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14 an den Salzsee gelangt sein und aller Wahrscheinlichkeit nach ! die Marmonen überwältigt haben." China. Es befinden sich gegenwärtig hier zwölf Pro vinzen entweder im Besitz des Gegenkaisers oder sie sind von Aufrührern beunruhigt, so daß in ihnen die Herrschan der Mandschu so gut wie unterdrückt oder doch sehr bedroht ist: ! Kwangtung und Kwangsi im Süden des Reichs, Kiangsii und j Kiangnan in der Mitte, Fukiän und Schantnng im Osten, Hunan und Ganghwui, Kiangsu und Klveitschen. Die an der Grenze der Provinzen Kwangsi und Kwangtung gelegene Statt Ungtschau, deren Eroberung bereits in den Blättern gemeldet, fiel erst nach viermonatlicher Belagerung. Die Garnison und die Bevölkerung, zusammen reichlich 100,000 Köpfe, waren völlig ausgehungert. Sie hatten nicht allein in der höchsten Noth gefallene Pferde, deren Häute und gekochte Lumpen ge gessen, sondern sogar die Leichname Derer, welche vor Hunger umgekommen. Bei Eroberung Ler Stadt ward der größte Theil der noch Lebenden niedcrgemacht. Nur Wenige entkamen durch die Flucht, und Einer unter diesen brachte Lie vorstehenden Nachrichten nach Schaouhing, von wo sie nach Hongkong ge langten. Ostindien. Das „PayS" schreibt: „Nm 27. November wurde in Bombay das große Fest der Parsen, deren cs dort sehr viele giebt, gefeiert. Die Feueranbeter waren aus allen Theilen Indiens herbeigekommen, um der Erneuerung des Feuers im großen Tempel Guebre beizuwohnen. Das neue s Feuer muß ein Jahr brennen, ohne zu erlöschen. Das Fest s ging in großer Ruhe vorüber. — Die neueste indische Post enthält Nachrichten über den Brand eines Transportschiffs Sarah Sands und die wunder- bare Rettung der Mannschaft. Dieses Fahrzeug, ein Schrau bendampfer von 2000 Tonnen, war mit 352 Mann, mehreren Frauen und Kindern auf dem Wege nach Indien. Lie Fahrt ging anfangs glücklich von Statten, aber am 11. Nov., als das Fahrzeug noch ungefähr 400 Meilen von Mauritius entfernt war, machte man die entsetzliche Entdeckung, daß die Ladung ! im untern Raume des Hinterdecks in Brand gerathcn sei. Der Wind wehte scharf, und der Capitän ließ sofort die Maschine einhaltcn und beorderte die Mannschaft, um dem Feuer Einhalt zu thun. Aber trotzdem Jeder gehorchte, als stände er auf der Parade, hatte das Feuer doch schon zu sehr um sich gegriffen, als Laß man es rasch hätte bemeistern können. Kaum Laß man sich des dichten Qualms wegen mehr inS Zwischendeck hinabwagen konnte, und doch war es vor allem nöthig, das Pulver über Bord zu retten. Einige Freiwillige unterzogen sich der Aufgabe mit Gefahr ihres Lebens. Sie wurden zwar halb besinnungslos wieder aufs Deck getragen, aber es war ihnen doch gelungen, alle Pulverfässer bis auf zwei oder drei über Bord zu wcrfeu, und damit war wenigstens die Gefahr einer verderblichen Explosion beseitigt. Mittlerweile griff daS Feuer, von starkem Winde angefachl, immer mehr um sich: es schlug durchs Oberdeck und züngelte an der Takelage empor; die Kabinen brannten lichterloh; oben auf dem Deck stand die Mannschaft in Reihe und Glied, um Lie nöthigen Weisungen zu empfangen und die Boote flott zu machen, was ohne Unfall geschah, auf denen einstweilen Weiber und Kinder fortgeschafft wurden. Da plötzlich krachten die paar zurückgelassenen Pul verfässer in der Tiefe des Fahrzeugs und