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Merger AMger und Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg und Brand. s«. Erscheint jeden Wochentag früh S U. Inserate werden bis Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Sonnabend, den 7. März Preis vierteMrl, 20 Ngr. Inserate werdm die gespaltene Zeile «der deren Raum mit S Pf. terechnet, M8. Tagesgeschichte. Berlin. Den „H.N." wird aus Wientelegraphirt, daß der Prinz N.apoleon nach Beendigung seines Berliner Aufenthalts auch ßn Wey Men Besuch abstatten werde. — Der „Wes. Ztg." wird gemeldet, daß die englische Regierung die gewünschte Vermittelung in der Sache des Königs Georg ab gelehnt, sich aber mit der Rechtsauffassung der preußischen Regie rung einverstanden erklärt habe. — Von den neuen preußischen Banknoten zu 10 Thaleru be- fiyden sich bereits Falsifikate im Verkehr, welche auf photographi schem Wege nachgemacht sind. Dieselben sind an einem matten Druck auf der Rückseite zu erkennen, sind jedoch im Uebrigen täu schend Nachgebildet. Thprn, 4. März. Die Ueberschwemmung der Weichsel wächst. Die Weichselbrücke hat sich in der Mitte gesenkt und ist nur für Fußgänger passirbar. Bremen, 29. Febr. Nach einem eben ausgegebenen Berichte der Finanzveputation kostet der Eintritt in den norddeutschen Bund Bremen jährlich 376,000 Thaler, wogegen er Bremen ersparte 150,000 Thlr. für Militärwesen, 5000 Thlr. für ständige Gesandt schaften, 3000 Thlr. für Telegraphenverwaltung, zusammen 158,OM Thaler. Es bleiben also 218,OM Thlr. effektive Mehrkosten. München, 4. März. Se. Maj. der König hat während der Nacht mehrere Stunden ruhig geschlafen, worauf hin das Fieber sich nahezu gelegt hat; die örtlichen katarrhalischen Erscheinungen dauern aber noch fort. — Man ist hier sehr gespannt auf die Er öffnung des Testaments Ludwigs 1. und besonders darauf, welche Verwendung sein großes Privatvermögen (man weiß, daß allein in bayrischen Staatspapieren 20 Millionen angelegt sind) findet. Je denfalls enthält das Testament auch Bestimmungen über die Glypto thek, Pinakothek und die andern vom Könige meistens aus Privat mitteln erbauten, mit Kunstschätzen ausgestatteten Prachtgebäude. Es wird sich nun entscheiden, ob diese Kroneigenthum werden oder an den Staat übergehen. Es ist wohl nur im engeren Kreise be kannt, daß König Ludwig, originell in vielen Dingen, seit seiner Thronbesteigung seine sämmtliche Garderobe hat aufbewahren lassen. . Seine Röcke, Hofen, Hüte in allen möglichen Formaten von Filz, Stroh rc. und in allen Farben sind in ein paar Schränken in den vereinigten Sammlungen aufgehoben; sogar Hausjacken, geflickte Röcke und ausgebesserte Hosen sind dabei. Der König trennte sich nicht gerne von einem Kleidungsstücke, das er längere Zeit getra gen. Die ganze Sammlung ist jetzt schon merkwürdig, da sie den langen Zeitraum von 1825 umfaßt, und dürste nicht leicht die Garderobe irgend eines Herrn vollständig für ein Menschenalter gesammelt worden sein. Schon die Hüte allein, mehrere Dutzend, erregen die Aufmerksamkeit der Beschauenden. Bis jetzt wurde diese Garderobe nicht öffentlich gezeigt. Bekanntlich ließ König Ludwig 1. bei seiner Thronbesteigung den gesammelten Nachlaß sei nes Vaters, Garderobe und Liebhabereien, versteigern und wurden Kleinigkeiten bis 6 Kreuzer Kaufpreis herab abgegeben,, worüber damals die Leibdienerschaft nicht wenig ungehalten war, da sie Alles nach dem Herkommen schon als ihr Eigenthum betrachtete. Wien, 4. März. Der „N. fr. Pr." zufolge soll die Coupons- steuer für Staatspapiere um 3 Procent erhöht werden und die Capitalsteuer fortan '/, Procent des Capitals betragen. Diese Steuern sollen 3 Jahre hindurch