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Anlage zum Ireikerger Anzeiger und Hageölalt. ^S191. Mittwoch, dell 18. August. 29 Vereine von dort Iahen Mitglieder nach Franksurt (W. T. B.) Die vom vermischtes Dresden meldet man: Der Wasserstand der Elbe in wuchs in Folge der in Böhmen niedergegangenen starten gebung; reisen. AuS Dresden Schluß bildet am Mittwoch den 8. eine Festsahrt nach der sächsischen Schweiz. — Ueber die Betheiligung der Turner am Frankfurter Feste lassen sich jetzt einige Mittheilungen machen, die nicht ohne Inte resse sein werden. Dieselben können sich zunächst freilich nicht aus die Kopfzahl der bei jenem 5. deutschen Turnfeste anwesend ge> wesenen Turner bezithen, da «ine solche noch nicht festgestellt ist. Man weih nur, dah über 10000 Turngenossen — nach anderer Angabe ziemlich 12000 — in Frankfurt vereinigt waren. (Das im Jahre 1863 in Leipzig gefeierte 3. Turnfest, welche? über 20000 Thetlnehmer zählte, nimmt also immer noch di« erst« Still« «in.) Nach d«n n«u«st«n stattstischrn Trh«bung«n beträgt die Sesammtzahl aller Mitglieder d«r deutschen Turn«r- schaft 167125, mithin haben zirka 7 Prozent derselben an dem jüngsten Feste Theil genommen. DaS stärkste Kontingent stellten natürlich Frankfurt selbst und die übrigen Vereine des Mtttel- rhein-KreiseS, das schwächste dagegen di« nordöstlichstrn Bau« d«S drulschen Reich«?. Bestimmteres läßt sich über die Orte und Vereint sagen, denen die Thetlnehmer angehörten. In der offi ziellen Festzeitung ist nämlich ein Verzeichnih der Vereine, welche in Frankfurt vertreten waren, erschienen. Eine Auszählung der- selben führt un? zu folgenden Resultaten: Im Ganzen waren 794 der „deutschen Turnerschaft" zugehörige Vereine und damit 686 Ortschaften vertreten. Da e? in Deutschland und Deutsch-Oester reich überhaupt 2207 deutsche Turnvereine giebt und von den selben 1953 den Verband der „Deutschen Turnerschast" bilden, o waren also ziemlich 40 Prozent aller zu diesem Verband« ge- jörigen L«reine an d«m Fest« belhtiligl. Von den einzelnen Turnkreisen war Pommern (mit 6 Vereinen) am schwächsten ver treten. Dagegen war von den vier Kreisen Oberrhein, Schwaben, Baiern und Oesterreich jeder mit mehr alS 50 Vereinen beim Feste betheiligt, ferner Thüringen mit 72 Vereinen aus 62 Orten, der KretS Niederrhein und Westphalen mit 97 Vereinen aus 75 Orten und der feftgebende Mittelrhetn mit 102 Vereinen aus 91 Orten. Unter allen Kreisen nimmt aber — wenn immer nur die Zahl der Vereine und Orte, nicht die der einzelnen Fest genossen iin Auge behalten wird — den Vorrang der 14. Kreis, das ist das Königreich Sachsen, ein. Von hier waren 130 Vereine aus 117 Ortschaften vertreten. Darunter ist Dresden mit 5 Vereinen zu nennen. Sehr rege Betheiligung zeigte sich namentlich in Leipzig und den zahlreichen Dörfern der Um- Regengüffe am Sonntag Nachmittag bis AbendS 9 Uhr aus 50 Zentimeter über Null un und hielt sich aus genannter Höhe auch während des gestrigen Tages. — In den zwischen dem Plauen- schen Grunde, Rabenau und dem sogenannten Ouergebirge oberhalb Poffendorf gelegenen Thälern und Höhen