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Iven durch ein deutsches Unterseeboot versenkt worden sind Batavia, 10/Juni. (Meldung des Reulerscl»»» Bureaus.) Der britische Dampfer „Zweena" <1170 Tonnen sank in der Madura Straße, Fünf Mann der Besatzung und elf Passagiere ertranken, die übri gen wurden durch einen niederländischen Dampfer gerettet London, 9. Juni. Der Dampser „Lady Sa li s b o r o n g h", mit Kohlen von Hartlepool nach Lon don unterwegs, wnrde bei Harwich ohne Warnung torpediert Mehrere Mann verloren ihr Leben. Ein echtes Husarenstückchen hat ein öster reichisch ungarisches II Boot ausgeführt, in dem cs einen von 0 Zerstörern beschützten englischen Kreuzer inmitten dieser Schutzpatrone torpedierte und znm Sinken brachte: Wien, 10. Juni Unterseeboot -1, Komman dant Linienschifssleutuant Singule, hat am 9 ds. Mts. vormittags M Meilen westlich von San Giovanni bi Medna einen englischen Kreuzer, Typ „Liver Pool," der vou 6 Zerstörern beschützt fuhr, torpediert und versenkt. Flottenkommando Die englischen Kreuzer vom Typ „Liverpool" sind ganz moderner Bauart und stammen aus den fahren 1909 nnd 1910: sie sind 1.91 Meter lang, verdrängen 48M Tonnen, führen zwei 15,2 Zentimeter nnd zehn 10,2 Zentimeter Geschütze, haben eine Geschwindigkeit von 25 Knoten und eine Besatzung von 976 Mann. — Sau Giovanni di Medna liegt an der albanischen Küste. An den Dardanellen ist die Lage der Türken die deutbar beste: Konstantinopel, 10. Juni. Das Große Hauptguartie r teilt mit: An der Dardanel - len front bei Ari Burnu schlugen wir in der Nacht vom 7. zum 8. Juni mehrere seindliche Gegenangriffe gegen unseren rechten Flügel leicht zurück und brach ten dem Feinde große Verluste bei. Gestern schwaches Artillerie und Jnfanteriegefecht mit Unterbrech ungen An den anderen Fronten nichts von Be deutung. Konstantinopel, 10. Juni. Bericht des Großen Hauptquartiers' Gestern ist auf der Dardanellenfront keine befondere Veränderung eingctreten. Unsere auatolisclwu Batterien beschossen erfolgreich bei Sedul Bahr die feindliche Infanterie, sowie die feindlichen Artilleriestellungen und brachten eine Hanbitzbarterie zum Schweigen. Die Vertu st e des Feindes während der letzten Schlacht von Sedul Bahr beziffert man auf mehr -als 15000. Der Feind hat einen großen Teil seiner Toten noch nicht be statten können, sondern sie bei unserem Gegenan griff, der ihn in seine alten Stellungen zurückwarf, auf dein Schlachtfeldc gelassen. Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts zu melden. Kapitäuleutnant von Mücke, der berühmte Füh rer des „Emden" Landungskorps und der „Ayesha", hat sich über die Dardanellenaktion folgendermaßen ausgesprochen: Wien, 10. Juni. Das »Neue Wiener Abendblatt* veröffentlicht eine Unterredung eines seiner Mitarbeiter mit Kapitänleutnant von Mücke über die Dardanrllenaktion. An die Dardanellen, sagte von Mücke, kann nicht gerührt werden. Ebenso ist die Einnahme Konstantino pels ausgeschlossen. Man muß sich vor Augen halten, daß die Türken ausgezeichnete Soldaten sind und sich in Gallipoli hervorragend schlaqen. Anfangs litten die An griffe der Türken gegen das Landungskorps der Alliierten darunter, daß die englische Schiffsartillerie mit ihren schwe ren Geschützen das ganze Gelände unter Feuer hielt. Die Lage änderte sich aber mit einem Schlage, als die Unter seeboote oustauchten. Dir Engländer verloren jetzt 4 Schiffe in einer Woche, die Franzosen die .Casablanca* und ein zweites