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deutsche Männer nicht lieber sterben, als Pein Eintritt in ihr Luftschiff mit Pbvtograpshenapparaten Frem- den zu gestatten. Lieber möchte ich mcruen Mann tot sehe», als geschlagen und an- gespien von Franzosen, lieber meine Löh ne als Leichen, weil sie als deutsche Männer deutsches Eigentum vor Fremden geschützt haben, oder entlassen, weil sie ihres mannhaften, deutschen Verhaltens we gen „unliebsames Aufsehen" erregt haben. Deutsche Frauen, deutsche Mädchen, tut das Eure dazu, oaß das Nationalgefühl unseres Volkes erwache und sich zur Wehr setze. Benutzt den Einfluß, den Ihr als Müt ter, Frauen, Schwestern habt! Ein starkes Gefühl muß unsere Männer durchfluten: das Gefühl, daß auch das Ehrenschild des einzelnen Mannes befleckt wird durch Vorkommnisse wie bei Nancy, bei Luns- ville Und sollte uns Frauen nicht möglich sein, dies Gefühl bei unseren Männern zu wecken, wenn es nicht vorhanden ist, zn schärfen, wenn es schwach ist? Wir deutschen Frauen und Mädchen wollen uns /licht schä men, „Deutsche" zu sein! HratUreich. Kollision französischer Torpedo boot e. Am Sonnabend nachmittag ereignete sich ein Unfall im Hafen von Toulon, ähnlich demjenigen, der vor einiger Zeit den Torpedojäger „Fresnel" oetrof- fen hat. Ein Torpedoboot, dessen Ruder in Unord nung geraten war, beschrieb einen großen Meis und traf dabei oas Unterseeboot „Messidor". Der An prall war sehr stark. Das Boot wurde sofort ins Dock geschleppt, und einer Untersuchung unterzogen, die das Ergebnis hatte, daß der Hintere Teil des Schiffes beschädigt worden ist. Belgien. - Eröffnung der Weltausstellung in Gent. In Anwesenheit des belgischen Kö'nlgspia- res, der diplomatischen Vertretungen u. s. w. wuroe am Sonnabend nachmittag die Weltausstellung in Gent feierlichst eröffnet. Die Arbeiten an den em- zelnen Pavillons sind freilich noch sehr im Rück stand, auch die deutsche Abteilung hat sehr unter dem Generalstreik gelitten. An die Eröffnungsfeierlichkeit schloß sich ein Rundgang durch das Ausstellungsge lände. Beendigung des belgischen Gene al - streiks. Nachrichten zufolge, welche aus dem Streik gebiet .ingctroffen sind, kann auf eine fast vollständige Wiederaufnahme der Arbeit am heutigen Montag ge rechnet werden. Nur in Borinage sind die Berg arbeiter sehr erregt, und es ist noch sehr unwahrschein lich, ob der Streit dort aufhört. Spanien. — Sitzung der spanischen Verteidrg- ungskommijsion. Die nationale Verteidigungs- kommission hielt am vergangenen Sonsnabend unter dem Vorsitz des Königs eine Sitzung ab, um Beschluß über die Schaffung eines zweiten Geschwaders und die Frage der Verteidigung der Küsten zu fassen. Bei de Vorschläge wurden angenommen. Der Guerillakrieg in Marokko. Der Oberlardifs hat am 23. April den Wald von Juhba mit seinen Truppen durchquert, ohne aus den Feind zu stoßen Er durchzog darauf den Kasbah der Ifrau, wo er mit dem Feinde ein Scharmützel hatte. Die Franzosen hatten zwei Verwundete. Die Truppen haben sehr unter der Kälte und Schnee zu leiden. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 27. April. Eine ernste und würdige Trauerfeierlichkeit vereinigte am Sonnabend nach mittag 3 Uhr im Krematorium zu Jena Angehörige, Freunde und Kollegen um die die sterbliche Hülle deS Herrn Hand elS- schullehrer Meichsner bergende Bahre. In zu Herzen gehenden und aus aufrichtigstem Menschheitsgefühl geborenen Worten sprach der Herr Geistliche den Angehörigen, besonders der Witwe deS so früh Dahingeschiedenen Trost zu, der in dem großen GotteS>Gedanken und dergewaltigen Ewigkeits- Hoffnung zu finden ist. Es waren Worte, die jedem im Gedächtnis bleiben werden, weil sie religiöse Ueberzeugung in