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Amtsblatt für die königliche» und städtischen Behörden zu Freiberg und Braud 1875 Sonntag, den 18. Dezember .V? 295 »rat. ii Dank. issttieu. * * s., eich zu er- :r Liebe Begmb- rbend, etrau. rbische rothew hürze» : wird Sa«er ie Schul- Acadeinie- r. Richter 3 M. - GerichtS- ffor Jungt 3 M. - Hernianir - S. 5 M. M. - 1 M. 50. . - I» «e. e. schänkt» Ise, legaffe, iße, >sse. sse, gaffe, Weiteres, jedoch nur insoweit, als die Steuersätze dieses Gesetzes keine Veränderung erleiden für privative Rechnung der genannten Bundesstaaten forterhoben uxrden. — Das schlug-, denn allgemein nahm man an, daß die Rechte und die Buffet'schen Leute den Sieg des Ministeriums ver vollständigen würden. Die Erregung der Abgeordneten aber entsprang der Ungewißheit, wie sich die Parteien verbünden werden, um sich vor vollständigen Niederlagen zu retten. Für sie selbst geschah das Unglaubliche, daß sich die gemäßigten Republikaner mit den Stocklegitimisten ver einigten und diese Koalition die ersten Triumphe feierte, dem herrschenden Ministerium aber eine so schwere mora lische Niederlage bereiteten, daß Herrn Buffet nichts Besseres zu deren Deckung einfiel, als sich von der Liste der Senatoren streichen zu lasten. Er hätte erst nach einem paar Dutzend Republikanern und Legitimisten Aus- Auch die Sterbestunden der Nationalversammlung bieten ' nichts als Ueberraschungen und zwar solche, die einen Läuterungsprozeß der politischen Parteien fördern. Schon in einem früheren Artikel wiesen wir darauf hin, daß aus all' den erbitterten Parteikämpfen die Befestigung der Republik als der nächstliegenden und für Frankreich ver nünftigsten Staatsordnung hervorzugehen scheine. Bei der Abstimmung über das Wahlgesetz konnte man vermuthen, daß die republikanische Partei sogar so stark auftreten werde, um das heuchlerisch-reaktionäre Ministerium des Bonapartisten Buffet zu stürzen. Aber gerade das Gegen theil fand überraschender Weise statt. Die Linke unterlag mit ihren Vorschlägen und Buffet siegte. Er schien stärker als je dazustehen und blähte sich in seinem Dünkel auch genug auf. Nicht nur war er sicher, jetzt auch das Preß- gesetz nach seinem Willen bei solcher für ihn eingetretenen Mehrheit durchzubringen, sondern auch die wichtigste An gelegenheit der Kammer: die Wahl der von ihr zu wählenden 75 lebenslänglichen Senatoren, dachte er zu beherrschen. Niemals ist Jemand schmerzlicher enttäuscht worden, wie er. lieber Nacht vor dem ersten Wahltage drehte sich der Wind wieder und die Welt erstaunte, als aus den Urnen zumeist die Namen der republikanischen Linken als Sieger hervor gingen. Ohne Ahnung, wie das Resultat der Senatoren wahlen sein werde, erwartete es die Nationalversammlung jn einer Aufregung, die nur sehr matt ihre weiteren Kreise sicht gehabt, durchzukommen. So scheint denn wirklich die letzte That der National versammlung eine reelle und bedeutsame Kräftigung des republikanischen Elements zu sein. Der neue Senat der Republik ist eine hochwichtige Institution, bei der Eifersucht , der Parteien sogar ein Meisterstück, mit welchem mehr wie je Staatsstreiche erschwert sind. Der Senat wird die souveränste Körperschaft Frankreichs sein. Es ist daher von ungemeiner Wichtigkeit, welche Partei dort