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Erscheint jeden W«ch«n>«z früh 0 Uhr. Jnsernte wer den ti« N-chmittaz« z Utr für di« nächst, «scheinend« Nm»»« «t«nomme». Freiberger Anzeigern. und -chM«r ANK 1», TaKeRlatt. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Genchtsämtex tznd der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. . " > - ^S» LO. Donnerstag, den 2t. Januwr. ' . ' i . Tagesgeschichte. Dresden, 22. Januar. Die verwittwete Königin Marie be- stndet sich auf dem Wege der Genesung, so daß keine Bulletins mehr ausgegeben werden. Berlin. Gegenüber der Rührigkeit, mit der Dänemark sich auf einen möglichen Krieg vorbereitet, erscheinen folgende Mitthei- lungen der Danzig« Zeitung sehr unerfreulich. Die Danziger Zeitung schreibt: „An der Thätigkeit auf der hiesigen Werft und in ihren Werkstätten merkt man es nicht, daß Preußen sich für den Fall eines Kriegs, welcher doch immerhin möglich ist, vorbereitet. Die Vollendung der Gazelle- welche in wenigen Wochen bewirkt sein könnte, wenn man ernstlich daran gehen wollte, sowie der Bau Der neuen Schraubencorvetten gehen, nachdem eine Menge von Arbeitern entlassen, nur. sehr langsam von statte», und man kann auch nach dem, was man hier sieht und hört, nicht die Hoffnung Hegen, daß die Regierung in kürzester Zeit die unbedingt nothwen digen Anordnungen treffen wird." Aus der Provinz Sachsen, 15. Januar. Zn dem durch "seine Gewebrfabrikation berühmten Suhl ist gegenwärtig ein sehr reges Leben. Fast alle deutschen Mittelstaaten haben Commissionen Dorthin gesendet, um die baldige Fertigung der bestellten gezogenen Gewehre zu betreiben. Ich nenne Ihnen in diesem Betreff Würt temberg, Bayern, Hannover und Baden. Auch Rußland hat viel Bestellungen gemacht. Die Fabriken vermögen jedoch nicht, dieselben in. der anberaumten kurzen Zeit zu bewältigen. Bei den Bestellun gen der deutschen Staaten zeigt sich aber wieder der große Mangel an Einheit, da fast jedes Land etwa« darin sucht, sein eigenes Gewehrkaliher zu haben. Wann wird eS aber nur in diesem Be treff besser ini deutschen Vaterlande werden? (H. Dfz. ) Wien, 21. Januar. Die „O. P." schreibt: Die ungarischen Kaufleute beginnen in Wien in schwierige Lage zu kommen. Eine nicht unbedeutende Anzahl hiesiger Geschäfte hat ihren Credit theil weise äußerst ermäßigt, theilweise ganz aufgehoben und verkauft ihnen nur gegen baar, so daß es vorgckommen, daß Einkäufer total ohne Waare heimkehren mußte». Hiesige Geschäftsleute machen das Argument geltend: wer eines Tages weder schuldige Steuern noch die Staatsschulden zahlen will, kann eines schönen Tages das Gleiche mit den Privatschulden thun. Bei dem Stillstände der Gerichtsbarkeit und alles Controlwesens ist wirklich dem Geschäfts wesen für Ungarn Vorsicht geboten. Kiel. Das Ausschreiben an alle Obrigkeiten dcS Herzogtums Lauenburg, betreffend das Verbot des „deutschen NatiouatvereinS", wird vom „Ratzebnrgcr Wchbl." mitgelhcilt. Es lautet: „Infolge allerhöchster Autorisation vom 16. Januar d. I. hat das königliche Ministerium für die Herzogtümer Holstein und Lauenburg den „deutschen Nationalvcrein" mit Rücksicht auf einen von den holsteinischen Mitgliedern desselben am 13. Januar in Kiel gefaßten Beschluß, demzufolge dieselbe» cS als ihre besondere Aufgabe erkennen, aus die Wiederherstellung und weitere Ausbildung der alten Verbindung Schleswig mit Holstein und auf den engsten Anschluß an das centralisirte Deutschland hinzuwirken, in d«n Her zogtümern Holstein und Laucnburg verboten. Vorstehendes wird den sämmtlichen Obrigkeiten des Herzogtums Lauenburg mit dem Auftrage eröffnet, über die, Nachachiung dieses Verbots zu wachen. Radeburg, den 18. Januar 1861. Königliche Ncgiernng heS Herzogtums Lauenbnrg. v. Kardorff. Romundt." Di« Kölnische Zeitung enthalt eiue Eorrespondcnz aus dem Haag vom 8. Januar, wonach verschiedene Gegenden Hollands durch WaAerSgefahr