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478 Verantwort!.' Nedactenr: I. G. Wolf. sich ein Ansehen, als seien sie sämmtlich kleine Großfürsten. ! Um alle Einzelheiten der Genüsse und Ehrenbezeugungen nach Hause zu berichten, befinden sich im Augenblick nicht weniger als drei Korrespondenten aus Petersburg, zwei aus Moskau und sogar einer aus Odessa in Paris. . -c - Paris, 4. Mak. Der heutige „Moniteur" schreibt: Die Berner Journale veröffentlichen den Vertragsentwurf zur Re- gulirung der Neuenburger Angelegenheit. Diese Veröffentli chung, welche nur einer unverzeihlichen Indiskretion ihren Ur sprung verdankt, stimmt mit dem Grundtexte, welcher noch nicht definitiv festgestellt ist, nicht vollkommen überein, und es ist dieser Mißbrauch geheim geführter und noch nicht beendigter Verhandlungen um so bedauerlicher, als hierdurch der Erfolg der letzter» gefährdet werden könnte. Rußland. Die deutschen und andern Geldleute, welche die großen russischen Eisenbahnen bauen wollen, müssen Haare lassen. Alle Versuche, die Actien in Deutschland in Cours zu setzen, sind sehlgeschlagen. Jetzt heißt's, die Unternehmer wollen zurücktretcn und ihre Caution von 20 Millionen aufgeben. goldener Inschrift darauf der Name: Gregorius XVI. Dieser Saig, ist das memonto muri. jedeS lebenden Papstes; denn sobald er ge storben ist, wiid seine Leiche darin verschlossen und so langt aus bewahrt, bis sie in das ihm errichtete Grabmal gebracht werden kann. Heute ist der Sarg leer, und er harrt auf seine Beute, auf Pius IX, den tragischen Mann mit dem schönen kummervollen Angesicht und der menschenfreundlichen Seele. Vor wenig Jahren war er die Hoff nung und die Liebe der Welt, und als er aus dem Conelave (dm Wahlzimmcr) hervorging, begrüßte ihn ein Jubel des Entzückend, den wenige Päpste mit ihm gctheilt haben. Ein Jahr darauf schell Rom von andere» Stimmen; er selbst floh ins Evtl, und schleuderte auf sein Volk den Bannstrahl. So schnell wandeln sich Empfin dungen, Geschicke und Stellungen der Menschen, wenn sie die un berechenbare Zeit ergreift, nnd vielleicht sind solchem Wechsel dir Päpste eher als andere Menschen ausgesetzt. * Den Bäckern in London sagte das Publikum nach, sie vn- mischtcn das Brod mit Allaun, der ihm eine prächtige weiße Fack gebe, aber das Nährende nehme. Das hatte die empfindliche Folge, daß unzählige Familien ihr Brod selber bereiten und backen. * Der Jungfer Hofmann ist der Krieg gut bekommen, der deutsch« Befreiungskrieg nämlich. 1813 zog sic als preußischer Husar gegen die Franzosen aus und jagte sie über den Rhein, bis sie verwundet »nd als Mädchen erkannt wurde. Da nahm sie ihren Abschied, heirathete einen Hamburger Hanseaten und starb neulich 85 Zahu alt. Ihren Husarcnsäbel legte man ihr auf den Sarg. Telegr. Bericht üb. d. Leipz. Del- u. Produktenbörse vom 5. Mai. Rnbol 17Z Thlr. Br., 171 Thlr. bc-., Leinöl 16 Thlr. Br., MM 2t Thlr. Br., Weizen 69 und 72 Thlr. Br., 69 bis 73 und 73j Thlr. kp Roggen 46 Thlr. Br., 45, 454, 46 und 46j Thlr. bez., Gerste 41 und tij Thlr. bez., Hafer 22 Thlr. bez., Spiritus 36r Thlr. bez., 36z Thlr M Hauptgewinne V.I Klasse 51. König!. Sachs. LandeS-Lotterie. Ziehung am 5. Mai 1857. 5000 Thlr. 3229, 36279. 2000 Thlr. 13050, 30329, 41036. »SO« Thlr. 27 , 4508 , 8801, 13093, 13155, 15548, Ml, 24123 , 26389 , 38752 , 38850 , 42611, 4M 45929, 46621, 50738. Ortskalender. Staats-Telegraphen-Bureau täglich gköffnet von früh 7 Uhr bis Liat, 9 Uhr. -feuitteton. * Die schwarze Hölle. Scradscha Daula, Nabob von Ben galen nahm im Kriege 146 Engländer gefangen. Die Gefangenen wurden fsir die Nacht in das Militärgefängniß eingeschlossen. Es ist dies jenes unter dem Schrcckensnamen der schwarzen Hölle bekannt gewordene Zimmer. Selbst für einen Europäer würde dieses Gemach in einem so furchtbar heißen Klima zu eng und dumpfig gewesen sein. Der Raum hatte nicht mehr als 20 Fuß im Geviert; die