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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189105134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910513
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-13
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.05.1891
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Sächsische» «a«,de».««zeige» («hemnitze» «-neral.Anzeige»). Nr. 108. — iL Ma« 1SS1. «griffen, aber mit einem Verlust von füns Tobten zurückgeschlagen Wurde». Th« man an das schnelle Ende dieser jüngsten Revolution glaubt, wird man gut thnn, die Bestätigung auch de» amtlichen Berichte» abzuwarten. — Au dem chilenische» Bürgerkriege, der gar nicht zu Ende lammen will, scheine» in der That englische und amerilanische Pulver- und Waffenliefrranten die Hauptschuld zu habe». Die AufstLldischea, wie die Regierungspartei werden von findinen SeschäftÄeuten mit all« Mögliche« versorgt, diese erhaltensLiegenschafte» Verpfändet und sorge« ««« schon dafür, daß hübsch Weiler Krieg ge führt wird. Der Fall ist übrigens kein außergewöhnlicher, schon früher ist in bürgerlichen Unruhen in Amerika die Sache von energischen und entschlossenen Leuten ausgebeutet worden. E« muß doch dabei zu verdienen sein. Eine Mimstsrrede über das deutsch österreichische Bündniß. In der ungarischen Akademie der Wiffenschastcn in Pest Verla« der Upanzministcr Kallay eine Gedenkrede auf den Grafen Julius Andraffy, welche über das Bünduiß mit Deutschland Folgendes sagt: »Sein letztes Ziel erreichte Andraffy durch den Beschluß de» Bündniß- dertrag» »it Deutschland, welcher mit Recht als seine größte That gepriesen nnrd. ES ist heute gleichgiltig. ob die erst« Anregung von Ihm oder von Andere« auSgegange» ist. Andrassy's politische Lauf bahn ist der Beweis dafür, daß er zu allen Zeit«« Anhänger einer sreundschasllichen Verhältnisses mit Deutschland gewesen ist. Nicht oh»e ih» und uur mit ihm konnte das Bündniß zu Staude kommen. I» der Farm, wie es durch sein Hinzuthnn geschlossen wurde, geht «» sein« Bedeutung und sein« Tragweite nach weit über die That- fache hinan», welche seinen strengen Inhalt bildet. Denn nicht so sehr in den einzelne» Abmachungen liegt der Werth diese» Bündnisse», als vielmehr in de« Geiste, der es durchweht. Dieser Geist ist hüben wie drüben allmächtig in da» VoUscmpsinden eingednmgen und hat nn» darüber belehrt, daß auch nebst der Ab wehr gemriosam« Gefahr in allen Stücken immer nur eine Interesse,«- gemrinschaft ,«nd nie «in Jnlereffenwidersträt zwischen uns bestehen könne» und daß eben darum uicht allein die Verpflichtungen, sondern dir Vorthrite auf beide« Seiten nur glrichwerthige sein können. Diese» Verhällniß ist dasjenige der aufrichligsten, auf Brruuiift- schlüffrn beruhende» Freundst!,ast, welche nicht allein zu einer wechsel seilig billige« Erledigung der zwlsche» uns vbschwebrnden Angelegen heiten sühtt, sondern auch nach außen hin rin« Macht darstellt, welche Mi» Beiden zuverlässigen Schutz grlvahrt. So ist dieses Bündniß di« stärkste Stütze eiurrscits des europäischen Friedens, andererseits aber auch der abcndläudischen Lntlur geworden. Kaum hatte AnLrasty diesen Vertrag «»«terzeichnet. als er aus den« Auswärtigen Amte schied. Er sah voraus, daß ans der sicheren Grundlage, die er geschaffen hatte, der Monarchie eia« Zeit der Ruhe bejcheert sein Werde.