Schiff, dessen Namen noch nicht festgestellt ist. Auch andere feindliche Schiffe verschwanden. Die Flotte der Alli ierten hat sich zurückgezogen und ist nicht mehr zu sehen, bloß einige kleine französische Kreuzer zeigten sich in den letzten Tagen vor Gallipoli. Die englischen und französischen Schiffe, meinte Leutnant von Mücke, werden sich hüten, wiederzukommen. Man ist ans dem besten Wege, das Hauptziel der Türken, die Vernichtung deS feindlichen Landungskorps, zu erreichen. Da auf Gallipoli kein Trinkwasser vorhanden Ist, müssen die Engländer und Franzosen Trinkwasser mit sich führen bezw. durch eigene Transportdampfer zusühren. Aber diese Zufuhr wird durch die Unterseeboote immer mehr erschwert und dürfte schließlich ganz unterbunden werden. Dann aber gibt es für das englisch-französische Landungs korps nur mehr Kapitulation, denn eine Flucht zurück auf ihre Transportschiffe scheint ausgeschlossen. Die Einschiffung von mehr als 60 000 Mann würde nämlich tagelang dauern, und während dieser Zeit würden di« feind lichen Transportschiffe unausgesetzt unter türkischem Feuer stehen. ES kommt noch hinzu, daß die schweren Schiffs- aeschütze sich sehr rasch verbrauchen. Da die Engländer und Franzosen in den ersten Tagen hrer Aktion wie wahnwitzig darauf loSfeuerten, sind schon zahlreiche SchiffSge- schütze unbrauchbar. Deshalb mußte sich auch der englische Ueberdreadnought .Queen Elizabeth* au« den Dar danellen zurückziehen. Dagegen wurde von allen in den Dardanellen verwendeten türkischen Kanonen bisher bloß «ine einzige beschädigt, die übrigens bereits wieder instand gesetzt ist. Die wichtigste Frage, die Munitionsfrage, macht der Türkei keine Sorge mehr, eS ist genügend Munition vorhanden. Kapitänleutnant von Mücke schloß seine Aus führungen: Ich habe von Konstantinopel die allerbesten Eindrücke gewonnen. Man m«rkt dort vom Kriege gar nicht«; daS Leben geht seinen gewohnten Gang, die Menschen sind voll Zuversicht nnd guter Dinge. Tagesgeschichte. Spanien. — Spanien» NrutralttLl. Infolge der letzten Unruhen und Kundgebungen für und gegen eine Interven tion, die wachsend« Besorgnis hervorriefen, ordnete di« R«- gierung an, daß di« strengsten Maßnahmen zur Wahrung der Neutralität durchzuführ«« seit« Republikaner, Sozialisten und di» Reformpartei fordern di» Aufhebung bei Verbotes von politischen Versammlungen, welches von der Regierung zur Verminderung interventionistischer und n«ukallsttsch«r Kundgebungen erlassen worden war. Der Ausschuß der so- jtalrstischen Republikaner beschloß, die schnellst» Einberufung d»r CorteS zu fordern, um alle notwendigen Maßnahmen zu erörtern. Amerika. — Di« Vereinigten Staaten und Mexiko. General Dilla beschloß, Carranza aufzufordern, einen Ort auf neutralem Gebiet zu einer Besprechung über die Warnung«- not« Präsident Wilson» zu bestimmen. Ocrtliche «Id silchstsche R-chrichMr — Eibenstock, 11. Juni. Die Verlustliste Nr. 1K7. der Kgl. Sächs. Armee enthält au« unserm Amt»g«richt»- bezirk die folgenden Namen: Au« Eibenstock: Georg Ernst Schönfelder, Wehrmann, leichtverwundet, dienst fähig, Paul Schürer, Wehrmann, leicht verwundet, beide im Landw-Jnf.-Rgt Nr. 107, Albert Staab, Wehrmann im S. Jnf.-Rgt. Nr. 133, schwer verwundet, Paul Richard Stemmler, Gefreiter d. Landw, leicht oerwundet, linker Fuß, G»org LouiS Häupel, Ersatz-Reservist, leicht verwun det, beide im Landw.-Jnf -Rat. Nr. 133, Friedrich Max Li e - bold, Soldat im 11 Jns-Rgt. Nr. 13S, vrrmißt; au« Schönheide: Franz Rudolf Albrrcht Lehnert, Soldat im 7. Jnf.