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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190202029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020202
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-02
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.02.1902
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784 »oruiübvl/«drtlt u. 6rö8sres Lrsrv8 Üorsl vsur8vdlLna8 WM 6«a«allbev Oentralbabnliok Urleckr-lebstrasv«. °MW kreslsiier, MMM 3. feinsckmeckei'u.Kennel' unentbenrlleuo 2ahu-0rsins «Lakt ckis LMne r-er>r, erst«« unck -esu-lck. ein, während berKatserhinier einem Tisch aus einem niedrigeren Sitz vor dem Throne seinen Platz halte. Der Kaiser wurde zum Schein als Souverän behandelt, aber das Hauptinteresse und die Hauptbedeutung hatte die Person -er Kaiserin-Wittwe. Die Gesandten und das diplomatische CorpS zählten etwa 100 Köpfe. Bet ihrem Eintritt verbeugten sich die Gesandten dreimal vor dem Kaiser und nahmen ihren Platz vor dem Sitz des Kaisers. Das Gefolge der Gesandten blieb im Hintergründe. Der Doyen des diplomatischen Corps, Baron Czikan von Wahlborn, der österreichische Gesandte, htxlt eine An sprache, und der Kaiser antwortete mit knabenhafter Stimme. Prinz Tschtng nahm knteend das Mannscript der kaiserlichen Rede entgegen und übergab cs dem Doyen. Sodann wurden die Gesandten vorgestellt, und der Kaiser machte jedem gegenüber eine allgemeine Bemerkung. Die Gesandten stiegen hierauf die Stufen zum Throne hinauf, wo die Kaiserin - Wittwe jeden Einzelnen mit einer Verbeugung und einigen Worten begrüßte. Barou Cziikan v. Wahlborn bezog sich in seiner Rede an den Kaiser auf die Wirren, die den Hof veranlaßt hätten, seinen Aufenthalt nach dem Westen zü verlegen. Er bemerkte, daß die Unterzeichnung des Protokollcs die seit langer Zeit bestehenden freundlichen Beziehungen zwischen China und den westlichen Mächten in glücklicher Weise wiederhcrgestellt habe, und daß zu hoffen sei, daß die genaue Beachtung der Bedingungen des Protokollcs diese Beziehungen noch intimer gestalten werde. Er be glückwünschte den Kaiser zu seiner Rückkehr und sagte, daß er dcu Wnnsch des Kaisers, die internationalen Be ziehungen zu bessern und das gegenseitige Wohlwollen dauernd zu gestalten, anerkenne. Die Bemerkungen des Kaisers und der Kaiserin waren wegen der herrschenden Unruhe sowohl im Original wie in der Uebersctzung fast unverständlich. Man verstand, daß dieKaiserin ihrem Bedauern über die letzten Wirren Ausdruck gab, und daß sie versicherte, dieselben würden sich nicht wiederholen. — Eine Anzahl chinesischer Adeliger drängte sich um den Thron. Daß die Kaiserin-Wittwe höher saß als der Kaiser bedeutet nicht unbedingt die Anmaßnug eines höheren Ranges, weil der Kaiser nicht höher sitzen darf als ein Verwandter der älteren Generation. Als Prinz Tsching das Programm arrangirte, hatte er den Gesandten mitgetheilt, daß die Kaiserin-Wittwe zur Seite des Kaisers sitzen werde. Tas ist dann später geändert worden. Unter den Gesandten hat seit der Rückkehr des Hofes die Politik an Boden gewonnen, die Kaiserin als den eigentliche» Herrscher anzuerkcnnen. Die heutige Ceremonie würde vor einem Monat noch auf Widerspruch gestoßen seilt, aber