schlugen einen Theil der Schiffswand ein. Durch das Leck strömte das Wasser mit Gewalt und drohte das Schiff zu versenken, aber gerade dieses ! Leck scheint das Fahrzeug vom Untergange gerettet zu haben. Vor Lem entströmenden Wasser zog sich das Feuer zurück, und am andern Morgen war cs zur unsäglichen Freude Ler Mann- schäft gänzlich erloschen. Es hatte 16 Stunden gedauert und § das ganze Hinterthcil wie eine Nußschale ausgebrannt. Jetzt ! rief man die Boote zurück und machte sich an Lie Pumpen, denn das Wasser stieg rasch im Schiffsräume und die Gefahr j LcS Ertrinkens war nicht minder drohend, als die eben über standene Les Verbrennens. Volle 36 Stunden arbeitete die ganze Mannschaft unausgesetzt, um den Dampfer flott zu er halten; endlich gelang es, das Leck zu verstopfen, und 8 Tage später landeten Lie Geretteten in Mauritius, von wo sie ein anderes Schiff nach Kalkutta führen wird. Der Capitän (Castle ist sein Name) soll sich während Ler ganzen Katastrophe mit großer Umsicht und Geistesgegenwart benommen haben. Das Schiff war genügend versichert. Verantwort!. Redactem: I. G. Wolf. kirchliche Zlachrichlm. Prediger. Fest Epiph. Vorm. Text: Joh. 60, 1-6. Nachm. Text: Matth. 2, 1—12. Dom: früh 9 Uhr, Herr Superintendent Merbach. — Nachm. Betstunde. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr viac. Reinhold. — Nachm. derselbe. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. — Nachm. 1 Uhr, Gestistöpredigt, derselbe. Jacobi: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. Ortskalender. Staats-Telegraphen-Durcau täglich geöffnet non früh 8 Uhr bis Abends 9 Uhr. Heute den 5. Januar Speiseanstalt: Rindfleisch mit Hirse. Morgen: Rindfleisch mit Möhren. Bit die AgiNluren der Aachen-Münchener F-uervtisiche» ruugS-Geskllschafl, der pr uß. Rentenvers.-Anßalt, der Union für Ha gelversicherung und der Leipziger LebenSvirncherungS-Gesellschaft. Versicherungen gegen FcucrSgcsahr, sowie Lebenö - Versicherungen vermittelt A/omtL (PclcrSstraße Nr. 100) Agent der Frankfurter Le ¬ bens- und Feuerversicherungs-Gesellschaft. E. Behnisch, Fischergasse Nr. 56 empfiehlt täglich frisches Schweizer-, Zucker- und Butter-Backwerk. Uevrx -UuersvrsIU, Vertreter der Feuerversicherung«^«! für Deutsch land in Golha, im hiesigen Amtt hauptmannschaftliche» Bezirk. Vliotoxrapliiei» von lSlururlveLets: Fischergaffe Nr. 47; Aus nahme in einem vor allen Störungen schützenden geheizten Glassalon. bei LUusrU Aktvolai. 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Januar 1888 Lie zudem Nachlasse Les verstorbenen Herrn Erbrichter Louis Ferdinand Ehrler in Mulda gehörigen Immobilien und zwar: 1) Las Erbgericht Laselbst Nr. 25 Les Brandcatastcrs Pol. 20 Les Grund- und Hypothekenbuchs für Mulda, nebst einer Waldparzellc Nr. 406 des Flurbuchs b"ol. 125 des betreffenden Hypothekenbuchs und Fischerei-Gerechtsame issol. 123 desselben, mit Lazu gehöriger vollständig eingerichteter und im Gange befindlicher Brauerei, Brennerei, Flachs- schwingerci, Vrct-, Mahl-, Knocken- und Oelmühle, 2) Las Hatbhnfengut Ne. 18 des BrandcatasterS, I?ol. 19 des Grund- und Hypothekenbuchs für Mulda mit darauf ruheuLcr voller Gasthvstzgcrechtigkeit und 3) die von dem Muldaer Lehngutc abgetrennten Parzellen Nr. 313, 314 a.^4., 315 und 316 u.k. des Flurbuchs, b'ol 93 des betreffenden Grund- und Hypothekenbuchs