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77^7 .. ill M-r Montag, den 1«. Gepkmber. .E ri7. umn n vr AmtMaU de» König,. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs GerichtSäuUtt und ' ÄadtrLtbe zu Freiberg, Sayda Md Brand. > r , e-, . s . 1 . : .n ° iiKito- .lüi-rD-WGWf^ VWff er Anzerger»: und ' »kfpaltni« ükki?!^-' 's?! L,MfF,D d« bi, Rachmittrga » Mit für die nächst- WzHetnpch« NamWM, ll- «chMvaanvu <> x TaqesneMicfifl'. . Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 24. Schi? DoMsttag» t1 Uhr: Berhandlungstermin in der Untersuchung wider den Handarbeiter Carl August Böhme von hier, wegen HaEiedenSbruch». Klkeiberg, 16. September. Sicherm Vernehmen nach werden Ae. Majestät der König am heutigen Tage die Kunstbauten der W«berg«Tharander Eisenbahn besichtigen, und wahrscheinlich der heute ebenfalls stattfindendeu Scblußsteinlegung der Muldenbrncke beiwohnen, worauf Höchstdieselben in unserer Stadt, ktötsl äe 8«re, Ihr Absteigeiftiattier nehmt» »verden. . r« , // r» « »s ' . Ppstg, Septembers Neber die von unS gesteru kurz er wähnten Beschlusse deS Prager Stadtverordnetencollegiums bringt heute das „Dr. I." folgendes -Nähere: In der gestrigen Sitzung des Stadtvetordnetencollegiums,^ welche bis spät in den Abend hinein dauerte, wurde in der Schnlenfrage ^ön der tschechischen , Majorität der Antrag Wenzig's, sämmtliche Prager PfattH Haupt- Md Trtvialschutrn in tschechische UNterrichtSanstaltvn zu verwandeln, UNd zwar schon vom Iahte 186? angeftngen, und weiter, in den selben dürfe die deutsche Sprache vor dem dritten Jahrgange nicht -«lehrt werden, angenommen. Durch diesen Befchlnß wurde einem Dritttyeil der Bewohnerschaft Prags, welches deutsch r Abstammung ist und deutsch spricht, grundsätzlich das Recht auch nur auf eine deutsche Gemeindeschule adgesprochen. Alle Argumente -eS.Hsisrn Wenzig und der Vertheidiger dieses gegen alles Recht vvkstoßtstden Antrags liefen auf die Berufung auf die berüchtigte Kinderzählung des Pater Rezac und der Behauptung der „N. L." auS-idcch eS in den Schulen keine deutschen Kinder gebe. Der Stadtv. Prof. Or. Hamernik ging in seinem Eifer so weit, zu behaupten, eS gebe- überhaupt gar keine deutschen Kinder. Da eS wahrlich von Ueber« fluß wäre, gegen solche fanatische Aeußerungen mit Gründen und Hinweisungen auf Thatsacben zu streiten, legten die deutschen Stadtverordneten auf-vr. Schubert'- Anregung Protest gegen den Beschluß der tschechischen Majorität ein, nach welchem Se für tschechische Schulen allerdings steuern, aber selbst keine Schule be sitzen dürfen, -und verließen de» Sitzungssaal. Der Bürgermeister Herr Pstrvß machte einen Düsuch, -sie zurückzuhalten, an den sich jedoch Niemand kehrte. ES ist zu bemerken, daß dieser Beschluß vor seiner Ausführung der Bestätigung der Statthalter«! und de» Confistorium» bedarf. Vor jener Beschlußfassung versuchte »er Bürgermeister sein Benehme» während, des Judencrawnll» zu Anfang des letzten Monats zu rechtfertigen. Die deutschen Jour- nale hatten ihn der Unentschlossenheit beschuldigt und durchblicken 'lassen, daß er von der Pätteinahme nicht ganz frei sei. — Es ist noch zu erwähnen, daß bei der Entscheidung der Schulangelegenheit alle vermittelnden Anträge, die sich auf die Gleichberechtigung be« riefen, zurückgcwiesen wurden und fielen. Somit würde von den Tschechen in Prag den Deutschen factisch verweigert, eine von der Gemeinde erhalten« Schule zu besitzen. Die Sachs scheint un glaublich, aber sie verhält sich in der Thal so. Dir Wirksamkeit der „heil. Koruna ceska" beginnt sich zu äußern, und man lernt bereits kennen, was die Tschechen unter „Autonomie" verstehen. Ihr erster Beschluß ist, die Deutschen als Fremde zu «r- klären, die zwar zu zahlen haben, aber kein nationale» Recht besitzen. Da» Resultat der gestrigen Sitzung muß überall die größte Aufmerksamkeit Hervorrufen, da dasselbe die Intentionen der fanatischen tschechische« Nationalen offenbart. AuS Hamburg wird gemeldet, daß daselbst am 11. September Zecharia» Dase, vom Schlage gerührt, gestorben ist. In ihm