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Wirksames Mittel zum Schutz vor Krankheiten und ernsten Gesundheitsschäden durch Influenzavirusin fektionen ist die Grippeschutzimpfung Von den akuten Erkrankungen der Atemwege, die bekanntlich eine große so zialmedizinische Bedeutung haben - sie sind z. B. allein für etwa ein Drittel der Ar beitsunfähigkeit verantwortlich - stellt die Virusgrippe oder Influenza aus epidemio logischer und klinischer Sicht den wichtig sten Anteil. In Abhängigkeit von der Im munitätslage in der Bevölkerung und von den mehr oder weniger stark veränderten Oberflächenantigenen der aktuellen In fluenzavirusvarianten führt die hohe Kon- tagiosität und Virulenz der Erreger bei den fast jährlich vorkommenden Influenzaepi demien zu Erkrankungen bei 10 bis 30 Pro zent der Bevölkerung. Das Auftreten neuer Subtypen der Influenza A-Viren ver ursacht Pandemien und Erkrankungen bei 30 bis 70 Prozent der Bevölkerung. Ge genüber anderen akuten meist viralen Er krankungen der Atemwege, die durch über 200 verschiedene Virusarten ausge löst werden, zeichnet sich die Influenza außerdem im Durchschnitt durch ein schwereres Krankheitsbild und durch eine besondere Neigung zu verschiedenarti gen Komplikationen aus. Besonders durch bestimmte Grundleiden in ihrer Reaktions fähigkeit beeinträchtigte Kinder und Er wachsene sowie Personen jenseits des 60. Lebensjahres werden durch diese Er krankungen ernsthaft gefährdet. Solche Faktoren, die das Risiko durch eine In fluenzavirusinfektion besonders erhöhen sind u. a. Herzkrankheiten mit Neigung zur kardialen Insuffizienz, Asthma, chroni sche Bronchitis, Bronchiektasien, Emphy sem, chronische Nierenkrankheiten, Dia betes mellitus u. a. chronische Stoffwech selkrankheiten, chronische Anämien, ma ligne Neubildungen aber auch angebo rene und erworbene Immundefekte sowie eine immunsuppressive Therapie. Trotz weltweiter intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für Lebend impfstoffe oder prophylaktisch und thera peutisch wirksame Virostatika bleibt nach wie vor die parenteral zu verabreichende inaktivierte influenzavirusvakzine die ein zige in großem Umfang einsetzbare Be kämpfungsmaßnahme. Wegen der belä stigungsarmen nasalen oder oropharyn gealen Applikation und der Induktion der lokalen Immunabwehr im Respirations trakt wäre der Einsatz von Influenzale- bendimpfstoffen wünschenswert. Die in den letzten Jahren sehr vielversprechen den Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet werden aber frühestens in 5 bis 10 Jahren auch in der Impfpraxis wirksam werden können. Angestrengten umfang reichen Entwicklungsarbeiten in der Hauptforschungsrichtung Influenza, im Institut für Angewandte Virologie Berlin und im Herstellerbetrieb Sächsisches Se rumwerk Dresden ist es zu verdanken, daß die Qualität des Impfstoffes hinsichtlich Vi rusgehalt und Reinheit in den letzten Jah ren entsprechend dem internationalen Trend wesentlich verbessert werden konnte. Seine Schutzwirkung wurde wie derholt in Feldversuchen unter Beweis ge stellt. Die Im Vergleich mit anderen Impf ungen äußerst gut verträgliche Impfung mit inaktivierten Influenzaimpfstoffen er zeugt bei 50 bis 70 Prozent der Impflinge eine vollständige und bei weiteren 30 bis 40 Prozent eine partielle Immunität. Die partielle Immunität ist mit großer Wahrscheinlichkeit noch in der Lage, den Krankheitsverlauf abzuschwächen und Komplikationen zu verhindern. Dabei muß betont werden, daß der derzeitige Influen zaimpfstoff mit zwei Influenza-A-Virus- Subtypen nur gegen Influenza-A-Virusin- fektionen schützen kann, nicht aber gegen Influenza-B-Virusinfektionen oder die vie len anderen respiratorischen Virusarten, die klinisch vielfach ähnliche Erscheinun gen auslösen können. Da der Impfschutz etwa 1 Jahr anhält, muß die Impfung mög lichst jährlich vor der neuen Grippesaison wiederholt werden. Geimpft werden kön nen Personen ab 14. Lebensjahr. Unter den derzeitigen epidemiologi schen Bedingungen - seit 1968 zirkuliert weltweit kontinuierlich der Subtyp des In- fluenza-A-Virus mit der Antigenformel H3N2 und seit 1977 kommt zusätzlich der Subtyp H1N1 vor - wird durch das welt weite Influenzaüberwachungsnetz der WHO gesichert, daß neuauftretende Drift varianten schnell überall in der Welt be kanntwerden und die Impfstoffproduktion in allen Ländern rechtzeitig darauf einge stelltwerden kann. Der in diesem Jahr ein gesetzte Impfstoff