Volltext Seite (XML)
- cheint jidm Wochentag früh z Uhr. Inserate Wer tz« bis Nachmittag» z Uhr für die nLchst- «rscheinende Nummer angeno mme». Freiberger Anzeiger und Preis vierteljährlich 18 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit L Tageblatt. berechnet. Amtsblatt -es Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs Gerichtsamter und der Stadtriithe zu Freiberg, Sayda und Brand. ^6* 222. Freitag-den 2». September. 1858. Togesgeschichte. Dresden. Herr Rcdacteur Schanz hier hat sich veranlaßt ge- glsehcn, im Interesse des handel- und gewerbtreibenden Publi- klims in Dresden ein Centralbüreau zur Annahme von Annoncen für alle deutschen, französischen, eng lischen, sowie alle sonstigen europäischen und amerikanischen Zeitungen inS Leben zu rufen. In der Voraussetzung, daß dem handel- und gewerblreibenden Publikum, sowie allen Denen, die irgend eine beliebige Anzeige in die Oeffentlichkeit zu bringen wünschen, allenthalben mit diesem Institute gedient und genützt werde, thcilen wir die Grundsätze, nach denen dasselbe geleitet werden soll, nachstehend in Kurzem mit: 1) Das ins Leben netende Centralbüreau nimmt täglich und ohne Unterbrechung für alle sächsischen und außersächsischen, sowie alle in fremden Sprachen erscheinenden Zeitungen und Wochenblätter Annoncen an. 2) Die Anzeigen sind in einmaliger Abschrift, mit Angabe dir Blätter, in denen dieselben inserirt werden sollen, im Büreau (am See 26 II.) niederzulegen oder franco per Post dahin cin- Madm. 3) Für die Besorgung resp. Copie der Annoncen zum Bnsmdm in deutsche Zeitungen und Wochenblätter wird eine Gebühr nicht erhoben und nur für Uebersetzung deutsch eingehen der Annoncen in fremde Sprachen eine aufs Billigste gestellte Vergütung beansprucht. 4) Die Ansertionsgebühren werden den betreffenden Auftraggebern im Centralbüreau ohne jede Er höhung und zu demselben Preise berechnet, wie bei directem Ver kehr mit den verschiedenen Blättern. Bei umfangreicheren An- noncirungen und Wiederholungen derselben wird der in solchen Men bei den Zeitungen übliche Rabatt auch von dem Central büreau gewährt und nach Umständen von demselben noch in erhöhtem Maße zugesichert. Berlin, 21. Sept. (D. A. Z.) Der Prinz von Preußen wird übermorgen Abends um 9'/, Uhr aus Hannover, wohin er gestern gereist, hierher zurückkehren und nach einem halb stündigen Aufenthalt seine Reise nach Warschau antreten. Am 28. Sept, gedenkt derselbe Warschau zu verlassen und sich, ohne Berlin auf dieser Reise zu berühren, über Görlitz nach Baden- Baden zu begeben, von wo der Prinz am 2. Oct.^hier einzu- treffen beabsichtigt. — Bon Wien wird in mehreren Blättern mitgetheilt, daß die jüngste dänische Antwort in den Wiener politischen Kreisen im Allgemeinen befriedigt habe. Berlin ist keineswegs so glück lich, derselben gemüthlichen Genügsamkeit sich rühmen zu können. Der wirkliche Gehalt der dänischen Antwort ist von mehreren hiesigen Oraanen der Presse erfreulicherweise auf sein sehr ge ringes Maß in aller Schärfe zurückgcführt worden. Die deutsche Presse im ganzen möchten wir darauf aufmerksam machen, daß sie ein« große Gefahr der holstein-lauenburgtschen Angelegenheit fern hallen möge, nämlich die von einer Seite drohende Gefahr: todt geschwiegen zu werden. Köln, 19. Sept. Die Polizei ist in Deutz einer Bande don Falschmünzern auf die Spur gekommen, hat bei einer an geordneten Hausuntersuchung die Form zu unächten preußischen Thalern vorgefunden und infolge dessen 4 Personen zur Hast gebracht. Halle, 16. Sept. Die in Bezug auf den am II. Sept, bei Lidkau verübten Mord ausgesprochene Vermuthung, daß dieses Verbrechen nicht dem Sohne des Schullehrers Harnisch, sondern einem andern Opfer gegolten habe , bestätigt sich. Am Tage nach der That wurde der Handarbeiter Friedrich Christian Albert Rose und »inen Tag später der Holzhändler