zum Ueber- gewicht kommt und damit die Zukunft der Republick in die Hand nehmen kann. Ist es die republikanische, um so bester für die Republik und die ruhige Fortentwicklung der Verhältnisse. Die Anzahl der Senatoren, welche die jetzige Nationalversammlung auf Lebenszeit dahin entsendet, fällt natürlich schwer in's Gewicht, nicht blos an der Zahl, sondern auch durch den moralischen Einfluß, den die hier hervorg"hende Majorität auf die Gemeindekörper als Wühler der anderen Senatoren auSüben wird. Schon sind die republikanischen Senatoren, von der Kammer gewählt, in so stattlicher Zahl da, daß sie höchstwahrscheinlich die überwiegende Majorität unter den 75 Lebenslänglichen bilden, mindestens aber eine sehr starke Fraktion derselben. Die Noth-Ehe mit den Legitimisten ist ihnen nicht zu verargen und politisch für sie ungefährlich. Von Heinrich V, und seinen Paladinen ist doch am Ende zu allerletzt erst eine Gefahr für die Republik zu besorgen. Mit ihnen gilt, und sie fahren zu lasten unbedenkllicher, wenn es sich um die eigene Haut handeln sollte. Die Hauptsache für die Republikaner mußte die Schwächung der falschspielendm Parteien der Orleanisten und Bonapartisten im Senat sein, und diesen Triumph dürften sie als gesichert ansehen können» Denn wenn auch in den Provinzen diese beiden in der Kammer noch in letzter Stunde so bös überlisteten Parteien genug Senatorenplätze erringen werden, die republikanische Partei wird nach allen Schlüffen, welche man aus den Nachwahlen für die Abgeordneten ziehen kann, auch bei den Senatorenwahlen kräftig hervorgehen, um ihnen die Stange halten zu können. Das aber wird eins der besten Zeichen sein, welches seit vier Jahren in Frankreich geschehen ist. Die französischen Senatoren. Man hat sich an die Ueberraschungen durch die französische National-Versammlung längst gewöhnt und dadurch haben auch politische Vorgänge daselbst, die sonst allgemeines Interesse in der politischen Welt erregt hätten, an Anziehungskraft ungemein eingebüßt. Es ist geradezu wie SchicksalHestimmung, daß die Franzosen sich in dramatischen Spielen ihrer gesammten Politik derart über bieten mußten, da sie nun nicht einmal eine Befriedigung der Eitelkeit mehr darin finden können. To ernüchtern sie durch S-lbstverzehrung und gelangen vielleicht nach diesen Kämpfen mit der Aeußerlichkeit ihres Wesens zu der Einsicht, die sie befähigt, sich eine gesunde politische Ordnung zu errichten. 1875. rf. »elsachen be und >n Tode »nkortzie ich mich lekannten len Hilst unterließ, seine Be- fühltcstm ich den chlafenen, nten für »egräbniß. lbricht »mittag SchuU nhaus-- rgeben^ sozialen, Du weißt, daß Du ihn nicht heirathen konntest. Und jetzt kannst Du's eben so wenig. Denke an die Bi- vouaks in Algier, das Leben unter Afrikas glühender Sonne, ohne Gesellschaft im Lagertroß, um mit der Zeit Offizierswittwe zu werden." Sie war bleich, ihr Auge war trübe. „Hauptmann O'Donnell wird von seiner Frau nicht verlange», in Algier zu Hausen, das ließ er mich deutlich genug verstehen. Und wäre auch das nicht, so möchte ich doch nicht seine Last vergrößern, da er für leine Schwester zu sorgen hat. Ich werde nie heirathen, und mir Isabella Dangerfields Muth und Ausdauer zum Vorbild nehmen." Lord Ruisland lächelte sceptisch. „Lassen wir die