-Rgt. Nr. 106, schwer verwundet, Bein, Otto U n - a«r, Wehrmann, schwer verwundet, Alfred S chl«singer, Ersatz-Reservist, leicht verwundet, Friedrich Mühlig, Wehr mann, leicht verwundet, recht« Hüfte, Friedrich Arno Häcker, Wehrmann leicht verwundet, linker Arm, sämtlich im Landw. - Jnf.-Rgt. Nr. 107; au» O d er st ü tz e n gr ü n: Friedrich Erwin Fritzsch, Oberleutnant und Bataillon»-Sdjutant, leicht verwundet, Kopf, Ernst Martin Kolditz, Gefreiter, leicht verwundet, rechter Oberschenkel, beide im Landw.-Jnf- Rgt. Nr. 107, Kurt O-kar Petzold, Reservist im 9. Jnf.- Rgt. Nr. 133, erneut verwundet, leicht; in Unterstützen grün: Kurt Queck, Ersatz Reservist, schwer verwundet, rechte» Bein, rechter Arm, Bauch, Rich. Queck, Unteroffizier, leicht verwundet, Kurt Walter Rauner, Ersatz-Reservist, leicht verwundet, Unterschenkel, sämtlich im Landw -Jnf.-Rgt. Nr 107; au» Hund »hü bei: Johanne« Jugelt, Sol- dat im Landw.-Jnf.-Rgt. Nr. 107, schwer verwundet, rechte» und linke» Bein und Rücken. Die Namen der Gefallenen befinden sich auf der Ehrentafel. — Eibenstock, 11. Juni. Da» Königl. Ministerium de» Innern hat seine Verordnung vom 25. Januar 1915, nach der «» verboten ist, Weizenbrot im Laufe de» Ka lendertage«, an dem e« gebacken ist, au» den Bäckereien ab- zugeben, aufgehoben. Hierzu schreibt un» die Königl. Amt«- hauptmannschaft Schwarzenberg, daß für da« Gebiet de» Bezirttverbande» Schwarzenberg die Bestimmungen in 8 1« Absatz 2 der Bekanntmachung über die Regelung de» vrot- und Mehlverbrauch» im Gebiete de» BezirkSverbande« Schwar zenberg vom 13 März 1915 nach wie vor in Geltung bleibt. E» dürfen also im Gebiete de« BezirttoerbandeS Schwarzen berg Semmeln (Wrizenbrot) im Laufe des Kalendertages, an dem sie gebacken worden sind, au« den Bäckereien und Kon ditoreien nicht abgegeben werden. Ein Bedürfnis zur Auf hebung dieser Bestimmung liegt nicht vor, im Gegenteil ist ihre Beibehaltung im Hinblick auf den großen Mehlverbrauch im Bezirk Schwarzenberg nur ratsam. — Dresden, 10. Juni. Der gestrige Tag — 9. Juni — der Anwesenheit des König» auf dem westli chen Kriegsschauplätze galt in erster Linie dem Be suche non Truppen de» 19. Armeekorps, denen der König seine herzlich« Anerkennung für ihre Tapferkeit aussprach. Dann besichtigte der König eingehend ein Offiziers- und ein Mannschaft«-Genrsung»heim sowie mehrere Lazarette, wobei viele Kranke durch Ansprachen ausgezeichnet wurden. Nach mittag» begrüßte d-r König noch ein sächsische- Landsturm bataillon und stattete dem Kronprinzen von Bayern und dem Herzog von Württemberg Besuche ab. — Dresden, 10. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin JohannGeorg bega ben sich heute früh 8 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Freifrau von Fink und de» Hofmar schall» Freiherrn von Berlepsch nach Leipzig, um dort mehrer« bislang noch nicht besucht« Militärlazarette und daS Verein»lazar«tt des Roten Kreuze» zu besuchen. Abend» 8 Uhr 30 Minuten werden die höchsten Herrschaften wieder in Dresden eintreffen. — Dresden, 10. Juni. Kronprinz Rupprecht von Bayern hat anläßlich der schweren Kämpfe an der Lorettohöhe im Mai an den Kommandeur de» 2. säch sischen Jägerbataillon» Nr. 13 folgendes Hand schreiben gerichtet: »Mit von Trauer untermischter Freud« la» ich die Glückwünsch« ihre» heldenmütigrn Bataillon», da« sich durch sein« Ausdauer auf der hart umstrittenen Loretto höhe unvergänglichen Ruhm erwarb, und dem ich meinrn Dank und meine vollst« Anerkennung aussprech«.