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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlrfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. , r« 57. Jahrgang. ------77—-. , . 1S4. SoMag, deu 8. Mai Bezugspreis vierteljährl. M. I.SO einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren voten sowie bei allen , Reichspostanstalten. Tel."Udr.: Amtsblatt. Erscheint täglich abends mit Ausnahme d« Sonn- und Feiertage für den folgenden klag Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 21V. 1»L« Absatz 2 der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft, die Veranstaltung von Geldsammlungen betreffend, vom 1d. Dezember 1890 erhält folgende Fassung: Auch die Vereinnahmung von Eintrittsgeld behufs Zulassung zu öffentlichen Versamm. lungen, zu denen ihrem Begriffe nach jedermann, ohne besonderen Bedingungen genügen zu müssen, Zutritt haben muß, fällt unter den Gesichtspunkt der Veranstaltung einer öffentlichen Geldsammlung und bedarf daher der behördlichen Genehmigung, sofern das Eintrittsgeld nicht im voraus seiner Höbe nach fest bestimmt ist. Unberührt bleibt daS Recht der unter zeichneten Behörde, im Einzelfalle unter besonderen Umständen auch die Erhebung festen Eintrittsgeldes gänzlich zu verbieten. Schwarzenberg, den 30. April 1910. riss x. Königliche Amtshau-tmannschast. Das diesjährige Oberersatzgeschäst iu dea Aashebmigs- bezirkea Schaeeberg and Schloarzeaberg betr. Nach dem von der Königlichen Oberersatzkommission II im Bezirke der 7. Infan terie-Brigade Nr. 88 aufgestellten Geschäfts- und Reiseplan findet die diesjährige Aushebung der Militärpflichtigen 1. im Aushebungsbezirk Schneeberg L) am 23., 24. und 26. Mai von vormittags /,9 Ayr an im Hotel „Stadtpark" i« A«e. b) am 28. Mai von vormittags s Mr an i» der Sieftauratton „Centralhalle" in Eibenstock. 2. im Aushebungsbezirk Schwarzenberg am 27.. 28. und 29. Juni von vormittags /,9 Ahr an im Bade „Ottenstein" in Schwarzenberg statt. Uever die Reklamationen im Aushebungsbezirke Schneeberg wird am 28. Mai i« Hotel „Stadtpark" in Ane und über die im Aushebungsbezirke Schwarzenberg am LV. J««i im Bade „Ottenstein" 1« Schwarzenberg entschieden werden Diejenigen Militärpflichtigen, welche sich zur Aushebung zu gestellen haben, werden durch ihre OrtSbehörden noch besondere Gestellungsbefehle erhalten und haben sich zur Ver- meidung der in K SS des SieichSmilitLrgefetzes vom 2. Mai 1874 angedrohten Strafe« «nd Berlnfte an de« auf diefe« Sestellnngsbefehle« angegebene« Lage» «nd Stunde« vor der Königlichen Obererfatzkommifston in reinlichem und nüchternem Zustande einzufinden. Das Erscheinen der Militärpflichtige« zur A«sheb««g in unreinlichem Zu stande, Trunkenheit, Ungebührlichkeite« jeder Art, wie Ungehorsam der Mtli- türpfltchttge« gegen Anordnungen der Aufsichtsorgane bei dem AushebungSgeschäste usw., wird, sofern nicht gerichtliche Bestrafung einzutreten hat, mit Geld bis zu 18« Mk. oder Haft bi- z« 14 Tagen bestraft. Die beorderten Mannschaften haben zur Vermeidung einer Geldstrafe von S Mk. ihre Gestellungsbefehle und Lofnngsschetne milzubringen und auf Erfor dern abzngebe«. Bet der Aushebung sind nur solche Anträge auf Zurückstellung zulässig, deren Veranlassung erst «ach Beendigung des diesjährige« Mnsternngsgefchästs entstanden ist und welche spätestens im AnshebnngStermine angebracht und beschei nigt werden. Wenn Zurückstellungsanträge auf Grund von Z 32, 2a und d der Wehrordnung an gebracht