die Berichte aus dem Palast haben die Unfähigkeit des Kaisers so klar bewiesen, daß selbst die Gesandten, welche bisher darauf draugen, daß die Mächte den Rücktritt der Kaiserin-Wittwe durchsetzen sollten, ihre frühere An schauung aufgcben." - .v Central-Hotel, Berlin svv Ammei' von 3 M. — 25 Hk. Llolumaart 8tbvk »Mn Ventura Valißrapd" Schreivmaschineu wurden nach ringeheuder Prüfung aller erst- classiaen Maschinen als beste „Orerllrruksvtttavn" seilen der Verwaltung dcr König!. Ungarischen StaatSbahoen als Anfangs» anftrag bestellt. Beschreibungen dieser besten oller Schreibmaschinen versendet V^pewriter L 8npplle« Oo. w. b. N. Leipzig, Grimmaischer Stcinwe« 20. 8sitl>sf-s!SteI Uvllerae» Haus I. Laaxes. Im voroebviston ueueu Villenviertel «relexeu. welches seinen Werth bewahre, wenn auch die Prägung zum Thejl eine andere geworden sei, und fuhr sodann wörtlich fort: Die persönliche Ehre rein und fleckenlos zu erhalten wird alle Zeit das erste Streben jedes Burfchen- : schafteps bleiben; die neue Prägung des alten Ehren« schil-es aber liegt darin, daß nicht, wie bisher, jeder Beleidigte durch ein ungeschriebenes Standcsgesctz zur Wahrung seiner Ehre gezwungen werden soll, auch wenn noch ein anderer Ausweg bleibt, sein Leben vor die Pistole des Beleidigers stellen zu müssen, um Ge- nugthstung zu fordern und Vergeltung zu üben, son dern daß vielmehr wir denjenigen nicht 's e r v.e runter uns dulden werden, der frevelhaft die Ehre eines Anderen an getastet und durch solchen Angriff auf fremde Ehre gezeigt hat, daß er selbst ein Ehrenräuber ist. Daher die Einrichtung unseres Ehren rathes, und ich stelle hier fest, daß die Vereinigung alter Burschen schafter in Breslau im December vorigen Jahres in - einer Sitzung in diesem Sinne c i.n mii 1 hig sich aus- ! gesprochen hat. Aus einem ganz andere» Gebiete liegen die studentisch en Bestimmung smen- suren, in denen nur der Fernstehende nach dem äußeren Hergänge des Waffenkreuzeus ein Duell zu - erblicken glaubt. Sie sind die auf Deutschlands hohen - Schulen seit Alters her gepflegte Wasfenübung, die ich als Sport bezeichnen würde, wenn ihnen nicht von uns jungen und alten Burschenschaftern als wichtiges Er ziehungsmittel eine über den bloßen Sport weit hinaus gehende Bedeutung Veizulegen wäre. Die active Burschenschaft will nicht kliugenscheue B u r s ch 'e n i n i y x e n °R e i h e n s e h e n, s o n d e r n waffenfr.ohe Jugend, die nicht zuckt und sich nicht duckt, wo die Gefahr eines Schmißes droht, auf daß -i.ese Jugend, zn Männern gereift, die Wunden nicht scheue, welche im Kampfe der Meinungen und Ideen -em muthigen Streiter alle Zeit drohen. Die Rede wurde mit großem uud verdientem Beifall ausgenommen. * Berlin, '1'. Februar. Dem Berichte der preußischen J>» st izprüfuugscom Mission für 1901, der im „Just.-Miu.