Volltext Seite (XML)
iller Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zu Freiberg und Brand .R 258 Freitag, den 5. Rodcmbcr. 1875 ^icht, Grab, RcichStagssession" überschriebenen Artikel heißt es da näm- Die aus 2 t Mitgliedern bestehende Kommission führte 1 welche gesetzlich berechtigt ist, sich über die Belegung der Sie liest die ausländischen, Fonds jederzeit zu orientiren und ihre Bemerkungen und ZZ in Bezug auf die ^Ede: Es kann keinem Zweifel diesen Gedanken weiter aus. ! Ansichten der Verwaltung mitzutheilen, schien keinen Anlah dazu gefunden zu haben. en Tod nschrift: Feuilleton. te ihn, weckte Träu- estieg es, den Kopf ein, t in „und Von ll die MN sie en sich Grabe st und zu später an »wnmonatl. 1 Mk. ov Pf. und ein» todt die chtenden ihn als es Mon- s Wort? rabe rief stte nicht, , als er Sir sehen h fo in's i das dem Nest des Fonds sind etwa 26 Millionen in aus ländischen Staatspapieren, ungefähr 69 Millionen in zwanzig verschiedenen Prioritäten angelegt. Wie es kam, daß man gerade diese Operationen nach der damaligen Lage des Geldmarktes für zweckmäßig hielt, darüber wird die Reichsregierung jetzt den, Reichstage öffentlich Rede stehen müssen. Ehe sie dies gethan, scheint es uns gewagt, sie auf Grund nachträglicher Er fahrungen anzuklagen — Erfahrungen, die bekanntlich vor zwei Jahren Niemandem zu Gebote standen. Der Ausfall an Zinsen wird für das Jahr 1876 von der Reichsregierung — wie wir gestern bereits darlegten — auf 158,2'5 Thaler oder 474,615 Mark veranschlagt. Ein noch größerer Verlust aber würde entstehen, wenn im jetzigen Moment die Papiere verkauft werden müßten, was glücklicherweise durch die Bedürfnisse des Fonds nicht geboten ist. ühn ze chte ein igen tzen. Be stille ) Jfa- Fried- rde ten cht, »um nicht. >ffent- igleich i, die in sei- New-Orleans." „Und was brachte den Hauptmann O'Donnel vom 3. verstehe ich, wie selbst die querköpfigen Schotten in Ent zücken geriethen." „Gerathe nur Du nicht in Entzücken, Wyatt, Graf Nuislands Tochter gleicht den Sirenen, die in Tod und Verderben lockten. Du könntest Dich eben so gut in einen Stern verlieben, ganz abgesehen davon, daß man sagt, sie sei vor Jahren von einem reichen kornischen Baron förmlich erkauft worden. Er reist noch in fernen Ländern, läßt seiner eventuellen Braut volle Freiheit, wird aber schließlich doch auf der Szene erscheinen und sein Eigenthum reklamiren. Tagesschau. Freiberg, den 4. November. Schon aus den Worten der Thronrede, welche sich auf die üble wirthschastliche Lage beziehen, konnte man entneh men, daß die Neichsregierung nicht gesonnen sei, sich durch die Schutzzöllnerbewegung in reaktionäre wirthschastliche Bahnen drängen zu lassen. Diefe Auffassung wird nun vollkommen unzweideutig durch die heute erfchienene „Pro vinzialkorrespondenz", das anerkannte Organ des preußischen Ministeriums, bestätigt. In einem „Beim Eintritt in die unterliegen, daß die Reichsregierung den Vorgängen auf allen Gebieten des Verkehrslebens mit Aufmerksamkeit folgt monatl. 