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2948 PAPIER-ZEITUNG Nr. 82/1912 „Wie man leicht zählen lernt“ von Winkler & Voigt in Leipzig. Eine tabellenartige Anordnung zeigt in dreifarbigem Druck, aus wieviel Teilen die verschiedenen Ziffern bestehen, wie durch bestimmte Zusammensetzung der die Teile markieren den Striche die Ziffern gebildet sind, wie die richtige Schreib weise der Ziffern ist, wie sie in Buchstaben geschrieben werden, und in welch verschiedener Weise die Ziffern sich zusammen setzen können. Seite 1 der Tabelle zeigt in Tabellenanordnung die Entstehung und Zusammensetzung der Ziffern. In Spalte 1 ist durch Striche angegeben, aus wieviel Teilen sich die ver schiedenen Ziffern zusammensetzen. Spalte 2 stellt dar, wie durch bestimmte Zusammensetzung der Striche die Zahlen entstehen. Dadurch, daß in der vorgehenden Rubrik die Entstehung dieser Ziffern durch Zusammensetzung aus soviel Strichen, wie die betreffende Zahl Teile hat, veranschaulicht ist, prägen sich die Ziffern leicht und schnell dem Gedächtnis ein. In Spalte 3 ist die genaue Schreibweise der Ziffern gezeigt. Die vierte Spalte zeigt die Zahlen in Buchstaben geschrieben. In der letzten Rubrik ist endlich durch eingerahmte Punkte angegeben, wie sich die höheren Zahlen in verschiedener Weise zusammen setzen können. Beispielsweise die 4 aus 2+2 oder 3+1, die 5 aus 3+2 oder 4+1 und so fort. Durch diese bildliche Dar stellung wird das Erlernen des Addierens sehr erleichtert. Die Seiten 2 und 3 der Tabelle geben die Schreibweise der Zahlen von 20—30 in Ziffern und Buchstaben, sowie deren Zusammen setzung an. Letzteres ist in Spalte 3 durch farbige Kugeln oder Punkte veranschaulicht. Die Zehner sind durch rote und die Einer durch blaue Punkte markiert. Es ist infolgedessen mit einem Blick zu erkennen, aus wieviel Punkten oder Teilen die betreffende Zahl zusammengesetzt ist. Auf diese Weise sind die Zahlen von 0 bis 30 dargestellt. Infolge der zweckmäßigen Anordnung kann ein Kind die Ziffern, Zahlen und das Zählen leicht selbst lernen, und das Erlernte prägt sich dabei infolge des Anschauungsunterrichts fest dem Gedächtnis ein. Briefordner ohne Lochung von F. Soennecken in Bonn. Schriftstücke, die nicht gelocht werden sollen, verursachten bisher immer Schwierigkeiten beim Einregistrieren. Es handelt sich dabei meist um Aktenstücke, Urkunden u. dgl., die wegen ihrer Wichtigkeit sorgfältige und übersichtliche Aufbewahrung bedingen. Der nachstehend abgebildete Ordner ohne Lochung hat sehr einfache Mechanik. Auf einem kräftigen Metallbügel ist eine Stahlklemmfeder geführt. Durch einen Fingerdruck auf die vordere Hälfte der Spannplatte, welche die Klemm feder trägt, löst sich der Verschluß, während ein Fingerdruck auf den hinteren Teil der Spannplatte die eingelegten Schrift stücke so fest klemmt, daß Herausfallen unmöglich ist. Der Ordner wird in Quart- und Folioformat mit besonders kräftigem Einband mit Leinenrücken und -Ecken ausgeführt. Photographiekarton von der Kartonfabrik Friedheim & Sohn in Berlin und Wien. Die Firma bringt neue Muster von Karton für Kabinettbilder heraus, welchen sie Platinkarton nennt. Der Raum für die Bilder ist durch Linienhochprägung bezeichnet. Der Karton besteht zu beiden Seiten aus feinem grauem oder sahnenfarbigem Papier, während die Einlage stark holzschliff haltig ist. Hierdurch kann der Karton billig abgegeben werden. Asheims Geschäfts-Tagebuch von Ferd. Asheim in Berlin N 39, Willdenowstr. 23. Dieses Tagebuch mit 498 Seiten Um fang hat ein 222 Seiten starkes Kalendarium, das für jeden Tag eine halbe bis eine ganze Seite Schreibraum bietet und außerdem einen Vormerkkalender für 1914. Auf die Ausarbeitung des juristischen Auskunftsbuches ist besonders Sorgfalt verwendet. Im Leitartikel ist die neue Reichsversicherungsordnung, Kranken-, Unfall-, Invaliden-, Hinterbliebenen- und Angestelltenversiche rung ausführlich behandelt. Ein Artikel über das Lesen des Börsen-Kurszettels schließt sich an. Neben Tabellen über die wichtigsten Abkürzungen und Ausdrücke im Handels- und Ausfuhr verkehr ist eine Abteilung über das Verkehrswesen, Post, Eisenbahn, aufgenommen. Im Ortsregister sind sämtliche Rechtsanwälte und Notare im Deutschen Reiche aufgenommen, ferner sämtliche Patentanwälte, alle größeren Bankgeschäfte, Spediteure, Aus kunfteien, Hotels. Das Straßenverzeichnis von Groß-Berlin ist nach amtlichen