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Die Zu.sammenziehu.ng uno Formierung der Ka vallerie östlich Wachau zu der beschlossenen großen W- take Mährte bis gegen 3 Uhr nachmittags. Es waren um diese Zeit das erste und fünfte Kavallerie-Korps da selbst vereinigt. Die Kavallerie bildete 2 Treffen, die Garde-Kavallerie sollte als Hauptreserve folgen. Gleich zeitig ging das vierte Kavallerie-Korps von westlich Wachau in Richtung auf Kröbern vor. Napoleon stellte den Reitcrangriff unter die persönliche Führung Mu rats Die sächsische Leiblürassier-Garde unter Oberst von Berge, sand ihren Platz auf dem äußersten rech ten Flügel. Das Regiment Zastrow-Kürassiere war zur Verbindung mit dem vierten Korps detachiert und bestand ein lebhaftes. Gefecht mit österreichischen So- meriva-Kürajsieren. Die Aufstellung war von Wachau östlich etwas vorgeschoben, Und lief deren Front parallel mit einer von Güldengossa nach Auenhayn gezogeneil Liuce. De" Entschluß Napoleons die Mitte der Verbündeten mit seiner Reiterei zu durchbrechen, mochte der große viel zu schwach besetzte Raum zwischen den Truppen Prinz Eugens und Gortschatoffs zwischen Universitätsholz und Güldengossa hervorgerufcn haben, besonders da das Terrain dazu höchst einlaHeird und »mrge Gräben ab gerechnet, dec Boden ganz zum Tummelplatz für Rei terei geschaffen schien. Die Hauptaufgabe des An griffs war die Wegnahme der in der Nähe der Wind mühle von Güldengossa aufgesahrcuen aus 32 Ge- ichützcn bestehenden großen russischen Batterie. Die dort postierte russische Infanterie sollte zersprengt und so mit das Zentrum der feindliche» Stellung unterbro chen werden- Die sächsische Leiükürassier-Garde hatte den Auftrag, andere mehr in der Tiefe von Wachau stehende zwölf rusfijche Geschütze zu nehmen. Die Trompeten schmetterten und gaben das Zei chen des von Murat ausgesprochenen „Marsch", dem bald Idas Kommando „Marsch Marsch" folgte. Die Erde erbebte unter dem tausendfältigen tzaischlag der dahinbraujenden Reitergeschwäder. Wie barm Zau berschlag schwieg der Donner der französischen Ge schütze vor und »eben den vorwärts klirrenüen Rei- termassen. Als Prinz Eugen die feindliche Kavallerie- Wolke in der Ferne entdeckte und wahrnahm daß sie fein Korps bedrohte, schickte er eiligst um Unterstützung zu den anrückenden Reserven. Die französische Reiterei näherte sich in vollem Laufe. An ihrer Spitze ritt König Murat m seiner phantastischen Uniform und zwar anfänglich auf dem linken Flügel der sächsischen Garde und vor ven an stoßenden französischen Kürassieren vom 2., 3. und 6. Regiment. Er blieb bei diesen Regimentern und in der Richtung auf Güldengossa, als; die Sachs n ihren linken Flügel vornahmen, um ihrem Angriffsobjekt zuzuweilcn. Die Lcibkürassier-Garde stieß aus ihrem Weg zum Heinde auf weichen Boden, auf Gräben und das sogenannte Erlenbüschchen/ fv daß die taktische Ord nung sich etwas lockerte und die Eskadrons abbrechen und wieder aufmarschieren mußten. Je mehr man sich. den feindlichen Geschützen näherte, desto wirksamer schlu gen die Kartätschen ein, je werter M zurückgelogre Strek- cke war, desto mehr kamen die Besserberittenen