-Bl." veröffentlicht wird, ist zu entnehmen, daß die Zahl der in die große Staats prüfung erngetrejeucn Referendare abermals erheb lich gestiegen ist. Die Zahl der neuen Prüfungs aufträge ist auf 870 gestiegen und hat damit die bisher erreichte Höch st zahl (im Jahre 1885) um 52 und die Zahl des Jahres 1900 um 79 übertroffen. Aus dem Vorjahre waren noch 418 Referendare vor handen, so -aß sich die Prüfungscommission im Ganzen mit 1I88 (1900 1160s Candidaten zu beschäftige» hatte. Von ihnen sind 10 zurückgewiesen, verstorben oder auf Antrag entlassen und 813 geprüft, so daß am Jahresschlüsse 465 Candidaten vorhanden waren, deren Prüfung noch nicht beendet war. Trotz dcr Erhöhung der im Bestände gebliebenen Referendare um 47 haben die Geschäfte der Prüfnngscommifsion keinerlei Rückstand aufzuweisen, da eine größere Zahl von Referendaren als sonst erst gegen den Schluß des Jahres zur Prüfung überwiese» worden war. Die ^Frist von Abgabe -er zweiten Arbeit bis zur münd- ' licheü Prüfung stellt sich, wie bisher, auf 2sH bis 3 Monate. Bon -en 813 geprüften Candidaten bc- sHy-en 663 (1900 566) die Prüfung, und 87. (74) Mit der Censur „gut" und 576 (492) mit der Censur „aus reichend", während, 1ZY (150) nicht bestanden. Von den 41 Candidaten, die nur schriftliche Arbeite» zu wiederholen hatten, bestanden 37 die wiederholte - Prüfung. Im Ganzen war bei 22 (1900 bei 11) Candi daten die zweitmalige Prüfung ohne Erfolg, so daß sich die Zahl, der Referendare, die wegen nicht bestandener Assefsörenprüfung aus dem höheren Justizdienst ent lassen werden mußten, gegen das Vorjahr verdoppelt 5 Hat. Der Pröcentsah -er durchgefallen e n fResc- ' rendare betrug 18,5 gegen 20,9 im Jahre 1900, hat sich also etwas erniedrigt. Am besten war das Er- gebniß im Bezirk Posen, der im Jahre 1900 das un günstigste Ergebniß gehabt hatte, mit 11,1 v. H. (1900 30,3) Durchgefalleneu; dann folgen der Kammergerichtsbezirk mit 15,4 (14,9) und Königsberg mit 15,5 (22,2) v. H., während der Bezirk Cassel mit 40,0 (1900 23,1) v. H. ein ungewöhnlich schlechtes Ergebniß hatte. Berlin, 1. Februar. (Telegramm.) Nach der gestrigen FamilienfrübstückStafel begaben sich der Kaiser und die Kaiserin nach Schloß Bellevue und unternahmen von dort au- eine Prpmenade im Thiergarten. Zur Abendtafel wären keiye Einladungen ergangen. Zum Thee waren ge laden Mas und Gräfin Harrach, - Graf und Gräfin Goertz, Prinzessin Wittgenstein, Graf und Gräfin Dobna - Waldburg * Graf und Gräfin Udo Stolberg, Gräfin Eulenburg-Prassen, Regierungspräsident v. d. Reck und Gemahlin. — Heute Morgen unternahm daS Kaiserpaar den gewohnten Spaziergang durch den Thiergarten. Der Kaiser sprach darauf bei dem Staatssekretär des Aus wärtigen Amt» und dem Reichskanzler vor und hörte von 10 Uhr ab die Vorträge des Staatssekretärs v«S ReichS-Marineamt» und des Chefs deSMarine- Cabinet». D Berlin, 1. Februar. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: In dem Kampfe um den Zolltarif zeigt sich die auffällige Erscheinung, daß von den beiden entgegengesetzten Richtungen, der extrem agrari schen uud derfreihändlerischen,mit der Unterstellung von Meinungsverschiedenheiten unter den zuständigen Stellen ,zm Reiche und unter den Mitgliedern des preußi schen Ministerium» zu operiren versucht wird. Einer seits iysinuiren radical« Blätter, daß der Staatssekretär Graf PofadowSky den agrarischen Forderungen entschiedener entgegen trete, al» der Reichskanzler; andererseits deutet die „Deutsche Tageszeitung" an, daß der preußische Land- wirthschaftSminister v. PodbielSki, obgleich amtlich zur Ver tretung der Vorlage verpflichtet, doch persönlich