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Amts- und Änzeigeblatt 2 aus- für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 21V. Tel.-Adr.: Amtsblatt. 1«L» st. Haupt Haupt. eine er le°. ^haus- Tagesgeschichte er Hau- e-mge- begxüßt er Reise tt 3. ar und deutsch-schwedischen Handelsvertrages, das Zusatzab kommen zum 'deutschi-agyptwschen Handelsverträge, das Konsulatsgebührengesetz, eine Novelle zum Rmchsschuld- buch. Abgielehnt wurde nur ein Gesetz, nämlich der Ent wurf über die Ausgabe kleiner Aktien in den Konsular- gevichtsbezirken und in Kiautschou. Freilich ist noch reichliche Arbeit übrW geblieben, ins-ason-ere die Er ledigung der Reßchsversicherungsorjduung und die Strafprozeßordnung» wegen deren sogar che Kommis sionen auch im Sommer tagen werden, um die Erle digung der Entwürfe nicht gar so weit hin auszuschie ben, da ja das Endp der Legislaturperiode immer mehr herankommt. Zu erledigten ist außerdem noch die Ver abschiedung des Arbeitskammergesetzes, die Heimar- betitsnovelle, das ReichsbesteuerungsMsetz, die neue Strafprozeßordnung und schließlich noch zwei Entwürfe, bei dienen es zu langten Beratungen und Abänderungen noch kommen wird, der Fernsprechgebührenordnung und dem Wentzuwachssteuer,gesetz, welch letzteres man noch vor der Vertagung erledigt hätte, wann es nach den Wünschen der Regierung gegangen wäre. Hierbei hat aber d^er Reichstag, gestreikt- mit dam Argummt, daß weiteres Material geprüft werden müsse und die Angelegenheit demgemäß noch nicht völlig spruchreif sei. Für die Interventen ist dieses Hinausschieben freilich sehr mißlich, weil man absolut nicht übersehen kann, wie sich die Bestimmungen schließlich gestalten werden, so daß Sine Stockung auf dem Baumavkte und damit eine Schädigung, mancher MMe nicht ausblei ben wird. Kür den Winter ist also mehr als reichlich Arbeit vorhanden, die Tagung dürfte wahrscheinlich sehr lang werden und es ist sehr wohl möglich, daß sie die letzte dieses Reichstages, sein wird. merzloS. Gebisse, »- und der Ge- Deutschland. — Roosevelt Ehren-okto rvon Berlin. Expräsident Roosevelt Welt am Donnerstag, in der Ber liner Universität in Anwesenheit des Kaiserpaares, der Prinzessin Viktoria Luises der Prinzen August Wilhelm, Adalbert und Friedrich Leopold sowie des Reichskanz lers, des Staatssekretärs v. Schoen, verschiedener Preu ßischer Minister, des amerikanischen Botschafters Dr. Hill, des Oberbürgermeisters Kirschner u. a. hochstehen der Persönlichkeiten seinen Vortrag, über „Die Welt- kulturbeweMng". Eine gewaltige Zuhörerschaft hatte sich,mngefunden. Alle Eingänge der Universität wa ren von Schutzleuten abgesperrt, auch an dem Universi tätsgebäude entlang war ein starkes Polizeiaufgebot postiert. Beide Seiten des Bürgersteiges waren von Neugierigen dicht besetzt. Vor dem Portal wurde Roo sevelt von Gehvimrat Kahl begrüßt und dann nach der Aula geleitet. Nach Schluß des Vortrages wurde dor Expräsident von dem Rektoir magnificus Schmidt ge mäß dem einstimmigen Beschluß der philosophischen Fakultät zu deren Ehirendoktor ernannt. — Das Geschenk des Kaisers für Roose velt. Am Mittwoch abend während des Diners in der amerikanischen Botschaft erschien dort ein Adjutant Parlamentsserien. Nach einer Dauersitzung von nicht weniger als 11 Stunden ist der Reichstag noch am Dienstag abend, wie gemeldet, in die Ferien gegangen und man kann ihm diesmal die Ruhe wohl gönnen, denn er hat sie redlich verdient. Mag auch nach außen hin, wenig stens so weit es sich um große Vorlagen handelt, ein Erfolg weniger in die Erscheinung treten, so ist doch tatsächlich reiche Arbeit geleistet worben, und man kann in dieser Hinsicht der deutschen Volksvertretung die Anerkennung nicht versagen. Hat man doch den Etat rechtzeitig erledigen können, obwohl es dabei recht aus gedehnte Debatten gab, denn unter völlig veränder ten innerpolitischen Verhältnissen war der Reichstag Widder zusammengetreten, ein neuer Kanzler war zur Stelle, mit dem Sturze des Fürsten Bülow war die Blockpolitik zertrümmert worden und nach der Finanz reform war unzweifelhaft wieder eine Annäherung, der Regierung an das Zentrum erfolgt. Eine große Pro grammrede hatte man von Herrn von Bethmann-Holl