haben sich Sonntag Nachmittag wolkenbruchartige Regengüsse entladen, welche mehrere Thäler, namentlich die des Poisen- und SaitzbacheS, rasch mit trüben Wasserflut! en füllten, welche von den Fluren fortgeschwemmtes Getreide, Heu, Hausgeräihe u. s. w. in Massen mit sich führten. — DaS anhaltend regnerische Wetter macht seinen niederdrückenden linfluß in nicht geringem Matze bei allen Reiselustigen geltend, und hat man am beste» Gelegenheit, oieS an dem Verkehre aus den Eisenbahnen und Dampfschiffen zu beobachten. Während bei chöner Witterung aus dem böhmischen Bahnhofe Sonntags nicht eiten bis 20 Ertrazüg« verkehren, wurde am letztvergangenen Sonntag nur ein solcher Abends von Schandau nach Dresden abgelaffen. Auf dem Leipziger Bahnhofe wurden zwar je 2 Ertra- züge nach und von der Lößnitz erpedirt, dieselben waren aber bei Weitem nicht von der Länge wie sonst. Aus dem schlesischen Bahn hofe verkehrten Ertrazüge überhaupt N'chl. Am Sonnabend Abend hörte der Aufseher auf dem israe litischen Friedhose in Leipzig kurz hinter einander drei Schüsse sallen. In der Annahme, datz hier jedenfalls ein Selbstmord vollbracht worden sei, durchsuchte der Mann in Gemeinschaft mit dem Besitzer eines Nachbargrundstückes den Friedhof und fanden beide im äußersten Winkel desselben eine junge Dame todt am Boden liegen, welche sich mit einem Revolver 3 Schüsse in die Brust beigebracht hatte. Die Unglückliche, welche seit einiger Zeit an Schwermuth gelitten und die That in einem Anfall von Geistesstörung begangen haben dürste, war 24 Jahre alt. In dem Mühlengute in Connewitz bet Leipzig brach am Sonnabend Abend in der 8. Stunde in einem der oberen Räume Feuer aus, und schlug die Flamme bereit? durch das Dach. ES gelang jedoch der schnell alarmirten Feuerwehr de? Ortes, alsbald deS Brandes Herr zu werden. Ein schrecklicher Unfall ereignete sich in der Eckelmann'schen Brauerei zu Döbeln. Ein 19jähriger Arbeiter glitt aus und fiel so unglücklich, daß er von der im Gange befindlichen Schrot maschine am Hemdärmrl erfaßt und ins Räderwerk gezogen wurde. DaS Fletsch deS linken Armes wurde dem Unglücklichen furchtbar zerquetscht, ein Knochenbruch ist jedoch bis jetzt nicht konstattrt. Ob eine Amputation des Arme? nöthig sein wird, läßt sich bis jetzt noch nicht bestimmen. In Chemnitz wird gegenwärtig aus eine Diebesbande eifrig gefahndet, die in nächster Umgebung von Chemnitz und zwar speziell in Wolkenstein, Wies«, Venusberg, Markersdorf, Ober lichtenau und Ebersdorf in den letzten Nächten eine größere An zahl EinbruchSdiebftähle verübt hat. Man spricht von drei Per sonen, auS denen die Bande bestehen soll. Dieselben fino mit Texten und Schußwaffen versehen und haben bei ihren Diebereien wiederholt von letzteren Gebrauch gemacht. Die königliche Staats anwaltschaft fordert in einer Bekanntmachung auf, alle etwaigen VerdachtSspuren. welche zur Ermittelung der Thäter führen könnten, norme Hundstagswettrr sind allgemein. — AuS Zittau schrei ben die dortigen „Nachr.": Schlimme Folgen LeS sortwährenden RegenwrtterS sehen wir vor unS: einen erntelosen Herbst, einen schweren