weiteren Er- ' Höhungen und Bindungen der landwirthschaftlichen Schutzzölle zuneige. Diesen Behauptungen stellen wir die Thatsache ent gegen, daß die große Mehrheit der Bundesregierungen, ins besondere alle größeren BnndeSftaate», sowie fämmtliche prevtztsche» Minister ohne jede Ausnahme, auf -em vo-en -er Borlage -cs Bun-eSrathe- stehen und daß daher, ein Durchbrechen dieser gleichen Front durch bäS Hervortreten oder Zurückbleiben einzelner Stellen ..ausgeschlossen erscheint. Die amtlichen Vertreter de» Ent würfe- sind durchaus einig, daß das ganze Werk durch llekerschreitcu -er vorgcschlagenen Minimalsätze, durch Äkrmehrung derZollbindungen oder durch Uebertreibungen vyn der Art de» vom Grafen PofadowSky in voller Ueberein- stiltzmung mit dem Reichskanzler bekämpften Anträge» wegen der U rsprungSzeugnisse auf» Srnstltchfte gefLhrdet wird. , O Berlin, 1. Februar. (Telegramm.) Der „Staat»- ünzerger" veröffentlicht eine Bekanntmachung de» Justizministers und de» UnterncbtSminister« betreffend die Zulassung zum NtchtSftu-iun» Hiernach werden , zum Rechtsstudium außer Den Abiturienten der deutschen humanistischen Gymnasien 'auch, di» Abiturienten der deutschen Realgymnasien und der preußischen Oberrealschulen zugelassen. — Entgegen dem Beschlüsse de» Senioren-Convent» de» Reichstage» wird nach dem Etat de» Reichsamt« Italien. * Rom, 3l. Januar. Den Blättern zufolge beauftragte Kaiser Wilhelm den deutschen Generalconsul in Neapel telegraphisch^ den König von Italien um die Erlaubniß zu bitten, bei der morgige» Feier aus Anlaß des Besuches des Königs auf dem au- China zurückgckehrten Geschwader Deutschland vertreten zu dürfen. Spanien. * Ma-ri-, 1. Februar. (Telegramm.) Die „Gaceta de Madrid" veröffentlicht «in Decret, wonach Aguera zum Botschafter Leim Päpstlichen Stuhle ernannt wird. Asien. . , China. * Hongkong, l. Februar. (Reuter.) Berichten auS Canton zufolge hat der Leiter der chinesischen einheimischen Zoll verwaltung erwirkt, daß die Uebertragung der einheimischen Zölle auf die kaiserliche Seezollverwaltung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. * London, 1. Februar. Den „Times" wird auS Peking unter dem gestrigen Datum gemeldet: England und Japan protestiren energisch gegen die Verletzung ihrer Ver trag-rechte, die darin liegt, daß der Russisch- Chinesischen Dank für die Provinzen der Man dschurei Vorzugsrechte gewährt werden sollen, nämlich daS thatsächlich ausschließliche Recht in Bezug aus Handel, Industrie, Bergbau und Eisenbahnwesen; sie finden hierin die Unterstützung der Bereinigten Staaten, sie wider setzen sich dabei aber in keiner Weife dem Abschluß eines billigen Abkommen- rur Wahrung der Eisenbahrnnteressea Rußlands in der Mandschurei. Die Unterzeichnung de» Maadschurei - Abkommen- ist deshalb verschoben worden. Deutschland hat in der Angelegenheit keine Schritte gethan; es bat im Gcgentheil vielfach erkennen lassen, daß e- Ruß lands Politik billige. Der Empfang -er Gesa»-te» -nrch -ie Kaiserin »o« China. Heber dcn bereits kurz erwähnten Empfang des diplomatischen Corps durch den Kaiser und die Kaiserin-Wittwe von China werden dem Bureau Reuter noch folgende Einzelheiten mitgetheilt: „Die Kaiserin-Wittwe Zeigte sich heute zum