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für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Vezugspreisvierteljährl.M.l.SOeinschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenBotensowiebei allen Neichspostanstalten. Tel.-Kdr.: Amtsblatt. für Eibenstock, Larlrfeld, hnndrhübel, ^UgrUzUtt Neuheide, Sberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterftützengrün, Wildenthai usw. Erscheint täglich abend; mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage finden folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile K Pfennige. Im amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 110. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. «3. Jahrgang. - Sonntag, den 5. Mörz ISIS. Auf die nachstehende Bekanntmachung über die Verpflichtung zur Abgabe von Kartoffeln vom 26. Februar 1916 wird hiermit noch ganz besonders aufmerksam gemacht. Schwarzenberg, den 29. Februar 1916. Der Bezirlsverband der Kgl. Amtöhauptmannschast Echlmrzendtt Amtshauptmann Dr. Wimmer. Aekanntmachung über die Ierpffichtung zur Abgabe von Kartoffeln. Vom 26. Februar 1916 Auf Grund der 8 4 Absatz 2 der Bekanntmachung über die Speisekartofselver' sorgung im Frühjahr und Sommer 1916 vom 7. Februar 1916 (ReichSgesetzbl. S. 86) wird bestimmt: 8 1. Jeder Kartoffelerzeuger hat auf Erfordern alle Vorräte abzugeben, die zur Fort führung seiner Wirtschaft bis zur nächsten Ernte nicht erforderlich sind. Im Falle der Enteignung sind de n Kartoffel«rzeuger, sofern der Bedarf nicht geringer ist, zu belassen: 1) für jeden Angehörigen seiner Wirtschaft einschließlich des Gesindes sowie der Naturalberechtigten, insbesondere Altenteiler und Arbeiter, soweit sie kraft ihrer Berechtigung oder als Lohn Kartoffeln zu beanspruchen haben, für den Kopf und Tag einundeinhalb Pfund bis zum 15. August 1916, 2) daS unentbehrliche Saatgut bis zum Höchstbetrage von 20 Doppelzentnern für den Hektar Kattoffelanbaufläche des ErntejahrS 1915, insoweit die Ver wendung zu Saatzwecken sichergestellt ist. Außerdem solle« im Falle der Enteignuug dem Kartoffelerzeuger die zur Erhal tung des Viehes bis zum 31. Mai 1916 unentbehrlichen Vorräte belassen werden. 8 2. Diese Bestimmung tritt mit dem Tage der Verkündurig in Kraft. Berlin, den 26. Februar 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Delbrück. Die Brotmarkentaschen sind Dienstag, den 7. März 1916, vormittags in der Brotmarkenausgabe zurückzugeben. Stadlral Eibenstock, am 3. März 1916. Einquartterungsentschädi wird in der Stadtkaffe an den Vormittagsstunden der nachgenannten Tage auS- gezahlt: DienStag, den 7. März, für Br.-Vers.-Kat. Nrn. 1—100, Mittwoch, „ 8. , „ „ „ „ „ 101—200, Donnerstag, „ 9. „ „ „ „ „ „ 201—300, Freitag, „ 10. „ die übrigen Häuser. Die Auszahlung erfolgt nur in dieser Reihenfolge und nur gegen die Rück gabe der Quartierbescheinigungen. Eibenstock, am 4. März 1916. Der Stadtrat. Städtischer Reninverkaus Montag, den 6. dss. Monats vormittags 8—12 Mr Karten-Nummern 1—1100, nachmittags Nummern über 1100. Klärgrubengebühre« betr. Für die Beschickung der Klärgrubeu'mit DcsinfektionSmasse ist auch im Jahre 1916 eine Gebühr zu entrichten, di« für jede Grubenanlage auf 10 Mark festgesetzt ist und die der Grundstücksbesitzer zu tragen hat. Wir geben dies hiermit bekannt mit der Aufforderung, diese Gebühr innerhalb 14 Tagen an unsere Stadthauptkasse abzuführen. Gegen säumig« Zahler wird daS ZwangSvollstreckungsverfahreu etugeleitet. Stadlrat Eibenstock, den 4. März unn. Städtische Kartoffelabgabe Montag, dm 6. und Dienstag, den 7. März 1S16. Kattenausgab« Montag vormittag. Nur wer keinen Borrat an Kartoffeln besitzt, hat Anspruch auf ein« Karte. Mehr wie '/, Zentner Kartoffeln wird an den Haus halt nicht abgegeben. 2. össcntliche Sitzung des Stadtverordiicteiikollcginms Mittwoch, dm 8. März 1916, abends 8 Mr im Sitzungssaale des Rathauses. Eibenstock, den 2. März 1916. Das Stadtvcrordnetcnlollcginm. Hatzsurther. 1. Einrichtung von Ausbildungslehrgängen für weibliche Personen an der Knnstschul- zweigabteilung hier. 2. Kirchen- und Echulsteuerordnungen. 3. Polizeivorschristen, die weibliche Jugend betreffend. 4. Mädchenfortbildungsschule. 5. Bescheid auf ein Gesuch um Tarifänderung auf der Strecke unterer—oberer Bahn- Hof Eibenstock. 6. Beschlußfassung wegen Richtigsprechung städtischer Rechnungen. 