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und Tageblatt. " Amtsblatt für die kömglichen und Wüschen Behörden zn Freiberg and Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in FretbergSdorf. 268. Urschen« jeden Wochmtag «dend» Ü Uhr für den andtm Tag. Preis vierteljährlich 2 Marl 85 Pf-, zweimonatlich 1 M. 50 Pf. u. einmonatl. 75 Pf. SS. Iahrga»« Sonntag, den 18. November. Inserate «erdm bi» Vormittag» 11 Uhr für nächste Nummer angenommen und die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 1b Pf. berechnet. 1877. ssssss» Maria Taigi, eine Hexe nach früherer Rechtsauffaffung und ES wird dabei hergehen, wie eS bei der Wahl des jetzigen Papstes herging und wie es Gregor X. auf dem zweiten allgemeinen Konzil zu Lyon eingeführt. Abänderungen von Eingeweihtere wußten freilich, daß von Gott und Rechts wegen damals gar kein Anderer gewählt werden konnte, als der jetzt noch lebende Papst. Denn Pius VII., als er in Fontainebleau von Napoleon gefangen gehalten wurde, übergab feinem Diener ein versiegeltes Packet mit dem Befehl, dasselbe erst im Jahre 1846 zu öffnen. Und merk würdig, als eS dann nach der Papstwahl zufällig gefunden und geöffnet wurde, stand von Pius VU. Hand darin zu lesen, daß der Bischof, welcher 1846 seinen Sitz zu Imola haben sollte, Papst sein und sich Pius IX. nennen werde. Ja, der heilige Malachias, welcher 1148 in den Armen des heiligen Bernard verschied, sagte schon in seinen Prophe- zeihungen über die zukünftigen römischen Päpste von können, und Wer ihn zu wählen hat, wird immer nur das Kollegium aller Kardlnäle sein, aus deren Zahl das kirch- prinzipieller Mistigkeit, wie man sie den Absichten des jetzigen Papstes in letzter Zeit zuschrieb, sind nicht erfolgt und können auch ohne eine vollständige Revolution des römischen Ktrchenwesens nicht einfach dekrettrt werden. Der Papst wird immer nur erwählt und nicht ernannt werden sammen kommen, trotzdem diese Stadt von dem ketzerischen Königthum Viktor Emanuels entweiht worden ist. Sie werden im Vatikan, jeder in einer Zelle — der Vatikan soll 11,000 Zimmer haben — etngeschlossen sein und nur den AuSgang auf den Korridor frei haben, der zu der Wahlkapelle führt. Jeder Ausgang ist ihnen während der Wahl verwehrt; kein Besuch wird zu ihnen gelassen, es sei denn unter priesterliches Zeugen. Ihre Mahlzeiten erhalten Tagesschau. Freiberg, den 17. November. Pius IX.: „Kreuz vom Kreuze." Und die alte Anna von 80 ihr Ziel in der Dunkelheit suchenden Granaten. Dann hörte man das Geknatter des Jnsanterieseuers längs der ganzen Linie, ausgenommen an dem Punkte drS An griffes, denn es lag in Skobeleffs Absicht, unter d m Schutz res Nebels die Türken zu überrumpeln. Wie e- sich herausstellte, wurden die Türken auch wirklich überrumpelt and entdeckten die Annäherung der Ruffen erst, als letztere 300 Fuß von ihnen entfernt waren. Sie hatten kaum ihre Waffen ergriffen und zwei Salven abgefeuert, als die Ruffen mit dem Bajonett auf sie losstürmten und Alle- vorüber war. Diejenigen, welche nicht flohen, wurden un Werke eines Augenblicks niedergestochen. Den Angriff eröffneten zwei Kompagnien Scharfschützen, denen das 9. Bataillon und das Regiment WladimtrSky sicht folgten. Jeder Mann war mit einer Schaufel yer- sehen und begann, der Weisung Skobeleffs zufolge, unver züglich Erdwerke aufzuwerfen. In sehr wenigen Minuten waren die Ruffen unter Deckung gegen ein heftiges aber schlecht gezieltes Feuer, das sich auf sie von dem nächsten, nicht mehr als 750 Fuß entfernten Hügel aus ergoß. Skobeleff wartete bis gegen 10 Uhr, worauf er in dem Glauben, daß seine Soldaten den Platz gesichert hätten, nach Brestowatz zum Abendessen zurückkehrte. Er hatte sich kaum gewaschen, als das Feuer wieder mit Wuth auf der rechten Flanke ausbrach. Skobeleff stieg wiederum zu Pferde, verschwand in der Dunkelheit und dem Nebel, und kehrte erst heute früh zurück. Ec fand die Türken in dem ver zweifelten Versuche begriffen, die Position wieder zu nehmen, und traf zur rechten Zeit