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S7S4 werden, ihren ungebrochenen Widerstand noch weiter in dir Berge de» nordöstlichen Transvaal zurückzuvrrlegeu. Bei Machadodorp bat da», vielleicht letzte Ringen begonnen und heiße Kämpfe sind dort noch zu erwarten. Heute meldet man un»: * London, 27. August. (Telegramm.) „Reuter'SBureau" meldet au» GrlukSsarm vom 26. d. M.: General Pole- Carrw bekam am Sonnabend, nachdem er Belfast besetzt hatte, Fühlung mit der Hauptmacht des Feindes bei Dalma« nutha; seine Artillerie zerstörte die Pflanzungen östlich von Belfast. Die Boeren erwiderten daS Feuer aus weittragende» Geschützen. General Fr euch steht in Buller's Flanke. Dort kam eS zu einem lebhaften Artillerie-Gesecht zwischen den Engländern und den Boeren. Die Geschütze deS Feindes haben eine starke Stellung; der Feind beabsichtigt augenscheinlich um da» Gebiet zwischen hier und Machadodorp auf da- Zäheste zu kämpfen. Englischer Wortbruch und Masfenverhastung tu Johannesburg. Unter dem vorstehenden Titel veröffentlicht der militärische Berichterstatter der „Tägl. Rundschau", Herr Gentz, eine auf fallende Geschichte. Er ist nämlich am Freitag, den 13. Juli, Abends 9 Uhr, in einer der größten deutschen Wirthschaften nebst etwa 40 anderen Gästen, meist Deutschen, verhaftet und unter militärische Bedeckung gebracht worden; man ließ den Leuten nicht einmal Zeit, ihre Zeche zu bezahlen. Auf die Frage, warum die Verhaftung erfolgte, wurde nicht geantwortet, da gegen erklärte der führende Officier, Jeder, der einen Flucht versuch mache, werde niedergeschossen. Die Verhafteten wurden nach dem Johanncsburger Fort gebracht und dort in kleine, schmutzige Zellen eingeschloffen. Während der Nacht kamen neue Transporte an und zuletzt mochten es etwa 300 Verhaftete sein. Ehemänner hatte man aus ihren Betten geholt, Leute, die zu allem Anderen, nur nicht zum Soldaten geschaffen waren und nie ein Gewehr in der Hand hatten, alte gebrechliche Männer wurden mit auf das Fort tcansportirt. Geschäftsleute hatten ihre Geschäfte im Stich lassen muffen, ohne sie abschließen zu können- Das Essen im Fort war schlecht und besseres nur um theueres Geld zu bekommen. Die Verhafteten appellirten an ihre Konsuln, die in das Fort gelassen wurden, und nun erfuhren die Verhafteten, daß die englischen Behörden einer Ver schwörung auf der Spur sein wollten, die von deutschen Officieren angezettelt sein und zum Zweck haben sollte, den mit den Boeren außerhalb Johannesburgs fechtenden Engländern in den Rücken zu fallen, die Besatzung von Johannesburg zu ent waffnen und die Stadt an die Boeren zu übergeben. Der Be richterstatter erklärt dieses Gerücht für unsinnig, da alle Aus länder des Krieges müde seien und nur wünschten, daß wieder Ruhe und Ordnung herrsche. Am Sonntag darauf wurden die Verhafteten an den Bahnhof geführt und in offene Kohlenwagen verladen; sie sollten nach East-London übergeführt werden. So, wie sie am Freitag Abend aufgegriffen waren, mit den Sachen, die sie gerade auf dem Leibe trugen, ohne jedes wärmere Klei dungsstück, sollten sie jetzt die etwa eine Woche dauernde Reise nach East-London im offenen Kohlenwagen antreten. Kein Protest, keine Bitte half. Von den Deutschen, die arretirt waren, hatten die Wenigsten am Kriege