Luftlöcher waren klein und verstopft. Man war in der Jahreszeit der Sonnen wende, wo die drückende Hitze Bengalens für cinen Europäer kaum durch luftige Zimmer und beständiges -Fächern erträglich gemacht werden kann. Die Zahl der Gefangenen betrug 14ü> Als man ihnen in die Zelle zu treten befahl, glaubten Sic, die Soldaten machten einen Spaß, brachen in ihrer fröhlichen, durch die Ver sprechungen des Nabob hervorgerufenen Laune in lautes Gelächter auS und scherzten über die komische Aussordernng. Sie entdeckten ihr Mißverständniß bald. Nun baten sie und flchwn, doch vergebens. Die Wachen drohten Jeden nicdcrzrihauen, welcher cinen Augenblick zögere. Man trieb die Gefangenen mit den Waffen in das Gemach, woraus die Thüre sofort verschlossen und verriegelt wurde. Die Unglücklichen riefen nm Gnade, versuchten die Thür zu erbrechen, wurden endlich aus Verzweiflung wahnsinnig. Sic traten sich gegen seitig zu Boden, kämpften mit einander um die Plätze an den Fenstern, um den kleinen Wasscrkrug, mit dem die grausame Milde der Mörder ihrer Todcsnoth spottete, rasten, beteten, fluchten und flehten die Wächter an, unter sie Feuer zu geben! Während dieser Zeit hielten die Kerkcrkncchte Lichter gegen die Thüröffnung und zeigten einander lachend die Wahnsinnskrämpfe ihrer Opfer. Zuletzt erstarb der Tumult in leisem Stöhnen und Röcheln. Der Tag brach an. Es verging eine geraume Zeit, bis die Soldaten, indem sie die tcdten Körper, an denen das heiße Klima bereits sein ekles Werk verrichtete, in Haufen übereinander thürmtcn und für die wenigen Ucbcrlebenden eine Gasse bilden konnten. Als endlich ein Gang frei war, schwankten 23 gespenstige Gestalten, für die eigne Mutter unkenntlich geworden, eine nach der andern aus dem Leichcnzimmer. — So erzählt der englische Geschichtschreiber Macanlah und setzt hinzu: Diese Sckaudersccne, die nach mehr als 80 Jahren nicht ohne Entsetzen gehört werden kann, erweckte in dem Herzen des Nabob weder Mitleid, noch Gewissensbisse. Er bewies den Ucberlebenden keine Milde. Er ließ sic in Kcltcn wcrfcn und mit Ler scheußlichsten Grausamkeit behandeln. — Er war bis zu der letzten Stufe menschlicher Schlechtigkeiten herabgesunken, wo die Grausamkeit um ihrer selbst willen geübt wird, wo der Mensch Qualen auflegt, nicht um sich cinen Nutzen zu ver schaffen oder zu strafen, sondern um sich angenehm aufznregcn. — Und womit hatte Scradscha Daula, noch ein Jüngling, begonnen? — Er hatte früh ein Vergnügen darin gefunden, Hausthiere und Vögel zu martern, nnd verschaffte sich später durch die Leiden seiner Milmenschen ein noch größeres Vergnügen. — Es gicbt keine wahr haft gute Erziehung und kein wahrhaft gutes Herz ohne Mitleid mit den Thieren. * Im Heraustreten aus der St. Pcterskirche in Rom fällt ein einfacher Sarg von weißem Marmor in die Augen, welcher über einer Ncbemhüre der Chorkapelle befestigt ist. Es sicht heute in , Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Gerichtamtes soll _ — den LO Juni 1887 das dem Gasthofsbesitzer Ehregott Leberecht Haubold in Kleinbobritzsch zugehörige GasthofSgrundD^ Heute den 6. Mai Speiseanstalt: Rindfleisch mit FelLkost. Morgen: Schweine- flcisch mit Erbsen. Bei die Agenturen der Aachen-Münchener Felmrnich- rungS-Gesellschaft, der pr.nß. Rcntcnvers.-Anstall, cer Unten siir Ha gelversicherung und der Leipziger LebentzversicheiungS-Gcsellschast. Versicherungen gegen FcuerSgefahr, sowie Leben» - Versicherungen e«mM A/orn'/L (PetcrSstraße Nr. 190) Agent der Franlsurler il- benS- und FeucrversicherungS-Gesellichaft. ILmH empfiehlt sei» reichhaltige» Lager in Werkzeugen, Um, Kurz- und Galantericwaaren, Oefen, emaillirten Kochgeschirren, A»»«- schuhcn, Gummiröcken, Meerschaumeigarrcnspitzen und Pfeifen, Brüche-, Tafel-, Patent-, Stangen-, Ration»- und Äalkenwagen, SpajtnftW und Spielwaaren. — Preise fest und billig. 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