7. Einige Kenntnisnahmen. Der hiesigen Gemeinde sind für den Monat März 6 Ztr. Grieß überwiesen worden, welcher diesmal in den Geschäften der Wirtschastsvereius, des Konsum- Vereins, der Herren Drogist Preißer, Franz Hermann Seidel und Hermann Seidel verkauft wird. Höchstverkaufspreis 50 Pfg. daS Pfund. Bei weiteren Zuweisungen wird der Verkauf abwechselnd durch andere hiesig« Geschäfte stattfinden. Schönheide, am 3. März 1916. Der Gculcindevorftand. Schulhausmannsstelle. Die Stelle deS SchulhausmannS ist hier am 1. 5. 1916 zu besetzen. DaS jährlich« Einkommen beträgt außer freier Wohnung und Heizung 1000 M. Bevorzugt werden verheiratete Bewerber, die mit der Bedienung von Zentralheizungsanlagen — Meder druckdampf — vertraut find. Die Stelle ist zunächst Militäranwärtern vorbehalten. Gesuche mit Darlegung der persönlichen Verhältnisse sowie Nachweis der biSheri. gen Tätigkeit und Führung werden bis 15. März 1916 entgegengenommen. Schönheide, am 2. März 1916. Der Schulvorstand. Der furchtbare Feind. Türkische Erfolge über die Engländer. Daß der deutsche Vorstoß bei Verdun nicht zum Stehen gebracht wurde, wie die französischen Mel dungen gern Glauben machen wollen, foudeon er folgreich weiter geführt wird, bestätigte erst gestern wieder unsere Oberste Heeresleitung. Wenn Herr Pcincare seine Truppen beglückwünschen kam, so ändert das trotzdem nichts an ihrer Niederlage. Wie man im Auslande die Lage beurteilt, ersehen wir erneut aus folgenden Meldungen: London, 3. März. Reuter meldet aus Pa ris: Präsident Poincaröhat dem Hauptquar tier einen Besuch abgestattet und den Truppen feine Glückwünsche ausgesprochen. Amsterdam, 3. März. Das „Handelsblad" schreibt: Daß die Deutschen den Augenblick bestimm ten, um im Westen diese gewaltige Offensive zu un terneymen unv dadurch ihren Gegnern, deren Offen sive sich noch immer auf die Ankündigungen be schränkt, zuvorkamen, beweist, wie falsch die Nachrich? ten der Alliierten-Presse sind, wo immer nur von einer Erschöpfung der deutschen Heere an Material und Mannschaften gesprochen wird. Nach neunzehn Kriegsmonaten ist Deutschland noch imm:r militärisch ein furchtbarer Feind und der Versuch, im Westen den Stellungskrieg wieder in das Stadium des Bewegungskrieges zu bringen, zeigt, daß seine militärische Kraft durchaus noch nicht gebrochen ist. Amsterdam, 3. März. Das „Vadeeland" schreibt: Während auf allen Banketten in Daris und London begeisterte Trinksprüche aus die Einheit der Alliierten ausgebracht werden, während dis iranzö fischen Blätter über den beständigen Machtzuwachs der En.ente schreiben, daß die Munitionsmenze die les Feindes schon übertreffe und daß also nun der Endsieg gesichert sei, schlägt das deutsche Heer nun bei Verdun eine Schlacht, deren Folgen für die Entente sehe verhängnisvoll sein kön nen. Die Deutschen wenden dieselbe Taktik an, die sie während des ganzen Krieges beobachtet haben, nämlich dem Gegner in feinen strategifchen Bewe gungen zuvorzukommen. Aus dem Balkan ist Deutsch lands Offensive gegen Serbien infolge seines schnel leu Handelns und des Zögerns des Feindes mit Er folg gekrönt worden. Auch hat Deutschland nicht bis zum Frühling gewartet, sondern es ist plötzlich mit starken Kräften auf dem Plan erschienen und hat mit einem furchtbaren Elan den Feind ange griffen. An den österreichisch-Ungarischen Fronten herrscht weiter Ruhe: Wieu, 3. März. Amtlich wird verlautbart: Auf allen drei Kriegsschauplätzen andauernd Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Zur Lage aus dem Balkan wird gemeldet: Berlin, 3. März. Der Korrespondent des „Berliner Lok.-Anz.", Kurt Aram, wurde von Ra doslawow empfangen und hatte eine Unterredung mit ihm. Auf die Frage, ob sich irgend etwas in letzter Zeit im Verhältnis Bulgariens zu Rumänien oder Griechenland verändert ha be, erwiderte er, die Lage sei nicht im gering sten anders als seit vielen Wochen. Aber, fügte er hinzu, die Lage wird sich wohl bald ändern, und zwar nicht unwesentlich, wenn der deutsch r Vormarsch beiBerduu w^ter gute Fortschritte mache und zu dem erstrebten Resultat führe. Davon hängt fetzt wohl auch alles für das Verhältnis Ru mäniens und Griechenlands zu uns und unj.ren BnndkSgenoffen ab, und mit strahlenden Augen fügte er hinzu: Soeben habe ich erst wieder Nachrichten erhalten, aus denen hervorgsht, daß bei Verdun alles zum besten steht. Auch über die inner- politijche bulgarische Situation äußerte sich der Mi nisterpräsident durchaus befriedigt.