vor, da Jeder nur den Angriff im Auge behielt. Zur Unter stützung des Angriffs eilte eine französische reitende Batterie unter Oberst Chevalier Laroy auf dem rech ten Klügel der Kavallerie voraus, und fuhr jenseits von Wachau auf' dem Abhänge auf. Hierdurch kam si: aber der den Sachsen gegebenen Richtung so nahe, daß de ren rechte Flügel-Eskadron zum zweiten Male abbre chen und wieder aufmarschieren mußte. Um nicht zu rückzubleiben, richtete der,Eskadronschef Rittmeister Eck hardt seine ganze Aufmerksamkeit nur daraus, wieder in die Regimentslinie zu kommen. Eckhardt gewahrte zwar in der Nähe seiner rechten Flanke drei in der Tiefe stehende Bataillone, doch blieb es ungewiß, ob es Freuno oder Feind und da der Befehl oejagte, die erwähnten feindlichen Geschütze zu nehmefn, so ritt er, unbekümmert um sie Bataillone, auf das vorgestreck- te Ziel los. Unter großem Verluste erreichte das Regiment die feindliche Batterie, ein Teil derselben fuhr noch vor dem Eiirdringen ab, der verbliebene Rest ä^,cr ward, ungeachtet der tapferen Gegenwehr herbeiettcnd^r rus sischer Dragoner genommen. Ein Teil oec Kürassiere sprengte der fortjagenden Artillerie nach und holte noch einige Geschütze ein, um welche ein hitziges Hand gemenge entstand. Mehrere Brave, darunter die drei Standarte,ljunker Heubner, Meixner und Dietze be mühten sich, die genommenen Kanonen zurückzuschaf fen, was. schwor fiel, well die Bespannung geflüchtet war. Als die Kürassiere eben dabei wärest, die Geschütze durch einen der oben erwähnten Gräben zu bringen, drangen plötzlich starke russische Reitermassen von Gül dengossa herüber Und verhinderte ein weiteres Fort schaffen. so daß bei der Rückkehr nur ein Munitions karren, und mehrere Beutepferde mitgebracht wurden. Während des Angriffs zeichnete sich der Korporal Dutzschkn, später Wachtmeister im Regimertt u„d mit der Ehrenlegion dekoriert, rühmlichst aus. Ec rettete sowohl den Leutnant Trützschler, welchen fünf feind liche Dragoner vergeblich zu fangen strebten, wie den tapferen Führer oes Regiments Oberst von Berge, den zwei russische Dragoner anfielen, den einest durchbohr te er, den andern verwundete er schwer. Der Verlust der Sachsen war an diesem Lage sehr bedeutend; mehrere ausgezeichnete Offiziere fttlen. Die beiden Kürassier-Regimenter bestanden nur stoch aus vierhundert Pferden, welche sich erst spät am Abend wieder vereinigten und auf dem Schlachtfeld- biwa kierten. Napoleon verlieh oem Regiments wr- nach der Schlacht bei Dresden eine größere Anzahl Kreuz; der Ehrenlegion- ' Auch die auf Güldengossa losgecitte„e franzö sische Reiterei war nach längerem Gefecht mit den noch rechtzeitig zur Stelle gekommene» Gardekvfä'en, rus sischen Kürassieren und leichter Garde-Kavallerie sowie den neumärkischeu Dragonern uno schlesischen Küras sieren wieder zum Zurückgehen gezwungen worden. Na poleons Versuch, die Mitte der Gegner zu durchbre chen, war mißlungen; er erneuerte denselbHt nochmal», aber die eiutreffenden verbündeten Rejervest und Gar den wiesen alle Angriffe ab. Das Rmgen um dq, Sieg dauerte am 16. Oktober von früh bis in die sin kende Nacht, kein Teil war besiegt, wenig Terrain