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Me ,Oi)U den Ja- gar .'res- dahn nnd rächt men, ll im düng bahn raft- >ßten der stand ,ebiet r die kom- amm :ndes jsalen k. 8. asser- chahn ischen iorjus >, um en in H ihr denn, ?" — Noten -tädtc, Spitze nr nrit Groß en I I, brigen T. m. Er anzu ressen, i Diät r diese :r von st inan ise ge- »resseu. r. ne das iürz. iel. den Der falsche Freiherr. Roman von Ludwig Blümcke. <Fort!etzung.> diesem Sonntag abend sah der lange Leutnant Peter- son seinen soliden Kameraden zu seiner nicht geringen Verwunderung endlich einmal in der „Reichskrone", LAM I dem ersten Hotel der Stadt. Und Achim schien ganz- lich verändert: Er stürzte ein Glas schäumender, Gerstensafts nach dem andern voll gierigen Durstes hinunter, ließ sich sogar noch zum Sekt überreden und folgte Peterson und einem ihm bisher noch unbekannten, recht gemütlichen Herren v. Wendelshöh hernach ins Klubzimmer, um an einem „harmlosen Jeuchen" teilzunehmen. Der sehr forsche Herr v. Wen- delshöh hielt sich auf einem in der Nähe gelegenen Rittergut als Volontär aus und schien nicht minder rm Vollen zu sitzen als Freiherr v. Ravenburg, der sich übrigens auch noch einfand und über Achims Anwesenheit sehr erfreut tat. „Mag er es Gru nows berichten, daß du heute mal der Unsolideste von allen warst!" sagte dieser in seiner Weinlaune zu sich selber. „Sie haben dich immer bevormundet wie einen dummen Jungen und deine Solidität gepriesen. Was gehen sie dich schließlich an? Bist ja doch in ihren Augen nur ein armer Wicht. Ha, genieße das Leben ! Fort mit den Schrullen!" Sein Glas klirrte hell an das des Mannes, den er vorhin verwünscht hatte, und man sah den „ehernen Leutnant" einmal in ganz ausgelassener Laune. Er mußte weit mehr getrunken Ha Tie Karten verschwanden und man unterhielt sich. v. Raven- burg, der immer Gleiche, schien gar nicht zu merken, daß die beiden Offiziere, die ihm jetzt nur noch allein Gesellschaft leisteten, zuviel getrunken hatten, denn er lenkte das Gespräch auf mili- tärhche Dinge, auf Achims Arbeit, und war, trotzdem dieser wiederholt sagte, es sei jetzt nicht die Zeit, über Kopfzerbrechen verursachende Dinge zu reden, nicht davon abzubringen. „Herr Baron müssen sicher lange Zeit Artillerieoffizier ge wesen sein," stotterte Peterson, „sonst könnten Sie nicht mit all den komplizierten technischen Dingen so gut Bescheid wissen. Wen interessieren denn unsere Geschoßzündungen, unsere Granat zünder und die neuen Doppelzünder?" „O, ich besitze vielerlei Interesse!" erwiderte der. „Bin sogar Maler, Herr Leutnant, und will Sie gern gelegentlich in Ol malen." „Ich muß aufbrechen", sagte Achim ganz plötzlich, sich zu sammenraffend. Es schien, als schlüge seine Stimmung auf einmal um, und in seinem umnebelten Hirn wurde eine klare Stimme laut, die ihm vorwurfsvoll zurief: „Wie darfst du mit einem Zivilisten über Dinge reden, die nur Offiziere der Armee etwas angehen! Der Mensch will dich aushorchen, weiter nichts. Sei auf deiner Hut, es wimmelt von Spionen im Lande!" „Peterson, du kommst mit, bitte", sagte er, diesen am Arm fassend. „Ja, ich glvvbe ooch — es wird Zeit. Morgen — verflucht — das geht ja fchon in unserer Batterie um sechse los." Es befremdete den Baron, daß Leutnant v. Nordendahl fich recht kühl von ihm verabschie- * -i- dete. Der junge Mensch mußte sehr an Launen leiden. Seit Achim in Hardburg war — die vierzehn Monate —, hatte sein getreuer Bursche ihn noch nicht zu wecken brauchen. Aber heute früh mußte er ihn sogar recht kräftig rütteln, und in tie fem Traum hörte er des Kano niers Stimme: „Herr Leutnant, es ist in zehn Minuten sieben. ' Die Dritte tritt um sieben auf der Zitadelle an." Da hies es allerdings eilen. Himmel, gab das eine Hetzjagd! — Aber auf den Glockenschlag ritt Leutnant v. Nordendahl durch das mächtige Tor auf den großen Kasernenhof der alten Zitadelle. Der Hauptmann v. Pistorius und Oberleutnant Kefs- lund waren noch nicht zur Stelle, erschienen aber bald darauf. WalderholungSstäüe am Zürichberge. (Mit Text.) Phot. Wilhelm Kallas, Zürich. Achim brummte der Schädel gewaltig, und er wußte es, daß er heute seine Schuldigkeit nur ganz mechanisch würde tun können. Aber es sollte dennoch alles nach dem Schnürchen gehen. So war's früher ebenfalls gewesen in der Residenz. Hatte er außer dem Dienst auch einmal gewaltig über die Stränge geschlagen, im Dienste durfte ihm niemand etwas vorwerfen. 2. Endlich, endlich waren die drei anstrengenden Unterrichts stunden an diesem gräßlichen Montagvormittag herum, und Lili atmete hoch auf. — Oh, die drei völlig verzogenen, schwach- ! sinnigen Mädchen dieses Protzen in den Anfangsgründen des wir noch zum Abgewöhnen ein Pilsener. Oder darf ich die Her- j ren noch zu einem Buttellchen Sekt einladen, weil wir doch mal alle fo vergnügt beisammen sind?" Achim zählte: dreitausendundzweihunderk Mark. Mit zitternden Händen brachte er die nach seinen jetzigen bescheidenen gegriffen ungeheure Summe in verschiedenen Taschen unter und lallte dabei: „Da fühlt man fich noch mal wieder als Gardist. Ja, damals! Zwanzigtausend Mark gewann ich im Rennen und zwan zigtausend Mark verlor ich die Nacht darauf. Dann war Schluß. Dann niemals mehr — bis — bis heute." ben, als er vertragen konnte. Und dabei besaß er ein un glaubliches Glück im Spiel. — „Pech in der Liebe, Glück im Spiel", lallte er vor sich hin, einen neuen Berg harter Taler an sich scharrend. Peterson, der auch bereits in dem Stadium der Gemütlichkeit angelangt war, wo er nrit wenig melodischer Stimme sein Lieblingslied „Be kränzt mit Laub den lieben vol len Becher" anzustimmen Pfleg te, klopfte ihm auf die Schulter und stotterte: „Bist ein famoser Kerl! Das sind gewiß dreitau send Emmchen. Mensch, du mußt mir pumpen! Ich verliere egal weg. Ist zum Heulen!" „Ich glaube, meine Herren, wir lassen es für heute genug sein", sagte der Baron, die blitzende Goldkapsel seiner Ta schenuhr aufspringen lassend und einen Blick darauf werfend. „Es ist ein Uhr. Vielleicht trinken