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Dienstag, den 17. Februar 39 en 17. :rath. .-Vst. ° der »chiii dnch, ' «a, > vieres ihmt gt- Direktor, Orden» se seine» 50 Thlr. c fleißig» einderath drungen, ühmlichst öffentlich ge diesen regen der 'tsundheit hmungen, mag, mit Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Freiberg, den 17. Februar. Dresden, 14. Februar. Se. Maj. der König haben dem Herrmann v. Lindemann aus Dresden und dem Schuhmacher Johann August Kießling aus Zittau, welche Beide wegen ihrer Bcthciligung an den hochverrätberischen Unternehmungen in den Mailagen des Jahres 1849 flüchtig worden find und von denen jetzt Ersterer in Madison (Staat Wisconsin) in Amerika, Letzterer in Manchester sich anfbält, auf die von denselben angebrachten Begnadigungsgesuche die straffreie Rückkehr nach Sachsen aus Gnaden gestattet. Wie. die „Dr. Nachr." melden, nehmen auch die königl. sächs' Postanstalten bis auf ein Weiteres keine Geldsendungen nach Polen an- Das „Sächsische Wochenblatt" vom 11. Februar giebt eine statistische Ucbersicht der Ein- und Auswanderung im Leipziger Regierungsbezirk im Jahre 1862. ES hat hiernach (die Ehesrauen Und Kinder sind nicht mikgezählt) die Ausnahme von 362 Aus ländern statt^efunden, darunter 266 auS Preußen ; auS der Türkei, Brasilien, Kalifornien je 1. In Leipzig haben sich 161 niederge lassen , auf dem Lande 142. Es befinden sich darunter 184 Ge- werdetreibende, 82 Kaufleute, 82 Oekonomen, 11 dem gelehrten Staude Angehörige. Ausgcwandert sind 131 Inländer, darunter nur 6 nach Amerika. Frankenberg, 11. Februar. (Amtsbl.) Heute Nachmittag 3 Uhr ereignete sich auf dem hiesigen Marktplätze ein ergreifender UnglückSfall. Zwei Zugpferde des Hrn. Brauereibcs. F. Eckelmann, im Brauhvfe vor einen leichten Korbwagen gespannt und einen Augenblick nur ohne Aufsicht, gingen mit dem Gefährt davon, prallten vor dem Brauhaus? an den daselbst stehenden Gascandelaber, welcher infolge dessen zusammenbrach und beim Nicderstürzen nebst der Gaslaterne theilweis an dem Wagen hängen blieb. Dadurch wurden die Pferde nur noch scheuer, sic rasten im Halbkreise auf dem Markte einher, gericthen unter die ruhig aus der Schule daher kommenden Kinder, von denen drei nicdergerissen, und eins, ein achtjähriger Knabe der Druckerswiltwc Reichelt, sehr gefährlich, ein Mädchen des SchnhmachermeisterS Gerlach und ein Mädchen des Eigarrenmachers Weise hingegen minder gefährlich verletzt worden sind. Eine große Blutlache bezeichnete den Ort, wo die armen Kinder niedcrgestürzt und beschädigt worden waren. Lage8lMl)ichte. Wien, 13. Febr. Die heutige „W. Z." enthält folgenden Erlaß des Finanzministeriums vom 11. Febr., betreffend das Verbot der Aus- und Durchfuhr von Waffen, Waffenbestandtheilen, Sensen, Munition und MunitioiiSgcgenständen über die Grenze gegen Ruß land. Giltig für sämmtliche Länder deö allgemeinen Zollgebietes: „Im Vernehmen mit den detheiliglen Ministerien wird die AuS- und Durchfuhr von Waffen, Waffenbestandtheilen jeder Art und Sensen, bann von Munition und Munitionsgegenstäuben, als: (Kali) Salpeter, Schwefel und Blei über die Grenzen Galiziens > und der Bukowina gegen Rußland und Russisch-Polen verboten. „Dieses Verbot hat mit dem Tage in Wirksamkeit zu treten, an welchem dasselbe den Zollämtern bekannt wird. Bayern verdient viel Geld mit seiner Bierfabrikation. Im Jahre 1856 führte es 165,000 Eimer agö, im Jahre 1861 schon 318,333 Eimer; die Bierproduktion hebt sich mit jedem Jahre. In der fränkischen Universitätsstadt Erlangen batten sich am 3. Februar die dort studirenden Preußen zu einem feierlichen Com- merce versammelt; es mögen etwa 80 Theilnehmer gewesen sein, unter ih»»n mehrere Gäste. Der Facultät nach waren die Anwesend»» ei«, .iw. »3. Henker, früh« griff«, »msi« wahr. Kahme e« am selben. Pfarrer r seine ;, wo. suchte. Pfeiffer, efährtea ächenbe- r reicher »08 !