* Major von Witzmann nnd Emin Pascha. In einem Privatbriefe aus Masinde führt Major von Wißnra« n u. A. Folgendes aus: „Ich Hab«, das kann ich wohl sagen,' am Meiste» dazu beigetragen, daß Emin Pascha in die Dienste seines Vaterlandes zurückg^kehrt ist. Auf meine» Vorschlag ist Einin in deutsche Dienste übernommen worden. Ich habe Emin die Aufträge gegeben, nachdem ich dieselbe» mit ihm durchgesprochen hatte. Ich bestand damals, da ich Tabora, den wichtigsten Punkt des inneren Ostafrika, kannte, Emin hiugegen nicht, darauf, daß Emin diesen Ort nicht besuchen solle, und meine Gründe hierfür find im „Deutsche» Reichsanzeigrr" veröffentlicht worden. Emin, der übrigens «nir z» gehorch», au «»ich zu berichte» hatte, that das gerade Gegentheil von meinen Weisungen, und schneller, als ich glaubte, trafen die Belege dafür ein, daß meine Ansicht di« richtige war. Soll mir da nicht das Recht zustehe», zu rügen? Als ich vom Urlaub aus Deutschland nach Ostafrika zurückkchrte, beklagte sich mein Stellvertreter bitter darüb«, daß Emin nun schon das Dreifache seines Budgets überschritt«« hätte, daß er über seine Thätigkeit fast nichts berichte, so daß Manches erst ans abgedrucktea Privatbriefen Emin's, die von Europa nruh Zanzibar zurückzekommen, bekannt geworden sei. An ch ich erhielt, soviel ich mich entsinne, nur eine» kurze», von Emin »ntrrschriebcuen Bericht, verschiedene nur »ach Worten zählend« Privatbriefe nnd die Origirialberichte der Osficiere, die ich Emin miigegeben habe, zugesandt derart, daß es jedesmal eine Arbeit war, dieselbe» folg gemäß zu ordnen. Es blieb mir daher nur übrig, nachdem ich mir selbst die Berichte zur Beleuchtung des Ganges der Verhältnisse zusamme«gestellt, über Emin's Thätigkeit a» meine Vor gesetzte Behörde zu berichten, und das war der Grund, warn», Berichte Emin's, die ja nicht existirte», von wir nicht eingesandt wurde». Nun hieß es ganz offenbar in einigen Zeitungen, daß ich die Emin feind lichen Briese von Stokes eingereicht habe, und es ist nicht schwierig, au» den Zeitungen zu lesen, daß ich Emiu'S Berichte absichtlich zurück gehalten. Welcher Gentleman war zu solcher Annahme mir gegenüber berechtigt? Mr. StokeS wurde von mir engagirt, zunächst auf dringendes Amathcn von Emin Pascha selbst. Ec kennt seit mehr als zehn Jahren die Länder, um welche es sich handelt, und die Emin nur «in einziges Mal mit Stanley zusammen durchwandert hat, und was die Hauptsache ist, er ist ein Elsenbeiirhäudler und eS liegt in fiincm eigenen Interesse, daS Ansehen des Europäers, die Sicherheit des Händlers herzustellen. Er wußte, daß England jeden Anspruch auf die betreffenden Länder abgelehut halte, und daß nur Deutschland die erwähnten Ziele zu erreichen berufen war, und ich muß sage», daß er durchaus loyal gehandelt hat, wa» von den ihm von mir beigegebeneu Deutschen leicht zu beweisen ist. Daß ich seine Briefe über Emin's Vorgehen »ach Berlin sandle, war nöthig, um zu zeigen, daß wohl der beste Kenner jener Länder, meine Weisungen, die Emin mißachtet hatte, für richtig hält. Es thut mir der Sache wegen leid, daß mein telegraphisch schroff klingender Abberufungsbefehl aufgegriffen worden ist, bevor der erläuternde Bericht, der Emin nach Vollendung seines Antrages zurückruft» da die Mittel für seine Expedition erschöpft, ebenfalls der Oesfenllichkeit übergebe» wurde." Erfreulich ist es, daß inzwischen diese Mißhelligkeite» beigelegt