Frage jetzt un'rörtert, Kind, kommt Zeit, kommt Rath." Sie küßte ihn. „Du solltest mich meiner Mutter wegen Haffen, Du bist sehr gut gegen mich." „Wirklich? Wir wollen auch über meine Güte nicht reden, Kind, was aber Dich zu hasten betrifft, so möchte ich mir zn behaupten erlauben, daß dies alten und jungen Männern sehr schwer fallen dürfte." Als sie fort war, dachte er: „Wäre ich O'Donnell, ich würde sie sofort heirathen, aber er ist wie die Anderen, der Magnet ist das Gold." Lady Carola begab sich in ihr Boudoir, wo sie einen Brief des Verlobten las. Er war sehr nüchtern gehalten, obgleich man sah, daß er sein Bestes gethan. Er schrieb ihr von den Veränderungen, die er mit Tregenna Towers vorhabe, von dcni Tag, wo er sie als Herrin dort sehen würde. Der Alles beseligende Hauch der Liebe fehlte. Sie begann unverzüglich die Antwort. „Wenn er mich liebte, wäre das eine schwere Aufgabe", dachte sie, ,so aber , obwohl er sich's selbst nicht gestehen mstd, Wird es ihm eine Erleichterung sein." ^hr lang, da er die ganze Entdeckung enthielt: sie wies besonders auf die edle Selbstverleugnung Hin , d,e Niß Hrrncastle zuletzt gezeigt, auf ihre vielen Leiden, die erbarmende Liebe, die sie Gaston Dantree be wiesen, chr letzte Flucht und Entsagung. Endlich erzählte Drei Tage später wurden Harriet Harman und Gaston Dantree neben einander bestattet. Zwei namenlose Gräber, an welchen nur Graf Nuislands Tochter weilte. Warum kniete Lady Carola in den düsteren Abendstunden an dem Grabe dieses Weibes? warum war die Inschrift auf Isabella Dangerfield's Grab weggenommen worden? Castleford verstand das nicht. Es war auf Doktor Otis Befehl geschehen, und dann kehrte er mit der alten Hannah nach London zurück und fand dort Isabella. Was bei dem Wiedersehen sich ereignete, wußte Niemand. Seines Lebens Traum war vorüber. „Wenn Sie es erlauben, möchte ich hier meine Heimath aufschlagen," sprach sie, „Ihre Mutter hat es gestattet, und der Gedanke an ein Kosthaus ist mir schrecklich. Lasten Sie mich hier ein Heim finden, nehmen Sie mich als Schwester auf, wenn es möglich ist." , „"So lange ich und die Mutter eine Heimath haben, soll sie Ihnen nicht fehlen, Isabella, aber Sie dürfen nicht vergessen, daß nicht Sie üher Ihre Zukunst zu verfügen haben, daß Sie des Grafen Ruisland Tochter sind." „Ich bin Isabella Dangerfield und liebe den alten Name», der an die Tage meiner Kindheit mich erinnert. Grafen Ruisland will ich nicht näher stehen, er würde selbst es nicht wünschen, Lady Carola mag den Titel behalten, ich gehe meine eigenen Wege und suche die Ver gangenheit zu vergessen." Als am folgenden Tag der Graf mit Lady Carola kam, fand Otis, daß sie Wort zu halten gesonnen sei. sie ihm ihre eigene Geschichte und gab ihm sein Wort zurück. „Ich hätte Sie freigegeben, selbst wenn wir uns geliebt. Jn diesem Falle wäre es schwer, sehr schwer gewesen: jetzt aber ist es keine Form, wie es dann vielleicht gewesen wäre. Suchen Sie meinen Entschluß nicht zu ändern. Sie lieben mich nicht, wie Sie Ihre Gemahlin lieben sollten, ich liebe Sie nicht, wie Sie es verdienen, wie Sie noch geliebt werden dürften. Ihre Frau kann ich nie werden, Ihre Freundin werde ich immer sein. Carola." * Tagesschau. Freiberg, den >8. Dezember. Nach den definitiven Abmachungen zwischen