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m HP» ch" be- Sofia, eriew, yr Uvi- egler rrMle bleibt rst im w das ; Mel- attnmt n K ap rter- ! Mel- edttv Als ^wahl vd der Kan- »ed eu ¬ er M lS «l. «n. ,N. Amts- md äMigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschlietzl. des „Dllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Ueichspostanstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Sm amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Tel.-Ndr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr 21V. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannedohn in Eibenstock. 57. Aahrg - ug. - — Somabcud, de« 20. August Gonnabend, de« 2V. August 1S1V, nachmittag 2 Uhr sollen in der Restauration „Bürgergarte«" hier eingestellte Pfänder: SS Masche« Rotwet«, gegen sofortig Barzahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Eibenstock, am 18. August 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Aas „Eingreifen" der deutschen Politik im nahen Orient. Der Verkauf -er beiden Kriegsschiffe der „Bran denburg" - Klasse an die Türkei wurde riecht wider* spruchsvoll beurteilt: französische Blätter taten so, als ob die Türkei für ein paar alte Kästen hohe Summen bezahlt habe, also übers Ohr gehauen worden sei, da gegen klang aus der Petersburger Presse die Besorg nis hieraus, daß die Türkei einen für die Stellung Ruß lands im Schwarzen Meere bedrohlichen MachtMwachs erlangt habe. Der letzteren Ansicht schließt sich setzt auch der Pariser „Temps" an. Allerdings« sieht er den Hauptvorteil für die Türkei in dem Uebergewicht, das sie dadurch im Aegäischen Meere gegenüber Grie chenland erlangt hat. Aber er richtet doch« an Ruß land die Mahnung, gegenüber dem „Eingreifen Deutschs land in die orientalischen Angelegenheiten" wuchsam zu Mn «und die Verbindungen zwischen Odessa und den beiden bulgarischen Häfen Varna und Burgas zu schüt zen. Wenn bei dem Eingehen Deutschlands auf das Kaufangebot der Türkei eine politische Absicht mit ge wirkt hat, so ist »es die gewesen, den Ausbruch eines Krieges zwischen Griechenland und der Türhei M ver hindern. Die militärische Ueberlegenheit war und ist auch ohne die deutschen Schiffe unzweifelhaft auf Sei ten der Türkei. Ein solcher Krieg würde am letzten Ende zu Lande entschieden und durch Erfolgs der grie chischen Motte nur in die Länge gezogen werden. Fällt für die Griechen die Zuversicht auf solche weg, so darf man Luch eher hoffen, daß sie es in der Kretas rage nicht zum Aeußersten treiben werden. Ein anderer Anreiz für die Griechen, es in der Kretafrage auf einen Krieg ankommen zu lassen, liegt in der Spannung zwischen Bulgarien und der Türkei, die sich aus der Entwaffnung der bulgarischen Banden in Mazedonien ergeben hat. Eine Weil? lang schien es, als ob durch die bulgarischen Flüchtlinge aus Ma zedonien eine bedenkliche Stimmung gegen die Türkei in Sofia erzeugt werden solle. Die bulgarische Regie rung scheint auch Vorstellungen gemacht zu haben, die «ine Rückkehr zur alten Jntervxntions'politik in Maze donien nahe legten. Diesem Versuchs ist alsbald in offiziösen deutschen Auslassungen deutlich entgegenge treten morden, und es scheint nun auch, als ob die bul garische Regierung d,en gegebenen Weg «einer Aus einandersetzung mtt der Pforte wegen Behandlung der mazedonischen Bulgaren betreten wolle. Weder für jetzt noch» für später ist eine neue Eins mischung der Großmächte in die mazedonischen Ange legenheiten wahrscheinlich; am Meisten könnten noch England und Ruhland dazu geneigt fein, weil ihuen an einer dauerhaften inneren Erstarkung der Türkei doch nichts gelegen sein kann. So lange aber das neu« Regiment in Konstantinopel gerade hierin feinte Haupt? auf gäbe erblickt, muß es Kriegsabenteuer möglichst zu vermeiden suchien, so daß also der Wegfall von Umstän den, welche die Griechen ermuntern könnte^, auf jede Gefahr hin Kreta dem hellenischen Muttprlan.de einzu verleiben, nicht zugleich ein Anreiz für dir Türken zur gewaltsamen Entscheidung der Kretas rage Mn darf.