* Zittau, 10. Juni. Dr«i Russen, di« kürzlich au» dem Zittauer Gefangenenlager entflohen waren, konnten in Schweidnitz in Schlesien wieder f«stg«nommen werden. — Freiberg, 10. Juni. Zum 400jährig«n Be stehen de» Gymnasium» »Albertinum* hier, da« am 14 und 15. Juni gefeiert wird, ist auch der König zu gegen, der am Aktu» Dienstag vormittag 10 Uhr in der Aula, den Uebungen der Jungmannschaft und dem von der Stadt veranstalteten Esten teilnehm«n wird. Montag abend gehen Gotte»dienst und Gräberschmückung voraus. — Zwickau, 9. Juni. Am 13. Juni wird hier für di« Taubstummen und Taubstumm«nblind»n Deutschland« ein Taubstummentag abaehalten. Für die Teilnehmer ist Gottetdienst, Speisung usw. vorg«sehen. — Crimmitschau, 10. Juni. In d«r Zöffelschen Spinnerei hier kam der Arbeiter Jungnickel mit einer Hand in «inen Rrißwolf, wobei ihm d«r ganze Arm auS- gerissen worden ist. — Döbeln, 10. Juni. Eine Trau er fei er, der man hier noch nach Jahrzehnten gedenken wird, fand gestern nachmittag 5 Uhr hier auf dem neuen prächtig«» Parkiriedhofe statt. Auf d«m Knegerehrenplatz« daselbst wurd«n der Dip- lominaenieur und L«utnant d. L. Felix Gleisberg und sein Bursch», der au« Schlesien gebürtige Kriegsfreiwillige Polster beerdigt. Leutnant Gl«i«berg, Ritter deS Eisern«« Ehrentafel für die in dem großen Bülkerkriege 1914^15 Gefallenen au» dem Amtsgerichtsbezirke Eibenstock Walte» Läwitz au« Eibenstock, Wehrmann im Landw.- Jnf.-Rgt. Nr. 107 — gefallen. Herman« Oskar Skra«ß aus Eibenstock, Wehrmann im Landw -Jnf.-Rgt. Nr. 107 — gefallen. Paul Emil Dietrich aus Schönheide, Soldat im 7. Jnf- Rgt. Nr. 106 — gefallen. Walter Lentz aus Schönheide, Pionier in der Kgl. Preuß. Res.-Pionier-Komp. Nr. 51 — tödlich verunglückt. Alfres Larenz aus CarlSfeld, Ersatz-Reservist im Kgl. Preuß. Inf -Rgt. Nr. 1S2 — gefallen. Max Walther Schiirer aus Oberstützengrün, Reservist im 15. Jnf.-Rgt. Nr. 181 — gefallen. Kreuze« und de« Albrechttorden« mit Schwerter», st«l am S. Mai «l« Führer einer Kompagnie d«S Landw.-Urs-Rmt« 5 in Rußland auf vorgeschobenem Poft«n, sein Vmsche Polster sucht« sein« Leiche zu bergen und deckt«, von f«indlich«r Kug«l durchbohrt, selbst d«n Körprr s«ine« Offizin«. v«id« wurden in K«inde«land zusammen in g«meinsam«m Grabe bestattet, find aber vom Vater Gleisberg» hierher übergeführt mvrden und wiederum gemeinsam beerdigt worden. An der Trauerfeier nahm die Garnison, di« Bürgerschaft und da» Realgymnasium teil. Da» gemeinsame Offizin»- und Burschengrab ist ein ergreifende» Zeugni» treuer Krieg»kameradschaft. — Schwarzenberg, 10. Juni. Der ve zir k« verband der Königliche« Amtsthauptmannschaft Schwar- »enberg hat von der Trockenkartoffel-DerwertungSgesellschaft In Berlin wt«d«rum Kartoffelmehl bezogen und zwar 50 Tonnen Kartoffel stärke mehl und 20 Tonnrn Kartoffel- walz mehl. Der Weiterverkauf für Rechnung d«S BrzirkS- verband«» ist d«r Firma Schulz u. Fritzsch« in Aue übertra gen worden. Die Abgabe erfolgt in der Regel nur in Men gen vo« je 1 Sack (— 2 Zentner). Gesuche um Zuweisung größerer Mengen sind an die Königliche Lmthauptmannschaft Schwarzenberg zu richten. Der Kausprei» beträgt für den Sack Kartoffelst ärk emehl 50,80 M, für Kartoffel walz mehl 42,30 M. ab Aue. Um Tran»portkosten zu sparen, dürft« sich gemeinsamer Bezug empfehlen. — Neustädtel, 9. Juni. Sestern feiert« Herr Prioa- tu» Iuliu« Hermann Matthe«, früher Besitzer der zur Stadt Neustadt«! gehörigen