erhoben werden. Die betreffen den Finanzvorlagen sollen demnächst vor das Abgeordnetenhaus ge bracht werden. Paris, 4. März. Der Gesetzgebende Körper trat in seiner heutigen Sitzung in die Berathung des ContingentSgesetzes. Pieard beleuchtet die Beziehungen Frankreichs zu den fremden Mächten Der Staatsminister Nouher erwidert, die auswärtigen Beziehungen Frankreichs seien vortrefflich. Die Wolken, welche aufzusteigen ge schienen und zn verschiedenen beunruhigenden Gerüchte» Veranlas sung gegeben hätten, seien vollständig verschwunden. Nach der Aus lassung Rouher's wird die Geueraldiscussion des Contingentgesetzes geschlossen. Nachdem Magnin beim Beginn der SpecialdiscUssion die Reduction des Contingcnts auf 80,000 Mann gefordert, nimmt der Kriegsminister Marschall Niel das Wort. Der Kriegsminister sagte: „Die Opposition wird bald bedauern, die neue militärische Organisaüon Frankreichs angegriffen zu haben. Diese Organisation wird für das Land ein Pfand der Sicherheit sein; sie wird für die Bevölkerung milder sein als die frühere und auch ökonomischer. Im nächsten Frühjahr wird unsere gänze Armee das neue Gewehr haben, welches unter allen vorhandenen das vollkommenste ist. In folge seiner Einführung in Frankreich werden' alle Mächte genöthigt sein, ihre Bewasfnung umzuformen. Frankreich hat dann vor jenen einen Vorsprung von zwei Jahren, welches angesichts Ereig nisse, die sich in Europa vollzogen haben, viel ist. GeMkt durch solche starke Organisation, kann das Land sich in den Arbeiten des Friedens überlassen." — Der „Abend-MoWur" con- statirt nochmals in seinem Bulletin den günstigen welchen die preußische Thronrede sowohl in Preußen selbst, auch Ütt Auslande Hervorgernfen hat, und fügt hinzu, die gebe Zeugniß von der versöhnlichen Gesinnung des KöttW-Wilhelm, sowie von der Genugthuung, mit welcher die allgemeirWuropsische Lage den König erfülle. M Florenz, 4. März. Nachrichten aus Rom meldM daß Mon signore Bonaparte und acht andere Prälaten am 13. v. MtS. zu Eardinälen ernannt werden sollen. Die Investitur würde am 46. d. Akts, stattfinden. Man versichert, der Kaiser Napoleon habe Vie bevorstehende Ernennung Msgr. Bonaparte'S mit großer Befrie digung ausgenommen und erklärt, die Kosten der Weihe und der Installation seines Vetters tragen zu wollen. — Die gelehrten und Künstlergesellschaften in Nom werden einen TrauergvtteSdienst für den verstorbenen König Ludwig l. von Bayern im Pantheon veran stalten. - In Rom circuliren Fünffrankenstücke mit dem Bildniß des Grafen von Chambord. Der Graf ist bekanntlich der bourbonistifche Kronprätendent für den französischen Thron. Seine Anhänger nen»' neu ihn König Heinrich V. London, 4. März. Eine Regierungsdepesche von der abessi nischen Expedition aus Addigrat meldet: Sämmtliche Gefangene, befanden sich am 17. Febr. noch wohlbehalten in Magdala. Kaiser Theodor war unterwegs dahin. Meuelek ist angeblich demselben abermals entgegengereist. — 5. März. Aus Washington (4. März) wird tele- graphirt: Das Haus der Repräsentanten nahm noch einen Zusatz artikel in die Anklage gegen Johnson auf, in welchem derselbe des hohen Staatsverbrechens beschuldigt wird, in seinen öffentlichen Reden den Congreß geschmäht und die Gesetzmäßigkeit desselben bestritten zu haben. Das Comitä des Repräsentantenhauses über reichte heute die Anklage-Artikel dem Senate. St. Petersburg, 4. März. Die Zollcommission heschloß Ma schinenbesteuerung nach Kategorien, 25 bis 150 Kopeken per Pud. Die Werthzölle auf Tischzeug und Drillstoffe werden aufgehoben. Sachsen. Dresden, 5. März. Die Zeitungsnachrichtefl von dem be vorstehenden Ue^ertritte des sächsischen Kriegsministers in preußische