von beiden Sette» gewonnen oder verlörest worden, aber Tausende oo» Opfern bedeckten das Schlachtfeld. Nach der Schlacht bei Leipzig wurden die Trüm mer der beiden sächsischen Kürassier-Regtmritter in eins vereinigt und aus diesem ist das heuttge Gardz. Reiter-Regiment hervorgegangen. Am 19. Ottober 1813 wurden die sächsischen Kürassiere in Markranstädt von Napoleon aus dem Verbände der französischen Trupoen entlassen, nachdem Tags zuvor der größte Teil der sächsischen Infanterie und Artillerie oie französische-, Fahnen verlassen und zu den Verbündeten übergegangeU waren, wo die Sachse» mit Jubel begrüßt würben. Zeitgemäße Betrachtungen. - «aqdru« »-rd»«». Zur Jahrhundertfeier. Nun laßt die Freudenchöre schallen, — vernehmt der Böller Festgedröhn — laßt Fahnen wehn und Banner wallen — und Feuer leuchten auf den Höhn. — Es brause wie ein Jubelsturm — der Glockenklang von Turm zu Turm — und Sängergruß ertön' zur Leier — festfreudig zur Erinnerung-- feier! Nun laßt den Blick un» dankbar lenken — auf Deutschland» größtes Schlachtenglück, — eS führet uns ein ernst Gedenken — um hundert Jahre heut zurück — da einst nach heißem Waffengang — des Korsen Glücksstern wieder sank — da er nach maßlos kühnem Wagen — vor Leipzig- Toren ward geschlagen! Befreiung von dem fremden Joche — welch heißes Sehnen allgemein — drum fort in Deutschlands Judelwoche — mit allem Hader der Partei'«! — Hoch über den Parteien stand — in schwerer Zeit das Vaterland — ihm brachte jeder eine Gabe — und sei's da- Letzte seiner Habe! Wie lag das deutsche Volk dar nieder — in weher Pein und schwerer Not, — doch seiner Sänger FreiheitSlteder — erweckten rS zum Morgenrot. — Zwar mußte manch ein edler Held — verbluten auf dem Ehrenfeld — bis dann auf Leipzigs Sieberstätte — zerrissen ward die Sklavenkette! Ein FreiheuSkampf war» ohne Gleichen — und reiche Ernte hielt der Tod — doch vorwärts gings im Siegeszeichen, — der Erzfeind kam in SturmeSnot. — Es sank des Korsen Ruhm und Macht — zu Leipzig in der Völkerschlacht, — auf die in fröhlichem Gedenken — wir dankbar heut die Blicke lenken! Der Stätte, wo in heißem Ringen — Volk wider Volk im Felde stand — der Wahlstatt wird heut Grüße bringen — da« große deutsche Vaterland. — Ein Denkmal wird heut' eingeweiht — daS künden soll der spälern Zeit — von Kampfesmut im deutschen Heere, — von deutscher Treu und deutscher Ehre! Drum laßt die DankeSlieder tönen — und wiederklingen tausendfach, laßt Fahnen wehn und Böller dröhnen — zu Deutschlands großem Jubeltag. — Ein Festtag sei eS, einzig schön — laß Feuer glühn von allen Höhn — und denkt in Treu'n der alten Streiter — aus jener großen Zell! Ernst Heiter. Sa: 89 Ueberhaupt: 2445 Name. Stand. Heimat Zahl- Steinheidel. Hermann Kunze mit Familie Schriftsetzer Leipzig 6 Hermann Fischer Rrchnungsrat Dresden 1 Albin Fischer und Frau Direktor Dresden 2 Hermann Just mit Frau u. Sohn Zwickau 3 August Schilling und Frau Lehrer Altenburg 2 Martin Trobisch Lehrer Leipzig 1 Erich Henschel Oberlehrer Berlin 1 Robert Martin und Frau Ratsaktuar Chemnitz 2 Franz Muschel Schneidermeister Torgau 1 Fritz Martin und Frau Buchhalter Chemnitz 2 Wilhelm