theilgenommen. Viele hatten Frau und Kinder zu Hause. Die Meisten waren Geschäftsleute, die ihre Geschäfte so im Stiche lassen mußten, wie sie sie am Freitag Abend verlassen hatten. Fünfzig und hundert Pfund Sterling wurden von einzelnen Geschäftsinhabern geboten, wenn ihnen gestattet würde, unter Begleitung einer englischen Patrouille für eine halbe Stunde ihre Wohnung aufzusuchen, um die nothwendigsten Anordnungen treffen zu können. Alles umsonst. Alle hatten den Neutrali täts-Eid geschworen und waren den in ihm übernommenen Verpflichtungen gewissenhaft nachgekommen, schon aus Sorge, mit den gefürchteten englischen Behörden in Berührung zu kommen. Die englische Regierung aber hat die bei Ablegung des Neutralitäts-Eides gegebenen Zusicherungen, daß sie die per sönliche Freiheit aller Nichtcombattanten achten und sie vor Be lästigungen schützen werde, nicht gehalten. Sie hat ihr gegebenes Wort schmählich gebrochen. Auf die Kunde von dem bevorstehenden Transport nach East-London traten die fremden Consuln noch am Sonntag Vormittag zu einer Besprechung zu sammen, deren Ergebniß war, daß eine Anzahl Verhaftete frei gelassen wurde. Es waren etwa 10 bis 12 Deutsche, darunter auch der Berichterstatter. Mit den anderen Verhafteten fuhr der Zug ab, er kehrte aber noch an demselben Tage zurück, ohne daß man erfuhr, warum. So im Wesentlichen die Darstellung des Berichterstatters. Es scheint uns keinem Zweifel zu unterliegen, daß die so ohne Grund schwer Geschädigten Anspruch auf Schadenersatz haben. In der „N. Hamb. Ztg." erzählt ein anderer Deutscher ähn liche Erlebnisse. Er war ebenfalls in Johannesburg plötzlich verhaftet und mit Andern in einen Zug mit Kohlenwagen nach dem Hafen East-London transportirt worden, wo die Verhafteten nach dem Dampfer „Hawarden Castle" der Castle-Linie gebracht wurden. Hier wurden sie tief unten eingepfercht; eS waren etwa 800 Leute, darunter 400 holländische Bahnarbeiter mit ihren Familien, die sich geweigert hatten, für die Engländer zu arbeiten, dann 50 Deutsche, die Uebrigen Oesterreicher, Skandi navier, Italiener und Holländer, die ebenso aufgegriffen worden waren, ohne zu wissen, weshalb. Die Franzosen, die man auch aufgegriffen hatte, waren bei Antritt der Bahnfahrt sämmtlich wieder entlassen worden. Ob sie diese Gunst dem energischen Auftreten ihres Consuls zu verdanken hatten, oder welchem Grunde sonst, wurde nichts bekannt. Alle Proteste halfen nichts, auf Fragen wurde nicht geantwortet. Dann ging es in See, unbekannt, wohin. Nach langer Fahrt, auf der eS schlecht zu essen und vielerlei Chicanen gab, landete das Schiff in — Dliessingen, wo die Verhafteten ausgeschifft wurden. Jeder bekam einen Zehrpfennig und konnte gehen, wohin er wollte. „Wir Deutschen", fügt der Erzähler bei, „sind ent schlossen, Alles aufzubieten, damit die Regierung uns zu unserem Rechte verhilft, und uns wenigstens für die Schädigung in unserem Beruf und den Verlust unseres Vermögens Ersatz erwirkt." Äeber die Lage auf dem Kriegsschauplätze berichtete der Erzähler, daß die Verluste der Engländer weit stärker seien, als die Berichte besagen. Täglich fahren zwanzig und mehr Karren in Pretoria ein, vollgeladen mit englischen Sol daten. Die officielle Angabe, daß es Fieberkranke seien, werde durch das Blut, daS aus den Karren