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254 Febr. 1857) in Anregung gebracht. Möge das Gebirge, möge insbesondere die hiesige Gegend durch eine recht zahlreiche Be- theiligung an der ausgeschriebenen Versammlung zu Bischofs werda (Gasthaus zum goldenen Engel den 11. März Vormit tag- 10 Uhr) beweisen, daß auch sie die außerordentliche Wich tigkeit des Unternehmens begriffen und dafür nach Kräften Mit wirken wolle. Die Redaktion des „Glückauf". Tagesgeschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen finden statt den 12 März. Vormittags 9 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung gegen den Zimmermann Carl Gottlieb Zinke aus Nassau wegen Meineids. Nachmittags 3 Uhr: Verhandlungs termin in der Untersuchung gegen den Webergesellen Johann Eduard Heerig aus Oederan wegen Diebstahls. Nachmittags */,4 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung gegen den Schlackenläufcr Carl Gotlob Richter in Freiberg wegen Unter schlagung. Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung gegen Carl Ehregott Göpfert aus Lichtenberg wegen Diebstahls. Nachmittags 5 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung gegen den Handarbeiter Ernst Wilhelm Thiele in Freiberg wegen Diebstahls. " Ein gräßliches Erzeigniß wird der „N. Pr. Z." aus Freistadt bei Neusalz. a. d. O. berichtet: Am Abend des 28. Februar hörten die Nachbarn der Bäckermeister Gramm'schen Eheleute von den Kindern derselben ein mehrfach wiederholtes lautes Wehklagen und Versprechungen, ja in Zukunft gehorsam und artig sein zu wollen. Niemand ahnte indcß, waS sich hier zutrug, da man nur glaubte, daß die Kinder vielleicht durch Un gehorsam sich eine empfindliche Strafe von Seiten der Aeltern zugezogen haben möchten. Am Sonntag Morgen nun sand man diese beiden Kinder, im Alter von 8 bis 10 Jahren, nebst den Aeltern in der Backstube erhängt, und es sieht unzweifelhaft sest, daß die Kinder von den Rabenältern zuerst auf diese scheuß liche Weise ermordet und sich dann auf gleiche Weise selbst ent leibt haben. Von dem einen Kinde sind am Abend noch in der zehnten Stunde die Stricke, an welchen die Leichname hingen, geholt worden; — Als Motiv zu dieser That kann nur ange nommen werden, daß am Tage vorher gegen die Gramm'schen Eheleute wegen Betrug eine Untersuchung eingeleitct worden. Aber warum deshalb diesen unerhörten scheußlichen Mord an den eignen Kindern? Das ist es, was alle Gemüther mit Ent setzen erfüllt. Prag, 4. März. (D. A. Z.) In der Nacht auf heute war unsere Stadt der Schauplatz eines gräßlichen Doppelmor des. Eine isrealitische Wittwe, in den dreißiger Jahren und sehr reich, Namens Fanny Katz, hatte ein Liebesverhältniß mit einem Hufarencadetten, der in einer, wenige Meilen von Prag an der Wiener Eisenbahn gelegenen Stadt garnisonirt war. Gestern Abend kam derselbe hier an (er hatte sich ohne Erlaub- yiß von seiner Station entfernt) und machte der Wittwe seinen Besuch. Er fand hier einige Officicre von hier liegenden Jn- santerieregimentern, darunter einen Baron B. Die Gesellschaft speiste bei der Frau zu Abend und nach 11 Uhr wurde die Dienstmagd noch einmal ausgeschickt, um Bier zu holen. Mitt lerweile entfernten sich Lie Officicre und der Husarencadett blieb mit der Witwe allein. Was nun vorgegangen, weiß man nicht. . Man kennt blos das Ende, und dies ist schrecklich. Als die Magd