Hungerwinter. Wenn eS da noch einen Trost giebt, mag's ein Birck in die Vergangenheit sein. Der Zittauer Ge- schtchtSkalender schreibt vom Jahre 1595: „In der Nacht vom 16. zum 17. veranlaßt ein Wolkenbruch eine der sürchterlichsten Utberschwemmungen in Zittau und um Zittau, die Flulh riß «in Stück der großen Stadtmauer bet der Mandauer Psorte ein; 31 Menschen sanden ihren Tod und ein Mädchen rettete sich nur dadurch, datz sie aus einer Pappelweide zwei Tage lang auS- hielt." - AuS der Tagesordnung, welche für die vom 5. bis mit 8. September d. I. in Dresden stattfindende 13. ordentliche Generalversammlung deS Verbandes Deutscher Müller scstge- stellt ist, sei Folgendes mitgelheilt: Am Sonntag den 5. Septbr. findet Sitzung des Verbands-Ausschuffes in Helbigs Restauration am Thearerplatz statt. Montag den 6. und Dienstag den 7. September tritt die Versammlung in die Verhandlungen -in Zum Vortrag gelangen hierbei: Bericht über die Thätigkeit und Wirksamkeit deS Verbandes seit der letzten General-Versammlung (Referent: Jos. I. von den Wyngart, Vors. deS Verbandsvor- standes); die neuer«« Fortschritt« d«r Müllerei des In- und Auslandes (Res.: B. O. Oexle-Augsburg); der Gesetzentwurf über Unfälle in Fabriken (Res.: vr. Sellntck-Leipzig); Feuer versicherung (Res.: Generaldirektor Tschmarke - Magdeburg); der Kredtlverkehr und der Nutzen von AuslunstSbüreauS (Ref.: Sekre tär Steglich-Dresden). Aus dem Festprogramm ist zu ersehen, daß am Sonntag den 5. Abends in Helbig'S Restauration ge sellige Zusammenkunft und am Montag Gartenfest und Festessen im Lincke'schen Bade statlfinden. Für Dienstag den 7. find Um schau in Dresden und Besichtigung seiner industriellen Anlagen geplant, am Abend folgt «ine Feier aus dem Belvedere. Den der am 1. April k. I. nach Zwickau zu verlegenden Garnison beschlossen die städtischen Kollegien, drei Baracken zu erbaue«, und werden Unternehmer aufgefordert, Offert«» bi? zum 1S. d. M. «inzurtichtn. — In d«r Nacht vom 13. zum 14. d. M. ging dort und in d«r Umgegend ein lang« anhaltendrr wolken- brucharttger Regen nieder, in Folge dessen di« Mulde bedeutend anschwoll. Au? Pirna berichtet der dortige „An;.": Unser« vermu- thung, der Tod de? Hrn. Hauptmann a.D. von Carlowitz in Otten dorf sei mit einem Verbrechen in Verbindung zu bringen, be stätigt sich leider im »ollsten Umfange. Mörderhand hat dem Leben diese? durch seltene Lieb«n?würdtgk«it ausgezeichneten Mannes rin vorzeitige? Ende gemacht und zwar durch Erdrosse lung mittelst einer 4 Zentimeter starken Hanffchnur, welche bei der am Sonnabend Nachmittag vorgenommenen Sektion «och an der Leiche vorgesunden wurde. So entsetzlich wie dies« That, so dicht ist noch da? Dunkel, welche? sich über dieselbe breitet. Möchten di« im Gange befindlichen sorgfältigen Erörterungen zu einer Entdeckung de? Thäter? sührrn, damU dem durch diese Un- that empörten RechtSbewußtsein de? Volke? Genüge geleisttt und durch die strengste Strafe diese Blutthat gerächt «erd«. Da? Sachlich« anlangtnd, so hab«« wir uns«r« «rst« Notiz dahin zu berichtige«, »aß d«r Enis««ll« nicht im Schlafzimmer, sondern an der Thür