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Tageblatt Montag, dtn 27. Juli. -- TagfSljeschichtk. Steari con- Techntsche der Ausführung leiten. das den inttüörrc. ch. Tricheint jeden WocheMag früh «Uhr. Inserate wer- dm bi» Nachmittag» I Uhr für die nLM» erschemmde NuMt« angenommen. als 50,000 Fuhren Dachschiefer beschafft worden. Die Qualität des Schiefers läßt kaum Etwas zu wünschen übrig; daher sind auch die Aufträge des In- und Auslandes so zahlreich und be deutend, daß die Arbeitskräfte und Betriebsverhältnisse es nicht immer gestatten, sie alle zu effectuiren. Das BetriebSfeld, wel ches der Kompagnie gehört, ist nicht minder umfangreich als trefflich mit Schieferlager auszestattct, so Laß, wenn das Ganze Ler Technik, das für ein solches Werk erforderlich ist, vollstän dig ausgeführt sein wird, eine ungleich größere Masse an Lie ferungen zur Effecluirung gelangen kann. Die Männer, welche an der Spitze des technischen Betriebes stehen, sind sämmtlich Zöglinge der Freiberger Bergakademie und ohne Ausnahme eifrigst bemüht, ihrer Aufgabe Genüge zu leisten. Das Direk torium der Kompagnie bilden zur Zeil die Herren Netto in Schneeberg, Bondi in Dresden nnd Krüger in Freiberg. Welches Leben in die sonst ziemlich vereinsamte Gegend durch das Schie- fcrbruch-Untcrnehmen gekommen und in welchem Grade gegen früher die Geldsumme gewachsen ist, die dort im Umlaufe sich befindet, können nur Diejenigen gehörig beurcheilen und nach Gebühr würdigen, die vorher diesen Gebirgstheil unseres Va terlandes entweder bewohnt oder ans eigener Anschauung näher gekannt haben. Und wir dürfen uns glücklich schätzen, daß wir einen Industriezweig sich bei uns entwickeln sehen, der seine Wurzeln in unserem eignen Grund und Boden hat : denn nur durch solche Industriezweige ist uns wahrhaft zu helfen und der Jammer von dem größten Theile des Erzgebirges fern zu halten, Ler uns in den letzten Jahren soviel Sorgen und nutz los soviel — Geld durch Almosen gekostet hat: dem Erzgebirge Lurch Almosen helfen »vollen heißt Wasser in ein tausendfach durchlöchertes Sieb gießen. Aechtc und wahre Wohltbaten für uns sind: Kapital rur Ausbeutung unserer Naturgüter und Eisenbahnen zum Verkehr; und nach einem Menschenalter wird unser Erzgebirge eine ganz andere Physiognomie an sich tragen. Von dieser Ueberzeugung durchdrungen sind wir auch um so dankbarer gegen die, welche wie Bondi, Netto und Krüger mit Kapital, Einsicht und Unternehmungsgeist uns zu Hilfe kommen. Dresden, 22. Juli. Endlich tritt eine unserer wichtigsten Unternehmungen, nachdem sie mit manchen Hindernissen "und Schwierigkeiten gekämpft, ins öffentliche Leben. Wir meinen die Photogen- und Paraffinfabrik auf dem Rittergut« Boden bei Radeburg. Der unternehmende Besitzer, Oekonomiecommts- sar Luckner, hat mit Hilfe tüchtiger Chemiker aus Lem sich dazu weit besser als die in andern deutschen Fabriken benutzte Stein kohle und andere Substanzen eignenden Torf seines Ritterguts ein Photogen bereitet, welches alle bisherigen derartigen Pro- ! haben das Luckner'sche Photogen und Paraffin schon seit länger« Zeil gebraucht, geprüft und gut gesunden. Den Debit hat dt>A ra run nuirwih berechnet. Aus dem Erzgebirge, Len 23. Juli. Seitdem man die ! Naturrcichthümer des Erzgebirges zu würdigen angefangen und ! seitdem zugleich die Ueberzeugung Platz gewonnen hat, daß es zu ihrer Gewinnung vereinigter Kapüalkräfte bedürfe,, ist in diesem Theile des sächsischen Landes ein vielfach regeres und für die Zukunft hoffnungsvolleres Leben erwacht. Einen recht schla genden Beweis dafür liefert ganz besonders das Unternehmen, welches Lie sächsische Schreferbru ch - Kompa g n ie Dei Lößnitz zu dem ihrigen gemacht hat. Die Kompagnie erkannte sehr richtig, daß wenn dem dort schon längst betriebenen Schie- ferabbau eine namhafte und für die ganze Umgegend vortheil- haste Rentabilität verschafft werden sollte, zweierlei! unbedingt erforderlich sei: größeres Kapital und ein mehr rationeller Be trieb. Und man hat sich in seinen Ansichten und Erwartungen nicht getäuscht. Zur Zeit sind fast regelmäßig 350 Arbeiter be schäftigt, und nur ein benachbarter Eisenbahnbau macht es nicht