Hempel Kriminalbeamter Chemnitz 1 Julian Goldberg und Frau Ingenieur OelSnitz 2 Georg Männel mit Frau u. Söhnen Schneidermeister Altenburg 4 Arthur Knoll und Frau Buchhalter Leipzig 2 Margareta Katsch Altenburg 1 Curt Spänich mit Frau u. Sohn Lehrer Chemnitz 3 Moritz Weißer Oberlehrer Chemnitz 1 Konrad Weißer Referendar Leipzig 1 Anna verw. Weißer Leipzig 1 Max Gruhn mit Familie Leipzig 5 Robert Opitz und Frau Buchdruckereidirektor Leipzig - 2 Hugo Brackmann und Frau Ratssekretär Chemnitz 2 Arthur Kluge Ingenieur Zwickau 1 Eduard Walther und Frau Privatmann Reichenbach 2 Max Wagler Hermann Kem k Georg Winter Schüler Chemnitz 5 Hermann Miller Wilhelm Pezold Die EidenftoAer ^chülerherbergen bes«chte«r (Schülerherberge Rathaus): Wolfgang Zimmermann, HanS Kormann, Gymnasium Leipzig. HanS Schneider, Universität Halle. HanS Zechendorf, Siegfried Teichgräber, Universität Leipzig. Paul Jmmerthal, Fritz Tröger, Seminar Plauen. Kurt Börninger, Ernst Ehler, Seminar Zwickau. Oskar Kunzmann, Horst Caroli, Martin Schumann, Gymnasium Dresden. Arnold Reichel, Realgymnasium Dresden. Tobias Rother, Baumeister, Walther Hei denreuter, Rudolph Heintze, Richard Heintze, Franz Hesse, Paul Herzog, Gustav Kühling, Erich Große, Kurt Schließer, Willy Franzke, Karl Treef, sämtlich Pfadfinder, Leutzsch- Leipzig. Peter Janßen, Fedor Janßen, Universität Leipzig. Kurt Franke, Willy Riedel, Seminar Stollberg. Arno Wilhelm, Reformschule Chemnitz. Kurt Gündel, Otto Born schein, Gymn. Dresden. Johannes Klemenz, Kurt Kietz, Kurt Breiting, Heinrich Schmidt, Wilhelm Heeß, Univ. Leipzig. Walter Grund, Berthold Landherr, Friedrich Hadenfeld, Gymn. Hamburg. Erich Hofer, Ernst Ludwig, Sem. Plaum. Fritz Rupprecht, Huld- reich Hölzel, Max Schiller, Edwin Neubert, Seminar Greiz. Paul Richter, Gew.-Aka- demie Chemnitz. Kurt Schneider, Gymnasium Chemnitz. Ernst Fickler, Kurt Albrecht, Willy Göbel, Schüler, Oschatz. Emst Gerber, Gerhard Roßberg, Schüler, Dresden. Alfred Harker, Schüler, Leipzig. Kurt Seifert, Gymnasium Chemnitz. Richard Stopp, Seminar Chemnitz. Alfred Linder, Walter Steincher, Realgymnasium Altenburg. Hell mut Steinbrecher, Johannes Fischer, Gymnasium Dresden. Friedrich Raum, Gymnas. Kamenz. HanS Hoffmann, Gymn. Berlin. Paul Böhmer, Gymn. Meerane. Fritz Täger, Realgymnasium Zwickau. Carl Günther, Gymnasium Leipzig. Willy Funke, Curt Frege, Seminar Dresden. Ewald Dietel, Realgymnas. Glauchau. Erich LuciuS, Richard Lantzsch, Realgymnasium Freiberg. Fritz Rausch, Realgymnasium Glauchau. Walther Scharschmidt, Alfred Riemer, Paul Bannier, Erich Geldner, Felix Krieger, Realschule Leipzig. Otto Uebe, Seminar Schleiz. Kurt Hampel, höhere Handelslehr- anstalt Dresden. Martin Bretschneider, Gymnasium Freiberg. Josef Kschier, Gymn. Eger. Fritz Starke, Arthur Menzel, Realschule Leipzig. Hellmut Hengst, Seminar Dre8den-Pl. Ernst Enke, Herbert Hohlfeld, Friedrich Lenk, Erhard Wagner, Gymnas. Leipzig. Reinhard Telle, Rudolf Krieste, Realgymnasium Plauen. Arthur Böhme, Se minar Bischofswerda. Gerhard Nitzsche, Seminar DreSden-N. Walter Posselt, Kurt Posselt, Realschule Dresden-N. HanS Noack, Erich Serbe, Seminar Bautzen. Erich Schulze, Realgymnasium Annaberg. 