ersten Mal officiell den ausländische» Ge sandten, als sie dieselben in Audienz empfing. Die Kaiserin nahm in dem Hauptandienzsaal -en Thron de- Innern nicht der Marine-Etat auf die TageSordnang gesetzt werd«, sondern der de« Reichsjustizamtes, da der Marine-StaatSsekretär verhindert ist, im Reichs tage zu erscheinen. („Hamb. Nachr.') — Wenn auch noch dicht abzuseheu ist, wann die Vor bereitungen für dir Reform dec MilitarpensionSgesetz» Hebung zum Abschluß gelangen werde» , so verlautet doch n Reichstagskreisen zuverlässig, daß die bezüglicher, Ver mahlungen'zwischen den in Betracht kommenden Ressort- mit Eifer geführt werden. E» ist u. A. gesagt worden, die Schwierigkeiten der Frage würden dadurch erhöht, daß e» ich nicht vermeiden lassen dürfte, gleichzeitig oder wenigstens ehr bald auch eine Reform der CivilpensionSgesetze in Angriff zu nehmen. E« scheint nicht, als ob dieser Gesichts- runct al» besonder» wichtig in den Vordergrund treten werde. — Di« socialdemokratische Fraktion soll beab- lchtigen, im Reichstage über den vom „Vorwärts" ver öffentlichten Geheimerlaß des Staatssekretär» v. Tirpitz zu inlerpelliren. Von großem Interesse ist eS, daß der CboruS der geschworenen Flotteufeinde jetzt auS jenen Kreisen verstärkt wiyd, au« denen da» Wort von der „gräßlichen Flotte" stammt. Die agrarische „Deutsch« TageSztg." greift beute Herrn v< Tirpitz in einem langen Leitartikel an, der sich mit großem Behagen auf die „Schief. Ztz." beruft und im Uebrigen thut, als ob die Agrarier die größten Flotteu- entbusiästen wären. Gerade daS Letztere läßt auf eine Herrn v. Tirpitz wenig holde Gesinnung und Absicht schließe». Maa ann ihm wahrscheinlich nicht vergessen, daß er jeden Ganzer al» ein Gewicht in der Schale des Freihandel» be zeichnet bat. — Der kürzlich iu Berlin gegründete Verein der nationalliberaleu Jugend erfreut sich eiueS kräftigen Aufblühens. Vorgestern sprach in einer sehr zahlreich be uchten Versammlung diese» Verein« Abg. Basfermann über die allgemeine politische Lage; die Ausführungen Basser- mann'S, mit großem Beifall ausgenommen, gaben dann Anlaß u einer lebhaften und auSgedebnten Besprechung. 2er Vor- itzende, Oberlehrer vr. Boltz, konnte mit Befriedigung die Thatsache feststellen, daß eine große Anzahl von Gästen sich zum Beitritt in den Verein angemeldet hatten. — Die AuSkunstSstelle für deutsche AuSland- ehrer, deren Errichtung durch den Allgemeinen Deutschen Schulverein angekündigt wurde, ist nunmebr begründet. Schon die bloße Ankündigung eines solchen Unternehmens hat in Lehrerkreisen lebhaftes Interesse erregt, ein Beweis, daß Lier thatsächlich einem dringenden Bedürfaiß abgeholfen ist. Nähere- über dje Einrichtung enthält die Februar- Nummer der VrreiaSzeitschrist „DaS Deutschthum im Aus land". Die ganze Correspondenz ia dieser Angelegenheit gehr durch die Kanzlei des Allgemeinen Deutschen Schulverein», Berlin Wichmannstraße 2 a. — Die Nachricht vom Eintritt de« General» v. Alte» in türkische Dienste ist dem „B. T." zufolge unrichtig. — Der Redacteur Karl Schneidt wurde gestern zu 4 Wochen Gesängniß verurtheilt wegen Abdrucks eine» Artikel« im „Nörgler". — 98131 Petition«» siud bi- jetzt im Reichstage rin- gegangeu. DaS ist «ine Ziffer, die