sickere, Lügen gestraft. Dabei seien die Boeren, seit die jungen Führer Botha und Dewet an der Spitze stehen, von äußerster Regsamkeit; sie fallen ihre Gegner überall und unerwartet an, sprengen die Brücken, unterbrechen die Verbindungen. Die Engländer da gegen seien in sehr schlechter Stimmung. Sie sollen im Ge heimen einen Zug in die Berge vorbereiten, um Oom Krüger zu fangen. Davon erhoffen sie Alles; sie glauben, wenn sie ihn gefangen hätten, werde der Widerstand der Boeren gebrochen sein. Inzwischen Hause das Klima fürchterlich in ihren Reihen und setze sie iFimer mehr außer Gefechtszustand. Der Anblick des Lagers von Kronstad, wo mitten in den Zeltreihen crepirte Pferde zu Hunderten liegen, soll ein furchtbarer sein. Wenn ihnen der Sieg schließlich doch zu Theil werd«, so werden sie ihn überhoch be zahlt haben. * Wien, 27. August. (Leleßramm.) Gestern sind hier SS au» Johanue-burg au»gewi«s«u« österreichisch, »ugartsch, Uuterthaueu «iugetrosse». Deutsches Reich ¬ es «erlitt, 27. August. (Päpstliche Heraus forderung der protestantischen Christenheit.) Der kurze telegraphische Au»zug auS dem päpstlichen Schreiben an den Cardinal-Arcor genügte zur Kennzeichnung der Toleranz de» Papste» und seiner Friedensliebe; in welchem Grade aber jener Brief eine Herausforderung der protestantischen Christenheit ist, kann erschöpfend erst an seinem Wortlaute gemessen werden. Die „Köln. Volksztg." hat sich ein Ver dienst durch die wörtliche Wiedergabe wenigstens der wichtigsten Stellen erworben. Der genannten, in diesem Falle Wohl ganz einwandfreien Quelle zufolge spricht Leo XIII. in seinem Briefe in Bezug auf die protestantische Bewegung in Italien von mannigfaltigen Versuchen, „den gläubigen Seelen das Gift der Leugnung und des Jrrthums einzu flößen"; er bezeichnet als das Ziel der „häretischen Secten", „die Fahne der Zwietracht und des religiösen Aufruhrs" in Italien aufzupflanzen; er nennt als ihre Wirkung, daß sie einen „ungeheuren Ruin" verursacht hätten und in dem von Gott auserwählten Weinberge ihr „verderbliches Zer störungswerk" fortsetzten; weil sie sich nicht auf die Kraft der Wahrheit stützen könnten, wendeten sie sich „an die schu tz- lose Jugend, die mangelnde Bildung, die Noth, die Einfalt Vieler, die den Anlockungen und Verführungen leichteres Spiel gewähren". — Wollte irgend eine protestan tische Kirchenbehörde dem Katholicismus eine Charakteristik widmen, die der Charakteristik des Protestantismus durch Leo XIII. auch nur entfernt ähnlich sähe, so würde unsere klerikale Presse sicherlich an lautester Bekundung ihrer Ent rüstung es nicht fehlen lassen. Gegen die Herausforderung der protestantischen Christenheit durch den Papst hat sie natürlich kein Sterbenswörtchen zu erinnern. Das Schweigen aber, mit dem sie die in zahlreichen Blättern an dem päpstlichen Schreiben geübte Kritik pasiiren läßt, deutet darauf hin, daß ihr un mittelbar vor dem Katholikentage, der die bekannten Klagen über die Unterdrückung der katholischen Kirche erheben und die Regierungen, wie die protestantische Kirche und die Be kenner des Protestantismus, des Mangels an Toleranz anklagen wird, das päpstliche Schreiben nicht sonderlich „opportun" er scheint. -7- Berlin, 27. August. (Polonisirung und katho lische Kirche.) Der „Köln. VolkSztg." genügt