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100S Mte«. Es läßt sich denk,«, mit welchem Entsetzen in Exeler hall Terglelcheu grl.sen wird! Sardinien. Der Direktor der Turin-Cimco -Eisenbahn, Ingenieur Glujet, will einen Apparat erfunden haben, durch dessen Anwendung der Lokomotivführer in Stand gesetzt werten «all, den im vollen Lauf mit ganzer Schnelligkeit sich bewegcn- d,n Train augenblicklich zum Stillstand bringen zu können. Ueter die betreffenden Experimente hat sich die vom piemonte- sischen Ministerium ernannte Prüfnngsccmmission — r ach Mel dung dortiger Blätter — sehr befriedigend ausgesprochen. Ein Crrrespondent der Breslauer Zeitung berichtet von stner in Warschau publitirten kaiserlich russischen Verordnung, wonach den christlichen Frauen verboten worden sei, als Ammen in jüdische Familien cinzmretcn, und keine jüdische Familie eine christliche Amme annehmen dürfe, und fügt hinzu: Diese Fest sitzung widersprich» allerdings tcr zeliher dnrchgebendö sich knud- gegebenen loyalen Gesinnung des Kaisers von Nnßland." Ostindien. In brr Fort Ct. Gareite vom 17. Juli findet man eine mit mehren Hundert Unterschriften versehene Loyali- täisadresse cingrborner Bürger von Madras, die dem Gouver neur des Fort, Lord HarriS, überreicht wurde. Die Unter zeichner, theils Hindu, theils Mohammedaner, finden, wie sie sagen, nicht Worie genug, um den Abscheu auszudrückcn, den Ur furchtbaren Grausamkeiten der Rebellen ibnen eingeflößt haben. Die Verbrechen derselben seien nicht zu be et önigen, ob gleich sie durch die geheimen Vorspiegelungen böswilliger Per sonen betrogen und irregeleitet worden sein mögen. Aber die Unterzeichner hegen die vollständtgste Zuversicht, daß der Schrecken, den die neuen Patronen unter dem bengalischen Militär ver breitet haben, lediglich aus einer Täuschung entspringe, insofern die Absichten der Negierung ins Spiel kommen, und daß die Regierung sicherlich keinen Augenblick daran dachte, das Kasien- gesetz oder das religiöse Bewußtsein der Eingeborenen zu ver letzen. Nach einigen Versicherungen ähnlicher Art wünschen die Unterzeichner Sr. Lcrtschast Glück zu der unerschüitenen Treue der Armee von Madras, sprechen ihre Freude über die auch in der Präsidentschaft Bombay herrschende Ruhe und schließlich die tiefe Ueberzeugung ans, daß der Sturz der britiseben Macht In Indien das größte Unheil wäre, welches die eingeborene Bevöl kerung trcffcn könne. eseiiitfeton. ' Ein Rebhuhn ohne Gleichen. Der französische Lnst- sxieldichtcr Scverin befand sich in einer sihr angenehmen Lage. Seine Stücke gefielen, und obgleich damals die Rechte eines Schauspiel- dickters ncch nicht so ausgebildet waren, wie im gegenwäriigen Krank- reich, wo oft schon ein gelu« genes Weik dem Dichter eine lebensläng liche ständige Rente abwirst, so ersetzte der Fleiß bei Severin die glänzendste Einnahme und machte sie ganz erträglich. Zudem besaß ter Dichter einen erträglichen Posten am Hotel ter Znvaliken, mit dem sreie Wohnung, freies Holz und Licht und vielleicht sogar auch freier Tisch verbunden war; doch war Severin Feinschmecker genug, um die Kost Ler Invaliden, wie gesund und kräftig sie auch sein mag, nicht nach seinem Geschmack zu finden. Er zog es vor, sich von seinen zahlreichen Bekannten zu Mittag cinkaden zu lassen, nnd sie kannten seinen Gaumen zn gut, um ihn nicht mit manchen Licblings- geiichte» zu erfreuen. Zn Len letziern gehörten vorzüglich Rebhühner, und seltcu wurde er eingeladen, ohne daß man ihm dieses Wildpret nicht vorgesetzt hätte. Einst sollte er bei dem Ccmponisten Rudolph Kreutzer speisen, dem er Len Text mancher reizenden Oper geliefert hatte. Die Jahreszeit war aber schon so weit vorgerückt, daß Reb hühner säst gar nicht mehr zu haben waren, und doch hätte Madame Krentzrr ihm gerne dieses Lieblingsgcricht vorgesetzt. Sie berief ihre Köchin, die in ihrer Kunst mit den berühmtesten Köchen wetteifern konnte, und fragte sie nm Rath. — „Ei, Madame," erwiderte das Knchenorakcl, „seien Sic unbesorgt, Herr Severin soll sein Rebhuhn haben." — „Es sind ja aber kerne mehr zn kaufen," warf die be sorgte Hausfrau ein. — „Nun, dann wach' ich ihm eins." — Ma dame Kreutzer verlangte über