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Oberfläche nahelegt 25 '. In Burk liegen „Nachbestattungen“ in bronzezeitlichen Grabhügeln vor. Sonst bestehen räumliche Kontakte zu älteren (Bautzen-Seidau I: bronzezeitliches Gräberfeld; Mockern: eisenzeitlicher „suebischer“ Friedhof) und jüngeren Flachgräberfeldern (Liebon: slawisches Körpergräberfeld). Wie die Grabinventare zeigen, wurden Männer und Frauen gemeinsam bestattet; eine Gruppierung nach dem Geschlecht ist dabei offensichtlich nicht festzustellen. Ob Kinder ebenfalls auf den gleichen Friedhöfen bestattet wurden, muß an gesichts fehlender anthropologischer Untersuchungen und der Schwierigkeit, kenn zeichnende Beigaben für Kinder auszusondern, offenbleiben. Die ebenfalls offene Frage einer evtl, räumlich kontinuierlichen Belegung der Gräberfelder verbietet leider bei allzu schmaler Basis für horizontalstratigraphische Untersuchungen differenzierte Aussagen zur Chronologie. Meist bilden die Brandgrubengräber kleine Gräbergruppen 257 258 , in drei Fällen liegen kleine Friedhöfe von 17 (Großenhain), 26 (Schönfeld) und 35 Bestattun gen (Litten) vor. Außerdem treten Einzelgräber auf 259 , bei denen es sich ebenso wie bei einer Anzahl der Gräbergruppen wohl um unvollständig ausgegrabene Friedhöfe handeln mag. Für die drei Gräberfelder von Großenhain, Litten und Schönfeld darf, da eine genügend große Fläche untersucht wurde, damit gerechnet werden, daß die Bestattungen im wesentlichen vollständig erfaßt wurden. Soweit Beobachtungen und exakte Messungen vorliegen, läßt sich zum Grabbau folgendes sagen 260 : die Gruben haben meist runden oder ovalen, seltener quadra tischen 261 oder vieleckigen Grundriß 262 . Dabei sind die verschiedenen Grundriß formen nicht etwa Ausdruck lokaler Verbreitung, sondern können auf demselben Gräberfeld auftreten 263 . Der Durchmesser der Gruben beträgt 0,30 m (Bautzen- Seidau I, Grab 4) bis 1 m (Liebon, Grab A) bei den kreisrunden Gruben und 0,30 mal 0,50 m (Liebstein, Grab 2) bis 2,50 mal 1 m (Liebstein, Grab 3) bei den Ovalgruben. Die Tiefe der Grabgruben schwankt ebenfalls beträchtlich. Neben Tiefen, die als sehr gering angegeben werden (Liebon, Grab A und D), stehen Messungen von 0,90 bis 1 m, die die Grubensohle mitunter erreichte 257 Zum Beispiel durch Steine (A. Leube 1962, S. 169), Pfähle (A. Leube 1962, S. 169; R. Dehnke 1937/1938, S. 271; G. Behm 1943, S. 10, 17 f.) oder durch die Bestattung in Hügeln selbst (A. Leube 1962, S. 169). 258 2 Gräber (Dresden-Dobritz); 4 Gräber (Bautzen-Seidau I, Liebstein) ; 5 Gräber (Dobra ?, Gött- witz); 6 Gräber (Burk); 9 Gräber (Bautzen-Seidau II); mehrere Gräber, genaue Zahl jedoch un bekannt (Deutsch-Ossig). 259 Gröditz, Kreinitz, Luppa, Radibor, Mockern. 260 Die sporadisch auftretenden Urnengräber auf Brandgrubengräberfriedhöfen (Bautzen-Seidau I, Grab 3; evtl. Litten, Grab 32) bleiben hier außerhalb der Betrachtung. Sie sind im übrigen auch anderwärts in gleicher Umgebung bezeugt (vgl. H. Schach-Dörges 1969, S. 10). 261 Licbon, Grab D. 262 Schönfeld, Grab 15 (A. Mirtschin 1937 b, S. 128, Taf. 3, 15). 263 Z. B. Schönfeld (vgl. E. Meyer 1971, Abb. 109). 37