mit dem Bier zurückkehrte, fand sie die Thür verschlos sen. Da alles Rufen um Einlaß nichts half und es ihr auch vorkam, als ob in den hintersten Zimmern der Wohnung eine Art Hülferuf ertönte, kam ihr die Sache bedenklich vor, und da ein in demselben Hause wohnender Beamter heimkehrte, so theilte sie ihm ihre Bedenken mit und derselbe holte sofort die Polizeipatrouille. Gin herbeigerufener Schlosser öffnete die Thür; gleich im ersten Zimmer erblickte man Blut und den blanken Säbel des Cadettcn. In einem der letzten Zimmer aber lag Lie Leiche der Frau in ihrem Blute schwimmend, furchtbar verstümmelt. Zahllose Hiebe und Stiche in den Kopf, in Len Hals, in die Brust, über die Arme rc. hatten sie so entstellt, LaS sie kaum zu erkennen war. In der einen Hand hielt sie ein Büschel Haare, in der andern Hand das von dem Säbel deS Cadetten abgerissene Porteepee, ein Zeichen, daß sie sich furchtbar gewehrt hatte. DaS seidene Kleid, daS die Un glückliche anhatte, war zerfetzt, und die goldenen Armbänder, mit denen sie sich zu schmücken liebte, lagen zerbrochen auf dem Boden umher. Den Mörder selbst fand man im letzten Zimmer entseelt am Boden liegen, den Hal« durchschnitten. AuS de« Umstande, daß der Säbel desselben im ersten Zimmer gefunden wurde, schließt man« daß derselbe anfangs mit der Waffe in der Hand sich durchschlagen wollte, daß er aber, als er an den Kol benschlägen draußen erkannte, es sei eine Militärpatroille da, den Säbel wegwarf und zum Selbstmord schritt. Daß der grausige Vorfall die ganze Stadt heute in Alarm versetzte, brauche ich wohl nicht erst beizufügen. Die Verstorbene hinter läßt einen Sohn, der hier Jura studirt, aber nicht bei seinn Mutter wohnte. Der Mörder soll der Sohn eines Weinhänd lers aus Oedenburg in Ungarn sein. Dem Siebenbürger Boten wird aus Herurannstadt vom 23. Febr. berichtet: „Vor einigen Tagen ist plötzlich in Ler Ge gend von Közep-Aita eine ungeheure Anzahl kleiner, in hiesiger Gegend unbekannter Vögel erschienen, welche Lie ganze Umge gend in Angst und Schrecken versetzen. Abends sind dieselben im Eichenwalde in Közep-Aita versammelt, wo sie schlafen, Lurch ihre Anzahl die Zweige der Bäume brechen und die Rinde der Bäume sehr beschädigen. Mit Tagesanbruch ziehen dieselben stets über den Altfluß in die benachbarten PSaldungen und Fel der und kehren des Abends wieder nach Köpez-Aita zurück. Glaubwürdige ehrenwerthe Personen, welche der Morgen- und Abendwanderung dieser Vögel zugesehen haben, geben an, Au genzeugen gewesen zu sein, daß, als diese Vögel aus dem közep- aitaer Walde des Morgens zum Fräße ausflogen, sich die Spitze des Zugs, dem Auge nicht mehr erreichbar, in den apatzer Waldungen verlor, während das Ende des Zugs noch immer in den közep-airaer Waldungen sich befand. Diesem Zuge, welcher trotz der Länge von mehr als einer Meile dennoch eine ziemliche Breite hatte, sodaß derselbe einer Wolke glich, sahen Lie erwähnten ehrenwerthen Zeugen mehr als eine halbe Stunde zu, konnten jedoch das Ende nicht erwarten. Man fürchtet sehr, daß, im Fall diese Vögel die Gegend nicht verlassen soll ten, dieselben im Frühjahr alle Saaten vernichten würden. Es gelang, einige Exemplare dieser Vögel lebendig zu erhalten. Sie werden im Volksleben im Auslände Stockfinken oder Quä ker, oder auch Nikowitz genannt, erscheinen aber blos vereinzelt und nie in großen