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S7i Errungenschaften seine« Gewerbe« je umfassender, von höherem Werth, weil sie am wenigste» leicht sich von selbst ihm darbietet. Um so glücklicher war daher der Gedanke, dessen erstes Jnslebcntreten wir heule feiern. Bis weit über den Ocean hin hat er den lautesten Anklang gefunden, und mit regem Eifer ist die Landwirthschaft fast des gesammten Europa'« und selbst des entlegenen Amerika'« zu seiner Verwirklichung geschritten. Und dem ersten Begumen wird die fernere Nachfolge nicht fehlen. Zu den «ns einander folgenden internationalen Industrie«, werden aus einander folgende internationale LandwirthschaftS-Ausstellungen sich gesellen. Die einen werden dann die andern ergänzen. - — Schon am heutigen Eröffnungstage der Ausstellung, an wel chem ein Eintrittsgeld von 4 Thlrn. festgesetzt war, stellte sich heraus, daß bei der unübersehbaren Fülle der Gegenstände und der täglich mehr anschwellenden Zahl der hier anlangenden Fremden die auf 8 Tage beschränkte Dauer durchaus unzulänglich ist. Ob eine Verlängerung möglich ist , wissen wir nicht zu beurtheilen. Die Eröffnung ging übrigens ohne besondere Feierlichkeit vor sich. Schon Vormittag sollen 10,000 Personen das Schaufeld besucht haben und im Ganzen 15,000 Karten für die ganze Dauer der Ausstellung gelöst worden sein. — Arnold Ruge befindet sich seit gestern hier, und wird im Hörsaal des Gymnasiums vier Vorlesungen über persönliche Erlebnisse, über die allgemeine Weltlage rc. halten. Pesth, 12. Juli. Welche Folgen die Dürre hat, geht aus nachstehender Notiz hervor: in Groß-Kumanien gab es im Jahre I86l zusammen 30,925 Stück Rindvieh, 245,590 Schafe, 26,2l3 Stück Borstenvieh und 15,482 Pferde; heute besitzen die Einwohner jene« Districtes 6104 Stück Rindvieh, 47,366 Schafe, 7020 Stück Borstenvieh und 8473 Pferde, so daß der Viehstand binnen zwei Jahren um 249,248 Stück abgenommen hat. Paris, 13. Juli. Man liest in der „France": Mehrere fremde Blätter geben an, daß die Conferenzen wegen der polnischen Sache in Paris abgehalten werden. sollen; andere sprechen von London, wieder andere von Warschau. Wir glauben zu wissen, daß die Stadt Brüssel immer noch zum Sitz dieser Conferenzen bestimmt ist. — Die „France" hat erfahren, daß m Folge der letzten Er eignisse in Athen der König von Dänemark die Absichr hat, eine temporäre Besetzung Athens außer von englischen auch noch von Truppen der beiden andern Schutzmächte zu verlangen. ES heißt auch, daß der König Georg I. noch nicht im September abreisen, sondern daß Graf Sponeck allein hingehen wird, um alle zu seinem Empfange nöthigen Maßregeln vorher zu treffen. Wien. Au« Galacz vom 15. Juli hier eingegangene Berichte melden, daß bei Tultscha am 13. Juli.400 Mann Polen wohlbe- waffnet die Donau übersetzt und sich gegen Belgrad gewendet haben. Ein ihnen au« Bukarest zugegangener Befehl zur Umkehr blieb unbefolgt. Nachsetzende walachlsche Truppen schlugen sich gestern bei Kaaul gegen die Polen. Stärker Verlust beiderseits. Die Polen setzen ihren Marsch längs der russischen Grenze sott. . Frankfurt a. M., 16. Juli. Die heutige „Europe" ver öffentlicht den vollständigen Text eines Schreiben« de« Papste« an den Kaiser Alexander. Der wesentliche Inhalt de« längen Schreibens ist: Zuerst eine geschichtliche Darstellung der Bedrückung der katholischen Kirche in Polen, welche al« Quelle aller politischen, socialen und moralischen Üebelstände Polen« bezeichnet wird. Der heilige Vater mißbilligt die Einmischung de« Cleru« in den Auf stand, erklärt aber deren Entstehung und Ursachen und setzt schließlich auseinander, was der Zar für den KatholiciSmu« in Rußland thun müsse, um Frieden upd Wohlfahrt wieder herzustellen. Telegraphischen Nachrichten au« Petersburg zufolge, befinden sich die Louriere mit den Anwortsnoten auf dem Wege, und dürste der für Wien bestimmte Courier schon Freitag, den 17., dort eintreffen. verantwort!. Redacteur: I. G. Wolf. Nirchkche Nachrichten. Vs» 7. bis 14. Mi wurdtn angtmtidet: Gevorne: dem Bürstenmacher Streubel I Sohn — dem Bergschmied Teuchert 1 Tochter. — Hierüber 3 u« eh el. Kinder, 1 Sohn und 2 Töchter. — Ueberhaupt S Kinder, als 2 Söhne und 3 Töchter. Gekraute: der Zimmermann Gottlob