werden, haben sich diejenige« Personen, deren Erwerbs- bez. ArbettS««- fähtgkeit behauptet Wird, gemäß 8 63, Ziffer 7, Absatz 4 und 8 33, Ziffer b der Wehr ordnung im Aushebuugstermine persönlich mit einzufinden, während etwa vorge legte von beamtete« Aerzten ausgestellte Zeugnisse beglaubigt sein müssen (8 65, 5 der Wehrordnung). Nach 8 72, 3 der Wehrordnung ist jeder in den Grundlisten des Aushebungsbezirks geführte Militärpflichtige berechtigt, im Aushebungstermine zu erscheinen und der Königlichen Oberersatzkommission etwaige Anliegen oorzubringen. Bis zum Aushebungstermine haben die der Königlichen Oberersatzkommission vorzu stellenden Mannschaften ihren Aufenthaltsort, we«« irgend t«nltch, «icht zu wechsel«. Die Herren Stammrollenführer haben am letzten Aushebuugstage sämtlich anwesend zu sein und die Stammrollen mitzubringen. An- und Abmeldungen von Militärpflichtigen sind mittels Stammrollenauszugs und bez. unter Beifügung des Losungsscheines jederzeit sofort anher einzureichen. Schwarzenberg, am 2. Mai 1910. Der Zivilvorsitzende der Ersatzlommission der Aushebungsdezirke 50911. Schneeberg und Schwarzenberg. Ueber das Vermögen des Kaufmanns «Ivbsrck No^krnel» in Eibenstock, Alleininhabers der Firma Ltebarck Ls^bruob, Stickereigeschäft daselbst, wird heute am 6. Mai 1910, mittags 12 Mr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Loltermoser in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 18. Juni 1910 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und ein tretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 3. Juni 1910, vormittags 1V Ahr, — und zur Prüfung der angemeldeten Fordemngen auf den 15. Juli 1910, vormittags 10 Mr, — vor dem unterzeichneten Gerichte, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum lO. Juni 1910 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Die Statoexpedttione« bleiben vorz«n<hmender Stei«ig«»g halber Montag, den 9. und Dienstag, den 10. Mai 1910 geschlossen. Im Ttandesamte werden Anmeldungen von Geb«rts- und Sterbtfälleu vor mittags von 8 bis s Uhr entgegengenommen. DaS Scha«amt ist von 5 bis 8 Uhr «achmittagS geöffnet Stadtrat Eibenstock, den 3. Mai I9io. H-ff-. M— Dienstag, den 1«. Mai 191«, nachmittags 2 Uhr, sollen in der Restauration „Bürgergarten" hier 188 Pakete (L 5 Pfd.) Stickgar« in verschiedenen Farben an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Eibenstock, 7. Mai 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. König Eduard -j-. /and«», 7. Mai. König Eduard Ul geker« «Send 11 Ayr 4S Minnien SestarSen. Nun Hut auch König Eduard von England der SterbliMait seinen Zoll entrichten müssen, im zehnten Jashve sanier Regierung. Trotz mehrfacher schwerer Erkrankungen hatte wohl nilemünd! in der weiteren Oef- sentlüchlksit mtit einem so schnellen Ableben des briti schen Herrschers gerechnet, man glaubte an eine zähe Natur des allzeit lebensfrohen Monarchen. Als Prinz von Wales hatte er seiner Zeit .die Oesfentlich- keit Mweilen etwas unliebsam beschäftigt, nach sei ner Thronbesteigung w^r aber in dieser Hinsicht ein voller Wandel eingetreten, und es müßte allgemein an erkannt werden, daß selten ein Herrscher aus dem ettg- lischen Throne mit solcher Energie und Umsicht für die Interessen des Landes eingetreten ist wie Eduard VII. Ist er Mich in territorialer Hinsicht kein „Mehrer des Reichles" gewesen, so hpt er doch durch sein Wir ken ungemein viel dazu beigetragen, daß die Autorität des großbritannischen ^Reiches nngemein gestärkt wor den «st. und es äst nicht M viel gesagt, wenn man be hauptet, daß England durch seine Umsicht wieder zur ausschlaggebenden Macht aus dem Gebiete der inter nationalen Politik wurde. Großbritannien ist zwar ein konstitutioneller Staat, und die Königswürde soll mehr repräsentativer Natur sein, indessen steht es außer Frage, daß der König aus die englische Politik und speziell die äußere, einen ungemein bestimmend.'» Ein stutz ausgeübt hat. Ueblerall streikte er seine Arme aus, um die Mächte für dsile englischen Interessen zu gewinnen, vor «allem war es lediglich sein Verdienst, wenn es gelang, zwischen England und Frankreich eine Entente herzustellen, nachdem beide Mächte sich jahr zehntelang niit ihren Interessengegensätzen, rnsonder- heit Ms kolonialem Gebiets schloff gegenüberge standen hatten. Das glvichie gelang auch mit Rußland, wodurch erreicht wwrpe^ düß England Ruhe in Asien bekam Auf der iberischen Halbinsel dominiert voll ständig der englische Einfluß^ Portugal ist vollständig abhängig von Großbritannien, undder König von Spa- nien ist «Gatte einer englischen Prinzessin. Das Zusam- menbvingen dieser MächlbeikonsteWtron hatte einen bc- bestimmten Zweck im Auge: den Einfluß Deutschlands zu brechen, und än seine Stelle eine Konstellation, einen Mächtebund unter englischer Führung zu set zen. Hatte König Eduard es doch auch versucht, den greisen Kaiser Franz Josef dem Dreibünde abspenstig zu machen, freilich (vergebens. Ms er aber erkannte, daß seinen Bemühungen doch kein voller Erfolg zu teil wurde, lenkte er wieder ein, und nachdem man vor wenigen Jahren von einem schweren Konflikt zwi schen Deutschland und England, wo man das Wachsen der deutschen Flotte verhiUdean wollte, nicht weit ent fernt gewesen war, hatte sich in den letzten Jihren das Verhältnis wieder gebessert, und zwischen Oheim und Neffen hatten wieder freundschaftlichere Regungen Platz gegriffen. An dem jüngsten Deutschfeindlichen Treiben in England hatte König Eduard 'icheclich kei nen Anteil, und so können Mich wir in Deutschland mit dem englischen Volke ven Tod dieses umsichtigen Fürs ten betrauern. König Eduard ist bei uns nicht immer beliebt gewesen, aper Respekt hat man ihm immer entgegengabvacht. Sein ältester Sohn Georg ist nun- meshr an seine Stelle getreten, der bisher still zurück gezogen gelebt und von dessen Tendenzen man in der weiteren Oeffentlichkeit bisher wenig weiß. Im In teresse eines Mten Einvernehmens zwischen England und Deutschland und zum Sagen beider Völker würde es sein, 'wenn er ine Richtung Einschlägen würde, welche Eduard VII. in den letzten Jahren seiner Regierung be schritten hat. Tagesgeschichte. Deutschland. Die Wertzuwachs steuerkommission des Reiktsloaes beschloß am Freitag nach längerer Dekane die zweite Lesung vorläufig fortzusetzen und zu einem gewissen Ende zu führen und sich dann auf den Herbst zu vertagen. Die Kommission erledigte dann die Para graphen 20 bis 48. — Ein Vorschlag zur Reichswertzu wachssteuer. Der schlimmste Nachteil, den die Reichswertzuwachssteuer mit sich bringt,, ist die Un sicherheit. Die Regierung traut den Erträgen nicht und die Grundstücksb''sitzer, die früher oder später zu zu verkaufen beabsichtigen, wissen ebenfalls nicht, wel ches Geschick ihnen blüht, bis zu weichem Grade sie, wie der beliebte Ausdvuck lautet, „herangezogen" wer den. Ein neuer und einfacher Vorschlag geht nun dem Vernahmen nach dahin: das Raich solle den zurzeit