sind, und auch in Zukunft gewiß nicht wieder von Neuem ausbre chen werben. Sächsisches. — König Albert hat den« Staatssecretär des Reichs-Schatzamtes Wnkliche» Geheimen Rath Freiherr» von Maltzah», das Groß siruz deS Albrcchts-Ordens verliehen. — In dem bekannte» Dresdner Braupfanne n-Proceß Wnrde gegen das Urtheil deS kgl. Landgerichts, womit der Stadtralh als Kläger zu Gunsten der Brauer iin Wesentliche» abgewiescn worden ist, seitens de» Stadtrathes Berufung eingelegt. Es wird sich nun- mehr das kgl. Oberlandesgericht mit dem eigenartigen Fall zu be schuftigen haben. In mehreren früheren gleichartigen Processen hatte der Sladtrath obgesiegt, und e» mußten Summen von 40000 Mk und darüber gezahlt werden. Es blieben selbst bereit» geregelte Nach lasse verstorbener Brauer nicht verschont. Der Sladtrath hatte be kanutlich vo» Erhebung des Pfannenzinsc» (7 Mk. r-5 Pfg. für jedes Gebräude) im Jahre l870 abgesehen, l885 aber z» nicht geringer Ueberraschuag ber betroffenen Brauer Anspruch ans nachträglich« Er stattung erhoben. Eine Beschwerde der Letbeiligten proceßsührende» Brauer über die Art des Vorgehen» de- Roths seit dein Jahre 1870 bei de» höheren Verwaltungsbehörde«« event. bei den« Landtage Wird vorbereitet. — Gegenwärtig bereist ein Ingenieur unter Begleitung ver schiedener anderer Herren die Gegend Lichtenstein-Obrrlungwitz, nni bezüglich des Prvjectes einer directe» Eisenbahnlinie Zwickau-Chemnitz über etwaige Legung der Bahn und di« sich bei derselben »othwendig machenden Brücken, Biaducie u. s. w. der SlaatSregiermig bestimmte Vorlagen machen zu können. — Zahlungseinstellungen. Fleischennstr. and Handelsmann H. A. Arnold in Planen — Bäckeriustr. und MaterialwaarenhSndler I. A. Scholler in llnterweischlitz. — Kaufmann und Stickereisabrikant M. Loeb in Plauen i. Bogtl. — Sattler F. A. Neuinan« in Nieder würschnitz. — Der EiS-Consmnverein der Gastwirthe von Reudnitz und Umgegend. — Pfingst-Extrazüge. Wie schon mehrfach in früheren Jahren werden anch in diesem Jahre von unserer StaatSeisenbahn- verwaltung anläßlich de» Pfingstfeste« Extrazüg« von ver» chiedenen sächsischenHauptstativnen na ch Dresden zu bedeutend ermäßigten Fahrpreisen abgelasseu werden. Für unseren Lrsrrkrei» wird hauptsächlich der in der Nacht vom Pfmgst-Sonnabend zum I. Feiertage (11 Uhr 50 Min. Nacht») von Chemnitz, sowie von Hainichen nnd Frankenderg (11 Uhr 30 Min. Nacht») nach Dresden abgchendc Extrazug von Interesse sein. Die Ankunst in Dresden-Allst, ersvlgt früh 3 Uhr 50 Min., woselbst 6 Uhr Anschluß- znge nach der Sächsischen Schweiz abgehev. Di« Ermäßigung der Fahrpreise ist die bisherige, den«« von Chemnitz und Niederwiesa au» kosten die Fahrkarten 3,50 Mk. iu III. und 4,50 Mk. in II. CI-, von Hainichen, Frankenderg und Braunsdorf aber 3,00 MI. in lll. und 4,50 Mk. in II. Claff«. Die Rückfahrt kam« bi» mit Freitag, den 22. Mai d. I. nur mit alle» fahrplanmäßigen Personenzügen auSgeführl werde«; die Benutzung drr Schnellzüge zur Rückfahrt ist selbst gegen Lösung vo» ErgänzungSkalten nicht gestattet. Der Fahr- kartenvcrkauf beginnt bereit» Freitag, den 15. Mai d. I. In Chemnitz sind Fahrkarten auch bei Herrn Rich. Zschacke, Moritzstraße 25, verkäuflich. — Au» Metz wird gemeldet: Der Mörder de» verstorbene» Oberstleutnant« Prager ist noch nicht entdeckt, aber mannichfache Gerüchte find im Umlauf. Am meisten scheint sich drr Verdacht