16 Schüler auS Johanngeorgenstadt unter Füh rung deS Herrn Pastor Bär. Martin ElSner, Realschule Chemnitz. Kurt Dölling, Se minar Zwickau. Albert Leistner, Karl Winkler, Realschule Warnsdorf i. B. Wilhelm Recker, Willy Feldrappe, Rudolf Walz, Realgymnasium Weimar. Albin Böttcher, höh. Handelsschule Plauen. Johannes Ohmann, Realgymnasium Zwickau. Wilhelm Hodde- ridge, Fritz König, HanS StriSko, Realschule Pilsen. Walter Steinbrück, Gymnasium Leipzig. HanS Teßner, Univ. Berlin. Karl Däbritz, Arthur Meltzer, Gymnasium Leip zig. Johannes Höhne, Realschule Plauen. Kurt Brandt, Handelshochschule Leipzig. Hellmuth Schmidt, Universität Leipzig. Hunolf Reinitzer, Technische Hochschule Prag. Paul ZimmerhauS, Gymnasium Mühlheim a. R. Theo Herrle, Universität Leipzig. Fritz BurhanS, Max Dittmann, Kurt Hütter, Emil Kaiser, Realgymnasium DutSburg-R. Thomas Heidolph, Emil Rosenbaum, Otto Gehring, höh. Maschinenbauschule Dortmund. Rudolf MatthaeS, Universität Leipzig. Walther Hasenfuß, Universität Kiel. Walther Schmidt, Univ. BreSlau. Walther Schümichen, Univ. Halle. Johannes Schön, Univer sität Leipzig. Kurt Hartmann, Georg WindSheimer, Universität München. Richard Roth, Universität Leipzig. Fritz Rupprecht, Max Schiller, höh. Webschule Greiz. Carl Otto, Beamtenschule Geyer. In Summa: 153. (Schülerherberge Englischer Hos): Reinhard Augustin, Gymnasium Teplitz. Kurt König, Gymnasium Dresden. Erich Schädlich, Curt Edlich, Gustav Edlich, Fritz Ulbrich, Willy Ulbrich, Kurt Brändel, A. Reinwardt, Felix Thierfeld, HanS Voigt, Max Streibelt, Herbert Friedrich, Erich Gottschald, Kurt Rohm, Walter Lorenz, sämtlich Johanngeorgenstadt. Arno Dyck, Han delslehranstalt Leipzig. Johannes Richter, Universität Leipzig. Viktor Siegl, Handels akademie Karlsbad. Heinrich Hurka, Gymnasium Karlsbad. In Summa 20. Im Ganzen 173 Besucher. Zufriedenheit. Vor einiger Zeit wurde im .Kunstwatt' die Forderung aufgestellt, daß sich neben den Aerzten .praktische Psychologen' niederlassen sollten, die besonders die Behandlung der Psyche übernähmen, weil den Aerzten dafür die Zett und bisweilen auch die Fähig« keit fehl«. Wie wett diese letztere Behauptung richtig ist, soll hier nicht erörtert werden, und eS genüge der Hinweis, daß sie in dieser Form sicherlich falsch ist. Daß aber eine solche Forderung überhaupt gestellt werden konnte, beweist, wie vielfach die Psyche der modernen Menschen krank und leidend ist, und jener unbestimmte Begriff .nervös', den wir heute nicht selten bereits auf Kinder anwenden, ist ein modernes Schlagwort geworden, an dem der Volksfreund nicht länger achtlos vorübergehen darf. Gewiß sind unsere Neroenorgane Gebilde, die auch krankhaften Zuständen genau so unterliegen können wie jedes andere Organ, aber nicht diese so sinnfälligen somati schen Störungen verstehen wir im allgemeinen unter .nervö»', sondern daS sind psy chische lieber- und llnterreize, die leider als eine Folge unseres modernen Lebens be zeichnet werden müssen, wenn wir nicht sogar behaupten wollen, daß sie dieses moderne Leben selber find. In allen unseren LrbenSäußerungen hat hmte eine Begehrlichkeit Platz gegriffen,