« Bei hem Entschlusse der Junytürken, nach der glücklichen Reform des Landhe^res sich nun auch eine Flotte zu schaffen, darf man nicht vergessen, daß die Türkei bis zur Vernichtung ihrer Motte bei Navarino (1827) eine für jene Zett bedeutende Seemacht besaß, und daß der Türke im allgemeinen für den Seedienst ebenso tüchtig ist als für den Dienst des Landfoldaten. Jedenfalls ist bei dem Verkauf dler beiden deutschen Schiffe ein für beide Telle vorteilhaftes Geschäft gemacht worden. Tagesgeschichte. Deutschland. — Ein Toast Kaiser Wilhelms. Der Kai ser brachte am Donnerstag bei der Frühstückstafsel, zu welcher der österreichisch-ungarische Botschafter geladen war, «einen Toast aus, in welchem er des 80. G ?b urts- tages des Kaisers Franz Josef gedachte und dem Botschafter seine Glückwünsche aussprach. Kaiser Franz Josef werde weit über die Grenzen seiner Länder hinaus verehrt und geliebt. Er spreche infolgedessen im Namen des gesamten deutschen Vaterlandes^ wenn er zu Gott bitte, daß er den Schirmherrn Oesterreich- Ungarns, den er als persönlichen väterlichen Freund hoch verehre, noch lange erhalten möge. — Der Großh erzog von Hessen in Fried berg. Der Großherzog wird am 22. August in Fried berg eintrefjien, um sämtliche Anordnungen und Aen- derungen für den Zaren besuch persönlich zu prüfen. Am 23. August reist er wieder nach Darmstadt (Wolfs garten) zurück, wo am gleichen Tage die Zarenfamilie eintresfen wird. Am 25. August wird dann «die Zaren- samllie und das Großherzogspaar nach Friedberg ab- ressen. — Bevollmächtigter zum Bundesrat. Der „Reichsanzeiger" meldet: Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Wirklicher Geheimer Rat von Ki- derlen-Wächter, ist zum Bevollmächtigten zum Bun desrat ernannt worden. — Die neuen Mün zs orten. Von den neuen Münzsorten sind jetzt bereits beträchtliche Summen im Umlauf. Nachdem der Monat Juli eine Ausprägung von naheM vier Millionen Mark gebracht hat, sind von den Dreimarkstücken für 74 Millionen Mark im Vorkehr. Man wird damit rechnen können, daß auch in den nächsten Monaten für größere Beträge Auspräg ungen von Dreimarkstücken erfolgen werden. Die jetzt im Umlauf befindliche Summe macht bereits 7,3 v. H. dar Gesamtsumme der im Verkehr befindlichen deut schen Silbermünzen aus. Von den 25 Pfg.-Stücken laufen jetzt für 3,1 Mill. Mark um. Sie nehmen damit von sämtlichen im Verkehr befindlichen Nickelmünzen 3,3 v. H. «in. > OeKerreich-U«gar«. — Wien, 18. August. Der 80. Geburtstag Kaiser Franz Josefs wurde in der ganzen Mo narchie «durch Kestgottesdieuste, denen auch die Behör den beiwohnten, durch Schulfeiern und andere fest lichen Veranstaltungen begangen. Zahlreiche Wohltä- tigkeitsstifbungen sind im ganzen Lande errichchet wor den. Die Kaiserstadt prangt in einem prächtigen Flag- genschmucke, «der sich nicht nur auf die innere Stadt beschränkt, sondern sich« hinauszieht bis an die äußerste Grenze. Schon das militärische Wecken, welches« um 5 Uhr morgens seinen Anfang nahm, hatte zahlreiche Menschen trotz der frühen Stunde aus den Federn ge lockt, und als die Truppen sich zu der mit einer Feld messe verbundenen Parade nach hem Schmelzer Exer zierplätze begaben, da staute sich «bereits eine gewaltige Menschenmenge zu beiden Seiten der Anmarschstraßün Da sämtliche männlichen Mitglieder des Kaiserhauses sich um dse Person des kaiserlichen Familienchefs in Ischl vereinigt hatten, so nahm.Feldzeugmeister Baron Albori auf Befehl des Kaisers« die Paradie ab, die in den üblichen Formen verlief. Vorher hatte schpn der Flieger Adolf Warschalowsky großes Aufsehen m Wien hervor gerufen, als er von dem Flugfelde bei Wiener-Reustadt kommend, wo er einige Minuten vor halb 6 Uhr mor gens aufgestiegen war, gegen 6^4 Uhr über dem Ste fansplatze erschien und wiederholt den Stefansturm umkreiste. Es war dies eine Huldigung für den Jubel- kaiser, was der Flieger dadurch, ausdwückte, daß er schwarz-gelbe Fähnchen herniederflattern ließ. Dann flog er wieder nach« Wiener-Neustadt zurück, um dorr 10 Minuten vor 7 Uhr zu landen. Er war 1'/^ Stun den ununterbrochen in der Luft geblieben und hatte da mit «ine für Oesterreich bisher unerhörte Leistung voll bracht. — Aus I f chl wird gemeldet, daß Kaiser Kranz Josef um halb 9 Uhr morgens zuerst seine nächsten! Angehörigen empfing und zwar den Prinzen Leopold von Bayern und dessen Gemahlin, Prinzessin. Eisela, des Kaisers älteste Tochter, sowie deren beide Söhne. Hierauf folgte seine Lieblingstochter Erzherzogin Ma rie Valerie mit ihrem Gemahl, dem Erzherzog Franz Salvator und den neun Kindern, die aus dieser über aus glücklichen Ehe hervorgegangen sind. Sehr ergrif fen war der greise Kaiser, als ihm Erzherzogin Marie