Nosahl als d-S Verbrechens verdächtig gefänglich eingezogen. Nachdem litzterer gestern den Rose als Thäter bezeichnet, hat dieser sein Verbrechen heute auch vollständig eingeräumt. Aus dem abge legten Geständniß des Rose geht Folgendes hervor: Der Holz händler Nosahl aus Schiepzig, welcher mit dem Zimmermann Schliebe in Geschäftsverbindung gestanden hatte, glaubte durch den Tod des letzter« in pecnniärer Hinsicht Vortheile zu erlangen und scheint außerdem aus bisjetzt noch unbekannten Ursachen auf denselben einen tödtlichen Haß geworfen zu haben, weshalb er den in seinem Dienste stehenden Handarbeiter Rose, indem er ihm 300 Thlr. baar und für die übrige Lebenszeit wöchent lich I Thlr. versprach, überredete, Len Schliebe zu ermorden. Die Vollendung dieses Verbrechens geschah am II. Sept. Abends gegen 8 Uhr. Rose hatte sich auf dem Communica- tionswege zwischen Schiepzig und Lieskau unweit einer Brücke im Graben versteckt und den Schliebe, welcher am genannten Abend um diese Zeit den Weg passiren mußte, erwartet. Zu fälligerweise kam der frühere Gymnasiast, Ernst Harnisch auS Lieskau, welcher mit dem Schliebe eine Größe hat, um ge nannte Zeil diesen Weg; in der Meinung, es sei Schliebe, brachte Rose dem Ankommenden mit einem Gewehr und Doppel- terzervl drei Schüsse bet und zerschmetterte, als der Getroffene niederfiel und noch einige wimmernde Töne von sich gab, dem Unglücklichen mit dem Kolben des Gewehrs die Hirnschale. Hierauf ergriff er eiligst die Flucht, warf Gewehr und Terzerol in die Saale und begab sich dann zu Nosahl, welchem er er zählte, daß er den Schliebe ,,um die Ecke gebracht". Erst am andern Morgen erfuhren beide, daß Rose nicht den Schliebe, sondern den Sohn des Schullehrers Harnisch aus Lieskau er mordet habe. Wien, 21. September. Nach Mittheilung der Wiener Blätter wird der Leichnam der hochseligen Frau Margarethe Mittwoch Abend mit einem Separaizuge im Südbahnhoke ein treffen und von dort in die k. k. Hosburgkapelle überführt wer den. Die Beisetzung in der kaiserl. Familiengruft bei den Capucinern erfolgt am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr. Die irdische Hülle Ihrer kaiserlichen Hoheit war vom 20. d. M. Morgens 5 Uhr ab in dem großen Saale der Villa-reale zu Monza, welcher in eine Chapelle-ardente umgewandelt wor den war, unter großem Zudrange von Andächtigen ausgestellt. Um halb 5 Uhr begann die feierliche Einsegnung in Gegen wart des Hofstaates, der Hofwürdenträger, Sr. Exc. des Feld- zeugmeistcrs Grafen Gyulai und der Civil- und Militärautor ritäten. Um 8 Uhr traf der Leichcnzug am Bahnhofe Porta- Tosa in Mailand ein und wurde dort von den Spitzen der Civil- und Militär-Autoritäten empfangen. Die Abfahrt erfolgte um halb 9 Uhr. Bei Schemnitz in Ungarn verjagte ein Pfarrer Hornissen aus seinem Bienenstand, natürlich geriethen auch die Bienen in Aufre gung. EineBienekroch unbemerktdemPsarrerüber denRockkragen in den Hals und versetzte ihm einen Stich. Der Pfarrer schrie laut anf, die Seinigen eilten herbei und zogen den Stachel auS der Haut. Der Pfarrer fühlte einen Reiz zum Erbrechen, stand auf, wankte, fiel aufs Kanapee zurück und — war eine Leiche. Zwischen Stich und Tod lag keine Viertelstunde. London. DieNapoleonischeJdee,gepanzerte Dampfer mit Widderköpfen hinten und vorn zu bauen, scheint der Times bestimmt, eine Revolution im SeekriegSwesen herbeizuführen. An einen Vorschlag deS Admirals Sartorius anknüpfend, dringt sie lebhaft in di« Regierung, den Leviathan anzukauien und in einen Seemauerbrecher umzuwandeln. In zehn Jahren, pro phezeit sie, wenn der Leviathan nicht mehr feil oder wenn er verfault ist, wird das Parlament nothgedrungen I Mill. Pf. St. auf den Bau eines solchen Fahrzeugs vom Kiel auf be willigen. Jetzt wäre der Bau fast vollendet und der Preis ein Spottpreis. ! Nerantworrl. Red«cteur: Z. S. W»lf.