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Preis und k / ^ertchutt. Mgwommaß-r ^7,1: ! Freitag, den 4. Januar. 'ki!i ' ' I,// -ist « .'Ü!?, «k^ I gesp-ltenr Zelle odM deren Raum mit» Pf« 188t. ','K- 'I Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. >. Tageblatt. 3. na N./M :-!i IN' -Z-MMer-er Anzeiger ^ 's Är für die nä'chst- erscheinende Nummer Tagesqeschichte. Dresden, 30. Dec.. Das neueste und letzte Bulletin über das Befinden des Königs lautet: „Se. Maj. deriKvnig haben gestern auf kurze Zeit das Bett verlasse» und einige Besuche empfangen, auch haben Allerhöchstdie- felben in der letzten Nacht ruhiger als in den frühern geschlafen. Der gebesserte Gesundheitszustand Sr. Maj. wird nach und nach eine allmähliche Rückkehr zur gewohnten Lebensweise gestatten, es erheischt derselbe aber noch für mehrere Wochen eine große Scho nung, und kann man unter Bedingung einer solchen der gänzlichen Wiederherstellung Sr. Maj. baldigst 'entgegensetzen. Die bisheri gen Bulletins über das Befinden Sr. Maj. des Königs werden mit dem vorliegenden geschloffen. I)r. CaruS. vr. v. Ammon." Dresden, 2. Januar. Wegen erfolgten Ablebens Sr. Maj. des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm IV-, ist am königlichen Hofe eine Trauer auf vier Wochen, von heute an bis mit dem 29. d. M., angelegt worden. — Außer Ihren königlichen Hoheiten den Prinzessinnen Si donie und Sophie ist vorgestern auch die am königl. Hofe weilende Enkelin Ihrer königlichen Majestäten, Ihre k. k. Hoheit die Erz herzogin Antoinette, Prinzessin von Toskana (geb. 10. Jan. 1858) an den Masern erkrankt. Glücklicherweise scheint auch hier die Krankheit einen gntartigen Verlauf zu nehmen. — Unter den jetzt im Druck erschienenen Landtagsvorlagen befindet sich bekanntlich auch eine wegen Negulirung des ElbstromS. ^>ie letzte ordentliche Ständeversammlung batte den Antrag gestellt, hie StaatSregierung möge der nächsten'Ständeversammlung einen Pla» vorlegen, nach welchem die Correction der Strombahn der Elbe einer schneller« Vollendung entgegengefühn würde. Infolge Hessen ist die ganze 15'/, Meilen lange sächsische Elbstrccke neu ausgenommen und die Störung der Schifffahrt als durch folgende Umstände veranlaßt bezeichnet worden: l) zu große Breite des Flußbettes; 8) Thcilung des Stroms in mehrere Arme; 3) Ueber- gänge aus einer Krümmung in die entgegengesetzte; 4) scharfe Krümmungen mit nahem nnd hohem Ufer in der Eoncave: 5) Ein mündung von Scitenflüssen. Als Gegenmittel sind besonders Parallelwerke, wie deren bereits viele hcrgestellt worden sind, unter Umständen auch Ausbaggerungen als nützlich erkannt worden. Die erforderlichen Bauten erstrecken sich über eine Ufcrlänge von 652,716 Fuß, nämlich 339,288 ans dem rechten, 310,928 auf dem linken Ufer und 2500 an einem Mittcltzeger. Nach den Strom- strccken entfallen 157,210 Fuß auf den ersten Elbbezirk von der böhmischen Grenze bis. Pillnitz, 230,754 ans den zweiten bis zur Meißener Brücke und 264,652 auf den dritten bis zur preußischen Grenze, mithin ist das Bcdürfniß auf der untern Stromstrecke ver- hältnißmäßig immer größer als auf der ober«. Das vom Strom bett abzndämmende Areal beträgt ziemlich 960 (genau 895'/,) Acker. Die Bauwerke zerfallen ihrem Zwecke nach in solche zur Gewinnung ausreichenden Fahrwassers, wo dies schon nicht mehr vorhanden, in vorbeugende an Stellen, wo die übergroße Flußbreite durch Ablagerung eine Verseichtung des Fahrwassers befürchten läßt, und ui. solche zu Sicherung des Ufers und Ausgleichung von Breite, Mese und Gefälle. Die ersten, dringlichsten Arbeiten erfordern einen Aufwand von 734952, die zweiten, nächstfolgenden 1,028468, die dritten 1,134540 Thlr., das Ganze ziemlich 3 Millionen (2,897960) Thlr. (nämlich 1,428578 Thlr. für das rechte, 1,456882 Thaler für das linke Ufer nnd nnr 12500 Thlr. für einen Mittel heger oder 609810 Thlr. für den obern, 971347 Thlr. für den Mittlern und 1,316803 