wohl bis jetzt in keinem Parla ment der Welt erreicht seiu dürste. * Köln, 31. Januar. In der letzten Stadtverord- netensitzung wurde mitgetheilt, daß die beim Ober- verwattungSgericht eingelegte Revision gegen die Entscheidung de« Regierungspräsidenten, wonach für die Folge Cöln statt Köln zu schreiben sei, abgewieseu worden sei. Ja de» Gründen heißt e« u. A., eS sei nicht absolut »öthig, C vor einem Vccale wie Z auszusprechen. * Köln, 1. Februar. Nachdem der frühere socialistische Abgeordnete vr. Lutgenau auf Betreiben de» socialdemo- kratischeu ParteivorstqudeS wegen Unterschlagung zu 14 Tagen Gesängniß verurtheilt worden war, ist jetzt gegen die beiden Zeugen, aus deren eidliche Aussage Lütgenau verurtheilt lvnrtzL Verfahren wegen Meineid» eiugeleitrt worden. Es wurde bereits eine große Anzahl Zeugen vom Unter suchungsrichter vernommen. (Boss. Ztg.) * Nürnberg, 1. Februar. Die heutige Generalversamm lung deS socialdemokratischen Verein» schloß vier Genossen au» dem Verein au», weil sie über innere Partei verhältnisse au den freisinnigen „Fränk. Kurier" berichtet hatten. Im Zusammenhänge damit legte Landtagabgcord- neter Schern, sein Mandat nieder. (Frkf. Ztg.) * An» Württemberg. Das Centrum agitirt, der „Tgl. Ndsch." zufolge, gegenwärtig mit einer Massen- Petition der katholischen Familienväter an den Landtag um Aufrechterhaltung der geistlichen Schul aussicht und Beibehaltung der confeffionellen Oberschul behörden. AuS 600 Gemeinden liegen nunmehr die PetitionS- bogen mit Unterschriften vor; 6t 723 Familienväter haben unterschrieben, darunter 345 Volksschullehrer. — Von ver schiedenen Seiten wird ferner gemeldet, der Ausschuß deS katholischen Lehrervereines beabsichtige, die Rück gängigmachung der Ravensburger Beschlüsse herbei- zuführeu. —- »rüttl 2. - Patentanwalt 84? 1418LIL, l elprix, kVv»i»»rItt 27. Linnoffttmgsn. Ltsdlissswsvt »liereretea NsnxvS 8ra»»U. S»»»liek»r v. Lelierl. N»»«t»el»«r UotNekersM. ^oeeteUii»» vo» »20 Lkomer Ltilrtedeaoreii. Wuorck kostsnloss Hotsrdrsitun^ meiner UsuptooUsction. —Leerüeoet IS!S. Imler LorUekeraut. Lolkn» stkkmeöri!!»». Dbo LoSexa Oowvau^ ist mit ibreu 139 Filialen uml 8peoial-küiulell äiv erets Original - „Locksxa" «nk «1«m Dieselbe ist niedt ou verwechseln mit Luäcron Oosekätteu, welche sich äen leäiglich «lurch ckieDsistuoxeii äer Ide Loöexa Oowpau^ ru kopularitLt un<l Lnseheu gelaugten klameu ,,u«»ck<rge»" mit tast gleicher uvä äaker «r» pirmeohvreich- nuug avgeoiguet haben. 138 Millsil v.Lpeciäl-kiliäl. äll üII.M8sr.Mreil d.kMiiMtz. Utll! PetrckilUl-GliWtd wirklich brauchbar, dem Sa»slül,licht völlig gleich, auf jeder Lampe otzu« Weite««» anbringbar, Petroleumverbrauch nur I Pf. pro Stunde, dies tind die Eigenschaften de» ..Schapiro-Lichtr«". von dctsrn Hwrck- mabigkeit wir so vollkommen überzeugt sind, daß wir und hiermit erbieten. Ihnen zum Ausprobiren aus Hhrer eigenen Petroleumlampe einen kompletcn Schapirobrenner für k Tage aus unser« Befahr und Nostrn ohne jeden Kaufzwang zu übersenden. Wir beanspruche» keinerlei Borauebezahlnng! 