ein, da einige Verwirrung unter sden Truppen entstanden war, denn die Reserven, die in dem Die ultramontane Agitation hat eine neue Niederlage zu verzeichnen. Man weiß, daß sie seit einiger Zeit ihre Angriffstraft auf das Gebiet des Schulwesen-konzentrirt. Anfang- bestürmte sie den preußischen Unlerrtchlsmintster Ur. Falk mit Petitionen und Beschwerden. Später wurde durch PiuS IX. ernannten Kardinälen ebenso gehandelt den Truppen entstanden war, denn die Reserven, die in dem werden, wie von den gregorianischen — nämlich, daß sie Nebel ihren Weg verloren, kamen in der falschen Richtung an st- g-Insipst-» V°°-Eung.n «ch-n und stchl« d-r P-Bw-P j« IM-al-stM! »--«---», dl- lhn-n unter dem jetzigen Papst des inneren Friedens wegen als ein Türke mit dem Rufe „Allah" in den Laufgraben eigenthümlich geworden. sprang, wo er bajonettirt wurde. Der Angriff wurde Die Türken machten einen zweiten und dritten Versuch, wurden aber jedesmal mit Leichtigkeit vom UriegSschaUpmHe. zurückgeworfen. Die Position mag, wenn sie nicht inqer- Osman Pascha hat in der Nacht zum 15. d. einen halb der nächsten 24 Stunden wiedergenommen wird, als Maria eine vere naw rruoerer meMsaunanuna uno i »weiten Ausfallversuch gemacht, um sich aus dem cernirten gesichert betrachtet werden. Der russi-che Verlust war ver- mit seiner Armee zu retten! ist aber wiederum Mnißmäßig geringfügig und beziffert sich nur auf 250 « 1823 ^ 3«^ Lebens-worden. Die betreffende Meldung, welche T°dte und Verwundete, emMeß lch 2 oder 3 Offiziere, und Leidensgeschichte des Papstes, der im Schifflein Pettr gest„n nur in einem Theile der Auflage zum Abdruck darunter Hauptmann Dembrowski von den Scharfschützen, so viel Stürme auszuhalten bestimmt war. Diese Prophe- bringen konnten, lautet: Bogot, 15. November. Hrute von denen Skobeleff in den höchsten Ausdrücken spricht, zeihungen sind freilich alle erst nachträglich bekannt und Nacht zwischen 12 und 5Uhr früh griffen die Türken drei- Der türkische Verlust war natürlich viel erheblicher, da-die für die gläubige Katholikenwelt gedruckt worden ; aber das mal die befestigten Positionen des Generals Skobeleff an, Raffen fast unverzüglich nach Besitznahme des Hügels unter -nick mit andren snlck" Avt wurden aber jedes Mal durch anhaltende Salven zurück- Deckung waren und weniger als 100 Mann in dem Angriff geschieht auch mit anderen Vorhersagungen solcher Art. . - Der Verlust der Türken ik arosi der unsriae selber verloren. Wüßte man zur Zeit schon, was Alles für derartige Prophe- 100 Mann an Todten und Verwundeten. Die Das „Neue Wiener Tagebl." schreibt: „Schon vor zeihungen über den Nachfolger Pius IX. existtren — wie Türken waren 10 bis 11 Tabors stark. — Dem „Standard" einigen Tagen meldete uns einer unserer Belgrader Korre- viel Kopfschmerzen würden da erspart, wie gut könnte man wird aus Poradim vom 13. d. M. gemeldet: Gestern spondenten: „die serbische Aktion ist näher als allgemein sich auf ein nächstes Kapitel der Weltgeschichte vorbertiten! sandten die Russen einen Parlamentär zu Osman Pascha angenommen wird", und eine zweite Depesche berichtete, und orderten hn auf, sich zu ergeben. Osman Pa cha General Gurko habe dem Obersten HorvatovicS telegraphirt, Indessen, Mangels davon, muß man der nächstenI^^rt, daß die Vertheidigungsmittel noch nicht et- er hoffe ihn in acht Tagen bei Viliki-Jzvor zu begrüßen. Papstwahl wie einer gehetmntßvollen Unternehmung ent- ^g^t seien. Die wiederholten Ausfälle beweisen jedoch, Nunmehr erhalten wir von anderer Seite, ebenfalls aus gegensehen, deren AuSgang noch gar nicht zu bestimmen ist. daß es in Plewna schon sehr knapp hergehen muß. Schließ- Belgrad, folgende Nachricht: „Die Avantgarde des Generals Gurko hat sich bei Pandiralo an der Die nächste Vavstwahl. sie durch Nischen zugestellt, welche nach gemachtem Gebrauch m . . / ' - < von Innen und Außen versiegelt werden. Auf diese Weise . >-»->>-»-" r-g soll j-d- d-s Si»,«i»°n °m Avbm «möglich "und b-> ,-i»-m h-h-nM-, Ed Wahl in mb-din,!