den maß gebenden Personen ist die Eröffnung des Reichstages nach Weihnachten auf den 19. Januar festgesetzt Die Justiz kommission wird ihre Sitzungen am 7. Januar mit der Berathung der Anwaltsordnung wieder beginnen. Die sämmtlichen Reichsjustizgesetze, welche der Justizkommission überwiesen sind, das Gerichtsverfaffungs- gesetz, der Civilprozeß, der Strafprozeß, die Konkursordnuna und die Anwaltsordnung sollen gutem Vernehmen nach noch vor Ablauf der gegenwärtigen Legislaturperiode fest- gestellt werden. Es wird daher auch wohl die letzte Session des Reichstages in der laufenden Legislaturperiode lediglich diesem Gegenstände und dem Budget für 1877 gewidmet sein, dieselbe wird bisherigen Bestimmungen zufolge fchon Anfangs oder Mitte September künftigen Jahres beginnen. Dem Reichstage ist gestern Seitens des Reichskanzlers ' folgender aus zwei Paragraphen bestehender Gesetzentwurf zugegangen: Der zweite Absatz des § 44 des Gesetzes wegen Erhebung der Brausteuer von 31. Mai 1872 wird durch folgenden Satz ersetzt: Jn den Herzogthümern Sachsen- Meiningen und Sachsen-Coburg-Gotha, sowie in dem Fürstenthum Reuß älterer Linie darf jedoch von dem Centiier Malzschrot derjenige Betrag, um welchen die dort zur Zeit gesetzlich bestehende Brausteuer von Malzschrot den Satz von 2 Mark für den Centiier übersteigt, bis auf nk. i Leiden »sjahre Lurk. ! allen »ährend n Gang henkten, pflichtet c Tittel, lrbeiter- er Liebe i, Dank Worte em Hm. lebenden zusammen zu gehe», ist deshalb leichter, weil es gemeinsame „„ Feinde in den Orleanisten und Bonapartisten zu bekämpfen gegenwärtige Gesetz tritt mit dem 1. Januar 1876 in Kraft. Feuilleton. Geheimuifivoll. >«4 dem amerikanischen Originale der MrS. Mav Agnes Fleming frei bearbeitet von Lina Freisrau von Berlepsch. (Schluß.) „Carola!" rief der Graf heftig, „kannst Du so schlecht von Tir Arthur denken, daß Du glaubst, er würde infolge der Verhältnisse zurücktreten?" „O nein, ich glaube, daß er sein Wort hielte und wäre die Sachlage noch schlimmer, und doch machen die Verhält- viffe einen Unterschied, Sir Arthur gehört einem stolze» Geschlechte an. Sie rühmen sich, daß nie eine Mißheirath vorgekcmmen, daß Frauen aus fürstlichem Blute Tregenna Towers als Bräute betraten. Des Hauses letzter Sprosse soll nicht die Tochter einer Dienerin zum Altar führen. Ich werde ihm sein Wort zurückgeben." „Ganz richtig", lachte der Graf, „Tu bietest ihm edcl- müthig die Freiheit an, er wird sie eben so edelmüthiq zurückweisen, dcnn hast Tu die Förmlichkeiten beobachtet ich würde cs ebenfalls thun. Trotzdem wirst Tu ibn schließlich heirathen." „Entschieden nicht. Sir Arthur liebt Teine Tochter und sie wird er heimsühren. Und mich erwarb er nur' weil er sich verpflichtet glaubte, und ich war unedel genug' "vzunehnmi. Selbst aber, wenn ich ihn liebte, würde ich ihn letzt frei geben, und keine Macht der Erde soll mich zwingen, ihn zu heirathen." ">cht, vielleicht liebst Du Rudolf r.) Bonnell? „Ja, ihn lnke ich, ihn liebte ich, seit ich zuerst ibn gesehen. erzähl??" " wohl die Geschichte von Torryglen Cie erglühte. flüsterte sie „und er liebt mich noch, obwohl ich ihn nie wieder sehen werde, laubst Lu damals recht gehandelt zu haben?" „-"tln, "" moralischen Sinne nicht, gewiß aber im MmßtrMnMerW und Tageblatt.