desselben, im Wohnzimmer mit dem Gesicht aus d«r Erde liegend, gefunden worden ist, und zwar mit Unterjacke und Hemd bekleidet. Vermißt wird eine Kassette mit nicht unbedeu tendem Inhalt, die der Verstorben« im Wohnzimmrr in s«in«m Schr«tbtisch auszubtwahrrn pflrgte. — Gestern gegen Mittag traf die telegraphische Meldung in Pirna ein, daß um 11 Uhr Vor» mlttag? zwischen Markersbach und Hrllendorf ein Wolkenbruch niedergegangen sei. Infolge dessen wuch? auch oa? Wasser der Gottleuba rapid, welche in kurzer Zeit zum reißenden Strom« wurde. Bi» gegen j3 Uhr schwoll dieselbe ca. 1j Meter an, die Mühlenstraße und die anliegenden Gärten wurden unter Wasser gesetzt, die Gärtnerei von Günther daselbst fast ganz ver nichtet; ebenso ist di« Kohlmühle und ein kurzer Trakt der Berg» gieShübler Bahn dort überschwemmt. In Kamenz wurde Herr Bürgermeister Oertel, dessen Amtirung im Mai nächsten Jahre? beendet gewesen wäre, fast einstimmig (mit 20 gegen 1 Stimme) zum Bürgermeister wiedergewählt, damit auf Leben?zeit. Herr Kaufmann Wolf Wagner in Bernstadt, Direktor de? von seinem Urgroßvater, Herrn Konfistorialrath und Superintendent zu Marienberg, bl. Wagner, 1771 in Marienberg gegründet« Waisenhauses, hatte sich in hochherziger Weise erboten, einige Waisen aus de» von der Ueberschwemmung hart betroffenen Ge meinden der Oberlaufitz in diese eigentlich nur sür di« Ephorie Marienberg bestimmt« Anstalt auszun«hm«n. Durch di« thätig« Vermittelung des Herrn Amtsrichter Thomas in Bernstadt waren denn auch vier Waisen in Vorschlag gebracht und vom Herrn Direktor Wagner akzeptirt worden, zwei Knaben und ein Mädchen auS KunnerSdorf a. d. E. und ein Mädchen aus Schönau a. d. E. Herr Direktor Wagner holte am vorigen Donnerstage diese Kinder in Löbau selbst ab, wo ihm dieselben von den Vorständen der be treffenden Gemeinden und einigen Angehörigen im Bureau de? ZentralhUsSkomite«? zugeführt und übergeben wurden. Unterschriften 52 588 für ziltig, 3095 für nagiltig, 224 für zweifelhaft, und berief die Bande-versammlnaa anf de« IS. September zur Doru ahn, e ei«er Bolks- abstimmung über die Revision der Verfassung ei«. Brüssel, 16. August. (W. T B.) «ei demNatioaal- fest hielt der König auf die verfchiedeae« Ansprache« eiae längere Rede, worin er die Daukbarteit für Die jeaigen ««»sprach, denen Belgien die bewundern-werthe Konstitution verdanke. Der König gab eine Uebersicht dessen, waS seit 1830 im Lande geschaffen worden und sagte, man dürfe nicht vergessen, eine» gerechte« Tribut der Daukbarteit den fünf Großmächten zu zollen. Außerdem gedachte der König noch der freundschaft lichen Beziehungen zu andern Mächten. Petersburg, 16. Ang. ( „Bereg" gerüchtweise gebrachte Nachricht, daß die dritte Abtheilung der Kanzlet deS Kaisers dem Mini sterium deS Innern einverleibt werden solle, dessen Leitung der Graf LoriS Melikoff übernehmen würde, während der bisherige Minister deS Innern, Makoff, zum Minister für Post und Telegraphenwesen ernannt werden solle, wird von autwuterrichteter Seite mit de« Bemerke« bestätigt, daß diese Perfonalveränderuage« demnächst bevorständen. Telegraphische