diesen Ausdruck eine nähere Erklärung, aber die Köchin schwieg nnd wiederholte nur, die Gäste und ihre Herrschaft würden mit ihr zufrieden sein. Die Haussrau mußte sich damit begnügen, sah aber Loch mit einiger Besorgniß dem Tage des Festes entgegen. Er kam nnd mit ihm Severin und mit diesem er schien aus der Tafel das fragliche Rebhuhn. Madame Kreutzer beob achtete mit geheimem Bangen das Benehmen ihres Gastes. Severin kostet und bricht in Lobeserhebungen aus über Lie Feinheit des Bra ten«; er sei zwar etwas zähe, aber das sei bei der Jahreszeit nicht zu verwundern. Die übrigen Gäste stimmen vollkommen in dieses Urtheilein und das Rebhuhn wird mit dem größten Appetit verzehrt. Madam« Kreutzer konMek kaum das End« des Diners erwarten, um von ihrer Köchin zu vernehmen, was sie denn ihren Gästen als Reb- hnbn vorgesetzt hätte. Die Kochkünstlerin lächelte verschmitzt, als fie diese Frage hörte sind meinte, sie habe einen Raben gebraten, die Sauce sei doch die Hauptsache!" " Ein Amerikaner, den die Hebamme mit zwei Händen leicht in sein erstes Bettlein gelegt hatte, brauchte neulich 17 starke Männer, um in das l.tzte Bett, In seinen Sarg gehoben zu werd n. Der un, glückliche Mann — Miles-Darden hieß er — war fast so dick als lang; seine Länge maß 7 Fuß 6 Zoll, sein Umfang 8 Fuß 4 Zoll» Ihm wird die Erde leicht sein. * In England bedient man sich jetzt häufig solcher Siegellack» stangen, durch welche ein dünner Strohhalm als Docht gezogen ist. Man erlangt dadurch den Vortheil, daß Man beim Anzünden deS SigellackS die Stange ziemlich ausrechthalten kann und das unzeitige Tropfen vermeidet, weil der Docht eine kleine Klamme unterhält. Die davon abfallende Asche ist so unbedeutend, daß sie gänzlich ver schwind«. " In Paris haben gewisse Photographie,« jetzt so überband genommen, daß die Regierung die Ateliers überwachen läßt, um „Mo» dcllsshen" zu verhindern. Telegr. Bericht üb. d. Leipz. Oel- u. Produktenbörse vom 12. September. Nübel »4! Tblr. Br., Leinöl 16j Tblr. Br., Moknöl 25 Tbkr. vr., Weizen 72 Tblr. Br.. 78 und 77 Thlr. bez., so., weiß 72 bis 76 Tblr. bez., Roggen 4g Tblr. Br, 48!, 48 und 50 Thlr. bez., Gerste 48 Tblr. Geld, 47 und 48 Tblr. bez., Hafer 35z und 36 Thlr. bez., Rap» 7^, Thlr. Geld, Rübsen 7j Thlr. Geld, Sptritu« 37 Lh'.r. bez. Deron Iwortl. Retaeteur: I. S. Wels. Qrtskalender. Staats-Telegraphen Nurrau täglich geöffnet von früh 7 Uhr bis Abends » Uhr. Morgen de» >5. September öffentliche Gerichtsverhandlung. Vormittags 9 Uhr. Haupt« Verhandlung in Untersnchungssachen wider den Roßhändler Franz Gottlieb Haustein in Wüsthetzdorf, wegen Körper verletzung. Heute den 14. September Sparkasse geöffnet Nachmittags von 2 Uhr an. Speiseanflalt: Rindfleisch mit Reis. Morgen: Schweinefleisch mit Erbsen. Reisegelegenheitkn. Posten. Nach Stebenlehn, Nossen, Döbeln- Früh 3j Uhr. — Rach Th«. rand: Borm. j!2, Nachm. 4 Uhr. — Naq Dresden: Ncht«. 12! Uhr. — Nach Brand, Großhartmannsdorf, Lengefeld, Hein zb an Marienberg, Wolkenstein, Annaberg: Nachm. 1j Uhr. — Nach Oederan und Chemnitz: Mittags IN, Nachm. 5f, Nacht« 12j Uhr, — Nach Großhartmannsdorf und Saida: Montag«, Mittwoch». Donnerstags und Sonnabends Nachm. 4f Uhr. — Nach Frauenstein; Montags, Mittwochs und Sonnabends Nachm. 5 Uhr. Reik fahr» räglich N Uhr nach Chemnitz und früh Sj Uhr nach Tharand — Rütte fährt täglich nach Tharand zum Anschluß der AlbertSbah« früh L>/, und Mittag« 11'/, Uhr und von Tharand zurück früh 16 Uhr, Nachmittag« 3 und Abends 4j Uhr. Bet ^e. die Agenturen der Aachen-Münchener Feververfiche. rungs-Gesellschast, der pr>nß. Renlenvers.-Anstatt, der Union sur Hu» gelverßcherung und ter Leipziger Libtndvtrsicherungs-Gestllschan. üüwih empfiehlt sein reichhaltige« Lager in Werkzeugen, Eisen-, Kurz- und Galanrerrewaaren, Oesen, emaillirten Kochgeschtrre», Gummi» schuhen, Gummnöcken, Meerschaumcigarrenspitzen und Pselsen, Brucken-, Tafel-, Patent-, Stangen-, Nations- und Balkcnwagen, Spazwrpockrn und Spielwaaren. — Preise fest und billig. von : Fischergaste Nr. 47; Auf ¬ nahme tn einem vor allen Storungen schützenden Gtadsalon. llieudslernede- und H» bei ILüusrU Mievlni. 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