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na ti Amtsblatt Srs KöniyI- Byirksgkrichts zu Freiberg, somit der König!. Gcrichtsämttr »mb Scr St.idtröthc ;« Freiberg, Sayda und Brand 171 Dienstag, den S7. Juli. allen Widerstreben« deutscher Gesittung, sagt moskowitische Barbarei, trotz des Hasse« de« 1858. >!". daß da« Blatt, wegen neurrding« entstandener <Ptörung, für einige Tage nicht erscheinen werde. — Die „Fr. Pztg. "erwähnt noch, daß der Chef-Rcdacteur der Zeitung I., auf mehrere Tage von hier abgereist ist. Togesqeschichte. Berlin. Ein Gutsbesitzer in Preußen war von seiner Frau rechtskräftig geschieden. Wie er sich wieder verheirathen will, wird ihm von Selten der Kirche die Trauung verweigert, weil die ScheidungSgründe keine biblischen seien. Uuterdeß läßt sich die Frau ein Vergehen zu Schulden kommen, welches ent schieden ein biblischer Scheidungsgrund ist. Auf nochmaliges Ansuchen um Trauung wurde er nunmehr vom Connstorium an die Gerichte gewiesen, um wegen Ehebruchs auf Scheidung an- -utrage». DaS Gericht weist ihn ab, weil eine bereits recht- kräftig geschiedene Ehe nicht noch einmal geschieden werden könne. Eine solche Verwirrung des RechtszustandeS kann doch unmög lich noch lange gut thun. Bon der österreichischen Grenze wird der „D. A. Z." geschrieben: Das Erscheinen französischer Kriegsschiffe ander dal matischen Küsie muß sich, wenn es anders nicht sogleich den Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich oder der Türkei entzünden soll, aufeinebloßemoralische Demonstration beschränken. Zu einer »bä rigen Unterstützung der Montenegriner können die Franzosen nicht übergehen, ohne entweder das österreichische oder La« türkische Gebiet zu verletzen. Montenegro grenzt nämlich nirgends an das Meer, sondern ist auf drei "Seiten von türkischen Provinzen, auf der vierten aber von Dalmatien cingeschlofsen. Hier trennt zwar nur ein schmaler Küstenstrich Montenegro vom Adriati schen Meere; allein er kann nicht überschritten werden, ohne daß dadurch das österreichische Gebiet verletzt würde. Ties zu thun, werden sich die Franzosen doch hüten, denn eö würde sogleich den Krieg h-rbeiführen. Ihr Erscheinen in der Nähe Montene gros kann daher nur eine moralische Wirkung haben. Diese wird jedoch bei dem Charakter der Montenegriner nur von ge ringer und kurzer Bedeutung sein. Wenu sie von ihren Bergen hirab die französische Trikolore erblicken, kann dies allerdings in ihnen die Hoffnung auf französische Unterstützung erwecken; allein wenn sie Lie Franzosen, anstatt zu landen, vor ihren Augen herumlaviren sehen, wird diese Hoffnung bald in Zorn Umschlagen und die ans Land zu den Montenegrinern gesende ten französischen Unterhändler mögen sich in Acht nehmen, daß sie nicht das Schicksal österreichischer Unterhändler im Jahre 1788 habe«. Damals sandte auch Oesterreich beim Beginn deS Türkenkriegcs den Major Vukassovich und einige andere Offiziere »u den Montenegrinern, um sie zum Angriffe der Türken zu bewegen. Anfangs waren dieselben günstig gestimmt und ver sprachen den Oesterreichern 60l>0 Mann Hülsstruppen; allein plötzlich änderten sie ihren Entschluß, weil diese ihren Erwar tungen nicht bald entsprachen. Sie ließen die österreichischen Offiziere beim Angriff auf die Türken feig und treulos im Stiche, ja wollten dieselben sogar ermorden, sodaß diese sich glücklich schätzten, ihr Leben mit Mühe und Noth aus den Händen dieser Räuber zu retten. Die Franzosen mögen sich das sä notam nehmen. Wien. Das erste österreichische Linienschiff, der „Kaiser", mit 91 Kanonen ist der Vollendung nahe und es soll am 4. Octbr. vom Stapel gelassen und dann sofort ein zweite« „Oester reich" gebaut werden. Frankfurt, 21. Juli. Der „K. Z." wird von hier ge schrieben: Trotz der Erklärungen des Redacteurs der Zeitung „Deutschland", daß die Existenz deS Blattes jetzt gesicherter, als je dastehe, ist gestern der wirkliche Concur« vom Stadtgerichte ausgesprochen und hierauf nun heute Vormittag das weitere Erscheinen deS Blatte« in einer andern Druckerei