«. eich» fast bloS Theologen. Nachdem die üblichen Trinksprüche am den König rc. auSgcbracht waren, erfolgte auch einer auf da» Abgeord netenhaus zu Berlin, ans dessen Festhalten an Recht und Gesetz und aus den endlichen Sieg' desselben. Da» war in ein Wespen nest gestochen'. — Wie auf einen Schlag erhob sich der bei Weitem größte Theil der jungen Herren gegen diesen Wunsch und gab offen zu erkennen, daß sie als zukünftige Pfarrherren nun und »iminer auf brr Seite des revolutionären Abgeordnetenhauses, sondern immer auf der des von Gott gesalbten und erwählten König» stehen könnten und würden; denn das Abgeordnetenhaus vertrele den Unglauben, Herr v. Bismarck aber den Glauben. Die ver schwindend kleine Minorität unterlag, der Trinkspruch blieb unter brochen und unbeendigt, die Demonstration zu Gunsten des Abge ordnetenhauses war mißglückt und in eine zu Gunsten der Reaktion umgeschlagen. — Stellt aber wirklich da» Abgeordnetenhaus de« verkörperten Unglauben dar? — Hören wir darüber einen Abge ordneten-. „Die Maßregeln der Regierung" sagte in einer d»r letzten Sitzungen der Abgeordnete Jmmermann, „sind objectiv unsittlich, weil sie mit Erfolg durchgesührt, den Dcamtenstand de« praviren. In jedem Menschen ist «n sittlicher Kern, seine lieber« zeugung. Schmack und Schände über den Mann, der da», wa» er äl» nothwendig erkannt hat, verläugnet! Schmach und Schande vor Allem über den Beamten, über den Richter, dessen Beruf es gerade ist, nach seiner Ueberzeügung zu thun. Diese Maßregel« (die der Regierung) überhäufen den Beamten mit Schmach vor sich, vor dem Volke. Diese Maßregeln find aber nickt nur nach allgemeinem sittlichen Gefühl unrichtig, sie find auck unchristlich. Ick stebe und bleibe auf dem Boden des positiven ChristeMhnm». Diese« Bekenntniß kostet mir Mühe, nicht weil ich mich scheu^ sondern weil man das Zarte nickt gern auf den Markt tragt: Ich habe mich überwunden. Das Christenthum hat mich belehrt, daß der Grundgedanke desselben die Wahrheit ist, nicht jene formelle Wahr heit nein jene göttliche, Alles durchleuchtende und selbst durchleuchtete. Diese göttliche Wahrheit kann ich nicht finden auf dem Wege der Regierung." Diesen Beweis, daß auch im Abgeordnetenhaus treue Christen sitzen, hätten wir nn» eigentlich ersparen können. Wichtiger wäre es zu betrachten, wie es kommt, daß die jungen preußischen Theo logen fast durchgängig im Abgeordnetenhaus ein unchristlich»» Prinzip sehen. Paris, 12. Februar. „TempS" theilt mit, daß bei Demon strationen, welche Studircnde zu Ehren Polens heute versuchten, mehrere Verhaltungen stattgesunden haben. 1500 Studirende wollten vor das Hotel des Fürsten Czartoryski ziehen und wahr« ' scheinlich daselbst Polen ein Hoch bringen. Die Ruhe ist weiter nicht gestört worden. Die „Times" bespricht wieder die Nachrichten au» Polen. Der gegenwärtige Aufstand sei einer jener großen Nationalkämpft, dir nicht in Blut erstickt werden sollten. Um deS polnischen Frieden» und deS russischen Fortschritt» willen müsse die Härte der Warschauer Regierung aufhören. England und Frankreich sollten und könnte» Rußland die nöthigen Reformen empfehlen, und möglicherweise würden Oesterreich und Preußen solche gute Dienste der Westmächte unterstützen. Von einer Intervention, wie sie Mr. Pope Heneffy verlangt, will die „Times" Nicht» wissen. Da» Beispiel de» Kaiser» der Franzosen, der sich weislich hüte, eitle Hoffnungen z» wecken, verdiene alle Nachahmung. — Einem Privatbrjefe von der rulflsch-polnischen Grenze vom 9. Februar entnimmt die „Osts-Z." Folgende«: Bei der Station Pilwischken fand ein Gefecht zwischen 25 russischen Husaren und 40 Polen statt; 36 Polen wurden niedergchauen und 4, die fort« liefen und sich in einer Scheune versteckt hatten, gefangen genommen Die Russen verloren 3 Manu, 2 Mann w«rd»n stark verwundet «>d ^-Freiberger Anzeiger Tageblatt.