enthält die Oberflä chenantigene der Stämme A Philippines / 2/ 82 des Subtyps H3N2 und des Stam mes A Chile /1/ 83 des Subtyps H1N1, d. h. es handelt sich hier um Driftvarian ten, die 1982 bzw. 1983 erstmalig auftraten ' und die auch' in diesem Jahr das Influenza geschehen bestimmen. Entsprechend dem Beschluß des Sekre tariats des ZK der SED und des Präsidiums- des Ministerrates von 1976 zur Influenza forschung und zur Entwicklung der In fluenzaprophylaxe wurden in der DDR jährlich die Aufwendungen für die Influen zaschutzimpfung laufend erhöht. In die sem Jahr wird Impfstoff für 15 Prozent der Bevölkerung bereitgestellt. Wir als Mitarbeiter der Medizinischen Akademie Dresden sehen es als unser gu tes Recht an, die uns gebotenen Möglich keiten zur Influenzaprophylaxe zu nutzen und gleichzeitig als Pflicht durch eine hohe Impfbeteiligung unseren Patienten und unseren Studenten ein Beispiel für ge sundheitsgerechtes Verhalten zu ge ben. Prof. Dr. Witzleb Direktor des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie Geimpft wird in der Betriebssanitätsstelle Montag und Don nerstag, jeweils 6 bis 11 und 13 bis 15 Uhr. Darüber hinaus für Mitarbeiter nach Ver einbarung. Poliklinik (alle Fachabteilungen) Mon tag bis Freitag 8 bis 12 und Montag bis Donnerstag 14 bis 17 Uhr Sektion Stomatologie Montag bis Frei tag 8 bis. 12 Uhr. So wie hier in Äthiopien führen DDR-Journalisten ständig Lehrgänge für journalistische Nach len Befreiungsbewegung durch, um sie mit den Grundbegriffen der journalistischen Arbei Platz für die Solidarität Der 7. September 1984 ist wieder der Tag der internationalen journalistischen Solidarität. Begründet im Angedenken an Julius Fuik, den die Nazis ermordeten, der aber standhaft bis zuletzt seine un sterbliche „Reportage unter dem Strang" schrieb. Das war 1943. Mit seinen letzten Worten noch mahnte er seine Mitmen schen zur Wachsamkeit gegen die Un menschen, die immer wieder zum Krieg treiben. Julius FuCik war auch klar, daß es keinen dritten Weltkrieg geben darf. Um der Menschen willen, die er liebte, überall auf dem Erdball. Die von uns Journalisten alljährlich ins Werk gesetzten Solidaritätsveranstaltun gen sind freilich nur ein Teil, ein Bruchteil der allgemeinen Aktivitäten in dieser Sa che, eine Widerspiegelung der anerkannt hohen solidarischen Haltung der DDR- Bürger. Wie Tausende andere alltäglich geübte Solidaritätsbeweise gehören sie zum Erscheinungsbild des Lebens in unse- Wii rer Republik, zur kämpferischen Haltung unseres Volkes, zum internationalen Ge- uns präge der Menschen des sozialistischen der deutschen Staates. Tatsächlich, bei uns ist überall Platz für die Solidarität. Fre Solidarität der DDR — konkret Viel verbindet unsere DDR mit den nationalen Befreiungsbewegungen im Sü den Afrikas, zum Beispiel mit der SWAPO in Namibia. Wir unterstützen die Flücht lingslager der SWAPO in Angola mit Medi kamenten, Bekleidung, Decken, Schulma terial, Sportartikeln. Wenn von Solidarität mit den Völkern Lateinamerikas die Rede ist, wer denkt da nicht an Nikaragua! Un sere Republik nahm verwundete Freiheits kämpfer in ihre Krankenhäuser auf. Zur materiellen Solidarität gehören unter an derem Schulhefte, Bleistifte und weitere Lehrmaterialien zur Unterstützung der Al phabetisierungskampagne. In den vergan genen Jahren erhielten Zehntausende Bür ger aus Entwicklungsländern eine berufli che Weiterbildung oder eine Fach- und Hochschulausbildung. Dazu gehören auch über 1000 Vietnamesen, die bei uns eine gründliche Berufsausbildung erhal ten. Solidarität auf besonders bewegende Weise erlebten wir, als eine Welle von Ak tionen tatkräftiger Hilfe für Volkspolen durchs Land ging. Was geschieht mit unseren Spenden? Die Spenden, die durch die Aktion von uns Journalisten zusammenkommen, dienen dazu, unter anderem die Ausbil dung journalistischer Kader aus Afrika, Asien und Lateinamerika am Internationa len Institut „Werner Lamberz" in Berlin zu intensivieren. Hier wurde in der jüngsten Zeit die Zahl der Ausbildungsplätze ver doppelt; auch die Ausbildung in den Län ¬ dern selbst durch Journalisten aus unserer Republik konnte erweitert werden, jour nalistische Institutionen in Angola, Mo- cambique, Äthiopien und der VDR Jemen erhielten zum Beispiel Bildwerfer und Ka meras mit Zubehör. Das Institut erarbeitet für die Ausbildung Publikationen in mehr reren Sprachen, so Lehrbriefe und andere Materialien. 2 Aue nen dari gen