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MMVWWMMWMWMWWW/—KÄWWMM ^reiöa ser Tageblatt. Amtsblatt de« Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. .N 32. ScschUnr j«ven Wvcheinag früh 9 U Inserate werden di» Nachm. Z Uhr für die nächste Nr. angenommen. Donnerstag, den 8. Februar PrU» vtertrljährl. 20 Ngr. Jnfera« werden die gespaltene Zeile oder deren Naum mit 5 Pf. berechnet. 18««. Tagesgeschichte. Pesth, 4. Febr. Se. Maj. der Kaiser geruhte die confiscirten Güter Herencseny und Felsöbanya des Grafen Ladislaus Teleki dessen Erben zurückzugeben. Für die Abgebrannten in Pilis-Szanto spendete Sr. Maj. aus Allerhöchstseiner Privatkasse 2000 Fl.; einem armen Pärchen in der Raizenstadt, das heute die goldene Hochzeit feiert, ließ Se. Maj. gestern durch einen Cabinetsofficialeu eine ansehnliche Geldspende zustellen. — Heute fand in Ofen eine Mtnisterconferenz statt. — Der gestrige Hofball ist glänzend aus gefallen. Ihre Majestäten besuchten heute das Nationaltheater. Der Bürgerball wird, neuerer Bestimmung zufolge, am 6. d. ab gehalten werden. Altona, 5. Februar. Der Redacteur May ist infolge einer Requisition des preußischen Kreisgerichts zu Perleberg zu morgen vor das hiesige Magistratsgericht vorgeladen worden behufs Ver nehmung wegen Beleidigung des preußischen Ministeriums, insbe sondere des Ministerpräsidenten Grafen Bismarck in Bezug auf sein Amt. Kiel, 4. Februar. (H. N.) Im December v. I. erging von der Statthalterschaft ein Erlaß an die Landesregierung, eine Commission zu ernennen, welche ihre Ansicht darüber aussprechen sollte, ob unter den gegenwärtigen Zeitumständen eine gesetzliche Re- gulirung der hiesigen Münzverhältnisse erwünscht und förderlich wäre. Es circuliren zur Zeit preußische Thaler und Hamburger Courant in gleicher Menge, und zur Zeit des Umschlags war der dänische Speciesthaler besonders vorherrschend, da in dieser Münz sorte alle rückständigen Zinsen gesetzmäßig gezahlt werden müssen. Obgenannte Commission hat ihre Arbeiten nunmehr vollendet und ihr Gutachten in folgenden vier Punkten zusammengefaßt: 1) Es ist für das öffentliche Wohl nicht nothwendig, ein gesetz liches Agio zu bestimmen, wenn in dänischen SpecieS contrahirte Schulden in preußischen Thalern bezahlt werden, und würde dies auch dann noch nicht der Fall werden, wenn der Thaler des 30«Thalerfußes zur Landesmünze erklärt werden sollte. 2) Eine definitive Festsetzung und Umwandlung der hiesigen Münz verhältnisse, speciell der engste Anschluß an die Wiener Münzconvention und die Annahme des 30-Thalerfnßes erscheint dringend für das öffent liche Wohl geboten. 3) Eine derartige, gesetzlich nur unter Zustimmung der Landes vertretung giltige Umänderung kann nur dann von Vortheil sein, wenn sie für die Herzogthümer Schleswig und Holstein gemeinsam in Kraft tritt. 4) Was die Einführung von kleinern Münzen als der Thaler be trifft, so würden bei der Wichtigkeit dieser Frage vorgängige Verhand lungen mit den beiden benachbarten Hansestädten Hamburg und Lübeck, sowie mit dem Fürstenthum Eutin nothweudig sein; es würde zur Er sparung von Zeit sich wesentlich empfehlen, mit Rücksicht aus die lange D,auer derartiger Verhandlungen dieselben mit dem Senat der freien Stadt Hamburg baldmöglichst anzuknüpfcn. Konstantinopel, 24. Januar. (H. NJ Ein Circular des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Aali-Pascha, ladet die hier vertretenen Mächte ein, diplomatische Agenten für die anfangs künftigen Monats zu eröffnenden internationalen Sanitätsconferenzen zu ernennen. England wird durch den Legatiönssecretär Sir W. Stuart, Frankreich durch den Attache Grafen Lallemand und 0r. Fauvel, Griechenland durch vr. VauroS, Persien durch Mal- Hom Khan und vr. Savas Beh vertreten sein. Italien, Belgien, sowie auch Schweden und Norwegen, lassen sich durch ihre hier accreditirten