aesthetisch vollendeter und poetisch reicher Form zum Aus druck brachten. Nach der Trauerrede gedachte der Direktor der Handelsschule des zu früh Verstorbenen, an dessen Bahre alle tief erschüttert standen, als eines Mannes, über dessen Leben die Worte zu schreiben seien: ernste Arbeit, treueste Pflichterfüllung und lautere Gesinnung. Sein Tod sei allen, die ihm beruflich, freundschaftlich und verwandtschaftlich nahe- aestanden, wie ein kalter Reif in der Frühlingsnacht erschienen. Treue, Dankbarkeit und Liebe begleiten seine Seele auf dem Wege zur Ewigkeit. Herr Kunstschullehrer Kneisel widmete dem Heimgegangenen herzinnige Worte dankbarer Freund schaft und aufrichtiger Kollegialität. Herr Direktor Petzold sprach in warmen Worten für die Bürgerschulen und Herr Äürgerschullehrer Schöne bekundete im Auftrage deS Kolle giums der Bürgerschulen und deS Bezirkslehrervereins Eiben stock-Schönheide, dessen Mitglied der Verstorbene war, auf richtige Anteilnahme. Am Schluß der so würdigen Trauerfcicrlichkeit gedachte Herr Seminaroberlehcer Dr. Phil. Mießler aus Annaberg in bewegten Worten des so früh Dahingegangenen als seines Klassengen of fen und Freundes, dem er mit den anderen Schul freunden ob seines einst so heiteren Wesems und sei nes lauteren Charakters aufrichtige Sympathien cntge- gengebracht. Erhebend war der Augenblick, in oem unter Gesang und Orgelbegleitung der Sarg in die Tiefs hinabgleitete. Allen aber, die in qufrichtig mensch licher Gesinnung dem leider zu früh Gestorbenen Anteil nahme bekund-t, sei hierdurch im Namen der Hinter bliebenen und des Schulvorstandes der Handelsschule herzlichst gedankt. Schulverwaltung, Schulleitung und Schüler werden dem treuen Lehrer ein ehrendes An denken bewahren, Freunde seiner mit Wehmut ge denken. klare pm «nima! — Eibenstock, 28. April. Der am 27. Juni 1887 in Sosa geborene Maurer Ernst Otto Winkler wird ver mißt. Der Vermißte ist etwa 1,66 Meter groß, schmächtig, seit 10 Tagen nicht rastert, im Gesicht, namentlich an der Stirne mit Ausschlag behaftet, trägt kurzgeschnittene» Kopf haar, ist bekleidet mit schwarzen, teilweise zerrissenen Schnür schuhen, grauer ArbeitShose, brauner Wolljacke, dunklem Jak- kett, schwarzem weichen Filzhut, Normalhemd und Unterhose. Winkler, der seit Freitag, den 26. April 1913 sich au» seiner Wohnung hier entfernt hat, ist geistig etwas umnachtet. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man dem Stadtrate anzeigen. — CarlSfeld, 25. April. Das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit wurde am vergangenen Freitag vormittag dem Fabrikarbeiter Herrn Gottlob Lorenz und dem Uhrmacher Herrn Emil Glantz für ihre mehr als 30jährige ununterbrochene Tätigkeit bei ihren Arbeitgebern durch Herrn Assessor Dr. Kell au» Schwarzenberg überreicht. Herr Lorenz ist in der Harmonikafabrik von Ernst L. Arnold, Herr Gläntz bei Herrn Uhrmachermeister Emil Lorenz beschäftigt. — Dresden, 26. April. Anläßlich deS 25jährigen Regierungsjubiläums deS Kaisers sind die evangelischen Kirchen gemeinden Dresdens übereingekommen, den Himmel- fahrtstag zum großen MissionStag zu erheben. Ohne dem Gottesdienste an diesem Tage den erbaulichen Charakter zu nehmen, soll der Misston-gedanke in den beherrschenden Mittelpunkt des Gottesdienste» gestellt werden. Infolgedessen soll in besonderer Weise zum Kirchenbesuch eingeladen und die in den Kirchen gesammelte Kollekte zur Kaiserspende geschlagen werden. — Oschatz, 26. April. Dem im Baugeschäft Zürn beschäftigten Fräser Lange zersprang bei der Arbeit eine schmale Leiste. Da» abgesplitterte Stück fuhr ihm in den Unterarm, schlug bi» auf den Knochen durch und zerschnitt dem Ver unglückten eine Sehne und die Schlagader. Trotz