75 Pf. Die Redaktton be» findet sich Rinnen» gaffe S6z. ll Et. staatlich garantirte Papiere. Die Schuldverschreibungen der Kommunen fielen gänzlich aus. Für die Geschäftsführung schuf sie neue Garantien durch die unabhängige Stellung der Verwaltungsbehörde, durch die fortlaufende Kontrole der Neichsschulden-Kommission und die jährliche Rechnungs legung vor dem Reichstage. Tic Beschlüsse der Kommission nnd die Motivirung durch den Berichterstatter Ur. Stephani aus Leipzig fanden im Allgemeinen den Beifall des Hauses, und es ist besonders bemerkenswerth, daß während der ganzen Verhandlung kein einziger Redn er einen Zweifi l an dec Sicherheit der Eisenbahn-Prioritäten anssprach. Ein Redner, der Abgeordnete von Noggenbach, empfahl sie gerade deshalb auch für die definitive Anlage, weil er kein Papier ausschließen wolle, welches solide, zinsbar und finsteres, ichenacker spenstiges >d weißen e er nicht fühlte sich ! Weg an Ner Tiefe : sich die üenantlitz. e Stimme Ende der nr es ver- Ctaatspapiere, die deutschen Eisenbahn-Prioritäten und Pfandbriefe zwar bis zum t. Januar 1876 zu, beschränkte von da an aber die Belegung auf deutsche Staats- respektive „Familienangelegenheiten. Wir werden übrigens nur zwei Tage in London bleiben, und ich beeile mich zunächst, die Patti zu hören!" „Wie? hat Dich der Eheteufel gepackt? hast Du ein Weib genommen? Ihr Irländer seid Alle gleich, kämpft und liebt, liebt und kämpft. Hoffentlich ist es keine Araberin?" O'Donnel lachte. „Eine Dame ist allerdings im Spiel aber keine Ge mahlin ; weißt Du denn nicht, daß ich eine Schwester habe? Der Keichs-Jnvalidenfonds. Wir richteten in gestriger Nummer die Aufmerksamkeit unserer Leser auf den Reichs - Jnvalidenfonds und müssen auch heute nochmals auf dieses Thema zurückkommen. Es ist neuerdings nämlich vielfach von einem in Aussicht stehenden Gesetzentwürfe die Rede gewesen, durch welchen der Termin zur Veräußerung der im Besitz des Neichs- Jnvalidenfonds befindlichen Eisenbahn-Prioritäten verlängert werden soll. Auch hat sich an die Thatsache, daß augen blicklich eine Veräußerung der Eisenbahn-Prioritäten nur mit Verlust am Einkaufspreise möglich sein würde, eine scharfe Kritik geknüpft. Dies veranlaßt uns, die betreffen den Vorgänge bei der Berathung des Gesetzes über den Jnvalidenfonds im Frühjahr 1873 unsern Lesern kurz in Erinnerung zu bringen. Der damalige Entwurf der verbündeten Regierungen gestattete auch die definitive Belegung des Fonds in ausländischen Staatseffekten, kommunalen Papieren, Priori täts-Obligationen der deutschen Eisenbahngcsellschaften und Pfandbriefen. Dieser weite Kreis belegbarer Objekte erregte gleich bei der ersten Berathung Bedenken. Man unterschied zwischen den nächsten Jahren, wo man so gut als möglich „das heidenmäßig viele Geld" — die Millionen der franzö sischen Kriegskontribution — unterbringen müsse, und der endgiltigen Anlage. Erscheint jeden Wochentag «end« « Uhr für den andern Tag. Preis vierteljühr» «ch 2 Mark 25 Pf., zweimonatl. 1 Mk. Gehetmnitzvoll. Rach dem amerikanischen Originale der MrS. May Agnes Fleming frei bearbeitet von Lina Freifrau von Berlepsch. (Fortsetzung.) Zweites Buck. 1. Kapitel. Da roino blnnsbo. Die Szene ist im königlichen Theater; man giebt Doni- zetti's Rcgimentstochter Die ganze vornehme Welt ist anwesend, weil Patti singt. Vom Parkett bis zu den Galerien ein Lichtmeer, ein Kranz herrlich gekleideter Damen: Blumenduft, Dia- mantengcfunkel, Blitzen schöner Augen, Leuchten lieblicher Gesichter, all' das durchwogt von des Maestros reizender Musik. Es war die Zwischenpause zum 2. Akt. Eine verspätete Gesellschaft von drei Personen