Friedrich Hermtän Bach mit Therese Juliane Wilhelmine Uhlemann. Gestorbene: Die ledige Christiane Eleonore Raschke im Siechhause, angeblich 89 Jahr — de» Schuhmachermeister Melgandt Zwilllngitöchter, Emilie Selma und Johanne Christiane, je 3 Wochen — der Bergakademiker Johann Iuliu« Bernhard Gartmann au» Moskau, SS'/« Jahr — der Doppelhäuer Gottlieb Leberecht Grämer, 4K Jahr — des LeihhauScontroleur Herrmann hinter!. Wittwe, Christiane Caroline, 77 Jahre alt — Hierüber 1 vor der Taufe gefl. unehel. Tochter, 1 Tag 9 Stunden alt. — Ueberhaupt 7 Personen, al» 2 männl, und L weibl. Geschlecht». OrtSkolender. SaatS-Trlegrapben-Nnreau täglich geöffnet ». früh 8 bi« Abend« S Uhr. Polen. Aus Warschau vom 10. Juli wird der „Pos. Ztg." berichtet: Der Director der Warschau-Petersburger Eisenbahn hat an die Beamten dieser Bahn eine Verfügung erlassen des Inhalts: „Täg lich wird die Präsenz der Beamten und Handwerker festgestellt; wer nicht anwesend ist oder ohne erheblichen Grund seine Entlassung verlangt, wird vor ein Kriegsgericht gestellt." Dieser Befehl hat de» Zweck, den bekannten Erlaß der Nationalregierung, betreffend die Einstellung des Bahnbetriebs, zu entkräften. — Die „Polizei- Zeitung" enthält die Warnung, beschlagene, dicke oder ästige Stöcke zu tragen, da deren Träger verhaftet werden sollen. Unter be schlagenen Stöcken sind auch die allerschwächsten verstanden, wenn am Griff oder am untern Ende ein Stückchen Eisen daran haftet. — Gestern Nacht ist wieder ein Polijeimann erdolcht worden. Man sand neben ihm das Decret des Nevolntionstribunals. — Aus Warschau wird der „O.-Z." geschrieben: „Man er zählt sich hier die Anecdote, baß selbst der Großfürst-Statthalter von der Nationalregierung besteuert worden sein und auch, um den Einnehmern auf die Spur zu kommen, einen Beitrag gezahlt haben soll, ohne aber seinen Zweck zu erreichen." ' Neueste Post. Nach der „A. A. Z." sind in Dresden von Paris im ver traulichen Wege Anfragen erfolgt, ob die sächsische Regierung damit einverstanden sei, wenn der Sitz der europäischen Conferenz in Be treff der polnischen Angelegenheiten nach Dresden verlegt würde, da bezüglich des Zusammentretens derselben in Warschau eine Ueber- tinstimmung nicht erzielt wurde. Posen, 17. Juli. An unserer Grenze ist vorgestern ein Zu sammenstoß der preußischen Truppen mit Insurgenten vorgekommen; beiderseits wurde gefeuert, wobei ein Preuße und mehrere Insur genten gefallen sind. 60 Insurgenten geriethen dabei in Ge- Mgcuschast. strsidsr^sr Llrerthulütt-Lubeuw — iw x»u0i»u» recü». Caffa de» Darlehns-Vereins: Schloßplatz Nr. 23S, I. Stage. Heute den 18. Juli Versteigerung einer eisernen Brodteißknetemaschtne Vormittags 11 Uhr: tzuttergasse Nr. 288. Reisegelegenheiten. Täglich abgehende Dampswagenzüg e. Früh 8 Uhr, Vormittags ZU Uhr, Nachmittag l Uhr 30 Minuten und 4 Uhr, Abends K Uhr 2V Min. Täglich abgehende Posten. Nach Dobeln früh 44 Uhr. — Noch Chemnitz Vormittag» ^11 Uhr, Mittag jl Uhr, Nachmittag» 45 Uhr, Abends 11 Uhr. — Nach Annaberg (Sayda, Olbernhau, Zöblitz, Marienberg) Vormittag» 111 Uhr. — Nach Annaberg (Sayda, Marienberg) Nachmittag« fS Uhr. — Nach Frankenberg Nachmittag» 5 Uhr. — Nach Frauenstein Nachmittag» L Uhr. — Nach Haynichen Nachmittag« S Uhr. Täglich ankommende Dampfwagenzüge. Vormittag» flO Uhr, Mittag» 12 Uhr. S Min., Nachmittag» j4 Uhr, Abend« f!1 Uhr. Täglich ankommende Posten. Von Chemnitz früh 3 Uh, SS Min., Vormittag» 9 Uhr Sä Mim, Nach mittags 5 Uhr 40 Min., Abends 1» Uhr 10 Min. — Von A'maberS (Sayda, Marienberg) früh S Uhr 20 Min. - Bon «nnaberg («ayba, Olbernhau, Zöblitz, Marienberg) Nachmittags S Uhr ^S Min. Von Haynichen Vormittag» j10 Uhr. — Bon Frankenberg und Frauen- stein Vormittags 10 Uhr. — Von Döbeln Abend« 7 Uhr aa Min. Enderlein kommt täglich früh 10 Uhr von Oederan im Gasthaus zum deutschen Hau? hier an und iäkrt Nachmittag« 4 Uhr zurück. Kurtb fährt täglich Nachmittags 4 Uhr vom „Deutschen Hau»" weg nach Frankenberg. Reck fährt täglich früh j« Uhr und Mittag» f1 Uh, vom „Roß" we» nach Chemnitz. . Rülke fährt täglich früh 19 Uhr vom Bahnhof weg nach Chemnitz und trM täglich Kuh ziü Uhr von Chemnitz hier ein. — Derselbe fährt feder» Montag und Freitag früh f7 Uhr über HerzvgSwalde nach Dresden,