Ministerresidenten repräsentiren. — Auf dem heiligen Berge Athos, auf welchem bekanntlich 20 wohlausgestattete griechische Klöster sich befinden, wurde das schönste und am reichsten ausge stattete ein Raub der Flammen. Das Feuer kam in einem benach barten Hospize aus. Der Schaden beläuft sich auf 10 Millionen Piaster. — Am 15. Januar verspürten wir hier ein leichtes Erd beben. Tags darauf fand eine sehr heftige Erderschütterung zn Galipoli statt. Sämmtliche Einwohner hatten sich in'S Freie ge flüchtet. Sachsen. Dresden. Bei dem bevorstehenden, am 19., 20. und 2l. Februar d. I. in hiesiger Altstadt abzuhaltenden Fastenmarkte wird der Vormarkt der Tischler und Böttcher Donnerstag, den 15. Februar, und der für den Großverkauf von wollenen, baum wollenen und leinenen Waaren, sowie für erzgebirgische Spielsachen nachgelassene Vormarkt Freitag, den 16. Februar, seinen Anfang nehmen. Der Stadtrath bringt dies mit der Verordnung zur all gemeinen Kenntniß, daß die sämmtlichen, während der hiesigen Alt städter Jahrmärkte ans verschiedenen Straßen und mehreren Plätzen feilhaltenden Leinwandhändler am nächsten Fastenmarkte auf dem Antonsplatze — woselbst denselben die erforderlichen Plätze werden angewiesen werden — feil zu halten, im Zuwiderhandlungsfalle aber einer Wegweisung von ihren ältern DerkaufSPlätzen und nach Befinden ihrer Bestrafung, sowie der Beschlagnahme ihrer Waaren sich zu gewärtigen haben. - — 7. Febr. Mit heute beginnt die zur Beschickung der Pariser Ausstellung von Bayern, Würtemberg, Hannover, Baden und Sachsen unter dem Vorsitz des Geheimen Rath Weinlig niedergesetzte Commission in Dresden ihre Sitzungen. Leipzig, 5. Febr. Die in der Nacht vom 3. bis 4. d. M. auf der Berliner Bahn von ruchloser Hand verübten Beschädigungen, wie wir solche gestern mittheilten, sind leider nicht die einzigen, die an derselben in jener Nacht vorgenommen worden sind. Gleich traurige Entdeckungen hat man weiter hinaus auf der Bahnstrecke bei Podelwitz nach der Station Rackwitz zu gemacht. Mit einem wahren Vandalismus haben dort verruchte Hände an der Zerstörung der Bahn gearbeitet und auch auf diesem Tract mit gleich fluch würdiger Bosheit das Gleis durch Auflegen schwerer Eisenbahn schienen unfahrbar und Verderben bringend zu machen gesucht, eine Absicht, deren Gelingen jedoch die Vorsehung noch glücklich ab gewendet hat. Die von den Verbrechern heimgesuchte Bahnstrecke dehnt sich bis zum Bahnwärterhäuschen Nr. 23 aus, bis wohin man die unterste Telegraphenleitung, durch Zerreißen des Drähte» mehrfach unterbrochen und die Drähte mit ausstudirter Raffinirt-' heit über das Bahngleis hinweggezogen und an den Schienen be festigt, vorfand. Bei dem Bahnhaus Nr. 25 fehlte das große '/« Centner schwere Gewicht, es war gewaltsam ausgehoben und in den Graben geworfen worden. Außerdem vermißte man auf der ganzen Strecke vom Bahnwärterhäuschen Nr. 29 bis Nr. 23 die Controlpfähle und die Horizontalzeiger, auch diese hatten die'. Bösewichter überall gewaltsam aus der Erde herausgerissen und zur Seite geschleudert. Bei Bahnhaus Nr. 24, woselbst sich ein Bahnübergang befindet, war die Barriere weggenommen, bis Nr. 24 fortgetragen und dort hingeworfen worden; endlich sand man bei Nr. 25 die Korbscheibe auf's Häuschen aufgesteckt, während ein».? dortige Leiter in's Feld geschleudert worden war. Jedenfalls ist bei der Umfänglichkeit der Verwüstungen auf die Thätigkeit mehrerer Personen zu schließen, deren Frevel, wohl ein Act gemeinster Rache, nicht ungeahndet bleiben wird. (8. T.) Chemnitz, 5. Febr. Je erfreulicher die zahlreichen aus wärtigen Anmeldungen zur hiesigen Industrieausstellung sind, um somehr muß es befremden, daß gerade unsere Stadt bezüglich der Betheiliguug einzelner Branchen bis jetzt noch ziemlich weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. So nämlich in einer unserer