Angaben vervollständigt. Für das Vormerken von Terminen aller Art, sowie als Auskunftsbuch ist das Tagebuch trefflich geeignet. Bilderbücher von von J. F. Schreiber in Eßlingen. Unter den für das Weihnachtsgeschäft neu erschienenen Büchern und Spielen ist zuerst ein Aufstellbuch in Leporelloform „Zum Anschauen für die Kleinen” zu nennen. Die Blätter sind auf kräftige Pappe aufgezogen und bieten nur solche Gegenstände, die im Haushalt und in der Küche dem Kinde zu Gesicht kommen. Diese Bilder sind in sorgfältigem Buntdruck aus geführt. Ohne verwirrende Einzelheiten sind die Gegenstände plastisch und in richtiger Schattierung dargestellt. Ein ähn liches Buch gleicher Größe und gleichen Umfanges heißt „Fröh liche Jugend” und enthält hübsche Bilder von spielenden Kindern. Auch diese Bilder sind plastisch, aber sie beschränken sich auf das Wesentliche, indem alles Zufällige und Ueber- flüssige, z. B. die Möbel des Zimmers, fortgelassen sind, soweit sie nicht mit dem spielenden Kind in Verbindung stehen. Für etwas ältere Kinder ist das Bilderbuch „Bunte Welt” berechnet, dessen einzelne Blätter auf Pappe aufgeklebt sind. Es enthält eine Reihe einfacher, aber hübscher Landschaftsbilder mit je einem kleinen vierzeiligen Vers, der teils erklärend, teils erzählend auf das Bild Bezug nimmt; ebenso ist das Buch „Allerlei Hand werker” eingerichtet, aber die Gestalten der Tischler, Schneider, Bäcker, Metzger usw. sind leicht karrikiert, und auch die Verse lassen meist einen gutmütigen Spott erkennen. Noch etwas weiter geht in dieser Beziehung das Buch „Bilder ohne Worte”, welches komische Zufälle, kleine Bosheiten, Mißverständnisse usw. in je einer Reihe kleiner Bilder darstellt. Die Bilder sind in der drolligen Art der Meggendorfer Bilder hergestellt, und die abgebildeten Szenen wirken recht erheiternd. Sehr hübsch ist auch ein kleines Buch im Format eines Taschenbuches. Es trägt den Titel „Sing Sang Allerlei Versehen mit Bildern von Gertrud Römhildt". Der Inhalt bietet alte bekannte Kinder- verse, Rätsel, Abzählreime usw. mit sehr hübschen kleinen bunten Bildchen. Für etwas größere Kinder ist das Leporello- Buch „Lust und Freud” bestimmt, denn die hier zusammen gestellten Bilder sind weiter ausgeführt und umfassen nicht nur den Vordergrund, sondern die ganze Szene, die manchmal eine tiefe Fernsicht, ein andermal eine Stadt oder ein Zimmer darstellt. Besonders wirkungsvoll ist das Titelbild, welches drei Kinder im Bergsteigeranzug auf einem Felsengipfel zeigt. Ein Buch in Oktavgröße heißt „Die Monate in Wort und Bild” und enthält zwölf bunte Monatsbilder, mit passenden, dem kind lichen Verständnis angepaßten Versen. Eine „kleine Natur geschichte der Tiere” bietet 28 sehr schön ausgeführte Tierbilder mit je einer kurzen Beschreibung der Lebensgewohnheiten, die in ihrer Kürze wohl nicht immer ganz zutreffend sind, aber den Kindern doch eine im allgemeinen richtige Vorstellung geben. Ein Buch voll lustiger gereimter Geschichten mit farbigen Bildern heißt „Kleine Wesen”, denn es erzählt von einer Feder, einem Funken, einer Seifenblase usw. in echt kindlichem Ton. Unter den verschiedenen Malbüchern des Verlages sind mehr fach die schon in anderen Büchern verwendeten Bilder noch mals benützt; so z. B. in den Malbüchern „Monatsbilder”, „Unsere Handwerker” und „Im Freien”. Dagegen ist das Märchen-Malbuch neu. Es bietet je ein großes Bild zum Ausmalen aus elf verschiedenen Märchen. Alle Bilder sind einfach und sehr großzügig, so daß die Arbeit den Kindern leicht von der Hand gehen wird. Ein schönes großes Bilderbuch heißt „König Löwes Hochzeitsschmaus” und es wird darin in ergötzlicher Weise durch Bild und Reim geschildert, wie die Tiere sich sämt lich anstrengen, um dem König eine ihren Verhältnissen und ihrem Geschmack entsprechende Speise darzubringen. Sibylle von Olfers hat das Buch verfaßt. In demselben Verlage sind neuerdings auch Wandbilder für die Kinderstube erschienen, die in ihrer Ausführung und in der Art der Arbeit so aussehen, als wären sie aus Buntpapier geschnitten. Sie haben den ausgesprochenen Zweck, den Be schauer zu dieser einfachen Technik anzureizen, welche fürs Kinderauge den großen Vorzug der Einfachheit und der kräftigen Farbtöne hat. Von den Volks- und heimatkundlichen Aufstell bogen sind neu erschienen: Dorf im Schwarzwald, Gehöft in der Lüneburger Heide, Wasserburg und der Doppelbogen „Krippe”