betrat eine Prosceniumsloge. und zahllose Operngläser richteten sich sofort auf sie. Es waren der Gras von Ruisland, seine einzige Tochter Carola und seine Nichte Ginevra, Lady Dangerfield. Des Grafen Tochter war wie in der vorhergehenden, fo auch in dieser Saison die gefeiertste Schöne glwesen, und im ganzen Hause beugte sich kein lieblicheres Antlitz über die Logenbrüstung. > Cie trat selbstbewußt vor, zog mit den schlanken Händcken die Gardine zurück und erwicderte flüchtig all' die Grüße und Verbeugungen. Ja, Lady Carola war schön, ein wundervolles Gesicht mit klaren Gazellenaugen, ein griechisches Profil, reiches braunes Haar und eine königliche Haltung. Wenn man I sie schaute, ließ man sich nicht träumen, wie viel Unheil sie Sbruch der ngen ihn, Schrei deS Fluth ge- r Gliedern war diese - folgt.) l Freiberg. In den erwähnten Verhandlungen des Reichstages wurde ein Grundsatz ausgesprochen, den die Verwaltung allerdings sich zur Richtschnur zu nehmen hatte. Einer der Redner — wenn wir nicht irren, war es Lasker — sagte etwa: In der kurzen Frist bis zum 1. Januar 1876 liege die Nöthigung, daß die Reichsregierung sich nicht oder möglichst wenig auf solche Papiere einlasse, welche verkauft werden müssen. Wenn nun die Verwaltung des Reichs- Jnvalidenfonds gleichwohl in deutschen Staats- und garantirten Papieren nur rund 56 Millionen Thaler, in kommunalen Schuldverschreibungen nur 35s Millionen Thaler untergebracht hat, so wird sie sich vermuthlich auf den Satz berufen: „ulu'x p»8z> u<!m<> — auf deutsch: über Vermögen ist Niemand verbindlich. Die Anmeldungen deutscher Staaten und Kommunen scheinen weniger reichlich geflossen zu sein, als man erwartete. Von schon angestiftet. Die Sirenenaugen hatten Tausende und aber Tausende verwundet, eine veriührerische Circe führte sie ihre Opfer auf blumigem Pfad dahin, um sie auf dem Flugsand der Enttäuschung zu verlassen. Jedermann sagte Dir, sie sei eine Schönheit ohne Herz, eine gefährliche Ko- quette, und doch wie lieblich war sie beute wieder mit dem sinnenden, traurigen Ausdruck. Ihre Cousine. Lady Danger field, diente als Folie der jungen Dame, sie war eine aus gesprochene Brünette, klein, und bei Gasbeleuchtung, trotz ihrer 34 Jahre, noch jung und hübsch. Ter Graf Ruisland, eine hohe, feine, aristokratische Ge stalt, zählte fünfzig Jahre, und die grauen Augen blickten müde. In seiner Jugend war er ein sehr, sehr schöner . Mann gewesen, hatte zwei Vermögen vergeudet und war , nun anerkannt der ärmste Pair im englischen Reiche. „Die roino IMmM sieht heute prachtvoll aus." i „Warum heißt man sie roinu IM»elio?" „Ob der wirklichen oder eingebildeten Aehnlichkeit mit , der andern rsim> bMuebs, Maria Stuart." ' Nicht eingebildet, sondern sogar auffallend. und in gründliche Erwägung der Frage eingetreten ist, von welchen Bedingungen eine Beseitigung der gegenwärtigen Mißstände zu hoffen sei. Wenn in der Eröffnungsrede er klärt wird, es liege leider nicht in der Macht der Regierung, der in Handel nnd Gewerbe eingetretenen Stockung abzu- helsen, so ist dies kein theilnahmloses Abwenden von den dadurch veranlaßten veklagenswerthen Nothständen, sondern der Ausdruck der durch reife Erfahrung begründeten Er- kenntniß, daß es der natürlichen Entwickelung des wirth- schaftlichen Lebens Vorbehalten bleibt, die aus der Ueber- spannung