die bisherige geistliche Versorgung der nach Westdeutschland gewanderten Polen nicht; sie verlangt zwar keine polnischen Seelsorger für dieselben, aber sie fordert, daß an den theologischen Lehranstalten Lehrer für die polnische Sprache an gestellt werden, welche die Studirenden im Pol nischen zu unterrichten haben; letztere sollten alsdann für ein oder zwei Semester behufs weiterer Ausbildung im Polnischen an Universitäten beurlaubt werden; die Priester aber, welche die Anfangsgründe deS Polnischen erlernt, sollten in polnischer Gegend während einiger Monate sich vervoll kommnen. — Nach diesem Programm wird bereits theilweise verfahren. Worauf es hinausläuft, ist klar: eS dient der Polonisirung, bezw. eS verhindert die Germanisirung. Die „Köln. Volksztg." geht damit sogar über die Wünsche deS Erzbischofs von Stablewski noch hinaus. Denn dieser hat in seinem Hirten briefe vom Februar d. I. seine Diözesanen ermahnt, sich nicht an Agenten, sondern an den Verein zum h. Isidor zu wenden, wenn sie abwandern wollten, und durch ihre Geistlichen mit der Hcimath Verbindung zu erhalten; der genannte Verein würde sie nach katholischen Gegenden lenken, wo nicht die Gefahr bestände, daß sie wegen deS Mangels an geistlicher Fürsorge in die Netze deS SocialismuS geriethen. * Berlin, 27. August. Der socialdemokratische Parteitag der Prnvinz Brandenburg wurde am Sonntag im GewerkschastShause in Anwesenheit von 64 Dele- girten, darunter zwei Frauen, abgehalten. Der Vertreter der AgitationScommission rügte das laue Verhalten der Ver trauensleute, von denen manche im ganzen Jahre nichts von sich hören lassen. Ueber die Frage, ob die bisherige Agitation unter den Landarbeitern größere Erfolge erzielt hat, gingen die Ansichten weit auseinander. Während Abg. Stadthagen betonte, daß die Bewegung unter den Ziegeleiarbeitern gute Fortschritte mache und daß in manchen Orten lediglich auS Landarbeitern socialdemo kratische Vereine gebildet seien, behauptete der KreisvertrauenS- mann für Oberbarnim, daß alle Beschlüsse der früheren Parteitage nach dieser Richtung ihre Wirkung verfehlt hätten. Der Redner empfahl unter lebhaftem Beifall Bet Heiligung an den Landragswahlen, um den Boden für eine erfolg reiche Propaganda vorzubereiten. Zur Frage der social demokratischen Organisation der ländlichen Arbeiter in der Provinz Brandenburg beschloß dann die Parteikonferenz: 1) ES sind Fragebogen über die ökonomische Lage der Landarbeiter und Kleinbauern bei der Agitation zu benutzen. Die AgitationScommission soll solche Fragebogen fertig stellen und allen Kreisen zugehen lassen. 2) ES wird den Genossen allerorts empfohlen, für eine Or ganisation, insbesondere der Kleinbauern und Landarbeiter, in jeder Weise wirksam zu sein. Es empfiehlt sich, den Ar beitern, für deren Branchen eine wirthschaftliche Organisation vorhanden ist, den Anschluß an diese, insbesondere den „Ver band der Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter Deutschlands" vorzuschlagen. Außerdem ist eS dringend erforderlich, die Land arbeiter und Kleinbauern in politischen Vereinen zusammen zu fassen und diese Vereinigungen zu centralisiren. 