Schwärmen." Augsburg. Unter der Ueberschrist „Post und Eisenbahn" enthält die A. AUg. Ztg. folgenden Artikel, Ler unsere sächsischen Leser vorzugsweise imeressiren wirL: „Wenn man auf der Eisen bahn von Dresden nach Köln am Rhein fahren will, so bezahlt man in Dresden seinen Platz für die ganze Reise, giebt sein Gepäck ab und kümmert sich um gar nichts mehr, als um die Pflege des lieben eigenen Jchs. Irre ich nicht, so kann man ebenso von Wien bis Paris zahlen und fahren. Das ist aber höchst langweilig, wenn man so für gar nichts weiter als für Essen und Trinken zu sorgen hat. Wie viel amüsanter reist sich's da mit der Post! Wie trefflich wissen die königlichen Post- anstalten unsere stete Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen und überall allerlei kleine Schwierigkeiten uns in den Weg zu legen, um in Ermangelung größerer Abenteuer die Reize einer Reise zu steigern! Wie wohlthätig wird dabei für den Verbrauch von Papier und Tinte gesorgt, wie zweckmäßig wird die Zeit der Postbeamten ausgenutzt und wie systematisch und vorsichtig wird dahin gestrebt, daß Lie Reiselust nicht zur Geld und Zeit verschwendenden Leidenschaft werde! Begleiten Sie mich, wenn ich bitten darf, um das recht genau kennen zu lernen, auf einer kleinen Reise von Dresden aus in unser Erzgebirge, nach Zwönitz, nur sechs Poststationen von der Hauptstadt, also lange nicht den zehnten Theil so weit als nach Köln. Ich wünschte mich in Dresden womöglich bis Zwönitz einschreiben zu lassen; warum sollte das beim Hofpostamt unmöglich sein? Aber nein, cs wird nur bis Chemnitz und nur in dem Fall eingeschrieben, wenn der Hauptwazen von Tharand aus noch nicht besetzt ist. Er ist besetzt; ich fahre also zum Tharander Bahyhof, ich kaufe ein Billet, gebe meine Effecten ab, setze mich in den Wagen und bin nach einer halben Stunde in Tharand; hier hat die Eisen bahn ein Ende. Wer das zu verantworten hat, mag's ver antworten. Ich übernehme also mein Gepäck, lasse cS zum wartenden Postwagen bringen, übergebe es und fahre zur Post. Nach Zwönitz eingeschrieben zu werden, ist wieder unmöglich, sondern nur bis nach Chemnitz, ich bezahle 3 Sgr. extra für die Fahrt vom Bahnhof zur Post, übernehme mein Gepäck und übergebe es aufs neue. Noch sind fünf Minuten Zeit bei schlechtem Wetter. Wo ist die Passagierstube? Im Nachbar hause! Durch Dick und Dünn gelangen wir dahin! Aromatische Düfte eines kleinen SchnapsladenS erhöhen ungemein die Reize dieses versteckten Budoir. Der Postillon bläst! Wir steigen ein, die berühmten Hengste des Postamts Tharand bringen unS in kürzester Frist nach Freiberg. Hier ist eine Viertelstunde Zeit; wo ließe sich die angenehmer zubringen als in des Brief, trägerö Hi rander Pl und söge» bairisches befriedigt ähnliche tz langen w mit der P Koffer etr gen früh meinem § empfehlen Früh 4'/« Koffer, er 5'/, und In einer nicht; nu so werde Wir fahr ducteur r bellen, ai belehren i keimen: schen, die Empfänx der Men von Tab falt und sührbark päckstückc bahnveri bellen vi Empfän denen A ganz m dieser T gar nich bin ich diese Re Loch nvl Einschre muß? 2 vieler B blos nu bahnen, keit aue geht nü wo jede Ich wa mals n Namen Stunde nichts, schied, Ihnen theile, sich do Post n S biet ist gekehrt Wische keit ab raths des. ! durch' i welche Sechse ES lii chcn h Ler E erschei gen u ruhig itigt sinnst gehen eifern Spitz hält« und ! Stad