Volltext Seite (XML)
26 was ich etwa zur allgemeinen Einleitung- in die Versammlung vorbringen könnte. Ich könnte daran nur eine weitere Erörterung darüber an knüpfen, wie unsere Sache seit der ersten Zusammenkunft der deutschen Turnlehrer in Berlin grösser und grösser geworden ist, könnte davon aus der Erfahrung sprechen, wie gern man, als der Berliner Turnlehrer-Verein vor 20 Jahren zur Gründung dieser Versammlungen durcli ein allgemeines deutsches Turnfest veranlasst wurde, aus allen Teilen Deutschlands hier her kam, und doch fanden sich damals nur 80 Teilnehmer, die zusammen traten zu gemeinsamer Thätigkeit, während heute die Zahl erheblich grösser ist. Ich könnte erzählen, wie einfach und schlicht es hergegangen ist, wie Thesen beraten worden sind, welche jetzt längst verwirklicht sind. Ich könnte daran erinnern, wie schwach die äusseren Verhältnisse des Turnens damals in Berlin bestellt waren. Von den damals in Berlin vorhandenen vier ärmlichen Turnhallen ist keine mehr erhalten, aber wir haben bereits Gelegenheit gehabt, die Prachtgebäude zu bewundern, welche die Staatsregierung und die Stadtgemeinde im Wetteifer errichtet haben. Ich könnte daran Betrachtungen anschliessen über die Zusammensetzung und über die Stimmung, welche unter uns obwaltet, die wir hierher ge kommen sind mit alter Liebe und junger Hoffnung. Das würde aber, wie gesagt, Alles auf eine Wiederholung der Aussprüche hinauslaufen, die wir aus beredterem Munde vernommen haben. Ich verzichte darauf und be- scheide mich jetzt, Sie zu bitten zum Danke für diese Grüsse und in Verbindung damit auch für die Thätigkeit des Ortsausschusses, der mit Umsicht unsere Versammlung vorbereitet hat, sich von den Plätzen zu erheben. (Es ge schieht). Weil die bürgerlichen Geschäfte wegen des Pfingstfestes feierten, ist es von gestern Abend bis heute früh nicht möglich gewesen, die Tages ordnung drucken zu lassen; für heute werde ich deshalb die Namen der Vortragenden, die Themata und die Reihenfolge derselben hier zur Ver lesung bringen.“ — Der Vorsitzende verliest die (Seite 22 angegebene) Tagesordnung und empfiehlt, die Diskussion über die beiden ersten Gegenstände derselben (Vorträge von E. Angerstein und Kloss) zu vereinigen. Nach einer kurzen Bemerkung des Lehrers Sick an-Koblenz erklärt sich die Versammlung hiermit einverstanden und es folgt: Vortrag über das Thema: „Wo stehen wir im Turnen, wohin streben wir?“ von Dr. Eduard Angerstein. „Das neuere Turnen, welches ich seit Gutsmuths rechne, ist als eine bewusste Reaktion gegen die Verweichlichung und Schwäche entstanden, welche im Gefolge der Kultur auftraten.