3) Die Parteiconferenz verlangt, daß die ausländischen Arbeiter die selben Rechte wie die inländischen Arbeiter erhalten, ins besondere, daß ihnen das Recht des Aufenthalts in Deutsch land, da» Vereinsrecht unumschränkt gegeben wird, und daß die AuSweisungsbesugniß, welche zu Gunsten schmutzigster Lohnconcurrenz auSgeübt werden kann, durch Reichsgesetz be seitigt werde. Außerdem wurde verlangt, daß auch die Agitation unter den polnischen Arbeitern in der Provinz mehr Gewicht gelegt und Agitationsmaterial in polnischer Sprache unter diesen verbreitet werde. * Berlin, 27. August. (Berliner Arbeiterbe wegung.) Ein Frauen st reit bereitet sich im Ber liner Buchbindergewerbe vor. In den Buchbinde reien und Contobuchanstalten sind heute schon die weiblichen Arbeitskräfte in der Mehrzahl und cs ist darum natürlich, daß in der gegenwärtigen Lohnbewegung der Buchbinder, die nicht nur in Berlin, sondern gleichzeitig auch in Leipzig und Stuttgart Forderungen an die Unternehmer gestellt haben, alle Mittel versucht werden, um die Arbeiterinnen dafür zu ge winnen, sich mit den Männern solidarisch zu erklären. Diesem Zwecke dienen specielle Frauenversammlungen, die von der Orga nisation der Arbeiter, dem Deutschen Buchbinderverbande, ver anstaltet werden. Die Leiter der Bewegung wollen bereits die Gewißheit haben, daß dem in diesen Tagen zu erwarten den Generalstreik die Arbeiterinnen sich in Masse anschließen werden. Die Forderungen der Frauen und Mädchen lauten in der Hauptsache: Wochenlohn für geübte Arbeiterinnen 15 «^, für ungeübte 10 für Arbeite rinnen an den Maschinen und für Goldaufträgerinnen 17,50 bis 20 «F. Bei Aushilfearbeiten soll ein Zuschlag von 15 Procent, bei Ueberzeitarbeit von 33 V» Procent gezahlt werden. Für die Ueberstunden am Montag und Sonnabend, sowie für Sonn tagsarbeit beträgt der Zuschlag 50 Procent. Wenn Gehilfen arbeit durch Arbeiterinnen ausgeführt wird, so sind die im Tarif vorgesehenen Sätze zu bezahlen. — Die Maler- ge Hilfen haben beschlossen, ihren Arbeitgebern Forderungen zu unterbreiten, um einen Mindeststundenlohn von 60 H zu er reichen. Die Forderungen sollen zunächst von einer Commission ausgearbeitet und in nächster Woche den Arbeitgebern voraelegt werden. — Die Heizungsmonteure und Helfer haben einen Tarif mit höheren Lohnsätzen ausgearbeitet und wollen ihn den Arbeitgebern zur Anerkennung überreichen. In der Haupt sache handelt es sich um einen Mindeststundenlohn von 50 H bei neunstündiger Arbeitszeit für Monteure und 35 H für Helfer. Für Ueberstunden soll ein Zuschlag von 50 Procent gezahlt werden. — Der Ausstand der Militäreffecten arbeiter umfaßt noch rund 480 Arbeiter und Arbeiterinnen. Mit den Angehörigen müssen etwa 1000 Personen unterstützt werden, weshalb die Gewerkschaftscommission Sammellisten in Umlauf gesetzt hat. — Die Verhandlungen zwischen den Spediteuren und der Lohncommission der Roll kutscher utid' Sssed' tttodSarbeiter haben krgeben, baß die Spediteure zu Concessionen geneigt sind, die aber von den Arbeitern als zu geringfügig bezeichnet werden. Die Spedi teure wollten Lohnzulage gewähren, dagegen bindende Ver pflichtungen hinsichtlich des Urlaubs und der Abholung der Güter nicht eingehen. (-) Berlin, 27. August. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern dem Gottesdienst in den CommunS bei und unternahmen später einen gemeinsamen Spaziergang in Sanssouci. Zur Mittagstafel und zur Abendtafel bei dem Kaiserpaar waren der Kronprinz und Oberst von Pritzelwitz geladen, zur Abendtafel außer dem Major v. Chelius. Nachmittags unternahm der Kaiser eine Spazierfahrt nach Babelsberg. — Heute Morgen unter nahm der Kaiser einen Spazierritt und hörte von 9 Uhr ab die Vorträge deS Cbefs der CivilcabinetS vr. v. LucanuS und Marine - Vorträge. Heute Nachmittag gedenkt der Kaiser dem Adlerschießen beim 1. Garde-Regiment z. F. bei zuwohnen. (D Berlin, 27. August. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Die Zeitungen lassen nicht davon ab, auf die alsbaldige Berufung deS Reichstags hinzudrängen, und zwar rufen darnach solche Blätter am lautesten, die im Juli dieselbe Maßregel be kämpften. Bezüglich deS Bedürfnisses der Versammlung des Reichstags liegen die Dinge gegenwärtig nicht anders als damals, auch ist jetzt kein Grund vorhanden, die parla mentarische Ruhepause vorzeitig zu unterbrechen. 88 Berlin, 27. August. (Privatte leg ramm.) Wie schon kurz berichtet worden, ist heute das StaatSministcrium um 4 Uhr Nachmittags im Dienstgebäude am Leipziger Platz zu einer Sitzung zusammen getreten. Von den activen Staalsministern sind zur Zeit in Berlin anwesend die Herren v. Goßler, Schönstedt, v. Thielen, Freih. v. Hammer stein, Brefeld und Studt. Bis auf den CultuS- minister haben die Herren den Urlaub hinter sich. Herr vr. Studt beabsichtigt, wie wir erfahren, Anfang Sep tember nach Paris zu gehen und von da zur Erholung nach der Schweiz. Der Minister des Innern, Freiherr v. Rheinbaben, kehrt morgen vom Urlaub, den er in England verlebt, nach Berlin zurück; einige Tage später Graf Posadowßky und am 8. September Graf Bülow. Finanzministcr v. Miquel trifft nach zweimonatigem Urlaub Anfang September wieder in Berlin ein. Der Reichs kanzler Fürst Hohenlohe hat noch keine bestimmte Nach richt über den Tag seiner Rückkehr nach Berlin gegeben. 88 Berlin, 27. August. (Privattelegramm.) Der BundcSrath tritt zu seinen regelmäßigen Sitzungen Mitte September wieder zusammen. 88 Berlin, 27. August. (Privattelegramm.) Wie wir hören, hat der Präsident des Oberverwaltungsgerichts Persius seine Entlassung aus dem Staatsdienste nach gesucht. 6. v. Berlin, 27. August. (Privatte leg ramm.) Es wird hier sehr bemerkt, daß bei der Nagelung der Fahucn der ostasiatischcn Regimenter auch die fremde» Militär bevollmächtigte» sich betheiligen werden. (-) Hamburg, 27. August. (Telegramm.) Die Direktion der Hamburger Amerika-Linie erklärt, daß die Ab fahrt ihrer für den Truppentransport gestellten Dampfer von Bremerhaven trotz des Streiks keine Verzögerung erleidet. * Bremerhaven, 26. August. Der deutsche Kabel dampfer „vonPodbielski" wird in diesen Tagen seine erste größere Reise antreten, und zwar nach China. Hier wird der Dampfer längere Zeit, um Kabel zu legen, in Thätig- keit bleiben. Während der Sommermonate hat der „von Pod- bielski" weder Neparaturarbeiten, noch Kabellegungen auszu führen gehabt. Leider waren die Arbeiten am Seekabel werk in Nordenham noch nicht so weit vorgeschritten, um die jetzt erforderlichen Seekabel dort Herstellen zu lassen. Der Dampfer muß darum Rotterdam anlaufen, um dort die von Köln angebrachten Kabel zu übernehmen. — Die erste deutsche Seekabelfabrik in Nordenham, welche mit einem Capital von 3 Millionen Mark unter der Firma „Norddeutsche See kabelwerke" errichtet worden und unmittelbar an der Weser — bei sehr günstigem Fahrwasser — gelegen ist, wird Anfangs des kommenden Monats, und zwar einstweilen mit theilweise auf genommenem Betriebe, eröffnet werden. Die Gesammtanlage ist so eingerichtet, daß sie unter Aufwand verhältnißmäßig ge ringer Arbeiten und Unkosten beträchtlich erweitert und auf ein Betriebspersonal von circa 1000 Mann vergrößert werden kann. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Zsnstogsn Hochbedeutendes Kräftigungsmittel namentlich für die Aervcn. LävvR L LLKVIIl 8.0.16. Aon Aerzterr glänzend »egutachtek. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Ausführliche Mitteilungen und Zeugnisse gratis und franko. Um -er Umsn Welt-Aus-clliiiig Wiilk empfehle alle Neuheiten für Papier-, Schreibmaterialien-, Buch- u. Galanteriewaarenbandlungen, auch Papierortikel eigenenBerlagS und Fabrikation — namentlich für Bnchbinder-Lavcngcschäste -affend und für Sedansesi ganz besondere Rcnheiten. HU -UMDUM'M' Papierhandl. und Papierwsk. Telephon 2144. Markt, Hainstraße 1, Barthel'S Hof, Hofgewölbe qnervor. s. k. 8M? Xllnlgl. SormSdeltadrilc LvsstsllMKsIirurr MilllWelilllelitiiMil Orimmaisede 8tr. 10. khmische MnsichW Lrösstss Lrstos Hots! 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Ge bäude) in der königl. Bahnhoss-Jnivection. Han-t-Melde-Amt deS BezirkS-Tommandos Lei-zig, Ricolai- kirchhof 2, I. Stock, Zimmer 1. Meldestunden: Wochentag» von 9 Uhr Vorm. bis 1 Uhr Nachm., Sonntag» von 11 bis 12 Uhr Vorm. An den hohen Festtagen, sowie an den Geburtstagen Ihrer Majestäten de» Kaisers und König» bleibt das Haupt meldeamt geschlossen. AnSkunftSstelle für Sce-SchifffahrtS- nnd Reise-Verkehr. Relief-Weltkarte der Hamburger Rhcdereien :F.W. Graupen st ein, Blücherplatz 1. Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Ubr Nachmittags. Patent-, Gebrauchsmuster-u.Marken-AuskunftSstelle:Brühl2 (Tuchballe), 1. Exped. Wochentags 10—12, 4—6. Fernspr. 682. Oeffentltche Bibliotheken: Universität».Bibliothek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachmittag» von 8—5 Uhr. Der Lesesaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme de» Sona, obenbs) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Bücher-AuSgabr und Annahme erfolgt täglich früh von II—I Uhr und (mit Aus nahme de» Sonnabends) Nachmittag» von 3—5 Uhr. Stadtbibliothek: Mittwochs und Sonnabends von 3 bis 5 Uhr^ an den übrigen Tagen von 11 bi» 1 Uhr. Der Lefesaal ist jeden Tag von 10 bis 1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr geöffnet; nur Montags und Donnerstags Nachmittags ist er geschlossen. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. L, I.): Bücherausgabe uno Benutzung des Lesesaals von 9—12 und 3—7 Uhr. Vorlegung der Patentschriften von 9—12 nnd 3—7 Ubr ebenda. Volksbibliothek III. (I. höhere Bürgerschule für Mädchen) 7'/«—9'/. Uhr AbdS. Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/.-9'/, Uhr AbdS. Volksbibliothek V.sVIII. Bürgerschule, Leipzig-Reudnitz, Ein- gang Rathhansstraße) 7'/,-9'/, Uhr Abends. Volksb ibliothekVI. (I. Bürgersch. L, Lortzingstr. 2) 7'/,-9'/, U. A. Pädagogische Tentralbibliothek(Comentusstiftung),Lehrervereinr- bauS, Kramerstr. 