«- gr-ih-u di-I-- nM-Iich-i Sr-ignij. dni -S fü-lch mch! m-hr üb-r--,ch«n , „ Emi»-»,-» sich g-h-n. »och 'chl-g'. Mli unt-i ,°Ich-n UmUnd-n ist -S „M-lich. dai di- Emi. -n* woran sie ist; sobald aber di- Augen vmzm oft ganz anders stimmen, als von ihnen erwartet P-B-S sür immer geschlossen sem werden, wird di- B°«rM«mWg m«ff-n Mi Drittel der Siim, «inen Moment lang IN der grötzten Spannung sein, wer EN der Versammelten sich ans denjenigen unter ihnen -in Rachsolg-r werden Mrd Dr-,e Frage ist-in-Kuttn-, „,„inig-n, d-r -iS Papst h-wo-g-ht. Im Juni I«« g-word-n, -m- so hohe potMch, dab-r, wie st- I-ü man sich-- da-aus, daß, wem nicht d-r S!°°iS- J-H-Hund--I,» nicht gewesen. Vorher sich an, -m° And Lambrnschim, ,° doch d-r «ardiml Si„i g-w-htt wort ,-saßt ,n machest ist nnmbgtich; d-n» Ni-m-ndwstrd«. T-ohd-m „hielt --tzl-rer stb-rhanpt nm h-ut ch« dt. Person des Nachsol,-r- aus dem päpstliche» z z,,^,» »„d Lambruschini der« im erste» Wahlgang Stuhl Md-I-«»,°b-»d-inb-r st»d ohne W„ch Rm 1 r lb, i„ mr IS, im d-iti-n und l-ht-n ga- mui sich dabei -->»»«», wi- -I- Welt, Md da« «oE-»- n»r II Stimmen, «q--nd M-stai von IS aus 17 Md M Quirinal am al-mi-isten, °--wmd-tt war, al- I»«ö ^» ms 27 stieg. Die meiste» d-r st-,di»-le waren da- Graf Masta', Erzbischof von Imola, als Sieger aus hart- ^i von Gregor XVl. ernannt und somit aus Lambruschini nückger Wahlschlacht h-ivorging. Er selbst hatte es v'cht ehrenhalb-r v-rwl-sen. Sie nahmen aber, wte ersichtlich, geahnt md wurde vor Schreit darüber ohnmächtig. ^s solche E-g-b-nh-it in dem Zustand ihrer vollen Souverainetät keine Rücksicht und wählt?« Mastai, der von Hause aus gar nicht zu den Kandidaten gehörte. Es ist nützlich, sich diese Umstände wieder in Erinnerung zu rufen; denn es könnte bei der nächsten Papstwahl von den lich wird doch nur die Kapitulation übrig bleiben. ... ... Ueber die am 10. und 11- d. stattgefundenen Kämpfe serbischen Grenze mit dem serbischen Korps deS vor Plewna, welche zur Einnahme der türkischen Schanze Obersten Horvatovics vereinigt." Wir brauchen an auf dem „grünen Hügel" führten, erstattet ein SpeM- diese Nachricht, da sie uns von der vertrauungSwürdigsten Korrespondent, dem eS vergönnt war dem Kampfe beizü- Seite zugeht, eine Reserve nicht zu knüpfen. Wenn wir wohnen, einen ausführlichen Bericht aus Brestowatz. Nachdem dennoch sagen, daß sie noch der Bestätigung bedarf, so ge- der Korrespondent vorausgeschickt, daß die Redoute von schieht es nur, weil offiziell bisher weder von Petersburg Laufgräben umgeben war und ihre Besatzung aus ungefähr noch von Belgrad etwas darüber gemeldet worden ist. Viet- 14 TabörS, d. i. vielleicht 7000 Mann bestand, fährt er I leicht wollte man übrigens auf russisch-serbischer Seit, diese fort: Der Angriff war auf 5 Uhr Abend angesetzt. Um diese Truppenbewegung noch geheim halten, jedenfalls ist di» Zeit herrschte ein so dichter Rebel, daß man nicht weiter als Bereinigung der russischen Abtheilung mit den Serbe», selbst . , 6 Fuß sehen konnte. Skobeleff inspizirie einen Theil der wenn sie verfrüht gemeldet sein sollte, nur um sehr kurze liche Oberhaupt genommen sein muß. So werden die für den Angriff bestimmten Truppen, nämlich das Scharf- Zeit verfrüht, denn die Expeditidn der Russen nach Vratza KardinLle denn wohl wieder in Rom ru solchem Hweck »u- Schützen-Bataillon. Er stieg vom Pferde und hielt eine An- und Berkowac deutete schon auf die serbische Äoopera- ' spräche an die Mannschaften, in welcher er sie benachrichtigte,! tion hin." daß er den Angriff in Person leiten würde. Um 4'/» Ühr stieg er zu Pferde, stellte sich an die Spitze seiner Truppen! ünd verschwand in dem Nebel- Um 5 Uhr begann der Nebel so dunkel zu werden, daß man glaubte, eS nahe die Nacht. Die Türken müssen geglaubt haben, daß weitere Wachsamkeit an diesem Tage kaum nothwendtg sein würde Als die Dunkelheit anbrach, wurde der Donner von 80 Ka nonen hörbar, welche Flammenstrahlen in den schwärzen Nebel i spieen. Dann herrschte Schweigen. Dann kam das Gekreisch