gerichtlich ver boten worden. Die Nedaction der Zeitung „Drutsthland" selbst sagt in einer am 21. d. M. Vatirten Zuschrift an die Abonnenten, Paris. Was die Befestigungvon Cherbourg bedeutet, kann man am klarsten aus den Worten Napoleon«-I. sehen. Er sagte auf St. Helena, sein große« Vorhaben sei gewesen, alle französischen Streitkräfte zu Cherbourg concentriren zu kön nen; und mit der Zeit würden sie bedeutend genug gewesen sein, um dem Feind den große»» Streich versetzen zu könwe». Er habe sein Terrain so angelegt gehabt, daß die beiden Ra tionen, so zu sagen, Mann gegen Mann hätten ringen könnest, und der Ausgang würde nicht zweifelhaft gewesen sein. Die Engländer haben genau dieselbe Ansicht von der Bedeutung CherbourgS und glauben jetzt auch, daß der Ausgang eines et waigen Kampfe« nicht zweifelhaft sein würde. Aus Pari- wird der „D. A. Z." vom 20. Juli geschrie ben: Hier hat man keinen Zweifel, daß der deutsch-dänische , Streit gütlich beigelegt werden, daß er ohne Blutverglenep^ah- laufe»» wird. Ob aber die Grundlage dieser Voraussetzung Deutschlattd zum Lobe gereicht, kann sich jeder leicht verstellen. Man muß gestehen, daß man keine geringere Meinung vo« - Deutschlands Organisation als Gesammtkörper hegen kann, al« ! dies hier geschieht. Die Möglichkeit eines Zwiste« zwischen i Dänemark und Deutschland, die Möglichkeit, daß Dänemark i gegen Deutschland Unrecht haben kann, betrachtet man als «ine ! Schwäche des großen Reichs, deren man sich begreiflicherweise freut. Man will nun einmal an kein entschiedenes Auftreten ! des BundesragS für ein deutsches nationales Interesse glauben, und man sagt, daß in Frankfurt a. M. Diplomaten au« alter Schule tagen, die auch unlösbare Knoten lieber zu lösen suchen, um sie nur nicht zu zerhauen. Selbst auf den lebhaften Wunsch Ler deutschen Stämme wird nur wenig Gewicht gelegt, denn man meint, Laß die Bundesabgeordneten sich und ihr« Verhandlungen , durch undurchdringliche Formen vor dem Luftzug der öffentlichen ! Meinung zu bewahren wissen. Man erinnert an den letzten i orientalischen Krieg, an die Sendung deS Fürsten Mmtschirow ! nach Konstantinopel, an den Marsch der russischen Truppen über den Pruth, mit einem Wort», an die Uebergriffe Rußland« vor kurzer Zeit, gegen di« sich die öffentliche Meinung jenseit des Rhein aufs entschiedenste erhob, und die aber dennoch von der deutschen Kraft keinen Widerstand erfahren hätten. Trotz allen Widerstreben« deutscher Gesittung, sagt mau sich, gegen moskowitische Barbarei, trotz des Hasses des Germanen gegen den Russen hätte die deutsche Nation den Kaiser Nikolaus ruhig gewähren, seine Plane ohne die geringste Störung verfolgen, sie hätte sogar Konstantinopel, den kostbaren Schlüssel zur Welt herrschaft, nehmen lassen, ohne ein Schwert zu ziehen, ohne eine Kugel abzufeuern; und e« ist mehr als wahrscheinlich, meint man, daß Preußen und Oesterreich dem Zar den Unschätzbaren Besitz durch ihre Unterschriften garantirt hätten. Weiß man doch, , daß Oesterreich kurz vor dem Ausbruch deS orientalischen Krieg« der russischen Politik nicht nur freien Spielraum, sondern auch seine Unterstützung zusicherte, und daß es lediglich dem Petersburger , Cabinet zu Gefallen gegen seine Ueberzeugung, wiewohl nicht > gegen sein Interesse Montenegro gegen die Türkei in Schutz ! nahm. Und selbst nachdem sich die Westmächte den russische« Gelüsten entgegengestellt, blieb Preußen neutral und Oesterreich „quasineutral", und die 48 Millionen Deutschen batten nicht« als fromme Wünsche für den Erfolg der westlichen Waffen. Würde Preußen entschieden für die deutsche Sache gegen Däne mark auftreten, meint man hier und freut sich dessen, so würde daS genügen, nm Oesterreich von demselben avzuwenden; ja man will wissen, daß man in Wien entschlossen ist, die Mit wirkung Oesterreichs gegen Dänemark wie gegen die Unterstützung Freiberger Anzeiger -Lr dm bi- Nachmittag, UNd gespaltene ZE ob« , Uhr sür die nächst. , deren Raum mit 5 k trs-hemende Nummer . berechnet. mzm°mmcn. ^4 V 4- " 4- 4-*