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1235 Petersburg. Die Wiener „Presse" schreibt: „AuS -«selben Quell« aus welcher unö vor elf Tagen die Nachricht von den Vorbereitungen z«m Abschlusse eines .Schutz-. npd.^rutzbündnisseS Mschen Petersburg u.nd Washington Mm, wwd nnS heute br-, richtet, daß sich diese Verhandlungen noch im letzten Augenblick zerschlagen haben. Ob das Bündnißproject gescheitert ist, weil -ar Geheimniß nicht entsprechend gewahrt und eS dadurch andern Negierungen möglich gemacht wurde, dazwischenzutrcten, oder ob man eS russsscherseitS fallen ließ, weil es in England bereits die gewünschte Wirkung auf die Verhandlungen wegen der polnischen Frage anSgeübt hat, wagön wir nicht zu entscheiden." . Polen. . Aus Warschau, 23. August, meldet die „Osts.-Z.": Nachdem hier die der Revolution zugethanen Polen sich aus den Verhandlungen der Diplomatie von der Grundlosigkeit ihrer Hoffnungen auf aus wärtige Hilfe überzeugt haben, wird unter ihnen eine schwer zu »«bergende Mulhlofigkeit bemerkbar; denn wenn auch neuere mehrfache Gefechte scheinbar für das Gegentheil sprechen, so find -och diese Kämpfe wohl mehr das Resultat der Rathlosigkkit und der letzten Anstrengungen, ja man möchte sagen die Aeußerungen -er Verzweiflung. Daß sie mit der kolossalen russischen Macht, welche in Polen immer mehr verstärkt wird, durch eigene Kraft nicht fertig werben können, fangen bereits auch die Couragirtesten an cinzuschen; aber da die hiesige Freiheit so etwas bei Todes strafe nicht weiter zu sagen erlaubt, so wird es nur unter den intimsten Freunden, deren Zuverlässigkeit man gewiß ist, zugeflüstcrt. Gleichzeitig säugt aber auch mit der sich fast täglich vergrößernden Noth und Nahrungslofigkeit die Furcht vor der Zukunft an um sich zu greisen; denn je wahrscheinlicher es wird, daß der Groß fürst Constantin auf einige Zeit zur Wiederherstellung seiner äußerst oWgrWun Gesundheit nach südlichen Gegenden gehe und hier durch einen der Murawjeff's vertreten werden wird, desto wahr scheinlicher wird es auch, daß russischerseits ernstliche Anstrengungen zur vollen Bewältigung des Aufstandes werden gemacht werden. Mehrere ausländische Blätter bezeichneten den Grafen Siewerö als Stellvertreter dcS Großfürsten; in russischen Kreisen.ist man nach den Antecebenzien des Grafen Siewers anderer Ansicht — denn man hält diese Ausgabe für Len alten Mann für viel ^schwierig. Kalisch, 23. August. In den hiesigen Kirchen wurde heute «ine allgemeine Trauer von der Kanzel herab dem Volke anempfohlen und zwar in Folge der Entfernung des Erzbischofs FelinSki aus Lsarschau. Das Läuten der Glocken hört für eine gewisse Zeit aus, . LaS Singen von Liedern ist untersagt, die Messe wird nur i« Htille» abgehalten, die Kirche ist schwarz decorirt und dje Geistlichkeit selbst hat Trauer angelegt. So eben (Nachmittag 2 Uhr) wird unsere Stadl vollständig abgesperrt und ist es Niemandem gestattet, auch mit einer Legitimation versehen, weder in dieselbe, noch'aus derselben zu gehen und hängt diese Maßregel mit der heutigen Verordnung der Geistlichkeit zusammen, zumal dieselbe in sehr energischer Weise gegen die russische Regierung in ihrer Predigt losging und zu Folge dessen Verhaftungen vorgenommen «erden sollen. Neueste Post. Frankfurt, 27. August. Gestern Abend und heute Vormittag haben Konferenzen der Souveräne von Hannover, Sachsen, Baiern, Württemberg, Kurhcssen und Weimar bei dem Kaiser stattgefunden »nd unmittelbar darauf heute eine Besprechung Meiningens, Braun schweigs, Nassaus mit Hannover. Die „Europe" meint, in der gestern bei dem Kaiser abgehaltencn Ausschußsitzung habe cs sich um den Anspruch Badens gehandelt, mit Hannover, Sachsen und Württem berg in den Turnus für die vierte Direciorialstimme zu treten; es sei jedoch keine Aussicht auf Zustimmung, obwohl der Kaiser nicht dagegen. ES verlautet und häufige Fürsten- und Ministerconftrenze« . scheinen zu bestätigen, daß die Meinungsverschiedenheit noch groß ist. Die Nachricht, daß der Prinz HMich der. Niederlande abgr- reist sei, war unrichtig. ' , f - — 27. Aug. In der heutigen BundeStagSfitzpng ist die er- wartete Erklärung der dänischen Regierung eingeg^ den vereinigten holsteinischen Ausschüssen überwiesen worden. Der dänische Gesandte, krankheitshalber nicht erschienen) behält sich weitere Elf klärungen vor. / / ^7 ^ k — 28. August. DäS „Franks. I." ist autorisirt, die Nachricht, daß der Herzog von Sachsen-Koburg der Autor einer in Brüssel erschienenen Broschüre: Enthüllungen bezüglich des Fürstentages sei, für unbegründet zu erklären. Lemberg, 27. August. Die „Gazetta Narvd." meldet,^ dass in der Ukraine die Bauern gegen die russische Regierung qMt-, standen , erklären zu Polen gehören, aber die AdelSherrschast nicht dulden zu «ollen, und sich selbst ihre Anführer zu wählen. ' BeranlworU. Redacteur:J. G. Wolf. Rirchtiche Nachrichten. Katholische Kirche: früh 9 Uhr, Predigt, Hochamt. — Nach«. 