weg erwartet, er begnügte sich statt dessen mit einigen wenigen Wortes um sich vorzustellen und schwieg auch sonst in den ersten Wochen so gründlich, daß sich allent halben eine lebhafte Enttäuschung bemerkbar machte. Bei späteren Gelegenheiten hat aber der Kanzler das Versäumte nachgeholt, und zwar in seinen Ausführun gen insbesondere zur elsässischen Fragte» zur Mannes mann-Affäre und in seinen AeußerUngen über die äu ßere Politik. Zm übrigen hat es während der Tagung an lebhaften Auseinandersetzungen^ nicht gefehlt, es sei nur an den Zwischenfall erinnert, welchen Herr v. Oldenbuüg durch seine temperamentvolle Aoußerung herbkigeführt hatte. Auch zuletzt noch kam es zu einem scharfen Rededuell und zwar' gelegentlich des Nachtrags- kvedits für Südwostafrika, wobei es zu einer labhaften Controvövse mit Herrn van Dernburg über dessen Ko- lonialpolitik kam, allen voran Habr Erzberger, der mit seinem ganzen jugendlichem Feuer gegen die Position des Staatssekretärs losstürmte. In seinem Vorgehen wollte man verschiedentlich einen Versuch des Zentrums erblicken, den ihm wegen der Dezembervorgänge des Jahres 1906 wenig sympathischen Staatssekretär zu stürzen, indessen ist dies nicht nur van Herrn Erzberger selbst bestritten worden, sondern auch die meisten Zen trumsorgane haben sich mit dem Vorgehen ihres Frak- tionsmitgliedes keineswegs identisch erklärt. Nach 5'/^ Monate langer Arbeitszeit sin- an größeren Gesetzen verabschip-et worden: Das Beamtenhaftpflichtgesetz, das Stellenvermittlergesetz, her Entwurf über die Ent lastung des Reichsgerichts, der Entwurf zur Ausfüh rung der Berner Konvention zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, das Kaliigssetz, das Kolonial beamtengesetz und die nachträgliche Regelung dar Be- soldungsverhältnisse der Kolonialbeamten. Von klei neren Entwürfen wurden erledigt: Einige Nachtrags- ctats für 1909 und 1910, die Handelsverträge mit Bo livien und Portugal, die Entwürfe über die Nagelung der Handelsbeziehungen mit Engsan/ü und Nordameri ka, der Entwurf über die Aufstandsausgaben in Süd- westafrika. die Vereinbarung über die Verlängerung des rd in nieder- dachlos. m wird, ; König den 19. in Lon- ann die 18. Mai st Woh- ngham- t. Da ser auf ird, ist des Kaisers mit vier sehr umfangreichen Aquarellen, die von dem Maler Knötel herrühren. Je-es der Bil der ist ungefähr zwei Fuß hoch und vier Fuß breit. Die Bilder stellen die Entwickelung der Uniformen, Fahnen und Standarten bei den verschiedenen Waf- fengattungen der preußischen Armee seit der Zeit des Großen Kurfürsten bis zum heutigen Tage dar. Allen vier Aquarellen ist, in der Handschrift -es Kaisers und englischer Sprache, eine kurze Erläuterung beigefügt. Darunter steht: „Wilhelm II., Däberitz, ll.Mai." — Graf Zeppelin als Gast beim Reichs kanzler. An Berliner amtlichen Stellen wird ent schieden bestritten, daß zwischem dem Kaiser um- dem Reichskanzler einerseits und dem Grafen Zeppelin aw dewrseits irgend eine Abkühlung oder gar eine Spanw ung eingetreten sei. Als Beweis wir- die Tatsache angeführt, daß zu dem Diner zu Ehren Roosevelts beim Reichskanzler Gias Zeppelin an der Spitze der nichtoffiziellen Personen unter den, eingeladenen Gäs ten steht. — Zeppelin fährt über Breslau. Die Zeppelin-Gesellschaft in Friedrichshafen hat, der „Schles. Ztg." zufolge, Len Besuch des Grafen Zeppelin in Breslau auf seiner Rückreise von Men durch fol gendes an das Ostdeutsche Flugamt gerichtete Tele gramm angekündigt: „Fahrt des Luftschiffes burch Schlesien über Breslau in bestimmte Aussicht genom men. Graf Zeppelin wird voraussichtlich selbst mit fahren und im Breslau landen/" — Die elsaß-lothringische Verfassung. Der Gesetzentwurf über die Fortentwickelung der elsaß- lothringischen Verfassung wird im Reichsamt des In nern ausgearbeitet. Staatssekretär Delbrück wird sich! noch im Laufe didses Monats nach Elsatz-Lothringen begeben, um mit -en dortigen politisch in Betracht kommenden Persönlichkeiten und Verhältnissen nähere Fühlung zu nehmem Oesterreich-Ungarn. — Wien, 12. Mai. Der Präsident des Abgeord netenhauses, Dr. Rattei, hat -em Abgeordneten Breiter (polnischer Unabhängiger Sozialist) zwei Abgeordnete als Zeugen geschickt. Vorher