auf den früheren Burschen eine» anderen Osficier» zu lenken. Dieser Bursche ist seit einiger Zeit fahnenflüchtig geworden und hat dabei nachweislich ein Paar Schuhe deS Oberstleutnants Prager mit fort- genommen. Diese Schuhe find jetzt wieder i» der Wohnung deS Ermordeten vorgrfuuden worden. — Dresden, 12. Mai. Die feierliche Bestattung des durch ruchlose Mörderhände in der Nacht znu« 7. d. M. in Metz gefallenen ächsischen Oberstleutnants und BataiüonscommandenrS Richard Adolph Prager fand gestern Nachmittag 3 Uhr aus hiesigem TrinitatiSfriedhofe tritt. Außer den Angehörigen de» Verstorbenen hatten sich zwei Stabsofficiere de» 1. Frlvartilleri«-Regiment» dem Trauerconduct angeschloff«,,. Schon stundenlang vor Beginn der eigentlichen Leichen eier hatten sich Tausend« eingefnnden, um Zeuge der mit militärischen Ehren vollzogenen Beisetzung zu sein. Als kurz vor 3 Uhr die von der 10. und II. Compagnie in Kriegsstärke gebildete Trauerparade de» Schützen-Regiment» unter Commando de» Major» Freiherrn v. Weber anrnckle, mußte der Friedhof, vor dem »och zahlreiches Publikum harrte, gesperrt werden. Die Trauercapelle, die überdies reichen Blumen- und Palmenschmuck trug, vermochte nur die nächsten Leidtragenden und einen Theil der Osficiere aller Waffen und Grade von hier nnd auSwärl» aufzunehme». Sech» silberne Armleuchter umrahmten de» vorerst mit den kostbarsten Blumenspenden bedeckten Sarg, an dessen Ende das Kiffen mit den Orden de» Heimgegangenen ruhte. Auf und an dem Sarge waren Kränze u. A. niebergelegt worden von den Prinzen Johann Georg und Max, von den Osficier- corps der sächsischen Artillerie-Regimenter, voran voin Fußartillerie- Ncgiment Nr. 12, dessen Commandeur Oberstleutnant Osterloh von Metz zur Tranerfeicr eingetroffen war. Hieran reihten sich Kränze von verschiedene» Officiercorps, Truppenteilen rc. In der Trauerver- äinmlung bemerkte «na» al» Vertreler des König» Herrn Flügcl- adjntante» Oberstleutnant Graf Vitzthum, ferner die Herren General- leulnant Divisionär v. Reyher, Stadtcommandant Generalmajor Larraß, Generalmajor Haberland, Generalleutnants z. D. v. Schubert, v. Minckwitz, v. Hübel, Generalarzt I)r. Roth, die Commandeure aunntlicher hiesigen Regimenter und Bataillone, Platzmajor Haupt- inann v. Carlowitz, viele Osficiere z. D. und a. D., eine Deputation der Freie» Vereinigung der Kampfgenosse» von 1870/71. Als die tiefgebeugte Mutler des Verstorbenen mit den übrigen nahen Ver wandten die ersten Plätze i» der Nähe des Sarges eingenommen hatte, richtete Herr Archidiaconus vr. Nenbert eine überaus herzliche Trauerrede an die Versammlung. Dann legle noch der Vorstand des Militärvereins ehemaliger Fußarlillerie Metz einen große» Lorbecr- kcanz inil Widmung nieder. Hieraus sprach Herr Archidiaconus I)r. Nenbert Gebet »nd Segen. Nunmehr erscholl der Commandoruf: „10. Compagnie 3 Salven hoch anschlageil". Drei glatte Salven gab bald hiernach das Echo wieder, und die Tranerfeicr hatte ihr Ende erreicht. — Die hiesige Banlfirma Robert Thodc L Co. geht vom I. Jnli d. I. ab in den Besitz der Dresdner Bank über. - Luftballonfahrt mit Benutzung dcS Fallschirmes. In Striesen bei Dresden stieg am Sonntag ein Niesenballo» mit den Lustschiffer» Kapitän Riedel und Löhde iu die höheren Regionen. In der majestätischen Höhe von mindestens 800 Metern verließ Luft schiffer Löhde die Gondel und sprang unter Benutzung