Valerie eine Statue überreichte, welche die Kaiserin Elisabeth zu Pferde darstellt. Der Monarch lobte un gemein die große Aehnlichkeit in den G^sichtszügen des Bildwerkes mit seiner verewigten Gemahlin. Er be trachtete lange Zejit in tiefer Rührung die Status welche etwa einen halben Metzer hoch ist. Der stillet Messen die von dem Weihbischof Dr. M^ex gelesen wurde, wohnte der Kaiser allein bei. Die Erzherzoge und Erz herzoginnen begaben sich sodann zu dem großen Hoch«- amte in der Pfarrkirche und fuhren hieraus bri her, kaiserlichen Billa zur Gratulationskur vor. Den Vor rang hatten der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdi nand und Gemahlin, die Herzogin von Hohenberg, de nen die anderen «Fürstlichkeiten dem Range nach folgten. Wie aus der Umgehung des Kaisers mitgeteilt wurde, befindet sich der Monarch, wie immer, vollständig wohl und rüstig und er zeigte auch heute keinerlei Ermü dung. Für die Mitglieder seines Hauses hatte er gütige Worte, insbesondere zeichnete er den Erzherzog-Thron folger und Gemahlin aus. — Vom Kaiser Wil- Hel m war bereits in den ersten Morgenstunden ein in herzlichsten Worten abgefaßtes Glückwunschtelegramm eingelaufen. Eines der ersten Geschenke, die für den Kaiser eintrafen, war eine Riesenprachtvase vom Kö nig von Sachsen. Die Base ist in der königlichen Manufaktur Meißen hergestellt und mit dien Initialen beider Monarchen und mit Anisichten der Schlösser Mo ritzburg und «Pillnitz geschmückt. Belgie«. — Brüssel, 18. August. Der König Albert v 0 nBelgien hat bei dem gestrigen Rundgange durch die Trümmerstätten der Weltausstellung wieder holt seine Bewunderung über die Energie ausgespro chen, mit der die Wiederherstellungsarbejten betrieben werden. In wenigen Tagen dürfte die französische Ab teilung der Weltausstellung wieder in Takt fein. Ita lien hat bereits seine Abteilung gestern wieder eröff net und flott zu verkaufen angefangen, Und die Abtei lungen der Nationen waren in kleinen Ausstellungen, in der großen Halle dam Publikum bereits wieder zu gängig gemacht worden. „All-Brüssel" war geöffnet, trotzdem kaum ein halbes Dutzend Häuschen noch stehen. In dem äußerst schönen Pavillon der vereinigten Glas hütten werden die belgischen Juwslieve ihre wieder gefundenen Schätze wieder aus stellen. Fast alles« ist in den feuerfesten Kasseugewölben unversehrt geblie ben Das Brüsseler Rathaus in Brillanten, ein sel tenes teures Kunstwerk der Goldschmiäderei ist zwar oxydiert und angefchwärzt, kann aber wieder herge stellt worden. Beim Hinabstürzen einiger Klassen schränke sind wertvolle Basen, In denen sich. Perlen be fanden, zerbrochen, aber der Inhalt blieb unversehrt. — Brüssel, 18. August- Frankreich ließ den Generaldirektoren der Ausstellung mittttlen, daß der Aufbau der vernichteten Teil: der fran zösischen Abteilung nur dann erfolgen würde, wtznn ein besserer Löschdienst organisiert werde. Die Ausstellungskommission beschloß die Anschaffung einer Dampfspritze, sowie die Errichtung Pines Feuerwehr^ korps von 60 Mann mit Tag- und Nachtdienst. Mor gen soll mit dem Aufbau der Fassade des Haupt ein ganges begonnen werden. Lokale und sächftsche Wachrichten. — Eibenstock, 19. August. Der Brand ist nun mehr dank der unermüdlichen Tätigkeit unserer Feuerwehren vollkommen gelöscht. Fleißiger und angestrengter Arbeit bedurfte eS, die der Brandstelle benachbarten Häuser, so daS Glaßmannsche, Leistnersche, Gelbhaarsche und besonder« das „Deutsche HauS" zu schützen. Nur durch unausgesetzte Aufmerksamkeit und fortwährendes Unterwasserhalten der be treffenden Gebäude gelang eS, einem Uebergreifen des FeuerS zu wehren. Bei diesen Arbeiten zog sich infolge derenormen Hitze der Feuerwehrmann Max Scheffler Brandwunden im Gesicht zu. Wie wir erfahren, ist daS Nichterscheinen aus wärtiger Feuerwehren auf ein mit diesen vor einigen Jahren getroffenes Abkommen, wonach gegenseitig Hilfe nur auf Be nachrichtigung der betreffenden Wehren geleistet wird, zurück zuführen. Diese Benachrichtigung unterblieb, da unsere Weh ren glaubten, allein des Brandes Herr zu werden, wa» ihnen ja auch nach mehrstündiger Arbeit, infolge der Umsicht ihrer Führer und der zähen Ausdauer der Mannschaft, gelang. — Leipzig, 18. August. Amtlich wird mitgeteilt, daß der Raubmörder Karl KoppiuS bereits am 1. Februar dr. IS. durch «inen Leipziger Kriminalbeamten ergriffen