das sorgfältige Sammeln und Zusammentragen aller Ein zelfunde aus dem Humus, aus den geputzten Plana unter schiedlicher Tiefenlagen und aus Störungen oder ähnlichem. Besonders die Keramikfunde aus dem Humus sind daher alle auf 2x5 m - die 2x10 m Streifen wurden nochmals unterteilt - genau lokalisierbar. Diese wertvolle Informationsquelle, derer sich die Aus gräber durch das sorgfältige und arbeitsintensive Sammeln und „Verzetteln“ sehr bewußt waren und die heutzutage durch den maschinellen Erdabtrag überhaupt nicht mehr zur Verfügung steht, zeigt nicht nur eindrucksvoll, was durch vielfältige Erdverwerfungen, Erosion, Pflugtätigkeit, Altgra bungen oder allgemeine Störungen seit der Spätbronzezeit auf dem Schafberg zerstört wurde, sondern auch die letz ten Reste von rituellen Handlungen nach dem eigentlichen Bestattungsvorgang am Grab. Dieser Befund ergibt sich aus einem teilweise anderen Keramikspektrum in den Streuscherbenkollektionen. Neben den allgegenwärtigen Schalenresten, deren Herkunft als zuoberst im Grab liegende, zerstörte Deckschalen außer Frage steht und die auch anzeigen dürften, daß sehr viel mehr flach angelegte Gräber zerstört worden sind, als dies durch die Grabungsbefunde angezeigt wird, weisen dar auf besonders die vielen Scherben großer, dickwandiger Gefäße mit gerauhter Oberfläche, die in den Gräbern als reguläre Beigabengefäße in nur geringer Zahl vorkommen. Daneben bezeugen die wenigen Tontellerfragmente, die im Beigabenspektrum der Spätbronzezeit ansonsten keine Rolle spielen, weitere rituelle Handlungen am Grab, die über die erkennbaren Grab- und Bestattungssitten nur un zulänglich erfaßt werden können. Auch ein größerer Anteil an sekundär verbrannter Keramik in den Streuscherben- Qu. III Qu. Illa Qu. II Qu. I Qu. la Abb. 3. Gesamtplan der Grabungen von 1 950 ( Gräber).