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reiverger Anzeiger Tageblatt Prei« vlcrteWrlichlSNge Snserate werd« die gespaltene Zelle ob« derett Raum mit S berechnet. Erscheint jeden Wochentag ftüh S UH^- Inserate wer den bis Nachmittag» » Uhr für die'nächst- erscheinende Nummer angenommen. Amtsblatt -es Kömgl. Bezirksgerichts M Freiberg sowie -er Königl. Genchtsämter un- -er Sta-trathe zu Freibergs Say-a m- Bran-. 18S8. Sonnabend, den LI. December. Werantwartl. Rcdacteur: I. G. Wolf. Tagesgeschichte. Wien. Die Oetsterreichische Zeitung bemerkt in einem Artikel über den Kriegslärm der Pariser Blätter: „Wir haben eS oft und wiederhol ausgesprochen, niemand hat weniger Ur sache, seine Stellung durch einen Krieg zu gefährden als Frank reich; niemand kann mehr dabei aufs Spiel setzen als die herr schende Dynastie. Allen andern Staaten kann ein Krieg höch stens ein Stück Land kosten; bei den jetzigen Verhältnissen Frankreichs kann ein verlorener Feldzug ein verlorener Thron sein. Der Einsatz ist zu hoch, um ihn für eine Phantasmago- rie zu wagen. Ein Kampf mit Oesterreich wäre nicht, wie die Presse meint, ein letzter, sondern der Beginn eines punischen Krieges, dessen Ende vielleicht das lebende Geschlecht kaum er reichen wurde. Oesterreich, das weiß man in den Tuilerien wohl, ist keine Kabylei und kein Cochinchina. Die französischen Militärs kennen unsere Armee und haben Respekt vor ihr. Das französische Heer ist sicherlich ein vortreffliches, es hat dies Ui der Krim bewiesen; aber unsere braven Truppen stehen kei nen andern der Welt nach. Sie werden von kriegsgewandten, erprobten Führern geleitet und wären im Nothfall zahlreich und kriegsbereit genug, um allein jeder Coalitiön gegenüberzustehcn und zu siegen. Bei einem ernstlichen Conflict aber würde Oester reich nicht allein sein; denn eine Uebergewalt Frankreichs würde dem übrigen Europa ebenso wenig munden als eine zwischen Rußland und Frankreich gctheilte Weltherrschaft. Die besonne nen Männer in Frankreich wissen dies sehr wohl zu berechnen, und der leitende Gedanke in den Tuilerien wird und kann diese Verhältnisse nicht unterschätzen." Aus Triest schreibt man der Oesierreichischen Zeitung: „Die ausnahmsweise große Unsicherheit und Lie mit Frechheit begangenen Ueberfälle in den Straßen während der Abendstun den haben den Magistrat veranlaßt, für Besoldung nichtuni- formirter Polizeiagenten eine Mehrausgabe, wie es heißt, von 1V000 Fl. jährlich zu beantragen, um die Gemiither der Be völkerung zu beruhigen, und es ist zu erwarten, daß diese großen, LrtSkalender. TtaatS-Lebegrapben-Bureau täglich gcvffr.el von früh 8 vhr bt» AieM», 8 Uvr dem allgemeinen Wohle gebrachten Geldopfer ihrem Zweck ent' sprechen werden. Diese Anordnung erscheint um so nothwen- mger, da bei der bekannten Unterhaltungssucht unserer untern Klassen während des langen Faschings viele Excesse zu befürch ten sind." - London, 5. December. Eine konigl. Proelamation ver- künhigt, daß Viscount Canning, der gegenwärtige Generalgou verneur, zum ersten Vicekönig von Britisch-Indien ernann worden ist. Dasselbe Schriftstück verspricht allen indischen Für sten die Heilighaltung der Verträge, erklärt, daß England keine