20 Aedekias. Wir sind zu richten hier und nicht zu schwätzen. Sarina. Ter Perser kam und warb, und da die Neugier Dem Weib so eigen, wie den stolzen Männern Die Einbildung, es nicht zu sein, Natur ist. So fahnden wir der glänzenden Gesandtschaft, Erreichte auf geheimnißvollem Gang Ein Fenster, das von ungeseh'nem Winkel Den Garten überschaut, der an das Haus Der Königsgäste stößt. Ein junger Perser Tummelt und zähmt dort ein unbändig Roß, So daß es stöhnt im Kampf mit seinem Reiter, Und flock'ger Schaum ihm von der Stange träuft. Mein Mädchen ward bald weiß, bald roth, je wie Der Kampf sich eben neigte im Gedrang. Da seht, die Wang' erröthet ihr von Neuem! Braucht's da noch Worte? Braucht's Erklärung, Freunde? Verliebt war sie und Athemnoth und Seufzer Begannen ihre Herrschaft. Nun, er ist Ein schöner Mann, ein Held von hohem Rang, Wohl werth der Neigung. Smcrdes nennt er sich. Ist Sohn des Cyrus, Bruder des Kambyscs. — Zedekias. Und darum ward Egypten blosgestcllt? — Laßt uns zusammentrcten und berathen. Im Hintergrund treten Flüchtlinge auf, darunter Weiber mit ihrer Habe. Einzelne eilen über die Bühne. Erster Flüchtling. Was steht Ihr hier und feilscht um einen Todten? Bald wird ein Leichenfeld das Nilland sein.