«' von VrrsorgungSberechtigten an RatSstell« «in. Es ist unde- dingt ««forderlich, daß alle AnspruchSberrchtigten ihr« M«l- düng nun längst«»» bi» nächsten Montag Mittag an Rat»- stell, besorg«« Di« Aufnahme später eingehender Anträge müßt« vorläufig abgelehnt werden. — Eibenstock, 8. Mai. Im Laufe de» heutigen Tage« sind zahlreichen Landwirtschaft»-, Gewerbe-, Handels- und Verk«hr»betrieben Anzrigevordrucke für die Auf nahm« d«r in d«r Nacht vom 8. zum 9. ds». Mon. vorhand«n«n Vorrät« von Gttreid« und M«hl zugestrllt worden. Di« Fragen find wahrheitsgetreu zu beantworten. Di» mit d»r Aufnahmt b»aufkagtrn städtisch«» Ang«st»lltrn wrrdrn bet der Abholung der Bogen nächst«« Montag nötigtnfall» gern bei der Ausfüllung der Vordrucke Mitwirken. E» wird nochmal» auf die Pflicht g«wiss«nhaftester AuSkunftSerteilung hingewiesen. Wer jetzt etwa noch Vorräte verheimlichen oder falsch angrben wurde, verdient« wirklich kein« Schonung m«hr. Ec hält« dir ganz« Schärfe der Strafoorschrifte« zu fühlen, wenn seine verwerfliche Handlungsweise ermittelt wurde. — Eibenstock, 8. Mai. Fortschreitend mit der Krieg«- dauer haben sich di« R«ihen d«r F«uerwehrmannschaft«n immer mehr gelichtet Die Jahrgänge der Männer, au» denen sich die Wehren vorwiegend zusammens»tzt«n, find ja größtenteils zum Heeresdienste eingetroffen. Und doch ist «» auch in KriegSzeiten dringend nötig, die Bereitschaft der Feuerwehren für den Ernstfall in jeder Beziehung zu sichern. Gerade jetzt würden auch die umliegenden Ortschaften im Brandfalle mehr noch als in FriedenSzeiten auf frrundnach- liche Feuerlöschhilfe rechnen muffen. Der Stadtrat hat des halb auf »ine Anregung des FeuerlöschauSschusse» für di« KriegSzeit eine andere Begrenzung deS ditnstpflichligen Alter« der Mannschaften eintreten lassen. Bisher erstreckte sich di« Dienstpflicht bei der Pflichtfeuerwehr auf die Zeit vom 22. bi« zum 35 Lebensjahr. Jetzt soll fie Mannschaften im Lebensalter von 20 bi» 50 Jahren umschließen. Außerdem sind gewisse Befreiungen von der Dienstpflicht bi- auf weitere» aufgehoben worden. Zum Dienste «»»gehoben find aller dings vorläufiig bloß Männer im Alter von 20 bi» 45 Jahren. Die Aushebung dcr letzten 5 Jahrgänge bleibt aber für drn Bedarfsfall Vorbehalten. Um nun die Stammrolle aufstellen zu können, werden die hiernach Dienstpflichtig«« mittelst der Bekanntmachung in dieser Nummer zur Anmeldung für die Feuerwehrstammrolle morgen Sonntag mittag» zwischen 11 und 1 Uhr im RatShause aufgefordert. Wir sind über zeugt, daß kein Dienstpflichtiger die Aufforderung unbeachtet lassen wird. W«r au» irgend «inem Grunde nicht berufen war, deS Vaterlandes Grenzen zu sichern, wird gewiß freudig Mitwirken, wenn eS den heimischen Hrrd vor Gefahren zu schützen gilt. Selbstverständlich wird man unbedingt zwingende Unabkömmlichkeitsgründe für einzelne Personen nicht unbe rücksichtigt lassen dürfen. Die Meldepflicht besteht aber zu nächst allgemein. Sobald die Stammrolle ausgestellt ist, werden di« Mannschaften zu Uebungen zusammenberufen werden. — Den Ehefrauen oder Eltern, deren Männer oder Söhne im Felde stehen, wird bei dieser Gelegenheit eine noch malige Nachforschung nach den etwa noch nicht zurückge- gebenen Feuerwehrabzeichen empfohlen. Wenn solche Zeichen, (Schilder, Binden, Schärpen) vorgefunden werden, wolle man sie unverzüglich in der RatSkanzlei hier abgeben — Dresden, 6. Mai. Für die in deutschen Kriegs gefangenenlagern untergebrachten Angehörigen feindlicher Heere sind in letzter Zeit häufig Pakete au« dem Inland »tngegangen, die von deutschen Geschäften oder Familien auf Anregung der Angehörigen Kriegsgefangener