des von ihm neu constrnirien und znm erstenmal benutzten Fallschirmes in die Tiefe. Etwa 200 Meter stürzte er init einer fabelhaften Geschwindig keit, die ängstliche Gemnther erregte, nach unten, dann aber, als sich der mächtige Fallschirm voll entfaltete, schien es, als ob er wieder langsain stieg, bis er schließlich mit graziöser Gleichmäßigkeit, Ruhe nnd Sicherheit der Erde zuschwebte. Knapp 3 Minuten datierte es, ehe der kühne Aeronaut auf einem Zimmcrplatze hinter dem Trinitalis- friedhof gelandet war. Das Publikum brach in lebhafte Hoch's und Bravo's für den Lnftschisser aus, der während des Absturzes noch Zeit gefunden, ergötzliche gymnastische Uebunge» zu mache». Der Ballon mit dem Kapitän Riedel stieg noch einige Zeit bis 6000 Meter und schwebte, eine nördliche Richtung rinschlagend, über Neu stadt, bis er Abends gegen 8 Uhr wohlbehalten auf einem freien Platze in der bcforstelen Umgebung von Weinböhla landete. — Leipzig, 11. Mai. Die Ergebnisse der diesjährigen Steuer-Einschätzungen werden von unserer Bürgerschaft gegenwärtig lebhaft erörtert. Ria» ist mit den Anforderungen, welche von den Steuerbehörde» in diesem Jahre an die Steuerleistunge» der einzelnen Bürger gestellt worden sind, durchgängig unzufrieden. Diese Stimmung sollte gestern eine Bürgerversammlung zum Ausdruck bringen. In derselben waren ca. 100 Personen erschiene««. Cs wurde ein Aus schuß gewählt, per beauftragt wurde, eine groß« Bürgerversammlung einzubcriifen und beschwerdeführend sich an de« Landtag zu In derselben wurde auch behauptet, daß einzelne Bürger um Steuerclasseii gesteigert und die Einkommen Auderrr in» 33 Pr«ag höher angenommen worden seien, al» sie von den Deckaranie» sM angegeben morde» seien. Inwieweit diese Behauptungen den That. sacheu entsprechen, entzieht sich uasrrer Kenntniß. — Die Leiche ft, Frau Mai«, die nun endlich aufgefunde» worden ist, hat anscheinend lang« Zeit i« Wasser gelegen. Die Ansicht, daß ein Selbstmord de- gangen infolge plötzlich zum Ausbruch gelaugter Schwermuth, bestätigt sich vollkommen. Dieses Leide» Hot sich bereits früher an Fr.,, Maier gezeigt. — Gelegentlich «ine» Ausflug«, welchen der Hallejch, und der Leipziger Universitäts-Gesangverein „Paulus" niit alle, Herren nach der Rudelsburg unternommen hatten, stürzte rin junge, Kaufmann Namen» Eckerdt au« Naumburg von der Burg ch», 30 Meter tief hinab in den Wallgraben und blieb auf drr Steve todt liege«. Durch die Wucht de» Sturze» war dem Unglückliche, die Hirnschale zerschmettert worden. Die Mutter und eine Schwefle, de» Bernnglückten befanden sich in der Gesellschaft. — Rschlitz. Am Sonnabend Nachmittag schickte ein hiesige, Sattlermeister seinen 17jährigen Lehrling Paul R. mit einer Ei,, zahlung von 10V Mk. nach dem hiesigen Postamt. Statt aber diesen Auftrag zu erfüllen, schlich sich der jung« Mensch in seine Kammer, zog sein« Sonntag-kleloer an und machte sich auf NiinmerwiedersH, davon. Man hat noch keine Spur von dem Ausreißer. — In Dorfschellenberg ist am Sonnabend Vormittag de, dortig« Polizeidieuer Holler auf bedauerliche Weise um'» Leben ge. kommen. Zur Reparatur seiner Gartenmauer bedurfte er Steint, ! von welchen ein Wagen voll einige Hundert Schritte oberhalb seiner Wohnung an der Dorfstraß« stand. Ohne die Ankunft von Z,g- thirren abzuwarten, wagte e» genannter Holler in, Vereine mit eine« anderen Ort-einwohner bei« Wagen zu