der schweren Verwundung zog Lange noch selbst da» abgesplitterte Holz aus dem Arm heraus. — Freiberg, 25. April. In einer gestern abend unter dem Vorsitz des Oberbürgermeister» Dr. Haupt hier abgehaltenen Versammlung wurde die Gründung eines Lan - desmuseumS für den sächsichen Erzbergbau, seine Kultur und Geschichte endgültig beschlossen. Auf den Kohlenbergbau wird sich das Museum nicht erstrecken. Die zur Lösung der Aufgabe erforderlichen bedeutenden Mittel erhofft man durch eine Lotterie zu gewinnen. — JahnSdorf, 25. April. Auch in diesem Jahre soll am Himmelfahrtstag nachmittags 4 Uhr ein Waldgottesdienst zwischen JahnSdorf und Leukers dorf im alten Steinbruch am Buchenwalde stattfinden. Er wird diesmal unter dem Zeichen einer nationalen Gedenk feier stehen, weshalb insbesondere die Beteiligung der Militär vereine und nationalen Jugendpflegen der Umgegend zu erwarten ist. In den gottesdienstlichen Rahmen der Feier wird eine historische Festrede des SeminaroberlehrerS Dr. Römpler, Stollberg, eingegliedert sein. Die gemeinsamen Lieder werden aus den Liederheften des evangelischen Bundes gesungen, die auch am Festplatz zu haben sein werden. — Beierfeld, 26. April. Gestern abend brannte im oberen Ort die vor dem Gasthof zum König Albert-Turm stehende Scheune der Frau verw. Stiehler vollständig nieder. Die Entstehungsursache des Feuers ist noch nicht bekannt. Der weithin sichtbare Feuerschein hatte auch die Freiwillige Feuerwehr von Bernsbach veranlaßt, zur Hilfeleistung herbei zukommen. — Bockau, 25. April. Den bei der Firma Günther u. Richter hier seit 32 bez. 31 Jahren ununterbrochen beschäf tigten Arbeitern Richard Weigel aus Sosa und Her mann Höfer von hier wurde gestern durch Herrn Regierungs assessor Dr. Aulhorn-Schwarzenberg in Vertretung des Herrn Amtshauptmann Dr. Wimmer das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit überreicht. Von der Firma wurden sie außerdem mit einem namhaften Geld geschenk belohnt. Die Glückwünsche der Gemeindevertretung übermittelte der bei Ueberreichung anwesende Herr Gemeinde vorstand. — Sächsischer Volkscharakter und Schwestern- beruf. Es ist oft bezweifelt worden, ob die Beweglichkeit des sächst- sischen Volkscharakters und die starke Industrialisierung unsere» Lande« die sächsischen Mädchen für den Beruf der Krankenpflege als besonders geeignet erscheinen lassen. Die Zahl der in die festen Gemeinschaften eintretenden Schwestern ist geringer al« z. B in Westphalen und Ost preußen ; besonders fehlen die Töchter der bessergestelllen und gebildeten Familien. Aber nicht selten liegt die Ursache in mangelnder Kenntnis. So stammten di« Schwestern deS Königlichen Schwesternhauses in Hu- bertuSbura in früheren Jahren etwa zur Hälfte au« nichtsächsischen Ländern, besonder« au« Norddeutschland. Seitdem die wichtig« Arbeit der sächsischen Landesanstalten bekannter geivorden ist, hat sich die Zusammensetzung geändert. Von den 57 Lehrschwestern, die gegen wärtig ihren 's,fahrigen LehrkursuS dort durchmachen, sind 45 in Sachsen geboren. Diese Beobachtung berechtigt zu der Hoffnung, daß der Schwe- sternberus in Sachsen immer mehr zur Anerkennung gelangen wird. Der sächsisch« Staat hat begonnen, die Geisteskranken aus den städti schen und Bezirksanstalten in die Landesanstalten zu übernehmen; am 15. April sind bereis 100 Kranke au» der Chemnitzer städtischen Hell und Pflegeanstalt nach der neuen Staat»anstalt Arnsdorf überführt ivorden, weitere starke Vermehrungen de» Krankenbestande« der Lan- desanstalten werden folgen. Viele tüchtige Schwestern sind noch nötig, besonders auch solche mit guter Vorbildung. Die sächsischen Mädchen möchten eS al« ihre Ehrenpflicht ansehen, für die Pflege der Kranken unsere« Lande« selbst zu sorgen. Wer Au«kunft begehrt, wende sich um Aufnahmebedingungen an da« Königlich« Schwesternhau« in Hu- bertuSburg bei Wermsdorf Bez. Leipzig. Deutscher Reichstag. 