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wöchentliches Sonnabends, den 19. Juny. Wer regiert die Welt? Das Geld, ruft schnell eine q^oße Anzahl de.» Fragenden entgegen. M r e- cio erkauft man Alles, sichs-lbst nicht ausgeuomA n. Denn was fesselt wohl den Handwerker an seinen Ses sel? den Slaatsmmister an das Büreau? die arme Schönheit an den gichibehaftetcu re-rhen Freyer? Geld ist es, wofür fie mühsam Schweiß und Leben Pre ß geben, womit sie sich selbst bestechen. Minister und Generale ver« rachen zuweilen wohl ihren Fürsten und das Varerland; Weiber verlang««» ihre eheliche und Multerpflicht, dem Gelbe zu Liebe; ja selbst Fürsten vermögen nicht immer der Versuchung des Geldes zu widerstehen. Was treibt den Kaufmann aus der friedliche» Heimath, aus dem freundlichen Zirkel der zärtliche» Seimgen is gebrechliche Schiff auf die zweydeutigen Zogen? Was macht den Arzt, den Richter, n Priester zum Wohlthäter, dcn Wucherer w Dieb znm Fluch der Menschheit? Was rhlt den Arm des Räubers gegen die Vor» würfe seines Gewissens? Alles ist feil für Geld. — Um Vergebung? wendet hier ein Soldat ein, meine Ebre ist mir nicht feil, und Sol daten sind es , die über Leben und Glück ent» shciden. Alexander und Cäsar, wo sie mit ih- ren Heeren hinkamen, da waren sie auch mit ihren Forderungen zu Haufe. Wohngemächee und Schatzkammern, Börsen und Weibertrer» standen ihnen offen; Schmeichler und Bewun derer lagen zu ihrem Füßen; und unter einem Zelte schrieben sie ihre Willkühr der Welt als Gesetze vor. Staatenveranderungen diktirte« ihre Waffen den besiegten Fürsten, und di« Völker zitterten beym Gerücht von neuen Hee- resma! scheu, wie wenn Gott Gericht halten wollte. — Pah. der Helden! spottete eine Phryne. Alexanders Thstendurst versiegte unter den Strahlen weiblicher Augen, gerade als sein Heroismus den höchsten Schwung nahm; An tonius lieg Rom mit all seinem Glanze und Uebrrflust im Rücken, nm vs» der K l r 0 patra