Depesche«. Ber«, 16. August. (W. T. B ) Der BuudeSrath erklärte voa dea 56 507 sür die Revifio« d«S Baut- uoteuartikelS i« der Bundesverfassung einatlaugte« (Fortsetzung au? dem Hauptblatt). — Se. Majestät der König und Se. königliche Hoheit Prinz Georg kamen gestern von ihren Sommeraufenthaltsorten Pillnitz bez Hosterwktz nach der Residenz. Se. Majestät der König ge ruht«, früh 8 Uhr das Garderkitkrr«gim«nt aus dem Kavallerie- Exerzierplatz vor sich exerziren zu lassen, und nahm im Laufe des Vormittags im königlichen Schlöffe die Meldungen der Herren Offiziere, sowie die Vorträge der Herren Staatsminister und höheren Hofchargen rc. entgegen, während Se. königliche Hoheit sich nach den Bureaux des General-Kommandos behufs Erledigung dienstlicher Angelegenheiten begab. — Se. Exzellenz der Herr Staatsminister von Gerber ist vorgestern von seiner Urlaubsreife zurückgekehrt. — Das Ministerium de? Innern hat dem Direktorium des AlbertvereinS zu Dresden di« Erlaubniß zu Veranstaltung einer in der zweiten Hälfte des künftigen Jahres stattfindenden Ver- loosung von Kunstwerken, al? Gemälde, Skulpturen und Kupfer stiche, zunächst im Umfange von 100000 Stück Loosen von je 5 Mark, zum Besten deS Sarolahauses und de? AlbertvereinS daselbst, sowie zum Vertriebe der desfallsigen Loose im Bereiche des Königreichs Sachsen ertheilt. — AuS allen Gegenden unseres Landes ertönen Klagerufe über das ganz abnorme Wetter der diesjährigen HundStage. Wie bei uns von Tag zu Tag die Hoffnung des Landmanns auf Einbringung der Ernte mehr und mehr schwinde«, jo schreibt man auch aus der Umgegend von Leipzig: Ein ungemein trübselige? Bild bieten seit einigen Tagen unsere Fluren. Weizen, Gerste und Hafer, nur in verschwindend kleinen Partiten erst unter Dach und Fach gebracht, verfaulen, soweit gemäht, infolge drr unauf hörlichen Regengüsse auf den Feldern oder find bereit? auSge- wachsen, so daß di« Hoffnungen, die man noch vor einer Woche auf eine gesegnete Ernie in quantitativer und qualitativer Be- ziehung setzen durste, nunmehr zu Nichte geworden find. Die Körner von Weizen- und Haferähren zeigten in Folg« d«? ent- setzlichtn W«tt«r? 4—5 Zrntim«Ier lange frische Triebe. Man befürchtet aber auch da? Faulen der Kartoffeln, dafern nicht bald «in Umschlag zum Bessern erfolgt. — AuS Chemnitz wird unterm gestrigen Dalum gemeldet: Der gestern und heut« an dauernde Regen, der heute Nachmittag einen wolkenbruchartigen Charakter annahm, hat die Bäche und Flüsse, welche Chemnitz berühren, bedeutend anschwellen gemacht. Die Gablenzbach ist kolossal angewachsen und bet ihrer Vereinigung mit dem Chemnitz fluß am Neumühlenwehr ist das Wasser io bedeutend, datz der dort befindliche Steg abgesperrt werden mußte. An diesem Punkt find die Fluthe» heute Nachmittag von ^3 Uhr bi? ^6 Uhr über 1 Meter gewachsen, in Zeit von Z Stunde ca. 1 Meier. Man fürchtet, dah das Wasser noch wächst, da bei Stollberg und Leukersdorf ein Wolkenbruch ntedergtgangen sein soll. Die an der Schlotzstraße liegenden Wiese» und Felder nach dem Gchlotz- teich zu find überschwemmt und auch die Pleißbach, wie die