150. Sitzung vom 26. April, vormittags 10 Uhr. Am Bundesratstische: Dr. Delbrück, Kühu, Kraet- ke, von Heeringen. Mit Siebenmetlenftiefeln ging es bei der heutigen dritten Etatsberatung vorwärts, sel ten sprach jemand von den bürgerlichen Parteien, man überließ es zumeist den Genossen, sich zum Worte zu melden, um dann sofort die Debatte zu schließen und zu einem anderen Etatstcil überzugehen. Vorher wur de, wie zu erwarten, mit der Promptheit einer Ma schine der Kompromißcntwurf betreffend die Erhöhung der Postbeamtengehälter in erster und zweiter uno ohne Widerspruch auch in dritter Lesung angenom men. Schatzsekretär Kühn erklärte, daß die Reichsre- gicrung einen Gesetzentwurf ausarbeite, der sich im Großen und Ganzen mit den Vorschlägen der Par teien decke. Nicht minder schnell wurde das Gesetz über die Beteranenfürsorge in allen drei Lesungen er ledigt; in der Debatte wandte man sich nur gegen einen allzuweit gehenden Antrag der Sozialdemokra ten, die oas Zwölfsache von dem verlangten, was die nicht eingehen konnte. Ä;n diesem Tage führ ßen vorzüglich geschlagen hatten. An diesem gesund Franz L aufgefun Der Füh Hafen, sen von abend e der Ba, Leichtmo ein zwei pitän dc Benzine; ten Pers Metz gesi erhöht. nu" man sich noch Tal- « OK«». Tage traf auch endlich die Antwort des Kö nigs van Sachsen an den preußischem König aus dessen Brief vom 3. April ein. Diese Antwort besagte mit dürren Worten, daß sich der sächsische König an Oestvrrerch an geschlossen habe und daß er gegen die Behano- lung Sachsens als feindliches Land Protest einlege. Damit war nun jede Aussicht, Sachsen der gemein samen Sache zu gewinnen, verloren; auch die wich D verzeic jenbah che im als bi, freulicl viel zu noch zi Kanzle Schrei kessen te dies etwas wendig Vieser den Ur len bei darauf fach, so im mü ist. ES teil du spiel d, ' einen l der Lei seits iß delt wr richt, ii setzt we statt „f Auch w leistil ü festig", Ge darf al Behörd! selbst, s sind, es Dicnstst terricht düng I einzuwi Beamte zur Erz Die die Eise dienst u den hat werden. In Man: Leiche eil dc die F an den s war. Di im Kelle: hat sich I reichen P gen Berd Leben ein tigen Festungen Torgau und Königstein gingen an die Franzosen verloren. Im Grunde konnte dem sächsischen König nicht verdenken, baß er nicht zu den Verbündeten schlug. Der immer schwächlichen Haltung der Verbündeten stand die te Vizekönig Eugen seine Armee dem Kaiser zu; 3800o Mann gute Truppen. Die Neyschrn Bortrup- pen, Fühlung suchend mit denen Eugens, trafen da bei aus den Feind bei Weißenfels; Wintzige- rode mit Kavallerie, Kosaken und Artillerie, ver mochte Ney einen wirksamen Widerstand nicht zu lei- sten und zog sich zurück, Weißenfels aber wurde von den Franzosen besetzt. Umso heftiger war der Kampf, den am selben Tage ein Teil des Korps Macdo nald mit einer kleinen preußischen Abteilung unter Major vc-rr Lobenthal bei Merseburg zu bestehen hatte; dieses Gefecht endete infolge der überwältl- genden Uebermacht der Franzosen mit einem verlust reichen Rückzüge der preußischen Truppen. Mei burg und Halle fielen in französische Hände. Einest weiteren Erfolg hatten die Franzosen am selben Ta ge durch die Einnahme des festen Schlosses von Harburg, das von einer kleinen Schar hannover scher Jäger tapfer verteidigt worden war. So hatte Napoleon in den drei letzten Tagen ziemlich vier er reicht und was ihn nicht wenig freute, war, daß sich die jungen Truppen bei den kleinejn Zusammrnstv- Regierung bewilligen zu können glaubt. Da aller guten