des Unternehmungsgeistes stammenden Schäden auszugleichen, während einseitiges Eingreifen des Staates in das Verkehrsgebiet nur den Heilungsprozeß verzögern oder gar neues Unheil schaffen würde. Da das gesunde Urtheil der Regierungen die Grenzen ihrer Macht und ihrer Befugnisse gegenüber den wechselnden Strömungen des Ver kehrs, des Kredits und der Spekulation erkennt, so steht es denselben nicht zu, auf das Gebiet abenteuerlicher Ver suche und Vorschläge überzutreten, wo in der Regel Staats mittel vergeudet, oft aber die vorhandenen Mißstände nux Sieh Dir dafür die Patti an, sie ist nicht halb so gefährlich wie die bl-aiebe." „Ich sehe gar nicht nach Deiner reino blanolm, sondem nach jenem Manne dort ain Pfeiler. Wenn noch Rudolph O'Donnell unter den Lebenden weilt, ist er's." Delamar wandte sich rasch um. „Was? Rudolph O'Donnell, den wir vor zwei Jahren in Algier trafen? Bei Gott, Du hast Recht, er ist's. Gehen wir gleich zu ihm." Wenige Minuten später befanden sich die beiden Diplomatenembryos neben dem großen, soldatischen, sonnen gebräunten Mann, der ganz allein in einer Loge saß. „Was, Du bisl's?" rief Delamar, „hätte ich doch eher Pio nono hier vermuthet, als Dich. Willkommen in Eng land, alter Junge. Wie kömmst Du aber hieher?" Der Fremde blickte auf, und ein warmes Lächeln erleuchtete das ernste, schöne Gesicht. „Delamar, Wyatt, das ist einmal eine Ueberraschung." Er schüttelte ihnen freundlich die Hände. „Wann ich kam? erst heute Nachmittag betrat ich Eng lands Boden nach einer zweiundzwanzigtägigen Fahrt von „Das gleiche ovale Gesicht mit dem griechischen Schnitt, dem gleichen schwermüthigen, zärtlichen und selbstbewußten j . „ . Ausdruck. Wenn Maria Stuart schön war wie diese, so Chasseurregiment nach New-Orleans?' realisirbar sei. Das Ergebniß der Verhandlungen be- ! stand ausschließlich darin, daß die Kommunalpapiere zu den ! definitiven Anlagen hinzugefügt, die Pfandbriefe, aus den z provisorischen gestrichen, die Prioritäten aber, dem Kom- missionsbeschluß gemäß, bei derselben — nämlich der pro- I visorischen Anlage — belasten wurden. i Man kann hieraus ersehen, wie Regierung, Kommission i und Reichstag die theilweise Belegung des Reichs-Invaliden- » sonos in deutschen Prioritäten, die ersten definitiv, die ' anderen provisorisch, für unbedenklich und sogar für noth- wendig erachteten, und daß man damals im Reichstage allgemein annahm, die Wiederveräußerung bis zum 1. Jan. 1876 werde keinen Schwierigkeiten unterliegen. Wenn heutigen Tages ein Prioritätenbcsitzer über Verluste klagt, so ist man schnell bei der Hand, ihm den Vorwurf der Unvorsichtigkeit bei Anlage seines Vermögens zu machen; aber aus Obigem geht hervor, daß selbst der Reichstag! niit seinen bedeutenden Finanzkapazitälen damals keine, Ahnung von den Folgen der inzwischen eingetretenen Krisis hatte. Man war eben gewohnt, den Kours der Eisenbahn- Obligationen für stabil zu halten. Diese Ansicht muß noch ini März 1874 vorgeherrscht haben, denn der Bericht, welchen die Neichsschulden-Kommission unter genauer Auf zählung der belegten Effekten zu jener Zeit über den Reichs- Jnvalidenfonds abstattete, rief keine Erinnerung im Reichs tage hervor. Auch die Reichsschulden-Kommission selbst, FrelbtrsttrAMMK Frotscher'sche Buch» Handlung, zu senden. und Tageblatt gewagt, a. Er t, weg-