ist da» größte Rechnengenie unsrer Zeit verloren. Wie e» heißt, soll »r schon öfter an Krämpfen gelitten Haden. Am Morgen de» 11. fand man lhn todt 1« Um. Das« war, sein eminente» Zahlengenit Von glaubwürdiger Seite wird all» Turin nach Paris ge schrieben: „Tiefe Besorgniß herrscht.,in den höhern amtlichen Kreisen, wo mau erkennt, daß die rönsssche Frage eine chronische ^Krankym zu werden droht, der man nur durch Mittel wird bcikommen"kön nen, welche vielleicht ebenso gefährlich sind al» die Krankheit selbst. , Ohne Gleichniß gesprochen: Man kann es nicht leugnen, daß der Kaiser Napoleon auf dje Insel Sardinien Absichten hat und ent schlossen ist, sich von den Italienern die italienische Hauptstadt mit dem Punkte im Meere abkaufen zu lassen,. Und'man stesis sich die Frage, ob denn die italienische Regierung, selbst wenn sk^stch dW herbeizulaffen geneigt wäre, eS wagen rönne, einen Handel abzu schließen, welcher daS nationale Gefühl der Italiener tief verletzen würde, und ob nicht bei dem gefährlichen Experiment die Monarchie auf der Halbinsel zu Grunde gehen könnte, trotz aller Popularität, trotz aller anerkannten Biederkeit und Tapferkeit de» König» Victor Emanuel? Man erinnert an die Entrüstung GarMdi'» und der Partei deS Handel»« , Mit welcher der Gras Cavoar tiM barten Kamps zu bestehen hatte, nachdem er, gewiß zum Heile Italien», Savoyen und Nizza an Frankreich abgetreten hatte, und wie mühsam sich der gewandteste aller Minister au» all den Der- legrnheiten Mnd Schwierigkeiten ritz, die ihm diese» Zerwürsniß bereitet hat, und fragt ferner, ob sich «in Cavour finden werde, der es wird wagen,wollen und können, die nationale Empfindlich keit abermals auf eine so harte Weise zu verletzen, selbst wenn er Rom al» Trost und Linderung wird zu bieten haben. Daß Baron Ricasoli der Minister nicht sein wird, welcher den unwürdigen . Handel abschließt, ist gewiß. Alle Welt weiß die» in Paris sowoHl als hier. Herr v. Ricasoli schließt sich an England, weil «hm eben nichts anderes zu thun übrig bleibt, da er mit Frankreich MM einig werden kann. Doch ist er weit entfernt, sich von England mehr zu versprechen, al» e» vermöge der Lage der Dinge leisten kann. Er sieht, wie seine Freunde offen gestehen, beunruhigt in die Zukunft. . ' i" PrterSbnra 6. September. Unter der Utberschrist „Die Saae Vreuken«" dringt die Nordische Birne «inen bemerkenSwrrthen Artikel zu Gunsten der EinheitSbestredungen in Deutschland. Nach. abgerechnet, ein gewöhstlichet Mensch ohne alle höher« GeisteS«ck lügen; dennoch würde er, wenn tr nur noch wenige Jahre 1-^ Hütte, für die Wissenschaft AvHervrdeMicho» geleistet habem.ri dem er nämlich ziemlich plan- und zwecklos umhergestreiftWar- nur kurze Zeit eine Verwendung durch das preußische sterium erhalten hatte, kehrte er wieder nach Hamburg, seiner Vaterstadt, zurück, wo sich «»sl Anregung einiger seiner Gö ein Comitö bildete, welcher Geldsammtungen zu dem Zwecke vi anstaltete, um Dase drei bi» vier Jahre hindurch eine sorgenfreie Existenz zu sicher», dir er dazu benutzest sollte, um ein logattchu mische» Riesenwerk (über die Primzähsen) auszuarbeiten. Anfang» flossen die Beiträge ziemlich fpärlkch und Dase gab aus dew Nach seiner Freunde wiederholt öffentliche Probest seiner Kunst; endlich wurden doch mehrere Tausend Mark zu dem obengrvachten ZwoS» zusammengevracht, und Dase machte sich an die ihm Übertrag«») Arbeit, die nunmehr leider unvollendet bleibt, da Niemmch fortzuMre» und zu vollenden im Stande ist. Der „N. Pr, Ztg." schreibt man au» PaM vom 9. Sept. : „ Soeben wird mir mitgetbeiit- daß der König von Preußen df» Einladung dr» Kaiser» Ludwig Napoleon, ihn in Cömpiegnezu besuchen, sehr höflich, wie sich von selbst versteht,, aber auch aM entschieden «»gelehnt hat. Da der Kaiser aber nicht ans di«Zu sammenkunft verzichte», will, so hat er dem König Vorschlägen lassen» mit ihm iu Straßburg zusammenzukommen. Ich gebe Ihnen diese Nachricht, die mir von guter Hand mitgetheilt wird, verbüßen Wp/M sie indessen nicht, da ich bis zum Postschluß keine Zeit dazu habe".