Dinge drei sind, wurde auch oas Schützt', npprn- gesetz kurzer Hand in erster bis dritter Lesung verab- schiedet Nun kain man zur dritten Etatslesung. Brt der allgemeinen Aussprache hörte man nur den Ge- nassen Keil, der allerdings ebenfalls summarisch dle verschiedensten Gebiete streifte. Beim Etat des Aus- wärtigen Amtes gab Genosse Bernstein.der Pecwundrr- ung darüber Ausdruck, daß der Reichskanzler kein Wort über die Baltanfrage gesagt habe. Es dauerte nicht lange, da erhob sich Herr von Iagow, um sich zum Fall von Skutari zu äußern, und kurz ,» erklären: „Die Londoner Botschafterkonserenz hat sei ner Zeit beschlossen, daß Skutari zu Albanien gehö ren soll. Daran wird dmch die Einnahme von Montenegro nicht» geändert. DieMächiehabenbeschlossen,Mvn- tenegro aufrufordern, die Stadt zu räumen, lie ber weitere Maßnahmen wird beraten werden." Beim Militärctat stellte der sozialdemokratische Partewor- sitzende Haase den Antrag, die Bewilligung des Gehü- tes des Kriegsministers auszusetzen, man dürfe die Beratung nicht überstürzen, jedoch fand er mit diesem Vorschläge kein Entgegenkommen. Genosse Stücklest kani dann mit einer umfassenden Kritik, deu Löwen anteil überließ er aber seinem Parteifreunde Lieb knecht, der heute etwas enttäuschte. Die erwartete „Kleine Bombe" platzte nicht, der Genosse beschrankte sich in der Hauptsache auf die Erwiderung gegen oen Di rektor der Kruppschen Verwaltung, Geheimer Rat Hu- genberg, dessen Darlegungen die Richtigkeit seiner An gaben bewiesen hätten. Ein Hinweis, daß der Kron- Prinz selber die Führung einer den Krieg wünschen den Camarilla sei, wie er durch sein Erscheinen im Reichstage dargetan, zog dem Redner einen Oronungs- ruf zu Der Kriegsminister beließ es in seiner Ant wort vornehmlich bei dem neulich Gesagten und be tonte erneut, daß keinerlei Vertuschungen zu besürch- ten seien. Schließlich wurde das Gehalt des Kriegs ministers bewilligt. Bei den Kommandanturen bleibt es bei den ablehnenden Beschlüssen der zweiten Le sung. In der Adjutantenfrage machte der K'riegsmi- nister die bemerkenswerte Mitteilung, daß der näch ste Etat den vom Hause ausgesprochenen Wünschen Rech nung tragen werde. Man sieht, auch die Regierung setzt sich nicht auf die Hinterbeine und ist zum Nach geben bereit. Der Antrag wird abgelehnt, die Be schlüsse zweiter Lesung aufrecht erhalten. Montag drei Uhr wird man sich mit der dritten Etatsberatung be- jchästigen. kraft Napoleons gegenüber, von dem Sachsen abying. Am obengenannten Tage traf Toll in Alten burg ein. Wittgenstein hatte die Annahme ei ner Schlacht östlich von Leipzig in Aussicht genommen. Dem widersetzte sich Toll entschieden und da er auf den Zaren großen Einfluß hatte, mußte sich Wittgen stein fügen und es erfolgte nun die Verschiebung der Truppen, namentlich, da inzwischen die Franzosen Mer seburg und Weißenfels besetzt hatten, auf Lützen zu, womit dann die Dispositionen für die demnächstige Schlacht gegeben waren. Aus der Zeit der Besreiungsttiege. 29. April 1813. Endlich erscheint Oester reich auf dem Plan. Am 29. April läßt Metter nich, der österreichische Ministerpräsident, oem Za ren durch den österreichischen Bevollmächtigten Barm von Lebzeltern mitteilen, daß Oesterreich zwei Armeen von zusammen 130 000 Mann auszustellenge denke, von denen die Hälfte in der Flanke der fian- zösischen Armee Ende Mai bereit stehen werde, um Napoleon an der Ausbeutung seiner Erfolge zu hm- dern. Das bedeutete an sich noch nichts; denn wie an die Verbündeten, so wandte sich Oesterreich auch an Napoleon, bereit, mit demjenigen zu paktieren, der den höchsten Preis zahle. Indes wollten es die Ge samtumstände, daß Napoleon auf Oesterreichs Wünscbe « 1 Skol». Kei «gLolu. 8