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Personen: Herr Ulrici. Herr Urlus. Frl. Weidt. Frl. Harcuba. Herr Schelpcr. Frl. Seliger». Herr Earl Groß. Herr Marion. Herr Fricke. Herr Gredcr. Herr Degen. Frl. Garvi'ni. Frl. Untucht. Frl. Rodach. Frl. Küliler. Fürsten und Fürstinnen. Sächsische und thüringische Grafen und Edle. Edelfrauen. Edelknaben. Mannen. Frauen. Knechte. Dienstmannen. Ort der Handlung: Antwerpen. Zeit: Erste Hülste des zehnten Jahrhunderts. Die Chöre werden unter Mitwirkung von Mitgliedern des Gesang- Vereins „SängerkrciS" auSgeführt. Sämmtliche Dekorationen aus den« Atelier der Hoftheatermaler Herren I. Kautsky's Söhne und Rottonara in Wien, die Costiime nach Figurinen LeS Malers Herrn Arthur Lewin, unter Leitung des Garderobc-Jnspectors Herrn Scholz und der Ober-Barderobiöre Frl. Michelis angefertigt im Atelier Les Stadt-TheaterS, die Waffen, Schilder, Helnie und Requisiten geliefert von den königl. Hof- lieferanten Herren Verch und Flothow in Charlottenburg und Ad. Lange's Nachf. (Willi Blume) in Dresden und dem Cacheur Herrn Koch. Die Maschinerien eingerichtet und unter Leitung des Lbermajchiiienmeisters Herrn Denk. Nach jedem Act findet eine längere Pause statt. Heiser: Herr Merkel, Frl. Liuda. Texte ü. 50 der Casse und bei den Logenschließern. Opern-Preise. Einlaß V«6 uhr, Anfang '/,7 Uhr. Ende nach 10 Uhr. Spielplan. Montag, den 3. Februar:? (33. AbonnementS-Lvr- stellung, 1. Serie, grün): Die Geisha. Anfang 7 Uhr. (Rene» Theater.) ,, Mittwoch, den ö. Februar: WM' Bei aufgehobenem Abonnement 'MW Lvntsv. Musikroman von Charpentier (2. Act 2. Bild und 8. Act). Hierauf: ^14- SvIttBlbvr«. Schauspiel von W. Meyer-Förster (2. Akt). Lvern-Preife. Ter Billet-Vorverkauf zu dieser Vorstellung findet statt Dienstag, den 4. Februar von 10 bis 3 Uhr an der Tages- Casse des Neuen Theaters (mit Aufgeld vdn 30 pro Billet.) Den geehrten Abonnenten wird das Vorkaufsrecht nach Maß gabe der vorhandenen Plätze bis Montag, den 3. Februar 3 Uhr gewabrt und können dieselben die BilletS gegen Vorzeigung des letzten Abonnements-UnischlagS Montag, den 3. Februar vou lO bis 3 Uhr in Empfang nehmen. Altes Theater. Sonntag, den 2. Februar 1902. WM" Nachmittag» 3 Uhr. "MW Zu ermätzigten Preisen: I r»u Fr. Huth. die vier Winde, Diener der Frau Holle Frl. Kießling. Frieda Neumana. Elli Basch. Grete Kellerman». Jenny Falk. oder: Gol-marie und Pcchmarle. Weihuachts-Comödie in 8 Bildern mit Tanz und Gesang, nach einem deutschen Märchen von Milh. Anthony. 1. Bild: Die Traumerscheinuiig in der Mitternacht. — 2. Bild: Spinnstnbe und Weihnachtsabend. — 3. Bild: Prinz Amaranth.— 4. Bild: Ter Goldregen. — 5. Bild: Im Festsaal der Frau Holle. — 6. Bild: Der Mägdeivrung. — 7. Bild: Der Pechregen. — 8. Bild (Doppelbild): a. An höchster Noth. b. HochzeitSzug Lei Prinzessin Amaranth. Regie: Regisseur Hänjelrr. — Direction: Copellmeister Meycr. Personen: Prinz Amaronlh. Herr Otto. Frau Märten, eine reiche Bauerhossbesitzerin Frl. Graichen. Gketel, deren Tochter Frl. Dalldorf. Käthcheu, deren Stieftochter Frl. Rocco. HanS Gutarnug, ihr Großknecht .... Herr Huth. Fritz, ein Schornsteinfeger Herr Heine. Der Feldhüter deS Dorfes Herr Prost. Frau Holle ) Die alte Hexe im Kuchenhäuschen > . . . Ein alte» Weib Mystifax, ein guter Geist u DienerderFrauHolle ZephyroS " Borea« NotoS Hespero«
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