gesandt wurden. Die Pakete enthielten außer erlaubten Sachen auch solche, deren Verkauf an die Kriegsgefangenen untersagt ist, z. B. Tabak, Schokolade, Brot und andere Backwaren. Auf diese Weise werden die im Intereffe der Sicherstellung unserer Volksernährung getroffenen Bestimmungen umgangen. Bet drr großen Zahl der Kriegsgefangenen kann «in solche» Verfahren auf die Dauer zu erheblichen wirtschaftlichen Schädigungen führen. Die Heeresverwaltung hat deshalb Anordnungen getroffen, daß unerlaubte Sendungen von Nahrung s- und Genußmitteln au» dem Inland« den Gefangenen nicht mehr «»»gehändigt, sondern an die Absender zurückgesandt werd»». — Dresden, 6 Mai. Die Dresdner Vogel wiese soll nach einem Beschlusse der Privilegierten Bogen schützen Gesellschaft zu Dresden auch in diesem Jahre infolge deS Krieges ausfallen. Im vorigen Jahre war die Zrltstadt an der Elbe schon vollständig aufgebaut, al» am Vorabend der Festwoche die Mobilmachung angeordnet wurde, weshalb das Volksfest auch im vorigen Jahre abgesagt werden mußt». — Dresden, 7. Mai. DaS Umw and lun gS v er- hältniS für Postanweisungen an KriegSgtfangene in Frankreich, den französischen Besitzungen usw. beträgt jetzt bei der Umschreibung in Bern 100,90 Franken für 100 in Frankreich auszuzahlende Franken, für Postanweisungen an Kriegsgefangene in England und in seinen Besitzungen bei der Umschreibung in Haag 12,30 Gulden für 1 Pfund Ster ling in England. — Chemnitz, 7. Mai. Im Stadtteil Furth wurde am Donnerstag abend au« dem zur Fürther Mühle gehören den Mühlgraben ein weiblicher Leichnam, der längere Zeit im Wasser gelegen halt», hcrauSgezogen und polizeilich aufgehoben. Die Tot« wurd« al« die 29 Jahre alte Ehe frau Frieda Paul, die am 15. April d. I., abend«, wahr scheinlich in geistiger Umnachtung, in ihrer Wohnung ihr 8 Jahre alte« Töchterchen tödlich verletzt« und seit diesem Tag« vermißt wurde, f«stgestellt. Der Mann der jetzt Aufgefunde nen befindet sich, wie bereit« seinerzeit mitgeteilt, in franzö sischer Gefangenschaft in Afrika. — Glashütte, 6. Mai Eine Kunstuhr wird jetzt in der Deutsch»» Uhrmacherschule gebaut. DaS Werk soll di« b«rühmt« Uhr d«S Straßburger Münsters bei weitem übertreffen. Ein großer Teil der erforderlichen Zeichnungen und astronomischen Berechnung«» ist drreitS fertig. Die Uhr enthält «in vollständig«« Kalendarium, das auf mehrere Jahr hunderte genau bearbeitet ist, eine Konstruktion, die besonder- schwierig ist, wenn man bedenkt, daß zur Festhaltung aller Mondstellungen allein 19 Jahre Beobachtung notwendig waren! — Oppach bei Löbau, 6. Mai. Sein sechsjährige» Söhnchen getötet hat gestern früh zwischen 4 und 5 Uhr der Inspektor Jakob de» hiesigen Rittergute». Dann Hal er fich selbst erschossen. Da« erschossen Kind war der Liebling de» Inspektor«, der Witwer und Vater von drei Kindern war. Langjährige Krankheit soll Jakob zu der Tat veranlaßt haben. — Die stellvertr. Generalkommando« de« XII. und XIX. Armerkorp« veröffentlichen in Nr. 104 der »Sächsischen Staat»z«itung' eine Bekanntmachung, bett. Ver- wendungvon Benzol und Solventnaphtha sowie Höchstpreis« für di«s« Stoff«. Die betr. Bekannt- machung kann auch in d«r Teschäft«strll« d. Bl. eingesrhen werden. — Karlsbad, 7. Mai. In Fischern erhielt da» 11 jährige Töchterchen Mari« Jae» von rinrr in d«ms«lb»n Haus« wohnendrn Frau «in«» Grie»brei, worauf da» Kind starb. Wi« di« Erhebung«» ergab«», hat di« Frau im Irrtum statt «inrr Tüt« mit Zucker «in« solch« mit Arsenik ergriff«» und auf di«s« W«is« drn Grir»br«i ungrwollt vergiftet. Di« Frau, dr« s«lbst von drr Sprtsr grnoffrn hattr, litt nur untrr grringrn Brschwrrdrn.