Kappel bach haben eine bedeutende Höhe erreicht. In der Stadt stand das Wasser auf der äußeren Klosterstratze mehrere Zoll hoch und hat Keller und Höse überschwemmt, ebenso die Zwickauerftraße bei der Göthestraße, jedoch ist alle Gefahr bereits beseitigt. In der Sächsischen Maschinenfabrik (vorm. Rich. Hartmann) drang das Wasser bereits in die Tischlerei und die Kesselschmiede. In der Gegend der Böttcher'schen Brauerei in Altendorf ist die Pleitz- bach ausgetreten und hat einen ziemlichen Theil deS WegeS über schwemmt, wir aber heute Abend im Fallen. In Altendorf, Borna, Glösa und Furth soll das Wasser mehrfach Schaden an- gerichtet haben. Von einem Herrn, der heute Nachmittag auf der Riesa-Chemnitzer Bahn hier ankam, wird uns mttgeiheilt, daß von Ottendorf bis Chemnitz tiefliegende Felder und Wiesen infolge deS heftigen RegenwetterS am heutigen Tage See n glei chen ; daS Wasser führt Getreide, Baumstämme, Sträucher -c. mit sich. Verichiedene Häuser stehe« unter Wasser. DaS In Puppen steh«nde Getreide gleicht Düngerhaufen. — Auch in Meißen klagt man: Der Regen der letzten Tage ist sür das in unserer Gegend noch im Freien liegende Getreide äußerst verderblich ge wesen. Namentlich ist eS der Weizen, der insosern bedeutend an Qualität verlor, als er durch die nasse und warme Witterung von Neuem wieder auSschlug. Die Klagen über das ganz ab- * Ueberschwemmungen und Ernte-Aussichten in Oesterreich. In ganz Ober-Oesterreich sind fast alle Flüsse und Bäche ausgetreten und überfluthen viele Ortschaften. Aecker, viele Dämme, Eisenbahnbrücken und Durchlässe wurden fortgerissen, so die Eisenbahnbrücke bei Andorf, die Jnnbrücke bei Schärding, Ried und Obernberg sind überschwemmt. Die Brücke und mehrere Häuser sind bereits eingestürzt. Stark ge litten hat die Haslacher Gegend. Ueberall Postunterbrechung. Der Schaden ist ungeheuer. Der Regen dauert noch immer sort. Der Himmel ist schwarz umwölkt und düster. — Steyr ist ebenfalls bedroht. Die dortige Waffensabrik Wirte alle Ar beiten. — SluS Wien wird vom 15 gemeldet: Heute Mittag und Nachmittag sind in Purkersdorf bei Wien neue Wolken brüche niedergegangen, weshalb der Wienflutz neuerdings be deutend anschwoll. Die Donau steigt noch fortwährend. Wasser stand im Wiener Donaukanal gegenwärtig 380 Zentimeter. — Die Direttion der Nordbahn meldet: Wegen Wolkenbruchs muß der Frachtenverkehr zwischen Wien und Krakau eingestellt werden. Der Personenverkehr wird durch Uebersteigen der Reisenden an der Unterbrechungsstelle Staubing vermittelt. — Nach einer Depesche aus Tulln ist die Franz-Josesöbahnstrecke Wien-Prag dort von der Ueberschwemmung bedroht- 5 Wächterhäuser stehen bereits unter Wasser, die Familien wurden delogtrt. — Aus Ml wird der „Presse" gemeldet - Die traurigsten Nachrichten über daS Hochwasser langen soeben (um 7 Uhr AbendS) hier an. umgehend ihr anzuzeigen. Mit Oktober d. I. beginnt an der Bergschult in Zwickau ein neuer Kurs»?. Diejenigen jung«« Leut«, w«lch« an demselben hLm'S bi. A,. Bergschul-Komit«« zu wenden. Zu iheilweiser Unterbringung! unter Wasser gesetzt. Die Gemeindevertretung meldet große