Gebietserweiterung wünsche, und verheißt allgemeine Religions freiheit, bürgerliche Gleichberechtigung, sowie Berücksichtigung aller Landesgebräuche. Eine allgemeine Amnestie wird allen bis zum 1. Januar 1859 friedlich Heimgekehrten, mit Ausnahme der Mörder, der Hehler von Mördern und der Anführer, zu gesichert. Heute den 11. December. Speifeanstalt: Rindfleisch mit Gräupchen. Morgen: Rind fleisch mit Reis. Sei ^t. die Agenturen der Aachen-Münchener Feuerversiche ¬ rungs-Gesellschaft, der preüß. Renten - Bers.-Anstalt und der Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft. Versicherungen gegen. FcuerSgefahr, scwie Lebens-Versicherungen vermittelt IMorltse ««DmieÄri-, (PctcrSstraße Nr. 100) Agent der Frankfurter- Lebens- und Feuerversicherungs-Gesellschaft. " x ILLKHtr, hinter dem Rathhause Nr. 030, ?. Plage ver mittelt Versicherungen gegen FeucrSgcfahr und Hagelschlag, LebenS- und Ncntcn-Versichcrungen auch AuSstattungSvcrfichcrungcn. von Sturmh oefel: Fischergasse Nr. 47. Aufnahme im geheizt-n Glashause. Verkauf und Tausch von gutem Welzen- und Roggenmehl, sowie Schwarzmehl und Kleie in der Ncunüihle zu Halsbrücke bet H, VörLLInU. Bekanntmachung, den Butterverkauf betreffend. Durch die Ausführungsverordnung zu dem Gesetze, die Einführung eines allgemeinen Landesgewichts u. s. w. betr. vom 12. März d. I. ist in tz. 16 unter Anderm bestimmt worden, daß für den Verkauf von Butter, wobei die Bezeichnung „Kanne" schon nach der Verordnung vom 11. Oktober 1851 richt mehr die Bedeutung eines Maaßes, sondern einer Gewichtsgröße hat, drs neue Gewicht dergestalt an die Stelle des alten zu treten hat, daß die sogenannte Kanne Butter gleich zwei Pfund Landeh- gewicht sein, eine Viertclkanne oder ein Stückchen Butter aber 15 Loth wiegen soll. Wenn nun beim Nachwiegen der hieher zum Verkauf auf Len Markt gebrachten Butter neuerdings wiederholt bei ein zelnen Verkäuferinnen die Butter zu leicht gefunden worden und deshalb zu confißciren gewesen ist, so steht man sich veranlaßt, cbiae Vorschrift hiermit allen Denjenigen, welche Butter hierher zum Verkaufe bringen oder bringen lassen, noch besonders einzu schärfen und die Anschaffung entsprechender Dutterformcn anzurathen unter dem Bemerken, daß jede Zuwiderhandlung wider ge dachte Vorschrift außer mit Confiscatton der zu leicht befundenen Butter noch mit einer Geldbuße von — Thlr. 10 Ngr. bis zu 2V Thlr. — Ngr. unnachsichtlich geahndet werden wird. Freiberg, am 9. December 1858. , " Dit Htadtpolizeibehörde, " Rößler. Bekanntmachung? Den 18. December d. I. Nachmittags 3 Uhr sollen in dem Sprechzimmer des Rathhauses diejenigen Bau-und WirthschaftS- fuhren für die Commun und das Hospital, die von dem für alle Werkeltage im Jahre 1859 ermtetheten Geschirre nicht rönnen verrichtet werden, an den Mindestfordernden in Accord gegeben werden. Die Inhaber von Fahrgeschirren, die gesonnen find, dergleichen Fuhren im künftigen Jahre unter den im Bietungstermine nochmals bekannt zu machenden Bedingungen, die auch vom 16. d. M. an in unserer Dienrrstube zur Einsicht bereit liegen, zu übernehmen, werden geladen, zu oben angegebener Zeit sich an gedachtem Orte einzufinden.I - 7 - Freiberg, den 9. December 1858. Der Ststdtrath.