2 Uhr, SegenSandacht. Montag, den 3l. d. M., früh 9 Uhr, MisfionsgotteSdienst m Bräunsborf. - > '> '' - ,iz Vom 18. di, 25. August wardt« angmkldtt: Gebornr: dem Tischlermeister Göhler 1 Sohn — dem Bergarbeiter Wolf in Fllrstenthal 1 Tochter — dem Tagarbeiter Kästner 1 Tochter. dem Musikus Hermann 1 Tochter — dem Kaufmann Rode 1 todtgeb. Tochter — dem Maurer Krause t Tochter — dem Doppelhäuer Grundig 1 Tochter — dem Loppeltzäuer Weik Zwillingstöchter — dem Doppelhäuer Loren, in Zug 1 Sohn — dem Restaurateur Jltztg l Tochter.— dem GerlchtSamtS- beidteuex Kretzschmar I Sohn — dem Lagarbeiter Richter 1 Tochteri^- dem Dvppethäuer Toppner 1 Tochter — dem T-garbeiter Opitz 1 Sohn — HM Hüttenarbeiter Küchenmeister I Tochter — dem DoppelhäUerWieoe- mann 1 Soh». — Hierüber 2 unehcl, Töchter. — Ueberhaupt IVKindes aj^S,Söhne und 14 Töchter. . Getraute: der Bergarbeiter Carl Moritz Burkhardt mit Jhfr. Auguste Bertha Berthold — der Zimmermann.Carl LouiS Berthold unt Amalie. Aüänste Müller — der Klempner Friedrich'Ernst Heyne mit Jgfr. Marie Emilie Reymann — der Tagarbeiter Friedrich Theodor Schmidt aus Nieder- schöna wit^Amali« Auguste Schiffel. — Ueberhaupt 4 Paare. '7 Gestorbene: des Brangehülfen Liebscher Ehefrau, ChristtaneiEMUdt^ geb. SchW»ke,,^öS. Jahre — des Doppelhäuer Walther SohnVlUWU'ft Eduard..4 J»br,LL Mon. Z Wochen 4 Tage — des ÄappelbfiüftfMr«« Tochter, AuaussäJka, 1 Jahr 2 Mon. — des Gänghäucr Baldauf^Mtf. ZMterchen,2s"Latze — de« Hüttenarbeiter Streubel Sohn, CarrvEwil, 5 Mon. Z iWbchen — deS Frachtfuhrman» Lorenz Adoptivsohn')'Mistjv Bruno Frank«, I Jahr — deS Ziegeldecker Kreißte» in Zug MMes- Alma Helene, S Mon. «Woche — der Böttchermeister Johann Carl Fischer, SS Jahr — deS gewes. Gartennahrungsbesitzer Bachmann in Herrndorf hinter!. Wittwe, ^Johanne Sophie, 8» Jahr — deS Doppelhäuer Weck Zwillingstöchteh Anna Auguste und Emma Ida, 1» Tage — Les Tagarbeiter Lippmann Tochter, Anna Linda, 3 Wochen — de» Bäckermeister Körner Tochter. Emma, 4 Mon. — Hierüber 2 unehel. Töchter, von und 1v Mon. — Ueberhaupt 1S Personen, al» 4 männl, und 11 wetbl. Geschlechts. k?rtSkalender. Staatt-LetegrapberEiireau täglich geöffnet v. früh 8 bi» Asiend» S Uhr. krMbrxsr LI^SNbLlLS'MLeLM — im L-mLäu, lato Llapo reekt». Caffa di« Däriehns-ivereins!'. Schloßplatz Nr. SS», 1. «tage. Stadtbad: Wafferbäder sird täglich, ohne vorherige Bestellung, Dampf» bäder Montags, Mittwochs und Freitags zu haben. Gdietalladung. Bon dem untorzeichncten Königlichen Gerichtsamte ist zn dem Vermögen des Baumatenalienhändler« Herrn Carl August Gittzelt hier, aus erfolgte Jnsolvenzanzeige der Concursproceß eröffnet und der 7. September 1863 al« LiguidationStermin anberaumt worden. Es werden daher alle bekannten und unbekannten Gläubiger Gietzelt'r, sowie überhaupt Alle, die au« irgend einem Grunde an den selben Ansprüche zu machen haben, oder deren Vormünder oder sonstige Vertreter, hiermit geladen, an gedachtem Tag« innerhalb der Gerichtszeit in Person oder durch gehörig legitimirtc Beauftragte, an hiesiger Gerichtsstelle sich einzufinden, ihre Ansprüche, bei Strafe der Ausschließung von jeder Perccption aus der Concursmaffe und bei Verlust der Wiedereinsetzung, in den »origen Stand, insoweit nicht diese NechtSwohlthat gesetzlich »awkannt ist, anzuzeigen und zu bescheinigen, mit dem bestellten Rechtsvertreter, Herrn Advokat Johann Paul Adolph Du kbesnv in Dresden^ iMGen, da nbthig, wegen vorzugsweiser Befriedigung nnter sich rechtlich zu »erfahren, »innen ü Wochen zu beschließen, hierauf ZE den 26. October 1863 MMkMNtinachung eines AnSschließungtbescheids und . ^^t^ de» S. November 1863 »kn Motaiatton der Acte« gewärtig zu sei», sodann aber -