hatte er in Gegenwart dieser beiden Abgeordneten einen Brief Breiters geöffnet, worin ihm dieser droht, er werde ihn „durch unmittelbare empfindliche Zurechtweisung" die nötige Objektivität auf dem Präsidentensitze beibringen. — Bud apest, 12. Ma.. Heute fand ein Minis terrat statt. Nachmittags wurde Ministerpräsident Graf Khuen Hedervary vom Kaiser in Audienz empfangen, in -er er dem Monarchen Bericht über die Wahlaussichten erstattete. England. — Die Krankheit König Eduards. Die Aerzte, die den König bei der letzten Krankheit behan delten., veröffentlichen nunmehr in der medizinischen Wochenschrift „Lancet" eine Darstellung, über den Eha- rakter und Verlauf des Leidens, welche mit der bisher gegebenen Darstellung übereinstimmt. Ausdrücklich wird jedoch -alpin hecvorjgehoben, daß es sie große Sorge um die i n n e r politis che Lage in Eng- Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden T«g Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. 57. Jahrgang. — .—n- Sonnabend, den 14. Mai für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,UntersMtzengrün,wildenthalusw. In der öffentlichen Borbildersamnilunis findet am Sonnabend vorm von 8—12 Uhr eine Ausstellung alter slawischer Spitze« «n- Stickereien statt. Sämtliche Muster sind verkäuflich. Eibenstock, den 13. Mai 1910. Schuttablagerungsplatz. Als Schuttablagerungsplatz wird von jetzt ab die auf dem Grundstücke der Schützen gesellschaft Nr. 1325 des Schönyeider Flurbuchs, etwa 100 Meter nördlich der Schießhalle befindliche Schlucht bestimmt. Eine Tafel kennzeichnet die Ablagerungsstelle. Den Schuttzufahrenden wird zur Pflicht gemacht, a. dem Gemeindestraßenwärter von der beabsichtigten Zufuhr vorher Mitteilung zu machen, b. sich mit den Fahrzeugen auf dem vorhandenen Zufuhrweg zu halten und jede Schädigung der am Wege liegenden Grundstücke zu vermeiden, o. den Schutt, gleichviel ob es sich um größere oder geringere Mengen handelt, nach den Anordnungen des GemeindestraßenwärtcrS regelmäßig einzuebnen. Wer diese Vorschriften nicht beachtet, wird mit Geldstrafe bis zu dreißig Mark belegt und hat außerdem nach Befinden sich des Verbotes weiterer Schuttablagerungen zu gewärtigen. Eine Haftpflicht der Gemeinde wegen etwaiger Schäden an Leben, Gesundheit oder Eigentum der Schuttzufahrenden gelegentlich der Schuttablagerung wird abgelehnt. Schönheide, am 12. Mai 1910. d. n. «bd. 8,18 8,48 8,88 7,00 7,08 7,lS 7H1 7,4« 8,04 8,12 8,28 8,8» 8^4 8,88 9,18 «HO »HO 9H0 9H9 Iv.oo 4. ü-Abd. 1 7HL ! 7,4» » 7M > 7^8 > 8,0! 8H2 8.4« . 8,83 9,00 9,0« 9,18 9,24 9,87 9,44 9,8« 10,02 10,0« 10.13 10,28 10,87 Bismarckhai« betreffend. Nachdem ein großer Teil der geplanten Wegeanlagen und Anpflanzungen zur Aus führung gekommen ist, steht mit Eintritt der wärmeren Jahreszeit ein reger Besuch zu er warten. Dies gibt Veranlassung, für das Gebiet des die Flurstücke Nr. 1423 und 1424 des Flurbuchs für Schönheide umfassenden Bismarckhaines (bisher sogenannter Fuchssteinwald) zur Aufrechterhaltung der Sicherheit, Reinlichkeit und Ordnung hierdurch zu verbieten: 1) daS Abweichen von den geebneten Wegen und das Begehen des Waldes in beliebiger Richtung, 2) jede Beschädigung der Anpflanzungen und Wegeböschungen, 3) das Ablagern oder Zurücklassen von Steinen, Flaschen, Scherben, Gefäßen, Gegen ständen, die zum Einhüllen von Sachen gedient haben, Schutt, Unkraut oder Ab fällen anderer Art. Für jeden einzelnen Zuwiderhandlungsfall wird, soweit nicht schon nach Reichs- oder Landesgesetzen Bestrafung emzutreten hat, eine Geldstrafe bis zu 30 Mark angedroht. Gleichzeitig richtet man an alle Ordnungsliebenden die Bitte, dem etwaigen Unfug Einzelner, insbesondere auch der Kinder, zu steuern, indem sie durch eigne Zusprache gegen die Täter einschreiten, deren Personen, wenn möglich, feststellen und den Polizeiorganen oder dem Unterzeichneten zur Kenntnis bringen, damit wegen Bestrafung das Nötige verfügt werden kann. Schönheide, den 12. Mai 1910. :! Bezugspreis Vierteljahr!. M. 1.50 einschlietzl. :: des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der > > humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der >! Expedition,beiunserenBotensowiebeiallen Reichspostanstalten.