möglich, die Zahl der Arbeiter immer auf gleicher Höhe -u er halten: denn auch hier wie fast überall mangelt es an Arbeits kräften. Trotzdem aber, daß man noch mit Vorrichtungsbauen und Melioriruugsarbeiten lebhaft beschäftigt ist, sind vom 1. Januar bis mit Schluß des Monats Juni a. e. nicht weniger :hilfstnd n ducte weit übertrifft, indem dasselbe von üngemeiner Leucht ist, beim Nähern eines brennenden Gegenstandes nicht HW iveder Geruch noch Ruß verbreitet und wohl daS billigste Lt material sein dürfte, indem eine Lampe, welche zwei Ste kerzen ersetzt, in einer Stunde für Pf. Photogen sumirt. Besonder« dürste diese« Photogen wegen dieser Wohl, feilheit und seines blendend weißen LiMeffects Städte« nununeü zur Straßenbeleuchtung zu empfehlen sein. Auch die ParäffiU» kerzen dieser Fabrik zeichnen sich durch ihre Hirte, GeruchloU» keit, alabasternes Ansehen und große Leuchtkraft aus. Wir geachtete Handelshaus H. Kämmerer übernommen. Berlin. Wie der „Düss. Z." geschrieben wird, soll mit der Wiederaufnahme des hiesigen DombaueS nun in nächster Zeit vorgegangen werden. Di« Gesammtkosten dieses BaueS nach dem Plane, wie derselbe allerhöchsten OrteS jetzt genehmigt sein soll, und wonach der neue Dom eine Kuppel »nd vier Thürme erhalten würde, seien dem Vernehmen nach auf 3 Mill, Thaler veranschlagt. Der geheime Oberbaurath Stüler, von dem die Entwürfe zu dem Bau angefertigt sind, werde auch Baiern thut einen wichtigen Schritt zu Preußen Uüd bekannten Regulativen hin. Aus einer köuigl. Verordnung geht hervor, daß die gesammte Bildung der VolksAullehrer einer gründlichen Reform unterworfeü werden soll. ES fehle, sagt die Verordnung, den Lehrern zwar nicht an allerlei Kenntnissen, wohl aber an Gründlichkeit und lebendige« und praktischer Auffassung. Sehr vernachlässigt sei die Bildung dt« Gemüths und Les Charakters. Die einseitige BerstandSrichtüng verleite sie leicht zu Wisscnsdünkel, Anmaßung, Unzufrieden heit und Ungehorsam, beraube sie der ächt religiös-sittlichen und Haltung, und ertödte den für Erziehultg und VlP Nicht ohne große Besorgniß beobachtet man in Bade« die immer mehr sich erweiternde befestigende Herrschaft der Ultra montanen in Staat und Kirche. Der Großherzog bat ftt «inewt schönen Schreiben den bekannten Erzbischof um „religiösen Frie den" ; einige Zeit darauf erließ der Oberhirte einen Hirtenbrief und nannte die Religion seines Landesherrn die „luther'sche Irrlehre." Im stürstenthum Sondershausen bestimmt ein so evnt erlassenes Gesetz, Laß in keinem Städtchen des Landes die Be soldung des Lehrers weniger als 200 Thaler betragen darf. Koburg, 14. Juli. Gestern fanden im benachbarten Sonne feld bei Gelegenheit LeS dortigen Festschießens Exciffe von Seite« der Bewohner des eine halbe Stunde von Sonnefeld gelegene« bairischen Orts Neuensorge statt. Der Schmied des genannte« Orts hatte einen Koburgcr Gendarmen thätlich insultirt, worauf er von Seiten der Sonnefelder Behörde arretirt worden wär. Auf die Kunde hierauf rückccn die Niuensorger bewaffnet an die Sonnefelder Grenze und köderten unter der Drohung, ganz Sonnefeld in Brand stecken zu wollen, die Freilassung deS Arre stanten. Auf Requisition Ler Sonnefelder Gerichtsbehörde er schienen jedoch bald mehre bairische Gendarmen und machten der Ncuensorger Expedition rasch ein Ende. - Paris. Das amtliche Blatt publkcirt das Gesetz, Mtzüiech ein außerordentlicher Credit von 180,000 Fr. zum Ankauf dH Grabes und der Wohnung des Kaisers Napoleon t. auf Gt. Helena eröffnet wird. Die nach Paris gebrachten sterblichen Ueberreste des Bet- tccs Les Kaisers, des Prinzen JörSme Napoleon Karl, find gestern im Beisein des Hofstaates des Kaisers und der französi schen Prinzen in der JnvaliLenklrche beigesetzt worden. 1 patriotischen Haltung , „ düng der Jugend unerläßlichen kindlichen Sinn. ES müsse j daher künftig die Bildung tiefer und praktischer und vü« älleät ein ächt frommer und kirchlicher Sinn und Charakter gebildet j werden. Nur von solchen Lehrern könne ein heilsamer Einfluß auf das Heranwachsende Geschlecht erwartet werden u. s. w. ' StntlssnLüW °r»6 no Freiberger Anzeiger UN- S«fP-lten° Zelle deren Naum E ll ui,,, nr.o -