tranSportiren, wobei Holler das Schleifzeug handhaben, der Andere die Deichsel regieren wollte. Do» Gefährt war aber nur wenig Schritte weit in rasche Gangem gekommen, al» Holler schon überfahren wurde; der schwere Wag«, st ihm über die Brust gegangen und nach kurzer Zeit ist der Tvd eingetreten. Holler, dem uian allgemein da» Lob eine» pflichttreuen Marme» giebt, war schon über zwanzig Jahre i» seiner Stellung. — Leubsdorf. Herrn Gemeindeältesten Pauli hier wukde dieser Tage eine hohe Freude zu Theil. Der Landivirlhschaflliche Ereditverein im Königreich Sachsen feiert in diesem Jahre sein 25jährige» Jubiläum. Da nun Herr A. Pauli während dies« 35 Jahre (1866—1691) al» Vertrauensmann dem Landwirthschaft- lichen Ereditverein im Königreich Sachsen Viele treue, gewissenhafte Dienste erwiesen hat, so übersandte «hm da» Direclorium und der Vcrwaltangsratb genannter Vereinigung die broncen« Erinnmiugr- medaill« mit dem dazugehörigen Diplom. M — Au» Oederan wird geschrieben: Trotz de» letzten hUkten Winter» giebt e» jetzt so viel Hasen und Rehe, wie nur scllen vorher. Wer sich davon speciell ln unserer nächsten Ilmgedmig überzeuge» will, unternehme frühzeitig oder gegen Abend einen Ausflug nutz Memmendvrf, Kirchbach oder Hartha und bei einiger Aufmerksamkeit wird man die sonst so scheuen Bewohner des Waldes oft ans nächster; Nähe beobachten können. ^ — Frankenberg. Der Unfug unvorsichtiger Handhabmig von Schußwaffen hatte am Soiintag hier beinahe ein Menschenleben ver- nichtet. Der mit mehreren anderen Knaben iin Lützelthale auf einck Spaziergänge befindliche 10jährige Sohu Max der WiMve Schmalz'! hier wurde in der Nähe der Alberthöhe plötzlich von einem 3 mm tarken Schrotkorn am Kopfe getroffen, welche» über dem rechten Ohre eindraug und etwa oberhalb der Schußwunde wieder hkMsgr- kommen ist. Der Getroffene, sowie seine Gefährten haben von dm unvorsichtigen Schützen weder etwa» gchört, noch gesehen. Polizeiliche Erörterungen find im Gange. — Oberwiesenthal, 11. Mai. Zu dein am 9. d. M. von hier gemeldeten Brande sei noch bemerkt, daß verwulhlich Brand« tistung die Ursache desselben gewesen sei, da verschiedene gerettete I Betten stark mit Petroleum getränkt tyare». Der That verdächtig! erscheint der Stiefsohn des Besitzers der Garküche (Stadt Carltbad),! in dessen Hanse das Feuer ausgebrochcn ist. Der angewandte» I Schlauheit des GenSdaruiS unseres Bezirkes, Herrn Becker, gelang 8, dem Thäter auf die Spur zu kommen. Er versprach nämlich dem- clben, falls ihm dieser eine Entschädigung gäbe, nichts zu verrathkv, > und entlockt« dem Betreffenden hierdurch das Geständniß, daß er dal Feuer angelegt habe. Der eingangs Erwähnte ist ei» noch im jugendlichste» Alter stehender Mensch, welchen, man gar nicht zutrooi, ein Verbrechen begehen zu könne». Er befindet sich jedoch bereits in Haft und sitzt höchslwahrlcheinlich, da er vor Gericht k.ine definitiv!» Aussagen gemacht zu habe» scheint, noch auf Geständniß. — Hohenstein, II. Mai. Gestern Abend gingen auf dm Hüttenmühleiuvege die Pferde eine» Geschirres mit 3 Insassen >md dem Kutscher durch. Durch Hcrabstürzei« voin Bock brach der kutsch« das linke Fußgelenk und ein Herr ebenfalls durch HeranSipringe» da» rechte Fußgelenk. Nachdem durch Anlegung von Verbänden die Brächt eingerichtet waren, wurden die Verletzten mittels ihres Gest' welches zu einem TranSportwagen umgewandclt worden