4, I., geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2'/,—4'/, Uhr. Leseballe von 2'/,—8 Uhr geöffnet. Volksbibliothek de» Gcwerbevcretns L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9 Uhr Abends an im RathhauS zu L^Eutritzsch. „BolkSburean". Auskunstsstelle für ArbetterversichecungS«, Gewerbe, und ähnliche Sachen Elsterstraße 14, part. links. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonntag- vou 11 bi» I Ubr. Städtisches Mnseum »er bildenden Künste and Leipziger Kunstveretn (am AuqustuSplatz) geöffnet an Sonn- and Feier- tagen '/,I1—3 Uhr, Montags 12—4 Uhr, an den übrigen Wochen, tagen 10—4 Uhr. Eintritt in LaS Museum Sonntags, Mittwochs, und Freitags frei, Montags 1 Mk., Dienstags, Donnerstags. Sonnabends 50 Psg.. an den Meßsonntagen 25 Psg Der Ein tritt in den Kunstverein beträgt für Nichtmitglieder 50 Psg. Grassi-Musenm. Museum für Völkerknnoe geöffnet an Sonn- und Feiertagen von 10'/,—3 Uhr, au den übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags geschloffen. Eintritt Sonntag», Mitt- wochS and Freitag» frei, Dienstag-, Donnerstag» und Sonnabend» 50 an Meßsonntagen 25 aL. Grasst-Museum. Knnstgcwerbe-Mnseum geöffnet wochentäglich (ausgenommen Montags) von 10—3 Uhr. an Sonn, und Feier, tagen von 10'/,—3 Uhr. Eintritt Dienstags. Donnerstags und Sonnabends 50 -H, sonst stet, an Meßsonntagen 25 -H. Biblio» tbek wochentäglich auch von 7—9 Uhr Abend- und unentgeltlich. Da» Anttkenmuseum »er Universität ist, mit Ausnahme der Universitätsferien, jeden Sonntag von II—1 Uhr dem Publicum unentgeltlich geöffnet. Zugang von der UniversttätSstraße Albertinum, Erdgeschoß recht». Sammlungen de» Verein» für die Geschichte Leipzig» Johanni-Platz 8, II. (Altes Johannisbospitat). Geöffnet: Sonntag» und Mittwoch» vou !!—'/,! Uhr. Eintritt 30 -H. Kinder 10 aj- Mnfrum von KriegScrinnerungen de» Verbände» deutschrr KriegS-Beteranen im Tivoli, Zeitzer Straß« 32. Geöffnet Sonn tag und Mittwoch von 10—3 Uhr. Hiftor. Museum d. Völkerschlacht u. Zt-Ra-oleon» 1. (8000Nnm.) Am Gasthau» Napoleonstein, einzig dastehend. Tägl. von früh geöffn. Neue» Theater. Besichtigung desselben Nachmittags vou 2—4 Uhr. Zn melden beim Theater-Inspector. Reue» Gewandhaus. Täglich von früh S Uhr bi» Nachmittags 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten 4 1 ^ll pr. Person (sür Verein« nnd auswärtige Gesellschaften bei Entnahm» von wenigstens 20 Billet» 4 vr. Person) sind am Westports! zu lösen. Del Veechio » Kunft-AnSstellnng, Markt Nr. 10, II. (Kaufhalle), geöffnet: Wochentag» von Vormittag» 9 bi» 5 Uhr Nachmittag» und Sonn, und Feiertag» van Vorm. 10'/, bi» 3 Uhr Nawm. Gemälde-AuSstellung Mittentzwey-Wtn-fch, Grimm. Str. 25, Aufgang Ritterstr. 1—3, I., täglich von Bonn. 9—7 Uhr Abend», Sonn» und Feiertag» von Bonn. 11—3 Ubr Nochmitt. geöffnete Deutscher Vnchgewerbeveretn. Ständige chgewerbliche Au», stellung mit Maschinenmarkt, Deutsches Duchgefoerbemuseum Wochentäglich von 9 hi» 6 Uhr, Sonntags, pöa 11, bfD^6 Uhr geöffnet. DaS Lesezimmer de» Buchgewerbe» aseNm» an Machen- tagen (mit AuSnabme von Montag) von 11 bllt st Uhr . nnd Abend» von 7 bi» 10 Uhr, sowie Sonntag» vou 11 bi» S Uhr geöffnet. Eintritt frei. , , Reue vörse. Besichtigung Wochentag» 9 bW 4 Uhr;. SvvntagA '/,11—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beit-HanSGeister. ,