Thlr. für den untern Elbbezirk), welche ^simple jedoch sich anf eine Reihe von Jahren verlheilen wird, inVem die Arbeiten nicht allein der Natur der Sache nach nur Schritt für Schritt auSgeführt werden können, sondern auch durch geschickte Benutzung der mitwirkenden Stromkraft bedeutender Auf wand bei den nur approximativen Anschlägen vermieden wird. Es ist daher vor der Hand nur ein jährlicher Aufwand von 70 — 80000 Thlr. in Aussicht genommen und die betreffende Budgetposition in Folge dessen um 737000 Thlr. jährlich erhöht worden. (Dr. I.) Chemnitz, 1. Januar. In der letzten vorjährigen Sitzung des hiesigen StadtvcrordnctencollegiumS wurde vom Vorsteher, Herrn Rewitzer, unter Anderm milgctheilt, daß im vorige» Jahre überhaupl 362 Sachen an die Stadtverordneten gelangt, und 28 öffentliche, sowie 10 nichtöffentliche Sitzungen abgehalten worden sind. Die Sitzung schloß derselbe mit dem Wunsche, daß das neue Collegium denselben Eifer für daS Beste der Commun «zeigen möge, welchen das alte Collegium an den Tag gelegt habe. Ihm wurde auf Antrag des Stadtverordneten Herrn Langbein für seine Lhätig- keit und seine ausgezeichnete Geschäftsführung der Dank des Col legiums ausgesprochen. Wie in frühern Jahren bereit- geschehen, so vereinigten sich auch diesmal wieder die Mitglieder des StM- verordnetrncollegiumS zu einem gemeinschaftlichen Abendessen, au welchem auch diesmal die RathSmitglieder Antheil nahmen. Mor gen wird die Constituirung deS diesjährigen Collegiums stattfinden. Berlin, 2. Jan. Aus einem Extrablatt des „StaatS-Anz.", welches das Ableben Sr. Maj. deS Königs Friedrich Wilhelm IV. verkündet, ist ersichtlich, daß der bisherige Prinz-Regent als König Wilhelm I. die Regierung fortführt. — Die hiesige, im Monat October vorigen Jahres eröffnete Bergakademie wird von 44 Studirenden besucht, und zwar von 42 Cxspectanten für den Staatsdienst, einem Inländer, her sich für den Privatdienst ausbildet, und einem Ausländer (Engländer). Jnscribirt und dadurch zur Theilnahme an allen Vorlesungen be rechtigt, sind 11; die übrigen Studirenden hören nur einige Vor lesungen, indem sie das Fachstudium auf der Bergakademie mit dem Studium der Hilfswissenschaften auf der hiesigen königlichen Universität verbinden. Die Zahl der Zuhörer bei den einzelnen Vorlesungen der Bergakademie schwankt von 16 — 33. Diese Fre quenz erscheint für den etsten Anfang um so befriedigender, als eine Verpflichtung zum Besuch der Bergakademie auch für diejenigen Sludirenden, welche fich für den Staatsdienst qnöbilden, nicht statlfindet. .» Vor dem Schwurgericht in Elbing stand ein 40jähnger Mann eines schweren Verbrechens ungeklaat. ES war ein fleißiger, tüchtiger Arbeiter in einer Maschinenfabrik, hatte eine brave Frau, mit der er sehr glücklich lebte, ein Kind und dem zweiten sah die Frau entgegen. Da lief von weit her bei Gericht eine Klage ein, der Mann habe zwei Frauen, und die Klage ging von der erste» Frau aus. Der Mann ward geladen und gestand erschüttert ein. Vor 14 Jahren hatte er, ein Vielundzwanzigjähriger, ein Mädchen geheirathet, das ihm gerühmt worden war. Das Mädchen war aber kein Mädchen mehr, sondern ein schlechtes Geschöpf nnd lebte nach wie vor liederlich im und außer'm Haus. Er ließ sich nicht scheiden, — aus Leichtsinn — sondern trennte sich von ihr.' Viele Jahre zog er, fleißig arbeitend, in der Welt umher und kehrte end lich nach Elbing zurück. Seine Frau war verschollen. Er (ernte ei» kreuzbraves Mädchen kenne« und machte sie zu seiner Frau. Die erste, dachte er, ist wer weiß wo und wenn Du auch geschie den bist, eine zweite darfst Du als Katholik nicht heirathen. Die Ehe war die glücklichste, bis die Anklage einlief. DaS Verbreche» der Doppelehe lag vor, der Geständige wurde zu zwei Jahre» Zuchthaus ver»rtheilt. Die Geschworuen baten den Justizminister Simons um Verwendung bei dem Prinz-Regenten, daß dje Strafe gemindert werde. Der Minister schlug das Gesuch ab.