sehr bedeutend bedroht sind. ES heißt t jenem Be richte: „ Der hohe Wafferstand der^Flüsse und di« große Menge Treibeis flößen in unserm fast nur durch Deiche beschützten Land« allgemeine Besorgniß ein. Und nicht mit Unrecht; denn schon am 5. Januar thürmte sich in der Waal auf der Höhe deS Dorfe- Buren ein EiSdamm auf, so daß da« Wasser an einer Seite hoch ' anschwoll und beim Dorfe Brakel ein Stück Des WaatdeicheS in der Länge von ungefähr 300 Ellen wegriß. Mit furchtbarer Ge walt warf das hereinbrechende Wasser mehrer« Häuser um, und ver schiedene Menschen, die nicht schnell genug fliehen konnten, fanden dabei den Tod, deren Anzahl wegen de« allgemeinen Verwirrung und Hemmung der Communication noch nicht anzugeben ist. DaS Fort bei Buren hat man vorläufig zur Aufnahme von Menschen und Dich eingerichtet; koch find die meisten Einwohner der Dörfer Buren und Dalmen nach Gorkum geflüchtet, weil sie auch in ihrer Nähe einen Deichbruch fürchten. Bei Zuilichen hat bereits ein zweiter stattgefunden, wodurch der Bommelerwaard, welche» man mit großer Mühe zu beschützen gesucht hat, überströmt worden ist. Neunzehn Dörfer find durch dieses Unglück unter Wasser gesetzt. Aus der Stadt Zalt-Bommel ist man den Nothleidenden Mit Rettungsbooten und Kähnen zu Hülfe geeilt; doch konnte man wegen der andringenden EiSmaffcn den Zweck nur theilweise erreichen. Bon vielen Seiten hört man die Sturmglocken läuten; aber die Land« und Waffercommunication ist fast allerwärt» unterbrochen, so daß die Elemente es der menschlichen Kraft unmöglich machen, den Unglücklichen helfend beizuspringen. Ebenso ist die Telegra« phenverbindling an vielen Stellen zerstört, und man wird von Allem nur unvollkommen unterrichtet. Mit Angst und Sorgen steht man daher weitern Nachrichten entgegen. Auch andere Theile des Landes werden schon jetzt, mitten im Winter, vom Wasser heimgesucht; so sind in Herzogenbusch viele Straßen überschwemmt und bei Limburg durch das AuStreten der Maaß mehrere Dörfer überschwemmt. An den Ufern der Maas, der Waal und deS Rheins ist man an vielen Stellen, wo das Wasser schon auf den Deichen steht, mit Hunderten von Arbeitern thätia, Rothdämuj« anzubringen. Der Ablafferwaard und das Land vyn Altena schweben in der höchsten Gefahr. Welche Schrecken wir bei Thauwetter und beim Lo-brechen der jetzt zugefrorenen Flüsse zu erwarten haben, ist nicht vorauszusehen." Paris. Der Buchhändler A. Frank in Paris hat eine Reihe von Flugschriften über Polen unter dem gemeinsamen Titel: „Lkrooiguo Polonaise, rscueU oon psrioäiguo", «»gekündigt, deren Verfasser theil» Polen, theilS Franzosen sind. Diese Pu blikationen sollen 'der Besprechung polnischer Angelegenheiten ge widmet und ihr Zweck soll sein, die polnische Sache vor dem Tribunal der öffentlichen Meinung Europas anhängig zu machen. Das erste Heft wird im Laufe Januars erscheinen. Rom, 21. Januar. Von den beim König Franz II accredi- tirten Gesandten, welche sich zu dessen Begrüßung an seinem G.e« burtsfeste von hier nach Gaeta begeben hatten, sind die von Ruß land, Preußen und Portugal nach Rom zurückgckehrt, die Gesandte» Oesterreichs, Spaniens, Bayerns und Sachsens, sowie der päpstliche Nuntius aber in Gaeta verblieben. Kopenhagen, 17. Ja». (Pr. Ztg.) Seit läng» als acht Tagen lebten wir inmitten einer Agitation, die vollständig an die Kopenhagener Märzbewegung von 1848 erinnert. Der «»potz ist diesmal von zwei politische» Abenteurern ausgeaangen.nE Blixeu-Finecke und Balthasar Christensen. Die beiden Genannten, beide antiministeriell und Führer der „Bauerntreunde, traten zu erst mit mehreren ihrer politischen Freunde zusammen, um unter dem Namen „Danncvirkevercin" ein Netz von Politischen Eluhs über das ganze Land zu verbreiten. Biizen-Flnecke hatte hierbei offenbar den Zweck, ans der Agitation politisches Capital gegsn da» Ministerium zu Münzen, und auch seine Veranlassung war sh