Tauschermühle, mit seiner Ehe frau Christiane Wilhelmine geb. Friedrich in Gegenwart von Kindern und Kindetkindern m großer Rüstigkeit die gol de n e H o ch z e i t. Bei d«r kirchlichen Feier, die im Hause stattfand, sprach Herr Pfarrer Märker über Psalm 34, 9: »Schmecket und sehet*; er segnete da« Jubelpaar ein und überreicht» «ine vom »oangelisch»« Land«Skonfistoriu« gestiftete Ehrrnbibel. D»n Lesern wird e« lieb s»in, zu erfahren, daß die Tauschermühl», »h»mal« »in Pochwerk, von einem gewissen Lauscher al« Mahlmühle eingerichtet wurde und sich seit etwa 300 Jahren in ununterbrochenem Besitz« der FamilieMatthe« befindet. Der jetzig» Eig«ntüm»r der- selben ist der 19. diese» Namen». — Plauen, 9. Juni. Eine B«rsuch»fabrt mit einem elektrischen Diesel-Triebwagen fand am Dien»tag auf der Eisenbahnftrrcke Hof-DreSden statt. Der große, bequem eingerichtete Wagen, in dem auch zwei Mit glieder der Kgl. Generaldirektion Platz genommen hatten, und der insgesamt 90 Personen faßt, traf vormittag» '/.10 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhofe ein; er hatte die Strecke von Hof bi« hierher mit der beträchtlichen Geschwindigkeit von 45 bi» 50 Kilometer in der Stunde zurückgelegt, scheint sich also recht gut zu bewähren. — Infolge der Trockenheit wird die diesjährig« Heu- «rnte voraussichtlich nicht befriedigend ausfallen. Um mög lichst viel Vieh ernähren zu können, erscheint e» notwendig, da« in den Gartenanlagen und Park« abfallend« Gras nicht verloren gehen zu lassen. Seine Verwendung al« Grünfutter wird alierding« wegen der Schwierigkeit de« Transporte« nur in beschränktem Maß« möglich sein. E« läßt sich aber auch Heu darau« gewinnen, «enn e« nicht, wie e« gewöhnlich geschieht, zu jung gemäht wird. Absatz für da« Heu dürfte zur Ersparung eine« weiten Tran«porte« bet den Pferdehaltern der Stadt zu suchen sein. Die sehr um- fangreichen Flächen, die in diesem Jahre dem Anbau von Frühkartoffeln dienen, können nach der Ernte der Frühkar toffeln vorteilhaft noch mit Herbst- und Wintergemüse, wie Krauskohl, Salat, Kohlrüben. Spinat, Karotten u. a. bebaut werden, wenn rechtzeitig für die AuSfaal Sorge getragen wird. Die Besitzer von Gartenanlagen und Park» seien hierauf besonder» aufmerksam gemacht. Alls großer Zeit — Für große Zeit, Nachdruck vsrboren. 11. bis 13. Juni 1815. Als Napoleon am 11. Juni die Antw-ortadresse der Deputiertenkammer überreicht wurde, war er sehr betroffen von der darin enthaltenen Mahnung, die Mängel und Unvollkommen heiten der neuen Verfassung müßten beseitigt werden. Das klang keineswegs mehr so devot, als er es ge wöhnt gewesen und ließ für die Zukunft, namentlich wenn er nicht glücklich im Kriege war, nichts Gutes hoffen. Indes hatte er jetzt keine Zeit, sich mit sol chen Dingen abzugeben; denn am 12. Juni reiste er zur Armee ab. Er war sich völlig klar darüber, daß er siegen müsse und daß sein endgiltiger Sturz im Innern Frankreichs erfolgen werde, wenn.er geschlagen würde. Daraus erklären sich auch seine späteren Entschlüsse und sein letztes Verhalten; er hielt seine Lage für verzweifelt, als er in den K^mpf zog, weil hinter ihm nicht mehr das französische Volk stand. Ein englischer Prediger in der Wüste. Diejenigen unter uns, die den Glauben daran nicht ganz verlieren möchten, daß auch bei unseren engli schen Feinden Ehrlichkeit und Wahrheit noch nicht völlig im Strudel heuchlerischer und pharisäischer Verlogen heit versunken ist, wird die Kundgebung wohltuend be-