war, V«9 Uhr nach Chemnitz befördert. Die Verletzten waren ein Herr! Sonntag ans Wnstenbrand und Kunze aus Chemnitz. — Mylau, 11. Mai. Heule früh Uhr brannte dar !» der Mühlgasse gelegene» den Geschwistern Klempner Siegel gehörig« Haus vollständig nieder. Die Entstehungsursache ist bis jetzt unbp kannt. Das Gebäude wurde seit einiger Zeit als Klempnerwcrkjtait, sowie als Laden und Nicderlagscai»» benutzt. Bei dem schnell!»; Umsichgreifen des Feuers konnte gar nichts gerettet werden. Chemnitzer Stadt Anzeiger. »I« Srr»«N „«er«« vl-iiel >«rd«ii crw«t. «,» »ich««,, «c«,-»,,-.«-» MIO »lipNM Chemnitz, den 12. Mal. —e—. Wie leichtsinnig oft Alarinuachrichte« al'I stehen und verbreitet werden, da» beweist wiederum einTp! rücht, welcher namentlich in der Ostvorstadt stark colportirt worin» I ist und wie alles Schlimme auch zahlreiche Gläubige gefunden Hüt-I Darnach wollte man wissen, daß «in diese Ostern erst der Schule z>u! gefühctes Kind, ein Mädchen, iu der am Käruerplatze gelegt»«»« 4. Bezirksschule seine» Tod dadurch gefunden habe, daß es iu Mi einer schadhafte» Stell« der Abortanlagen i» den Schlot hiuad'I gerutscht sei. Ja, man berichtet sogar alle Einzelheiten über da» brrrilt i am Mittwoch voriger Woche angeblich stattgefundene Begräbniß btt» Kindes. Und doch ist au allen diesen Erzählungen seldstverstäuWj lein wahres Wort, und es ist nur schade, daß eS kaum geling«» I wird, den Erfinder und ersten Verbreiter diese» hämische» Gerücht» s je zu ermitteln. Ein Fall, wie der erwähnte, oder auch nur AG ähnlicher, der zur Entstehung eine» solchen Gerede» hätte «iulg^k maßen Veranlassung geben können, ist an der Anstatt überbaBI weder jetzt noch früher vorgekommen» jede Möglichkeit eine» solAl selbstverständlich auch durch die sorgfältig« und solid« Ausführung a^I Abortanlagen und die unau»ges«tzte Beaufsichtigung derselbe» vornherein auSgrschloffeu. glich c De ,llch fiwP» ^ von ü dieses Ji Sonnen «wacht sind einzelne Br! ,,»1en Gegen «na getSdlel . ist de ßchlelsten „ns hiesige E LV, 1., w k^LberSdorfer Mi lebendig p ; sannmtrn, wel D>hr«» Epecial^ slk dft jetzt »och pch käuflich z /,W«k besonder Ui« Thier- (do pher auf Grünt Etliche Exempl — DerB arzneilo kvrli'genden Nu Mg Schuma «t, sein Amt Mlnng der z, Hüfte erledigt > hierauf nv —r—. Del hi kaale von . sp» zahlreich ers solch eine große ! Wngenen Einl issiiien ans i Hohndo /envach i. stllte Progrcm ' , Der schipp old'schen Manen beste, Mein Pns ch jstuchel und ,V !«chl bcachteusw M komische Ele ilteclanialion zw shch«'), der am ,emeine Heite siländr aber bil Maildcneii Ori im schwere» ver Lnbereitnng sür Mhaltenden 3 Mzchen die me fanden de» heut - Der P Haft war auch obgleich die Wit »erklirr belief si die Ankunft und Sanzen verkehrt« laugten 4379, a has Altchemnitz hatte» 629 »ach tais, 159 »ach Wgeusdorf, 2 LillttSdors Gilt Tin blutigl ! Wgene Sonnta ! Nord und Scll Imaitc Bevölker M schaurigen ! Mes Licht an ! knt herrschende s n«der. Der s W 5 Uhr. lli 'ige eines j ! stillb. Man ! ! Aullache liegci I «vporznhcben n ! deuten, ans w «alt die Hand «iagktreien. Di ! sterbenden Man ; d«> sie sich ver !il das inzwisch dir in die vier! die nun »saßt üb Ans der Leiche en licher We 1« Slel sllir g-sch Nd beg Mildes hatte, w« d!« 29 ! »ch««» drei kin! HM k diesen!ti i" Heg «ar Pa- . Kndung nö AB« Frist «xner eine be
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